News E-Books: EU-Parlament stimmt für geringere Besteuerung

mischaef

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Das EU-Parlament hat überraschend für eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes für digitale Bücher gestimmt. Der Vorschlag wurde am vergangenen Donnerstag mit 590 Stimmen bei 8 Gegenstimmen und 10 Enthaltungen angenommen. Die Entscheidung gilt zudem auch für Zeitungen und Periodika.

Zur News: E-Books: EU-Parlament stimmt für geringere Besteuerung
 
Heißt dass, das eBooks bald günstiger werden oder bleibt dass zwecks Buchpreisbindung so wie es jetzt ist...?
 
DonDonat schrieb:
Heißt dass, das eBooks bald günstiger werden oder bleibt dass zwecks Buchpreisbindung so wie es jetzt ist...?

Es wird etwas günstier als heute. Die Buchpreisbindung hat ja nichts mit dem MWSt. zu tun. IMHO sollte die Bundesreiguerung bei der Gelegenheit auch die Buchpreisbindung abschaffen.
 
Gute Frage... wird bei der Preisbindung eigentlich der Preis mit oder ohne MwST festgelegt? Ansonsten hängts wohl davon ab wie die Verlage reagieren, ob sie den Vorteil an die Kunden weitergeben wollen.

Was wir aber wohl wieder öfters sehen werden sind die Bundles aus Buch und eBook, was ich gut finde. Das Hardcover fürs Regal und gelesen wird am Kobo ;-)
 
Ich wäre dafür, dass man, ähnlich wie bei Musik, ein ebook umsonst bekommt, wenn man die gebundene Variante kauft.
 
Minky schrieb:
IMHO sollte die Bundesreiguerung bei der Gelegenheit auch die Buchpreisbindung abschaffen.

Und warum sollte sie das tun?


@Edimon

Wo bekommt man denn die digitale Form von Musik dazu? Bei Rheinwerk gibt es das E-Book im Bundle für meist rund 5 Euro obendrauf. Das finde ich in Ordnung.
 
Zum Online-Hören oder auch zum Download?
 
Bei Amazon ganz regulär zum Download, so als wenn man nur die digitale Version eines Album gekauft hätte.
 
Falsche Richtung.
Imho sollte man Nägel mit Köpfen machen, die Buchpreisbindung komplett abschaffen, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz ebenfalls und die zusätzlich Kohle daraus zur Senkung des normalen Satzes nutzen.
Warum genießen Buchhändler (und Apotheken) in Deutschland einen spezielen Schutz der vor dem (Online-)Wettbewerb während andere Branchen sich dem Markt stellen müssen.

Der ermäßigte Steuersatz klingt auf dem Papier gut, ist aber in der Praxis total daneben.
Warum zahlt man auf Babywindeln 19% und auf Kobe-Rind nur 7% MWSt.?
 
@Blutschlumpf

Weil es dann innerhalb kurzer Zeit keinen Markt mehr geben wird? Was glaubst Du wie lange die kleinen Läden die Preisschlachten mit Amazon & Co durchhalten würden? Was wäre das für ein Markt, in dem es nur 3-4 Händler gibt, welche sich diesen aufteilen? Und ist Dir auch bewusst, welche Macht Amazon & Co dann besitzen würde? Da braucht man nur in die USA schauen - wenn die Verlag dort Amazon nicht die Konditionen geben, welche das Unternehmen haben will, dann werden die Verlage eben schnell ausgemustert. Das kann sich eigentlich kein Verlag leisten.

Hier kauft der Kunde einfach in einem anderen Laden. Deswegen ergibt die BPB Sinn. Ansonsten würde die Buchlandschaft viel an Qualität verlieren.

Aber klar, wer Bücher nur für'n Appel und 'n Ei haben will sieht so etwas nicht.
 
Der Sinn bzw. die Intention dahinter sind mir bewusst.
Aber die eigentliche Frage ist doch: Was unterscheidet den Buchhandel von anderen Fachgeschäften?
Warum muss der Buchhandel vom Markt abgeschottet werden und andere Branchen nicht?

Mit der gleichen Begründung könnte ich auch sagen, dass der lokale Spielzeughändler oder der PC-Händler um die Ecke keine Chance gegen die Marktmacht von Amazon hat.
Welcher Spielzeughersteller kann es sich denn leisten nicht bei Amazon gelistet zu werden?
Dementsprechend müssten wir ne generelle Produktpreisbindung einführen, denn der Tante-Emma-Laden hat ja ebenfalls keine Chance gegen Aldi und Lidl.
 
