Blutschlumpf schrieb:
Ob der Markt von einem oder 5 Konzernen zerstört wird ist für den Konsumenten erstmal belanglos.
Bitte? Da scheint jemand die Folgen aber nicht zu überblicken. Natürlich ist es von Belang für den Konsumenten, wenn der Markt von ein paar Händlern dominiert wird. Die Vergangenheit hat gezeigt, das dies IMMER mit Nachteilen für den Kunden einhergeht. Die Strafzahlung von Apple und anderen Händlern in den USA wegen der Absprache bei E-Book-Preisen schon vergessen? Und wenn Händler direkten Einfluss auf die Verlage nehmen können (in dem sie Druck ausüben) ist ebenfalls immer zum Nachteil. Und das soll für den Kunden nicht von Belang sein?
Blutschlumpf schrieb:
Weil Nahrung von der Priorität ja nach Bildung kommt, meine Oma erzählt auch immer davon wie im Krieg die Bücher knapp wurden.
(zumindest in Winter
)
Ich habe oben schon geschrieben, dass ich hier eine Untersützung der Emmal-Läden wünschenswert finde, daher erübrigt sich hire eine Diskussion.
Blutschlumpf schrieb:
Bei nem Buch ist das vollkommen egal obs elektronisch kommt oder als Papier aus China zu dir verschickt wird.
Räumliche Nähe des Händlers ist deshalb für Nahrung ein Argument, aber nicht für den Buchhandel.
Das mag Deine Meinung sein, für andere aber nicht. Daher noch lange keine Allgemeingültigkeit.
Blutschlumpf schrieb:
Das schockt mich jetzt nicht wirklich. Ich wohne auf dem Land, ich bin es eh nicht gewohnt jedes Fachgeschäft in der Nähe zu haben.
Stell dir vor, es gibt hier in der Gegend sicherlich Dörfer, die im Umkreis von 5km keinen Lebensmittelladen haben.
Hatten die Dörfer früher einen Laden? Die Städte in den USA hatten früher Bücherläden. Nach dem Amazon immer größer geworden ist, nicht mehr. In Englang hat die Zahl der Buchhalndungen seit Ende der BPB Ende der 90er um 1/3 abgenommen.
Blutschlumpf schrieb:
Dann kann ich ja annehmen, dass der durchschnittliche, gebildete Bücherleser (die Leute vorm PC sind ja alle minderbemittelt weil Bildung und Elektronik sich grundsätzlich ausschließen) auch in einem von Amazon beherrschten Markt im Zeifelsfall Bücher von einem anderen Online-Händler bestellen kann.
Kannst Du mri jetzt mal sagen was dieser Schwachsinn soll? Was hat das mit der Diskussion zu tun? Und denk mal weiter (ich wiederhole es gerne für Dich wenn Du es immer noch nicht verstehst): Eine handvoll Händler können wunderbar Druck auf die Verlage ausüben. Das fängt bei den Konditionen an und kann dahin enden, dass diese im Grunde entscheiden können, was verkauft wird. Ein Buch, welches sich kritisch mit Amazon auseinandersetzte? Keine Chance. Ein Buch, das sich kritisch mit den USA auseinandersetzt? Ne, wollen wir nicht. Ein Buch über sexuelle Praktiken? Doch nicht mit dem prüden USA. Daran gedacht? Natürlich kann Amazon diese Bücher auch jetzt nicht vertreiben, doch gibt es eben noch einen gesunden Markt bei dem ich dieses einfach bei einem anderen Händler kaufen kann.
Blutschlumpf schrieb:
Ob es lokale Bücherhändler gibt, die auf alle Ewigkeiten Papierbücher vertreiben, ist imho nicht der Grundstein unserer Zivilisation, ich sehe kein Problem darin wenn Papierbücher irgendwann komplett durch ebooks ersetzt werden und.
Du nicht, die meisten Menschen sehen es zum Glück anders - was die Verkaufszahlen von E-Books belegen. Außerdem sehen Bücher im Regal einfach besser aus. Wir haben hier über 40 laufende Meter an Bücher (knapp 2.000) und den "Luxus" eines Lesezimmers. Das sieht tausend Mal besser aus als eine Festplatte mit 2.000 E-Books im Regal.
Blutschlumpf schrieb:
Darum geht es mir überhaupt nicht, weder bei den Büchern noch bei Nahrung noch beim Spielzeug oder Elektro-Artikeln.
Mir geht es darum, dass der Buchhandel staatlich geschützt wird, andere Märkte nicht.
Na wo hat dann eine Batterie etwas mit Kultur und Bildung zu tun? Ein Fernseher? Eine Stereo-Anlage? Womit kann man sich besser bilden? Damit gibst Du Dir die Antwort schon selbst.
Blutschlumpf schrieb:
Man kann ja durchaus zu dem Schluss kommen, dass man die Buchpreibindung (und feste Medikamentenpreise) braucht, dann muss man aber auch kosequent sein und andere Branchen ebenfalls schützen.
Wenn sich daraus ein Monopol für andere Hersteller bilden würde, dann ja. Nur hat sich dies bei den Elektro-Geräten eben nicht entwickelt. Auch bei den von Dir immer wieder genannten Lebensmittelläden ist es so. Bei beiden gab es bereits vorher eine große Anzahl von kleineren und größeren Ketten. Gerade im Lebensmittelbereich gibt es hier eine "gesunde" Konkurrenz, alleine im Umkreis meiner Stadt fallen mir 12 national aggierende Ketten ein - so viele Ketten gibt es nicht mal auf dem deutschen Buchmarkt. In den überwiegenden Fällen sind es kleinere Buchhandlungen. Ein großer Unterschied! Und was ich immer wieder beschrieben habe, lässt sich in anderen Ländern sehr gut beobachten.
Zudem erleben z.B. die kleinen Händler gerade eine Renaissance. Der Unterschied ist aber der: Hier machen Kunden das vor allem für den Service, das Aufstellen daheim usw. Und es geht dabei um ganz andere Beträge. Natürlich bevorzuge ich eine persönliche Beratung in meiner Buchhandlung als Amazons "Kunden die das gekauft haben, kauften auch jenes". Dennoch würden die meisten hier das Buch onlone bestellen, wenn es plötzlich dort nur die Hälfte kosten würde - mit den von mir beschriebenen Folgen.