KCX schrieb:
Ich glaube das hat hier niemand behauptet.
Sicher?
Rote_Orange schrieb:
Also jetzt mal ganz im ernst: Ich höre einen gewaltigen Unterschied zwischen einer MP3 Datei mit 320 Kbit/s und einer FLAC Datei, sowohl über die Anlage (AVR) oder über Kopfhörer am PC (mit ordentlicher Soundkarte). Das sind Welten bei entsprechender Musik.
Sowas findet man halt desöfteren.
mischaef schrieb:
Mal eine blöde Frage: Bringen euch solche Kommentare irgendwas? Für das Ego? Fühlt ihr euch dann "erhabener"?
KCX schrieb:
Das lässt sich ebenso auf die Heimkinothematik übertragen. Hier wird mir seit Jahren von einigen erzählt, man könnte keinen Unterschied zwischen DTS und DTS-HD Master oder DD und TrueHD hören. Klar, es gibt überhaupt keinen Unterschied zwischen der 300MB und 6GB großen Tonspur und Millionen andere die HD Sound wollen bilden sich das alles nur ein.
Naja, das kannst du nicht mal ansatzweise vergleichen. DTS stehen für sechs Kanäle i.d.R. 640 kbit/s zur Verfügung, imho
ohne VBR (MP3 Äquivalent: CBR Stereo, fix Bitrate/2 pro Kanal). Man könnte also theoretisch lediglich 106 kbit/s auf jeden Kanal bringen. HD-MA ist bis 7.1, 192 kHz, 24 Bit und bis zu 24,5 MBit/s in VBR spezifiziert. Theoretisch ist DTS aber bis 1,5 mbit/s spezifiziert, nur steckt(te) das so wohl aber keiner auf DVDs, u.a. weil man sonst auch mit der Bitrate vom Bild runtergehen müsste.
Wenn ich mir bspw. das 4k Remaster von Gladiator ansehe, ist die HD-Tonspur aber weit von den möglichen 25 MBit/s entfernt.
KCX schrieb:
Interessant wird's dann bei Audio Blurays, die unter anderem auch eine TrueHD Atmos Spur haben. Neues Streitthema eröffnet 😂
Atmos hat andere Vorzüge, u.a. die Objekte, sodass bestimmte Sachen nicht mehr fix auf Kanäle abgemischt werden müssen. Stell dir vor ich hab ein Stereo System und hab es um 90° gedreht aufgestellt - Left is also Front und Right ist Back. Mit ner ordentlichen Atmos Tonspur und Objekten könnte der AVR die Daten problemlos auf Front/Back abbilden, was herkömmlich Left/Right war. Ich bekomm also beide Kanäle ordentlich abgemischt dargestellt und Left/Right kommt korrekt abgemischt auf Front/Back abgebildet, statt Left von vorn und Right von hinten. Wenn trotz Atmos aber auf fixe Kanäle abgemischt wird, hab ich dort aber ebenso nicht diesen Vorteil, sondern "nur die höhere Bitrate", die aber allenfalls gar nicht notwendig sein muss und ggf. auch nicht wird, weil dynamisch via VBR kodiert wird. Wenn ein Ton zur Transparenz 10 kbit/s benötigt, muss ich dem keine 20 kbit/s oder mehr geben.
KCX schrieb:
FLAC wurde zur Lossless-Archivierung entwickelt. Was irgendwelche Dritte fürs Marketing verwenden, ist komplett irrelevant und wer sich darauf einlassen will, kann das gern tun... Deshalb ist FLAC trotzdem nicht für "außergewöhnliche Audiosysteme" vorgesehen.
https://xiph.org/flac/features.html
Jedes erwähnte "Notable Feature" ist dort bzgl. Archivierung und Datenintegrität aufgelistet. Von "besserem Sound" spricht dort
niemand. Das ist höchstens netter Beifang der Lossless-Archivierung.
Auch
WavPack wirbt nicht mit "besserer Qualität", sondern "ideal for archiving audio". "Better quality" wird nur dem Hybrid Mode attestiert, welches ein typisches Lossy-File abspielt, aber auch eine Korrekturdatei enthalten kann, wodurch dieser Lossy-Mode dynamisch auf Lossless transparent "geupgradet" werden kann.
Die ganze Diskussion ist müßig. Während hier über Voodoo bei MP3 V0 Joint-Stereo <-> FLAC philosophiert wird, ist das gesamte Internet aus JPEGs aufgebaut, die bei ~ 80 % Kompression liegen und entsprechende Artefakte aufweisen. Da sieht komischerweise niemand Probleme, aber beim Klang hört jeder das kleinste Vogelgezwitscher aus 3 km Entfernung und erklärt es dann als Manko bei der Lossy-Codierung. 🤷
Selber Aussagengehalt wie "DTS ist besser als Dolby". Das hat nichts mit dem Codec zu tun, sondern ist einzig dem Mastering geschuldet.
Naja, dem Kunden kann mans verkaufen und mehr Geld aus der Tasche ziehen.
Mich störts ehrlich gesagt nicht - soll jeder nutzen was er will. Mich stören lediglich diese absoluten Aussagen, die vorn und hinten nicht stimmen.
Aber bei Streaming, wo ich nicht mal den Ansatz einer Kontrolle habe, ist FLAC für den Poppes. FLAC verwende ich zur Archivierung, falls ich mir CDs kaufe und ich komplett alles via Musicbrainz tagge, ReplayGain anwende und für meine Endgeräte vorbereite und dynamisch nach verfügbarem Featureset ausrollen kann.
Bei Deezer ist FLAC Perlen vor die Säue, allein schon weil sie zu inkompetent sind die Lautstärke ordentlich via ReplayGain anzugleichen. Stattdessen ist bei einer bunten Playlist jedes Lied irgendwie unterschiedlich laut, egal was du in deren beschissenen App einstellst. U.a. ein Grund, warum ich nun bei Tidal bin. Da stimmt die Lautstärke wenigstens und ich muss nicht pro Song die Lautstärke nachkorrigieren und bisher ist mir auch kein Lied mit Clipping untergekommen, was bei Deezer immer wieder mal aufkam.
Einziger Wehrmutstropfen bei Tidal ist, dass ich keine eigene Musik hochladen kann. Das war bei Deezer ganz gut, falls sie ein Lied mal nicht im Katalog hatten...