News DLC fürs Auto: BMW Connected schaltet Features nachträglich frei

Mein Problem an der Sache ist, dass ich Automobilherstellern mittlerweile genauso weit traue wie AAA-Spielepublisher und Smartphonefirmen: nämlich gar nicht. Statt Pay2Win haben wir dann Pay2Drive, mit Vorbesteller-Bonus und Sportlenkungs-DLC. Man steigt ein und wird über das digitale Cockpit dann erstmal erinnert das es heute die sportliche Fahrwerksabstimmung für -40% gibt und der Motor erst nach dem Werbespot startet.

Gerade die Automobilindustrie redet doch von umweltfreundlichen Produkten. Das soll die Antwort sein? Die Abhängigkeit vom guten Willen der Hersteller, dass er mein Auto hoffentlich möglichst lange unterstützt und mir ganz sicher kein neues Verkaufen möchte?
Das sind einfach Auswüchse um dem Kunden am Ende mehr Geld aus der Tasche zu leiern mit fragwürdigem nutzen, genau wie Downsizing-Motoren und Elektromobilität. Nicht mehr, nicht weniger.
 
Hey - DLC fürs Auto, dass finde ich einen super Anwendungsfall. Damit grabbeln die Autohersteller auch noch etwas Geld von den Werkstätten ab, welche die nachträgliche Codierung machen.
Zudem gibt es doch nix besseres als wenn die Hersteller nur noch 1-5 Konfigurationsvarianten abbilden müssen. Die Produktionskosten sinken und die Autos werden teurer, da die DLC Bereitstellung ja enorm aufwändig ist sowie einen extremes USP darstellt.

Ich werde demnächst auch schön DLC's anbieten:
  • Lackschuhe = +10 € pro Tag (im Winter gegen erhöhtem Aufpreis, da die Reinigungskosten durch schlechtes Wetter anfallen)
  • Anwendung-Master-Kenntnisse = +150 € pro Tag

Ich finde, dass die Autohersteller langsam echt zu heftig in den Geldbeutel der Kunden greifen und sich wirklich mal neue und innovative Dinge einfallen lassen sollen.

z.B.: Sollten Sie ihre echt schlechten QS-Prozesse mal überarbeiten. Hier mache ich keine Unterschiede zwischen den deutschen (Premium-)Herstellern.

DLC im Automobilbereich... selten so einen Schwachsinn gehört.
 
johnnywalker777 schrieb:
...

Ich kaufe den Wagen, mit all seinen Funktionen. Bedeutet wenn ich das ganze freischalten lasse oder selber mache (das wird doch wohl irgendwie irgendwann mal gehen...) ist es völlig legal, da es ja MEIN Fahrzeug ist, oder?

Du kaufst dann nur eine Nutzerlizenz, so wie bei Software heute auch.
 
den freundlichen Fahrzeugcodierer wird es freuen

irgendwie gruselt es mir aber davor dann die einzelnen Stufen der Sitzheizung einzeln freizuschalten "na, immernoch kalt?" jede weitere Stufe 100€, Stufe 2+3-Sparpaket 150€

Beheizte Scheibenwaschdüsen gibts dann zusammen mit Nebelscheinwerfern im Herbstsale für -50% ^^

vermutlich wird das dann auch nur für eine Laufzeit freigeschalten, wenn du dann im Hochsommer in dein Auto einsteigst und dir angezeigt wird die Lizenz für deine Klimaanlage und Fensterheber ist abgelaufen hast du echt nen scheiß Tag :evillol:
 
Fragger911 schrieb:
Du kaufst dann nur eine Nutzerlizenz, so wie bei Software heute auch.

Und die Infos hast du woher? Bitte erhelle uns.

Aber war ja klar das wieder alle getriggert werden wenn ein "DLC" in der Überschrift steht... :rolleyes:
 
Kann man dann in Zukunft sein Auto rooten um Features freizuschalten. :D

der|pate schrieb:
Man steigt ein und wird über das digitale Cockpit dann erstmal erinnert das es heute die sportliche Fahrwerksabstimmung für -40% gibt und der Motor erst nach dem Werbespot startet.

MADE MY DAY! :lol: :lol: :lol:
 
hoffe in dem fall aber das es mal aufhört mit dem "wenn du beheizte spiegel willst, musst du das super suround system mit subwoofer auch nehmen. gibts nicht einzeln"
ist echt lächerlich das es teils nur dinge in kombi zu anderen dingen gibt die imho nix miteinander zu tun haben.
 
Wäre für mich ein Grund solch ein Auto NICHT zu kaufen, nicht wegen der Möglichkeiten des Connected sondern weil ich nicht den ganzen Balast von Sitzheizung etc. in einem sportlichen Auto haben will wenn ich diese nicht explizit bestellt habe!
 
Zeiner-Rider schrieb:
Du kaufst dir das Standardmodell welches am günstigsten ist. Das hat eine Sitzheitzung verbaut die nicht aktiv ist und erst kostenpflichtig freigeschalten werden muss.

