Dovahkiin311 schrieb:
Bei meiner Aussage bezog ich mich auf Biedenkopf.
Im Falle Biedenkopf werden folgende Kosten für das FTTH-Erweiterungsprojekt für Schulen (1,8 Mio) und Gewerbegebiete (9,1 Mio) getragen:
- 5,4 Mio Bund
- 3 Mio Land Hessen
- 1,7 Mio Landkreis Marburg-Biedenkopf
- 0,8 Mio Städte und Gemeinden
Scheinbar hat die Telekom dann wohl eine andere Definition des Worts eigenwirtschaftlich als ich.
Du beziehst Dich offensichtlich auf
dieses Projekt hier:
"Mit dem Erweiterungsprojekt sollen die verbliebenen weißen Flecken mit einer Downloadrate von unter 30 Mbit/s, die 75 Schulen des Kreises und die mit unter 30 Mbit/s Downloadrate unterversorgten, mehr als 500 Gewerbestandorte beseitigt werden."
Bei dem jetzt verkündeten Ausbau der Telekom geht es um den Ausbau in einem Gewerbegebiet, nämlich
im Gewerbegebiet "Am Seewassern". In diesem Gewerbegebiet ist laut Karte der Telekom auch schon mehr als 30 Mbit/s verfügbar, deswegen gehört es nicht zu den geförderten 500 Gewerbestandorten. Die Telekom baut also
zusätzlich ein weiteres Gewerbegebiet ohne Förderung aus (wenn die Quote erfüllt wird).
Dass dieser Telekom-Ausbau eigenwirtschaftlichen ist, sieht man auch an dieser Quote. Wenn Du auf der oben verlinkten Seite auf das kleine 'i' im Infokasten rechts beim Eintrag Biedenkopf klickst, dann siehst Du, dass der Ausbau erfolgt wenn 30% der Unternehmen einen Glasfaseranschluss bestellen.
Diese Randbedingung wird es bei den geförderten 500 Gewerbestandorten nicht geben. Da hat die Telekom den Auftrag übernommen, diese zu erschließen. Dafür bekommt sie Geld. Letztlich ein bestellter Ausbau.
Es wurde für den Zweck eine Breitband GmbH gegründet, deren Gesellschafter sind zu je 50% der Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie die Kommunen. Zuerst wollte man nach dem Betreibermodell vorgehen. Dann allerdings kam gerade Vectoring auf, weshalb man sich entschieden hat, das Ganze neu auszuschreiben. Die Telekom wurde daraufhin als einziger Bewerber auf diese Ausschreibung der Ausbaupartner.
Ja, davon hatte ich gelesen. Aber dann ist es ein Missverständnis, dass der Ausbau
"vollständig durch Gelder von Bund, Land Hessen, Landkreis und der Kommunen realisiert" wurde, wie Du geschrieben hast.
Auch da gab es ein Ausschreibung, die Telekom hat ein Angebot gemacht. Und die Kosten, die durch dieses Angebot entstehen, wurden dann durch Land Landkreis etc. getragen. Das sind aber sehr sicher nicht die Gesamtkosten gewesen.
Das ist immer mißverständlich: wenn irgendwo steht "der Bund fördert den Ausbau mit 80%", dann bezieht sich das auf die Kosten der Ausschreibenden Kommune (bzw. des Landkreises), also dem Angebotspreis einer Ausschreibung.