xexex schrieb:
Dann gibt es auch keine 4-8 PCIe 8-Pin Buchsen an den Netzteilen, sondern bestenfalls zwei 12-Pin und es müssen auch keine Kabelpeitschen mehr mitgeliefert werden, womit jede Menge Müll eingespart wird. Nur weil es in der Übergangszeit hier und dort ein wenig hakt, ist die Idee dahinter nicht schlecht. Die bisherige Lösung ist schlichtweg Müll und war für solchen Strombedarf nie gedacht.
Der ursprüngliche PCIe Stromanschluss wurde um die Jahrtausendwende eingeführt und sollte 75W liefern, seitdem hat hier praktisch keine Entwicklung stattgefunden, man kann den neuen 12VHPWR Stecker also nur begrüßen.
Die verschärfte "Biege-Thematik" betrifft aber auch diesen Stecker an sich, da es wohl auch aufgrund der "kleinen" Konstruktion bei zu knappen und v.a. falschem (erst stecken dann biegen) Abbiegen des Kabels hinter dem Stecker zu Kontaktflächenverringerung beim Pin (der Anschluss auf dem GPU-Board) zu Federbuchse (der Kontakt im Stecker des Anschlusskabels) Kontakt kommen kann und dann im Volllast-Betrieb dort einseitige Stromspitzen entstehen können. Wer Igos Video bis zu Ende sich angesehen hat, dürfte das auch verstanden haben. Im Endeffekt bedeutet das, dass man v.a. für die Klötze an Custom-Karten schon auch ein passendes Gehäuse brauchen wird, bei dem die Einbautiefe ausreichend Freiraum für entspannte Biegeradien auch bei reiner 12 VHPRW-Verkabelung lässt.
Die konstruktiv größeren Anschlüsse "alter" Art (6+2 PCI-E) konnten hier rein mechanisch halt auch einfach mehr Biegelast ab, ohne dass es gleich zu kritischen Kontaktflächen-Verringerungen kam und es wurde bis zur 3080ti / 3090 zudem deutlich weniger Last darüber angefordert.
Bei dem schrottigen Default-NV-Adapter wurde zudem in der Stecker-Konstruktion massiv geschlampt, was Igor in seinem Text und Video sehr anschaulich erläutert. Das ist jedoch eine zusätzliche Thematik, die aber zusammen mit dem o.g. Thema im worst case eben zu den Schadensbildern führt, die im Netz kursieren und wegen derer sich sogar NV wohl nun Gedanken macht, ob da ein potentielles Brandproblem vorliegt (dazu nur: ein sich so stark erhitzender Stecker, dass Teile davon schmelzen und verkokeln, strahlt auch in die Umgebung entsprechend Hitze ab. Wenn nun z.B. das in Kombi mit einem gedämmten Gehäuse auftritt, wo etwa die mit Dämmatertial versehene Seitenwand am Stecker anliegt, kann es durchaus zu einer Hitzeübertragung in eben dieses Dämmaterial führen - und je nachdem was das für ein Material ist kommt es zu thermischen Folgeraktionen. Wäre es nun clever so ein Thermikmonster wie die 4090 in ein solches Gehäuse zu pfriemeln: eher Nein. Hat NV oder seine OEMs eine solche Nutzung bislang ausgeschlossen: weiß ich nicht. Aber da es bislang wohl nicht einmal zum Einsatz des Adapters entsprechende Warnhinweise bei den Produkten gibt, würde ich nicht davon ausgehen, dass es entsprechende Vorgaben bzgl. Gehäuse, Umgebungsbedingungen usw. gibt. Ergo hat NV bzgl. seines Adapters, dessen Verwendung sie sogar zumindest dringend empfehlen, definitiv ein Problem, dass sich nicht einfach mit "da brennt nix" weg-diskutieren lässt. Zumal ein nicht unwesentlicher Absatzmarkt die USA mit ihren sehr rigiden Produkthaftungsbedingungen sind. Und auch EU-Regularien bzgl. elektrischer Betriebssicherheit sollte man nicht völlig außer Acht lassen. Das Aussitzen zu wollen, dürfte sich für NV kaum auszahlen - zumal ein gewisser Imageschaden schon jetzt eingetreten ist (siehe u.a. auch den deutlichen Hinweis AMDs, dass man dort eben nicht bei der neuen Gen auf den 12VHPWR setzen würde...)
