Demographiewandel - Deutschland vergreist, Lösungen?

Was schwebt dir denn vor? Zurück zur Scholle?
Wenn du einen Hightech-Standort aufbaust, dann schließt das Automatisierung mit ein. Automatisierung heißt aber auch: du brauchst keine 2 Dutzend Arbeiter, die im Schweiße ihres Angesichts etwas erzeugen, sondern ein paar Roboter und einen menschlichen Controller.

Außerdem: Höhere Lebenserwartung und höhere Gesamtgesundheit machen ein erhöhtes Renteneintrittsalter zu absolut keinem Problem. Stell dir mal vor, durch verbesserte Medizin und niedrigere körperliche Belastung steigt unsere Lebenserwartung auf 120-130 Jahre. Was sagt ein Renteneintritt bei 67 dann aus?
 
Wo habe ich denn was von zurück zur Scholle geschrieben? Lies mal richtig. Du schreibst es doch selbst, weniger Arbeiter, mehr Ertrag.
 
Ich finde zumindest den Weg hin zur privaten Altersvorsorge ist ein richtiger Schritt. Dies gibt jeden mehr Freiheit darüber zu bestimmen, wie er für das Alter vorsorgen möchte. Andere Länder in Europa machen es vor, dass die staatliche Rente wirklich nur ein Grundsockel ist der einen nur das Überleben sichert und alles andere liegt in der eigenen Verantwortung.

In Deutschland wird der Bürger meist immer entmündigt mit der Begründung des sozialen Demokratie. Darüber sichern sich m.E. aber nur die Politiker die Macht über das Volk (z.B. Rentenerhöhungen kurz vor Wahlen bzw. Steuersenkungen etc.).
 
Selten solch neoliberalen Stuss gelesen von wegen Privater Vorsorge. Es ist doch so, je mehr man privat vorsorgen soll, und das können ja auch nur die, die genug finanzielle Mittel haben, desto stärker wird die gesetzliche Rente demontiert. Dieser ganze Scheiss hält seit Anfang 80er Einzug und ihr unterstützt das auch noch. Die geistig-morlalische Wende Kohls und Genschers haben bis heute zu immer mehr Sozialabbau geführt, allem voran Frau Thatcher und der damals beginnende Privatisierungswahn.
 
@Godde
Der Produktivitätsfortschritt (in Deutschland wenn es hoch kommt 1,5% pro Jahr) reicht bestenfalls aus, um das Schrumpfen des Quotienten Beitragszahler/Rentner zu kompensieren. Er reicht aber nicht aus, um darüber hinaus die Rentner noch am steigenden Wohlstand teilhaben zu lassen, jedenfalls nicht ohne dass die Lebensarbeitszeit und/oder die Rentenversicherungsbeiträge deutlich steigen. Ergo dürfte das Rentenniveau real bestenfalls stagnieren, wenn man die Finanzierung der Rente dauerhaft sichern will, und das nicht erst seit ein paar Jahren, sondern seit die Demografie "kippt". Da das aber jahrelang verschlafen wurde wird die Anpassung für die Rentner nun umso schmerzlicher und das Rentenniveau sinkt. Um in deinen Worten zu schreiben: Deshalb finde ich auch Beiträge, die solch eine Entwicklung verharmlosen fehl am Platze, du solltest mal deinen Horizont erweitern und nicht so sozial-romantisch naiv sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, das sind dann halt mal die 2 Seiten der Medaille, wie sie verschiedener nicht sein könnten.
Trotzdem solltest du dich mal über Kapitalgedeckte Renten und deren Scheitern informieren. Hier wird doch nur Angst auf Kosten der Bürger geschürt, damit die schön privat anlegen. Das hat schon seinen Grund, nicht? Wir werden sehen, was in 30 Jahren ist. Ich mach mir da keine Sorgen.
Nur mal ein Auszug:

Die instrumentalisierte Zukunftsangst: Gesetzliche oder private Rentenversicherung, wer hat den Nutzen?