Die Frage ist ob der Preis von dem verbauten Stück Heizung (also die Hardware) bereits in dem Preis des Standardmodells inbegriffen ist? Falls ja, bezahlst du was, dass du möglicherweise nie benutzen wirst.

Die Hardware bezahlst du mit, dass stimmt. Aber der Ausbau dieser Sitzheizung bzw. das nicht-einbauen ist deutlich teurer (zumindest bei Sonderausstattung die sowieso jeder nimmt). Es entstehen hohe Kosten durch die Umstellung im Prozess, wenn mehrere Varianten gefertigt werden.

Dazu kommen noch skaleneffekte und eine erfahrungskurve, welche die Kosten für die Sonderausstattung deutlich senken werden. Ingesamt KÖNNTE das auto dadurch günstiger werden.

Was die Automobilhersteller daraus machen ist natürlich eine andere Frage. Da gibt es eine Menge Möglichkeiten den Käufer auszunehmen.

Wirtschaftlich sehe ich das positiv, marketingtechnisch nicht!
 
Das Argument, dass die Herstellung durch weniger Variation günstiger wird ist schlicht falsch. Die Automobilhersteller verbauen zum einen jede Variation eines Bauteils so oft, dass für (nahezu) jede Variation die Skaleneffekte komplett ausgeschöpft werden. Wenn man beispielsweise 3 Fertigungslinien braucht um die benötigte Anzahl an Bestuhlung zu fertigen, ist es egal ob man da 3x das Selbe oder 3 verschiedene Varianten zusammenzimmert. Die Fixkosten für die drei Fertigungslinien hat man so oder so und sie sind in etwas Gleich. Das Selbe beim Einkauf, da gibt es ab bestimmten Abnahmemengen keine (wesentlich) verringerten Preise mehr wenn man auf einmal das doppelte oder gar zehnfache abnimmt. Die Skaleneffekte erschöpfen sich einfach.
Auch werden viele komplexere Teile in der Automobilindustrie nicht auf Lager produziert sondern Just in Time, sodass oft zwischen Fertigstellung des Teils beim Zulieferer bis zum Verbauen nur so viel Zeit liegt wie zum Transport nötig ist zuzüglich ein paar Stunden Puffer. Entsprechend ist das gebundene Kapital im Lager oder die Komplexität der Lagerhaltung auch egal.


Witzigerweise besteht der größte Mehraufwand darin das Nachladen von Funktionen in das System zu integrieren und gegen Cracker abzusichern. Wobei bei dem was ich so an Softwareupdatern aus sensiblen Bereichen bisher gesehen hab mit eher Angst macht. Nunja, das Auto wird so wohl zum Teil vom "Internet of Shit".


Persönlich befürchte ich auch, dass diese ganzen Features sich in Richtung Abomodell entwickeln werden. Für Teile von BMWs Internetwelt muss man jetzt schon zeitbasiert löhnen. Im Zweifelsfall kostet die Sitzheizung dann eben 500€ zum Nachrüsten, wobei das Überprüfen ob die Funktion freigeschaltet wurde natürlich nur über BMW Connected Shizzle PLUS für xxx€ p.a. funktioniert.
 
wenn dann alle Autos ein Standardmodell werden gibts die Kofferaumerweiterung und abnehmbares Hardtop beim Cabrio/Coupe nur im Paket, schließlich musst du das feste Dach abnehmen damit du das Faltdach aus dem Kofferraum bekommst

fraglich ist dabei doch ob es dann nicht wie bei Druckern (die Tinte/Toner bei Neugeräten nur in light Kapazität dabei haben) einen abgespeckten Basisumfang gibt der aber dann auf den Premiumservice aufgewertet werden muss - würde sich im Vergleich immer gut machen wenn alles "serie" ist aber halt nur als Shareware

Linksabbiegen nur gegen Aufpreis (hat UPS seine Fahrer nicht angewiesen das eh zu unterlassen?), sonst musst du halt so lange rechts fahren bis die Richtung stimmt
 
Es klingt zwar alles schön und hübsch und es wird mit Sicherheit auch nützliche Funktionen bieten, aber ich möchte nicht das mein Automobilhersteller irgendwas am Auto rumfuchteln kann, wenn ich zB mit 130km/h über die A3 fahre.

Dann bleibe ich lieber bei den "alten" Autos ohne diese ganzen Tech-Schnick Schnack Sachen. Die mir aktuell so oder so besser gefallen :-)
 
Bei modernen Autos kann der Hersteller der Karre schon jetzt während der Fahrt auf das System zugreifen. Die ganzen "Connected Car" Features laufen ja alle über Server der Hersteller.
 
Ich möchte entscheiden was ich nutze und was nicht.

Und wenn der Autohersteller der Meinung ist, mir eine eingebaute Sitzheizung zu schenken, dann gehört sie mir. Dann ist sie mein Eigentum. UNd ich finde es lachhaft, dass ein Autohersteller, mir mit Software vorschreiben will, ob ich das benutzen darf oder nicht und mich am Ende noch dafür zur Kasse bittet...