scryed schrieb:
Wird es nicht vielleicht so gewesen sein das sei es Nvidia oder Boardpartner ein Unternehmen Gesicht haben denen den Auftrag gegeben haben Kabel zu fertigen nach Spezifikation ..... Dann dieser Hersteller Muster zurück sendet .... Die alle io sind und Test bestanden haben ? Und erst nachträglich die Produktion zum sparen übergegangen ist
Es ist nicht nur gute Praxis in Industrieunternehmen Produkte von Zulieferern zumindest je Charge stichprobenartig auf Einhaltung der Vorgaben und Spezifikationen sowie zugesicherte Eigenschaften, Betriebssicherheit zu überprüfen, sondern dort, wo es sich um potentiell sicherheitsrelevante Bauteile, Zubehör usw. handelt, wird das auch seitens der Versicherungen garantiert vorgegeben. Sollte NV (und auch ggf. die Boardpartner) das unterlassen haben, haben sie garantiert fahrlässig, wenn nicht sogar grob fahrlässig gehandelt und riskieren mindestens ihren Versicherungsschutz hinsichtlich Produkthaftung. Sollte NV dieses schrottige und gegen jede gute Praxis ausgeführte Steckerdesign sogar selbst so vorgegeben oder auch nur abgesegnet haben, haben sie die Torte komplett im Gesicht.
scryed schrieb:
Zum Stecker und Kabel selber , selbst das biegen kurz nach dem Stecker ist und sollte kein Problem sein , hat denn keiner in letzter Zeit Mal Kabel in der Hand gehabt ? Das sind Kabel und keine feste Stangen die sofort brechen , genauso ist der Begriff knicken immer noch kein biegen
Es brechen bei dem Adapter auch nicht die Kabelstränge, sondern diese fetten AWG-14-Kabel reißen per Hebelwirkung schon bei minimal falscher oder zu hoher Biegung schlicht die Verlötung auf der lütten Anschluss"folie" ab und zerstören dabei ggf. auch gleich die Durchkontaktierung über die 6 Anschlüsse. Kommt es dann aufgrund etwa z.B. von Schwingungen am Stecker (drehende Lüfter erzeugen durchaus Vibrationen, die sich bis aufs GPU-Board und damit den Anschluss übertragen) zu einem Dauerwackelkontakt mit enstprechenden zusätzlichen Stromspitzen schaukelt sich das Problem eben noch weiter auf, bis die dadurch entstehende lokale thermische Belastung die Ummantelung zum Schmelzen bringt und sogar Verkokelung (Vorstufe zum Brand) verursacht. Bzgl.
Biegen kurz nach dem Stecker empfehle ich einfach z.B. nochmal Igors Erklärbär-Video bis zum Ende anzusehen... Das empfiehlt sich übrigens für kein Anschlusskabel: Ist eine starke Biegung direkt nach einem Stecker/Anschluss erforderlich, so ist der Stecker/Anschluss eben entsprechend vorgekrümmt auszuführen, so dass das Anschlusskabel dann möglichst gerade herausgeführt werden kann. Hinzukommt, dass gelötete Kabel-Stecker-Anschlüsse zumindest eine taugliche Zugentlastung aufweisen sollten, da Lötstellen (das ist nicht geschweißt!) Biegelasten ganz schlecht nur abkönnen - jeder, der z.B. mal selbst etwa HiFi-Kabel aus Stecker/Buchse und Kabeln angefertigt hat, weiß, dass hinter den Lötfahnen unbedingt eine Zugentlastung vorgesehen sein muss, da man sonst ruckzuck kalte Löststellen hat. Dies trifft als "gute Praxis" sogar auf gecrimpte oder geschraubte Verbindungen zu. Neben dem elektrischen Murks bei dem NV-Adapter (hoher Kabelquerschnitt trifft auf dünnen Anschlussblech-Querschnitt = NoGo) wurde zudem dann auch mechanisch geschlampt, indem diese Verlötung nur eingegossen, aber keine taugliche Zugentlastung am Kabel nach dem Stecker vorgesehen wurde. Mehr brauchts eigentlich nicht, um zu zeigen, dass diese ganze Konstruktion schleunigst vom Markt genommen und ausgetauscht werden muss.