„Müssen wir die demographische Entwicklung wirklich fürchten? Warum wird seit der Jahrtausendwende so viel über Bevölkerungsstatistik gesprochen? Wieso soll die private Rente „demographiefest“ sein? Und wem nutzt das alles? Gerd Bosbach kennt durch seine langjährige Tätigkeit als Statistikberater in der Politik und im Gesundheitsbereich die Kraft scheinbar objektiver Zahlen - und deren interessengeleitete Interpretation. Aus dieser Erfahrung heraus beschreibt er oft übersehene, wichtige Zusammenhänge. So zeigt der Blick in das letzte Jahrhundert eine massive Alterung ohne Einschnitte in das soziale Netz, ganz im Gegenteil. Bestimmt die Demographie wirklich das Wohlergehen von Gesellschaften oder übernimmt sie nur die Rolle des Sündenbocks, um von anderem abzulenken?“
 
Ich habe die Einstellung, je weniger Staat umso besser ist dies für die Bevölkerung. Ein mündiger Bürger ist in meinen Augen die beste Entscheidung. Der Staat übernimmt die Grundversorgung und alles andere dürfen die Bürger selber entscheiden.

@ Godde
Willst du dich immer mit Wahlversprechen erpressen lassen? Oder genau die Partei wählen, die einen die geringsten Probleme bereitet?
 
Das Problem an privater Vorsorge: Was ist mit denen, die sich keine private Vorsorge leisten können? Wenn jeder für seine eigene Altersvorsorge allein sorgen soll, dann sollen wir wohl ratzfatz zum afrikanischen Modell übergehen: hirnlos Kinder zeugen bis der Arzt kommt, Hauptsache jemand füttert uns im Alter durch.
 
Wie wärs mit Forschung stoppen... wenn wir nicht mehr immer noch älter werden würden auch viele Krankheiten die so schon kaum heilbar sind auch wieder deutlich weniger. Irgendwann wird ja eh nur noch der alt der es sich leisten kann, alle anderen werden dahingerafft...

Und es gibt in Rlation gesehen wieder mehr Junge und weniger alte Menschen.
 
@_killy_

Von Wahlversprechen lasse ich mich sowieso nicht mehr blenden. Ich glaube nicht an Parteien, die in einer kapitalistischen Ordnung den Staat als Akteur vertreten. Es denkt doch wohl keiner, dass so irgendwas für den Bürger getan würde.
Daaron spricht es gut an, die sich keine private Vorsorge leisten können, fallen dann einfach durchs Raster. Das wäre eine Katastrophe, die sich hier wohl niemand vorstellen möchte, auch diejenigen nicht, die immer so ihren darwinistischen Mund aufreissen.
Ergänzung ()

Ich will noch folgenden Link und eine kurze Zusammenfassung für die Ursache der Altersarmut anhängen.


" Armut im Alter ist das Ergebnis einer gezielten Rentenpolitik, die die Leistungsfähigkeit der Gesetzlichen Rente systematisch senkte, um so Raum für die Privatvorsorge zu schaffen.
Armut im Alter ist die Folge der Ausweitung der Niedriglöhne und der ungesicherten Arbeitsverhältnisse.
Armut im Alter ist auch die Folge der systematischen Vermehrung der Arbeitslosigkeit und des Nichtstuns zu Gunsten der Vollbeschäftigung.
Armut im Alter ist absichtlich erzeugt worden. Politische Korruption spielte dabei eine maßgebliche Rolle."

Hier wird erläutert, dass Altersarmut weitestgehend vermeidbar wäre und Rentenkürzungen zu Gunsten der privaten Vorsorge absichtlich herbeigeführt wurden/werden.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=14782


Ein Zitat dazu von dem Freiburger Professor und Versicherungsexperten Bernd Raffelhüschen:

„Die Rente ist sicher – sag ich Ihnen ganz unverblümt. (Gelächter unter den Versicherungsvertretern.) Die Rente ist sicher, nur hat kein Mensch mitgekriegt, dass wir aus der Rente schon längst eine Basisrente gemacht haben. Das ist alles schon passiert. Wir sind runter gegangen durch den Nachhaltigkeitsfaktor und durch die modifizierte Bruttolohnanpassung. Diese beiden Dinge sind schon längst gelaufen, ja, waren im Grunde genommen nichts anderes als die größte Rentenkürzung, die es in Deutschland jemals gegeben hat. (…) Aus dem Nachhaltigkeitsproblem der Rentenversicherung ist quasi ein Altersvorsorgeproblem der Bevölkerung geworden. So, das müssen wir denen erzählen! Also, ich lieber nicht, ich hab genug Drohbriefe gekriegt! Kein Bock mehr, irgendwie. Aber Sie müssen das, das ist Ihr Job!“

