Ich finde es erschreckend, wie viele hier dafür sind und es teils mit KFZ-Kennzeichen vergleichen, als könne man mit der Faust durch den Monitor greifen und jemanden erwürgen.
Das Internet dürfe kein rechtsfreier Raum sein ... ein Totschlafargument was immer geht, fehlt noch "denkt mal an die Kinder!" und "wenn nur eine Seele gerettet wird, dann ist die Aktion legitim!". Salonfähig ist das Thema ja. Das Original darf natürlich auch nicht fehlen: "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten". Wenn das Smartphone oder die Alexa-Box eh schon im Schlafzimmer ist ... fangt mal an, "iConsent" ist schon mal ein guter Versuchsballon ...
schauder
Nein!
- Ich will nicht, dass jedes Wort für immer mit meinem bürgerlichen Namen verknüpft wird und zur jeden Zeit auf die Goldwaage gelegt werden kann. Wie wir wissen, können Aussagen, die unproblematisch waren, nach einem Wandel oder gar Machtwechsel plötzlich zum riesen Problem werden.
- Ich will nicht, dass in Zukunft womöglich jeder Dorfpolizist meinen Namen, oder noch besser, eine ID eingeben kann und dann alle Aktivitäten der Jahre von mir einsehen kann.
- Ich will nicht wegen angeblichen Schutz vor Terroristen in Massen sensible Daten abliefern müssen, obwohl diese Reglungen nur Normalbürger betreffen. Wenn ich jetzt schon so dreist und offen veräppelt werde, woher soll ich die benötigte Portion Optimismus kriegen?
- Ich will mich zu Themengebiete wie z.B. Pädophile, Prostitution, Gleichberechtigung, Drogen, Religion, Chemie und Waffen äußern können, ohne Angst vor irgendwelchen Spätfolgen haben zu müssen.
Auf alle Foren verteilt habe ich schon einige Beiträge geschrieben. Sollte das Gesetz wirklich so durchkommen mit der Verifizierungspflicht, dann bin ich weitgehendst raus aus der Diskussionskultur.
Ich werde dann still sein und nur noch ab und zu noch den 08/15-Standardbrei ablassen wie, "das Katzenfoto find ich gut", "tolles Wetter".
Dann hat der Staat bei mir das geschafft: mich erfolgreich einzuschüchtern, mich total gefügig zu machen, wie ein Sklave.
Falls das so kommt, machen hoffentlich bis da hin die Stammtische wieder auf. Da gibt es zwar auch gewisse Risiken, aber da weiß ich wenigstens sofort, wenn was aus dem Ruder läuft, und dass nicht jedes Wort einzeln digital erfasst und von einer unbekannt großen Personengruppe für immer erfasst und zu meinen Ungunsten verwendet werden kann, schlimmstenfalls bei jeder Verkehrskontrolle.
downforze schrieb:
Ich hoffe, dass dieser Erich Mielke - Gedächtnisentwurf krachend scheitert. 2014 gab es eine ähnliche Initiative durch Gabriel und de Mazière in der "Digitalen Agenda".
Diesmal wurde es schlüsselfertig als Programm festgezurrt, in einer Partei, die viele Wählerstimmen haben wird. Ich fürchte, das wird diesmal nicht gut ausgehen.
Die Tendenz ist sowieso eindeutig: Mehr und mehr Überwachung. Es geht in Richtung totalitärer Überwachungsstaat.