Er muss mir die Sitzheizung ja nicht schenken... aber wenn sie in mein Eigentum übergeht, weil es für ihn wirtschaftlicher ist.. dann will ich sie auch benutzen...

Sehe auch nicht was an "Software" hinter eine Sitzheizung stecken soll... Navi ok, Parksensoren, ok.. aber eine Sitzheizung verursacht ja wohl keine SoftwareKosten, und wenn es für den hersteller am sinnvollsten ist, die Technik in alle Autos einzubauen, sage ich eben danke. Aber der Hersteller soll mich bitte nicht bevormunden.
 
@ichebem

Du besitzt ein Auto mit deaktivierter Sitzheizung. Das ist dann dein Besitz. Für die Dienstleistung des Aktivierens der Sitzheizung lässt sich der Monopolist für Sitzheizungsaktivierungsdienstleistungen für dein Auto dann einfach angemessen bezahlen. :)
 
Piktogramm schrieb:
Das Argument, dass die Herstellung durch weniger Variation günstiger wird ist schlicht falsch. Die Automobilhersteller verbauen zum einen jede Variation eines Bauteils so oft, dass für (nahezu) jede Variation die Skaleneffekte komplett ausgeschöpft werden. Wenn man beispielsweise 3 Fertigungslinien braucht um die benötigte Anzahl an Bestuhlung zu fertigen, ist es egal ob man da 3x das Selbe oder 3 verschiedene Varianten zusammenzimmert. Die Fixkosten für die drei Fertigungslinien hat man so oder so und sie sind in etwas Gleich. Das Selbe beim Einkauf, da gibt es ab bestimmten Abnahmemengen keine (wesentlich) verringerten Preise mehr wenn man auf einmal das doppelte oder gar zehnfache abnimmt. Die Skaleneffekte erschöpfen sich einfach.
Auch werden viele komplexere Teile in der Automobilindustrie nicht auf Lager produziert sondern Just in Time, sodass oft zwischen Fertigstellung des Teils beim Zulieferer bis zum Verbauen nur so viel Zeit liegt wie zum Transport nötig ist zuzüglich ein paar Stunden Puffer. Entsprechend ist das gebundene Kapital im Lager oder die Komplexität der Lagerhaltung auch egal.

Das würde ich so nicht unterschreiben.
Das die Hersteller im Zweifel keine Produktionslinien einsparen das mag ich noch für richtig halten, aber die Entwicklungskosten der Konfigurationen, die Normierung des Fertigungsprozesses sowie das Ordermanagement wird sich definitiv verschlanken.

Einfaches Beispiel meinerseits:
Du kaufst dir ein Audi A5 3.0 TDI. Bei dieser Konfiguration bekommst du die Batterie in den Kofferraum gepackt. Nimmst du das gleiche Modell mit einem 2.0 TDI bekommst du die Batterie in den Motorraum verbaut. Da liegen ganz andere Arbeitsschritte (inkl. Reihenfolge und Zulieferung an die Produktionsstraße vor).
Mir ist klar, dass der 3.0 aufgrund des Materialwertes und der -güte unterschiedlich sind, aber der Grundsatz bleibt der gleiche.

Weitere Beispiele wären: Kabelbäume bei Assistenzsystemen - Einmal den kompletten Kabelbaum für die Maximalausstattung verwenden...

Mir ist klar, dass der Aufbau eines entsprechenden "DLC-Systems" (Softwareverteilsystems) auch Kosten (Entwicklung, HW; SW; Personal; etc.) verursacht, aber der Aufschlag den der Käufer in diesem Zusammenhang erfahren wird, wird in keiner Weise gerechtfertigt sein.

Ich hätte eher ein Problem damit, dass ich ein Fahrzeug vom Material- und Herstellungswert von 50.000+ erwerbe und noch mittels DLC-Kosten von 20.000+ erweitern muss.

Ein vollständiger Sitz (Sportsitz; Heizung; Massage; Belüftung) ist um ein vielfaches schwerer als ein "klassischer Sitz" mit Sitzheizung. Ergo, um das Ding zu bewegen Frist das Auto gleich mal wieder mehr Sprit...

Wo bleiben da die Werte der Nachhaltigkeit??? - Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Automobilindustrie eine der gierigsten in Deutschland ist... selbst wenn diese zu einer der Umsatzträchtigsten gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja da sollten sie aber dringenst Ihre IT verbessern.
Die "Connected" ist ja ein Armutszeugnis, die alte Version hat bei mir auf Android schlicht nicht funktioniert, davon zeugen auch die unglaublich unterirdischen Bewertungen im Playstore.
 
alffrommars schrieb:
Auch mit Season pass?

Man fängt mit 100 PS an und nach und nach werden paar mehr freigeschaltet^^
Die sollten sich bei EA erkundigen, kenn sich mit sowas aus :D
Oh Mann, ich habe erstmal sehr laut gelacht!! 👍😂 Am Ende ist es nur des Geldes wegen.
 
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