So Raffelhüschens Appell an die Versicherungsvertreter. Im Interview mit den beiden Journalisten hat er dann quasi das Gegenteil gesagt. (Siehe unten als Anhang[*]) Dieser Widerspruch des Professors ist hier jedoch nicht erheblich. Erheblich ist: Die Rentenkürzung folgt nicht aus gesellschaftlichem Versagen, sie war Absicht.

Privatisierung lohnt sich für die Lebensversicherungswirtschaft. Betrachten wir das Bild vom Zeitpunkt der Einführung der Riester-Rente: 2002. Die Gesetzliche Rentenversicherung hatte damals einen Umsatz von 156 Milliarden €, die Private Lebensversicherungswirtschaft einen solchen von 67 Milliarden. Wenn es gelänge, so konnte man damals kalkulieren, nur 10 % des Umsatzes der Rentenversicherung als Prämien in die privaten Lebensversicherungen zu lenken, dann wäre dies ein Umsatzplus von fast 16 Milliarden bei den Privaten.
 
Kuhprah schrieb:
Wie könnte man also vorgehen. Mein Vorschlag wäre eine komplette Steuererlassung für Ehepaare ab dem 3. Kind.

Dir ist aber schon klar, dass die Kinderanzahl pro Frau in den westlichen Industrienationen eng an den Wohlstand gebunden ist? Das heisst konkret: Je mehr Geld sie verdienen, desdo weniger Kinder haben die Menschen. Kommen dann noch eine andauernde Demolierung des Sozialstaates hinzu, was wir seit 22 Jahren real haben (der Wohlstand blieb relativ gleich, stieg aber auch nicht, die Leistungsanforderungen für Arbeitnehmer stiegen hingegen drastisch, aber der Sozialstaat wurde zurückgefahren) lässt man es lieber mit den Kindern. Das würde sich ändern, wenn die alten Verhältnisse wieder etabliert würden, der "Wohlstand" wirklich bei allen ankäme und die Gewinne auch bei den Arbeitnehmern landen würden, oder die Wirtschaft richtig auf Dauer abschmiert..

Da werden Steuererleichterungen nicht viel bringen, die Bürger mögen sich auf die Ehe einlassen, um Steuern zu sparen, aber die "Wurfpremien" wirken dann doch eher antiquiert und abschreckend. Wer morgen nicht weiss, ob er am anderen Ende der Republik arbeiten muss, die Ehe nur noch zum Steuernsparen dient (sehen viele wirklich so), bei längerer Arbeitslosigkeit rasant seinen lange aufgebauten Wohlstand los werden kann, für den sind Kinder ohnehin nur eine modische "Ware", gar Luxus, mit der man sich ausstattet, wenn alles passt, gleiches gilt für Partnerschaften generell. In Wahrheit ist es heute mehr Lotterie als früher, ob man Kinder mit genug eigener Zeit großziehen kann, ihnen gute Chancen bietet und sie auch finanziell stützen kann.
 
Die staatliche Rente soll ja weiterhin bestehen bleiben, jedoch nur als Grundsicherung und mehr nicht. Entsprechend sollten die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung nach und nach herabgesetzt werden. Somit kann dann jeder mit den freien Geld selbst entscheiden, wofür er dieses nutzen möchte.

Menschen die sich per heute schon keine private Altersvorsorge leisten können -> werden zukünftig in der Altersarmut landen haben wir ja aus den Medien gelernt ... jedoch wird dabei vergessen, dass diese Personen schon heute arm sind. Aus meiner Sicht ist dies ein schlechter Scherz - jemand aufzuzeigen: "im Alter wirst du unter Armut leiden" ... der heute schon kein Geld hat.
Dieser Personengruppe wird man nunmal nicht helfen können ohne ungerecht zu werden. Bevor es hier gleich aufgeworfen wird - es gibt nicht nur die soziale Gerechtigkeit sondern u.a. auch ein Leistungsprinzip. Es ist immer schön auf Konzerne zu mekkern und dann den Normalverdiener in die Tasche zu greifen. So wurde nämlich bisher durch die Politik der Aufschrei nach sozialer Gerechtigkeit geheilt. Da sag ich mir lieber, nicht schreien und somit noch Geld in der Tasche behalten als schreien und sich damit ins eigene Fleisch schneiden! (ich geb ja zu, dass ich ich zuerst mir selbst der nächste bin, aber ich hab eine Familie gegründet und meine Kinder wollen ja auch was zu Essen auf dem Tisch haben)
 
Man kann einfach die Augen verschliessen und sich alles schön reden. Was soll man hier noch sagen? Wenn sich die Frage der Gerechtigkeit stellt, gibts wohl keine oder? Es gibt doch wohl einen Unterschied zwischen Altersarmut und einer vergleichsweise niedrigeren Rente gegenüber Besserverdienenden, irgendwie verwechselst du da was. Das du Egoist bist, ist mir ehrlich gesagt Schnuppe, nur solltest du dir bewusst sein, dass du ohne die Anderen nichts wärst.
 
Das Schöne nach der Wiedervereinigung ist doch, das jeder in Deutschland für sich selbst Entscheidungen treffen kann.

Es hat jeder die Möglichkeit seine Situation zu verbessern. Nur muss man damit aufhören zu mekkern und endlich anfangen was zu tun.

Weißt du, wenn du wenigstens Vorschläge bringen würdest Menschen mit geringen Einkommen zu helfen, z.B. durch Bildungsinitiativen etc. dann wäre deinen Sorgen ja auch berechtigt. Aber einfach auf Bildzeitungsniveau auf Konzerne schimpfen und den Reichen die Schuld zu geben zeugt nicht grad von Niveau. Die deutsche Geschichte sollte uns doch allen gelehrt haben, dass Dritten die Schuld zu geben zu keinen guten Ergebnis führt ... schließlich waren früher ja auch die Juden an allem Schuld ... und auch die heutigen Rechten geben den Ausländern die Schuld ... und die Linken stürzen sich auf die Reichen.
Hast du schonmal versucht darüber nachzudenken, dass du vielleicht selbst ein Bauernopfer der Politik bist?
 
Du fliegst gerade am Ziel vorbei, aber sowas von. Ich gebe keinem die Schuld....das System ist so. Den Vergleich hättest du dir sparen können, wie war das gleich von wegen Schmarotzer zu Beginn des Threads?
Selbst wenn ich ein Bauernopfer bin, dann wenigstens für die Richtige Sache. Es gibt nur eine Wahrheit, das habe ich gelernt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur zur Erinnerung, dein Post #60

... Ist schon komisch, dass die einen mehr und mehr in der Tasche haben, Firmen immer mehr Gewinne fahren und das Groß der Bevölkerung immer drastischere Einschnitte hinnehmen muss. ...

Ich bin ja auf deiner Seite, dass es nicht sein kann das Arbeitnehmer absichtlich schlecht bezahlt werden, dass es Lohn-Dumping gibt oder Altersarmut. Nur sehen unsere Lösungsansätze anders aus. Ich appelliere an die betroffenden Personengruppen selbst, ihre Situation zu verändern.

Die Bürger der DDR haben ihr Schicksal selbst in die Hand genommen und sich nicht auf Dritte verlassen. So konnten Sie die Regierung kippen und von da an freie Entscheidungen treffen. Warum also nicht weiter für freie Entscheidungen und Eigenverantwortung kämpfen / sich einsetzen?
 
_killy_ schrieb:
Weißt du, wenn du wenigstens Vorschläge bringen würdest Menschen mit geringen Einkommen zu helfen, z.B. durch Bildungsinitiativen etc. dann wäre deinen Sorgen ja auch berechtigt.

Welche Reichtumsverteilung hätten wir in Deutschland in der betreffenden Generation, wenn jedes heutige Kind Abitur machen würde und einen von der Wirtschaft geforderten Studiengang mit Bestnoten absolvieren würde? Hast du dich das schon einmal gefragt? Bildung hört sich nett an, die Wahrheit dahinter ist, dass eine "Leistungsgesellschaft" genügend schlecht Gebildete braucht, um so funktionieren zu können wie die unsere. Notfalls kommen die eben aus Osteuropa oder stehen in China an der Werkbank. Und nein, den Putzjob macht kein Inder in Indien, der leert auch keine Mülltonnen in Deutschland oder sitzt an der Discounterkasse. Die richtig mies bezahlten Jobs sind alle nicht verlagerbar, wie z.B. Jobs in der Metallindustrie (die heute noch sehr gute Tarife hat) weil es Dienstleistungen sind.

_killy_ schrieb:
Aber einfach auf Bildzeitungsniveau auf Konzerne schimpfen und den Reichen die Schuld zu geben zeugt nicht grad von Niveau. Die deutsche Geschichte sollte uns doch allen gelehrt haben, dass Dritten die Schuld zu geben zu keinen guten Ergebnis führt ... schließlich waren früher ja auch die Juden an allem Schuld ... und auch die heutigen Rechten geben den Ausländern die Schuld ... und die Linken stürzen sich auf die Reichen.
Hast du schonmal versucht darüber nachzudenken, dass du vielleicht selbst ein Bauernopfer der Politik bist?

Seit wann schimpft die Bild auf Konzerne? Ziemlich groteske Vorstellung.
Deiner anderen Argumentation kann ich auch nicht wirklich Folgen. Schließlich haben jene Reichenvertreter der 4% Partei FDP genau dasselbe Argumentationsmuster verwandt, Schröder nutzte es auch schon, nur gegen die Armen. Alles Naziniveau? Stimmt, empfinde ich oft auch so.
Wahrscheinlich müssen wir den Parteifilz gründlich entfernen, bis wir hier wieder so etwas wie eine ernstzunehmende Demokratie etablieren können, wo man auch das wählen kann, was anschließend politisch umgesetzt wird, und nicht das Gegenteil, weil es immer Vermögenden dienen muss. Die größten Profiteure dieses heutigen Systems sitzen noch nicht einmal in Deutschland, dass sind global aggierende Investoren. Denen ist es auch schnurz egal, wenn die Rente hier komplett gestrichen wird, und die interessieren sich brennend für maximalen Sozialabbau, schließlich wird dadurch immer Raum für neue Geschäftsfelder frei, selbst wenn sie betrügerisch sind.
 
@muzaffe
Die Anderen schreiben es an. Mit so wenigen Lehrern kannst du niemanden richtig bestrafen.
@Damien White
Das ist es doch. Die vorhandenen Gelder werden für einen Mist ausgegeben, dass sich einem alles schüttelt.
@SaarL
Klar wirft man den raus. Wäre die Klassengemeinschaft kleiner, wäre das Moral und Ethikgefühl der Mehrheit so, dass es eben als unhöflich gilt unnötigen Stress zu verbreiten und würde der Unterricht Spaß machen, dann wären solche Maßnahmen nicht nötig.

@_killy_
Ich habe die Einstellung, je weniger Staat umso besser ist dies für die Bevölkerung. Ein mündiger Bürger ist in meinen Augen die beste Entscheidung. Der Staat übernimmt die Grundversorgung und alles andere dürfen die Bürger selber entscheiden.
Also bist du dann auch für eine Einheitsrente und einen stabilen Zinssatz bei den Rentenversicherungsbeiträgen. Das ist für die Grundversorgung. Ohne Beitragsbemessungsgrenze, ohne Pensionen. In der Zeit verdient man ja genug Geld um Reserven anzulegen. Sehe ich ebenso.
Entsprechend sollten die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung nach und nach herabgesetzt werden. Somit kann dann jeder mit den freien Geld selbst entscheiden, wofür er dieses nutzen möchte.
Du meinst so wie in Amerika? Schönes System? Möchtest du Geringverdiener aus diesem Land streichen oder wie soll man das nun auffassen? Ist ja schon anmaßend, dass du dir das Recht heraus nimmst, über diese Menschen so urteilen zu wollen. Wenn du kein Geld hast, kannst du nichts auf Seite legen, nagst also später immer noch am Hungertuch, selbst wenn du 40 Jahre lang geackert hast. Das kann kein gerechtes System sein. Und daran würde auch keine Geburtenrate was ändern wenn es so viele Arbeitslosen im Land gibt.
Dieser Personengruppe wird man nunmal nicht helfen können ohne ungerecht zu werden... - es gibt nicht nur die soziale Gerechtigkeit sondern u.a. auch ein Leistungsprinzip. Es ist immer schön auf Konzerne zu mekkern und dann den Normalverdiener in die Tasche zu greifen. (ich geb ja zu, dass ich ich zuerst mir selbst der nächste bin, aber ich hab eine Familie gegründet und meine Kinder wollen ja auch was zu Essen auf dem Tisch haben)
Darum geht es auch nicht. Zu Essen hast du auch als Gering- oder gar nicht Verdiener. Auch kann man das nicht auf deine Kompetenz hochrechnen. Du hast natürlich recht, man beschränkt momentan die Mittelschicht und gibt es als Lebensgrundlage denen, die nichts oder weniger haben. Dass das so nicht klappen kann merkt man, weil durch diese Methode die Mittelschicht ebenfalls zur Unterschicht wird. Dann haben wir die klassische 2-Schichten Gesellschaft. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Das geht also nur, indem man die Reichen etwas ärmer macht, bzw. noch nichtmals ärmer, denn sie verlieren ihren Besitz nicht, sondern sie fahren nur weniger Gewinn ein.

Das ist es ja. Durch weniger Gewinn/Lohn/Einkünfte in der Mittelschicht wird diese systematisch zu einer Unterschicht degradiert. Das mit einer Effizienz, die in anderen Bereichen lohnenswert sind. Hier aber geht es um Menschen und deren Leben. Man KANN dem in der Mitte nicht unendlich Einkünfte wegnehmen. Irgendwann ist da Sense und auch er gehört zu der unteren Schicht. Man kann aber die Einkünfte der höheren Einkünfte, und wenn es eben nur "sozialgerecht" ist, und zwar ohne Beitragsbemessungsgrenzen, jeder den festen Prozentsatz zahlen. Das muss natürlich auch für die Lohnsteuer gelten, ich will keine hohen Einkünfte schlechter besteuern aus dem Grund, dass sie mehr verdienen. Finde ich ebenfalls nicht gerecht, bevor hier Einsprüche kommen, die Reichen müssten ja nur für die Armen aufkommen. Nein, jeder gleich.

Und ein Leistungsprinzip hast du nicht. Hier bekommt niemand gestaffelt nach Arbeitsjahren eine Rente per Staffelung. Dafür braucht man zum einen Einheitsrenten als Grundlage. Und da drauf kommen dann die Arbeitsjahre. Jedes Arbeitsjahr 25€ mehr an Rente im Monat. Dann ist die Arbeitsmoral auch hoch, denn jetzt kann wirklich JEDER der arbeitet sagen, dass er gerecht behandelt wird. Dafür muss man aber die jetzigen Renten und Pensionen abschaffen. Das wiederum würde den Rentnern ein Dorn im Auge sein, die mehr bekommen. Und nicht, die mehr eingezahlt haben oder ein sonstiges Argument, immerhin ist unser Rentensystem Umlagefinanziert...
Es hat jeder die Möglichkeit seine Situation zu verbessern. Nur muss man damit aufhören zu mekkern und endlich anfangen was zu tun.
Du hast keine Wahl. Der Bäcker könnte eine Umschulung machen und zum Master of Back werden, aber wenn dem so ist gibt es keine Bäcker mehr. Und Master of Back wird es auch nicht unendlich viele Jobs geben. Es gibt nunmal ein Sättigungspensum. Das ist auch beim Konsum so. Nicht jeder kann sich 10 Autos kaufen, die Abwrackprämie war der letzte Hohn für alle Steuerzahler. Man kann nicht unendlich konsumieren, und man kann nicht jeden Menschen zum Arbeiten bringen, dafür bräuchte man Arbeitsplätze. Die mag es vor 50 Jahren gegeben haben, als man sich den Arbeitgeber noch ausgesucht hat, das ist aber heute nicht möglich.
Ich appelliere an die betroffenden Personengruppen selbst, ihre Situation zu verändern.
Na sag ich doch. Sag das dem Bäcker. Dahin miteingehend wird es einige Berufe einfach nicht mehr geben und mehr Menschen die sich auf Dienstleistungen beschränken. Weil Großunternehmen dieses dann übernehmen. Welche wieder niedrige Löhne zahlen, die Leute müssen ja um die 200 Brötchen in den Ofen zu schieben keine Qualifikation haben. Oder Maschinen machen das.

Und Leute gibt es ja genug. Also wieder die Löhne kürzen. Da die Löhne tief sind, wird demnach auch die Rente kleiner. Was bedeutet, dass mehr Geldüberschuss in den Kassen ist (weil ja die Renten kleiner sind, ist auch das Rentenniveau der Gesamtheit kleiner). Was bedeutet, die Rentenbeiträge werden niedriger. Somit kommt weniger in die Kassen und mehr in das Unternehmen. Die Leute "freuen" sich über 2€ mehr im Monat. Davon können sie dann die selbst hergestellten Brötchen kaufen...
Die Bürger der DDR haben ihr Schicksal selbst in die Hand genommen und sich nicht auf Dritte verlassen.
Schonmal wählen gewesen? Oder was schlechtes über das System gesagt? Manchmal komm ich mir so vor, als ob ihr jegliche Propaganda dieser Zeit so angenommen habt, wie sie ausgesprochen wurde. Klar gab es gute Seiten, aber eine Ent-Sozialisierung ist keine Lösung, nur die Lösung für die Mächtigen und Reichen.

@Daaron
Das Problem an privater Vorsorge: Was ist mit denen, die sich keine private Vorsorge leisten können?
Die werden vom Sozialsystem aufgefangen. Heutzutage ja auch schon. Hat aber eher weniger mit der Demographie zu tun.

@Schrammler
Denen ist es auch schnurz egal, wenn die Rente hier komplett gestrichen wird, und die interessieren sich brennend für maximalen Sozialabbau, schließlich wird dadurch immer Raum für neue Geschäftsfelder frei, selbst wenn sie betrügerisch sind.
Natürlich, das sind ja auch Unternehmen. Gewinnmaximierung ist das Hauptziel. Und das erreichen sie ja auch nur, weil sie die Möglichkeit dazu haben. Ein Sozialstaat würde dies, nicht komplett, weil es soll ja ein offener Markt sein, unterbinden zum Wohle derer, die eben in diesem Land leben. Das passiert aber nicht, weil eben die Politik auch nur ein Unterwerk derer ist, die Macht und Reichtum anstreben. Ich zähle mich selbst als einen sehr großen Nörgler. Aber ich gebe auch zu, dass all das Nörgeln nur ein Nörgeln auf hohem Niveau ist. Einem Niveau, welches erreicht wurde und uns gegenüber dem wahren Dasein des Menschen hat abheben lassen.

Sozialer Erfolg steht nicht an erster Stelle sondern eben der Leistungserfolg im Unternehmen. Obwohl es morgen immer noch genug Arbeit geben könnte, auch für alle Menschen hier im Land, dann aber jeder weniger arbeiten könnte und mehr Freizeit hätte, demnach also LEBEN könnte, stattdessen soll einer 100te Stunden mehr arbeiten, der Andere gar nicht. Er hat es ja in der Hand. Gar nichts hat er in der Hand, wir haben einfach zu wenig Stellen, für zuviele Menschen. Das hat nunmal die Effektivität und die Gewinnmaximierung, Industrialisierung und Optimierung mit sich gebracht.
 
Ein toller Artikel in der Zeit, von Norbert Blüm, "Von wegen Vereinbarkeit"

Es geht um die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf. Den Preis, den wir für die Trennung von Familie und Arbeit bezahlen. "Die Erwerbsgesellschaft ist imperialistisch und schickt sich an, die Familie zu erobern. Mit dem Programm Kinderhort, Kindertagesstätte, Kindergarten, Ganztagsschule, Ferienbetreuung ist die Kindheit nahezu vollkommen verstaatlicht. Nur noch die Schlafzeit ist fest in Händen der Familie. Wahrscheinlich kommt der aufgeregte Eifer der Schulreformen erst dann zur Ruhe, wenn das ganze Leben – von der Wiege bis zur Rente – in ein staatliches Rundum-Internat gezwängt ist."

Familienarbeit und Erwerbsarbeit folgen unterschiedlichen Lebensmaximen. Wer nicht versteht, dass Arbeit nie Selbstzweck, sondern dass Arbeiten mit und für andere die ursprüngliche Konstante unserer Menschwerdung ist, wird Familienarbeit nicht zu würdigen wissen. Die Familie folgt ihrem eigenen Sinn des Füreinander, der nicht vereinbar ist mit dem Konkurrenzprinzip. Diese Eigenständigkeit der Familie muss verteidigt werden, wenn wir der totalen Verwirtschaftung des Lebens entgehen wollen


Ist auf jedenfall lesenwert:

http://www.zeit.de/2012/42/Ehe-Familie-Karriere/seite-1
 
Godde schrieb:
Familienarbeit und Erwerbsarbeit folgen unterschiedlichen Lebensmaximen. Wer nicht versteht, dass Arbeit nie Selbstzweck, sondern dass Arbeiten mit und für andere die ursprüngliche Konstante unserer Menschwerdung ist, wird Familienarbeit nicht zu würdigen wissen. Die Familie folgt ihrem eigenen Sinn des Füreinander, der nicht vereinbar ist mit dem Konkurrenzprinzip. Diese Eigenständigkeit der Familie muss verteidigt werden, wenn wir der totalen Verwirtschaftung des Lebens entgehen wollen

Das sehe ich etwas anders als Nobbi, Arbeit hat nichts mit Menschwerdung zu tun, simple Nahrungsbeschaffung wie bei Tieren gab's schließlich schon zuvor, jedoch mit Zivilisation. Arbeitsteilung heisst das Konzept derselben, was eigentlich umfassend greifen müsste und das ist bei dem Arm-Reich Gefälle wohl kaum mehr der Fall. Die einen Arbeiten, die anderen lassen für sich arbeiten. Menschwerdung heisst Kultur zu entwickeln, sich der Kunst und Musik zu widmen, das leben nicht nur auf "funktionieren", "arbeiten" und maximalen Gewinn (finanzieller Art oder bezüglich Machtausübung) ausrichten (was Tiere eigentlich alle tun).

Wenn man bei den Arbeitenden finanziell noch all das abzieht, was sie dafür ausgeben müssen, um überhaupt arbeiten zu können/um Leistung erbringen zu können (Ernährung, warmes Haus, Information/Medien, Gesundheit, PKW/Fahrkarten, Hobbys/Freundschaften (zur Gesunderhaltung der Person).. ja selbst Urlaub) bleibt kaum etwas übrig. Aber das was noch da ist, wird fast vollständig in Kinder "investiert", die anschließend genauso in den Ameisenstaat integriert werden sollen, der Rest bleibt für die Zeit, in der wir sabbernd im Rolli, den Magen voller Flüssigpampennahrung, mit XXL-Windeln auf unser Ableben im Altenheim warten und besonders viel kosten.

Was Blühm über den Nachwuchs schildert, dort gebe ich ihm allerdings Recht, man ordnet ihn heute (frei nach dem Konzept, was einst im Sozialismus hochgehalten wurde) einfach komplett der Wirtschaft unter, daher drückt man sie dem Staat in die Hand. Wenn der kleine "Kevin-Justin" dort dann nicht genug Auslauf bekommt, geht Mama mit zum Doc um ordentlich Ritalin in den Widerspenstigen zu pumpen. Das Leben könnte so einfach sein: Alle Menschen funktionieren nur noch in Perfektion, wie Maschinen, nur so klappt's auch mit der Gewinnmaximierung, Schwangerschaft passt dort heute noch immer nicht rein, genauso wenig wie viele Krankheiten.
 
Zurück
Oben