@Blutschumpf
Ganz einfach: In anderen Bereichen gibt es keinen "Überkonzern" der den Markt innerhalb kürzester Zeit quasi "zerstören" kann. Schau Dir die USA an: Als Amazon angefangen hatte, die E-Book-Reader über den Verlauf von Inhalten zu subventionieren und E-Books weit unter Einkaufspreis zu verkaufen, haben die Leute wie wild digitales gekauft. Mit der Folge, dass kaum noch gedruckte Bücher gekauft wurden. Ergebnis: Vielen Buchhändler hat das die Existenz gekostet, selbst in vielen Mittelgroßen Städten gibt es keine Buchhandlungen mehr.

Eine Handvoll kleiner Händler könnte somit auch hier negativen Einfluss auf einen kompletten "Kulturbereich" nehmen, das würde es bei Elektro-Artikel so nicht geben. Und Bücher haben immer noch etwas mit Bildung zu tun.

Und glaubst Du wirklich, dass die Bücherpreise dann niedrig bleiben würden? Zumal die Verlage Einfluss darauf nehmen können, was überhaupt erscheint. Nein, solch eine Buchlandschaft will ICH nicht haben. Das ist z.B. bei Spielzeug doch etwas anderes.

Und zum Auslisten: Nur weil manche in diese Gefahr kommen, sollen andere das auch? Damit könnte man wohl alles entschuldigen.

Und zu den Tante Emma-Läden: Auch hier geht es nicht um Bildung, daher hinkt der Vergleich. Und ja, ich wäre für eine Förderung von solchen Läden, denn besonders für ältere, nicht mehr so agile Menschen sind diese sehr wichtig.

@Jesterfox
Eben. Die Sache ist nur die, dass entgegen der weitläufigen Meinung, Verlage primär erst mal nichts von der Buchpreisbindung haben. Die verdienen sich dadurch keine goldene Nase. Das wird immer wieder hier behauptet, wenn man aber mal nachfragt bekommt man nur eines: Schweigen im Walde - erst letztens hier wieder erlebt. Dem Verlag ist es egal, ob das Buch, welches er für 10 Euro an den Händler abgibt, dort für 12 oder 15 Euro verkauft wird. Wenn der den Preis auf 15 festsetzt, hat er zunächst sogar einen Nachteil - für 12 würde sich das Buch vielleicht öfters verkaufen.

Die Wichtigkeit kommt eben erst sekundär, nämlich dass es einen gesunden Markt gibt. Amazon hat es hier zu Lande auch mal versucht, die Verlage unter Druck zu setzen und mit Auslistung gedroht, wenn sie nicht die Konditionen anbieten, welche Amazon haben will - wie eben in den USA. Nur das es im Vergleich zu dort hier nicht geklappt hat. Warum? Weil der Kunde dann einfach wo anders kauft - ohne Nachteile zu haben. Natürlich hat der Verlag dabei auch etwas verloren, z.B. die ganzen Spontankäufer. Aber wer ein bestimmtes Buch haben wollte, hat es sich eben woanders gekauft. Da war der Verlust geringer, als wenn man sich auf das Spielchen von Amazon eingelassen hätte. Und Amazon hat die Verlage dann ganz schnell und kleinlaut wieder angeboten, weil der Druck nicht funktioniert hat. Und eben wegen der BPB kann hier kein Händler so viel Macht erhalten, dass er Druck auf die Verlage ausüben kann. Das kommt der ganzen Buchlandschaft zu Gute, nämlich dass genug Finanzkraft da ist, auch mal andere Wege zu gehen und Experimente zu wagen. Das können sich viele Verlage in den USA oder England gar nicht mehr leisten.

Ohne BPB würden somit nicht nur die kleinen Händler und die Erzeuger verlieren, sondern auch wir. Aber wie ich schon geschrieben habe - Menschen, die Bücher am liebsten für "eineurofuffzig" haben wollen, interessiert das nicht - auch nicht, wie viele Arbeitsplätze davon abhängen. Was gerade in der heutigen Zeit auch ein Kriterium ist.
 
@Jesterfox

Keine Angst, Dich habe ich damit auch gar nicht gemeint. Nur kommen solche Argumente in der Diskussion immer wieder - und daran merkt man, ob sich die Leute mit der "Problematik" überhaupt auseinandergesetzt haben. Ich denke, dass wir im großen und ganzen einer Meinung sind...
 
mischaef schrieb:
Ganz einfach: In anderen Bereichen gibt es keinen "Überkonzern" der den Markt innerhalb kürzester Zeit quasi "zerstören" kann.
Die Buchpreisbindung wurde nicht erst eingeführt als Amazon seine erste Milliarde gemacht hat. ;)
Am Beispiel der Tanke Emma Läden habe ich dir doch gerade ein Beispiel eines schon zerstörten Marktes genannt.
Ob der Markt von einem oder 5 Konzernen zerstört wird ist für den Konsumenten erstmal belanglos.

Und zu den Tante Emma-Läden: Auch hier geht es nicht um Bildung, daher hinkt der Vergleich.
Weil Nahrung von der Priorität ja nach Bildung kommt, meine Oma erzählt auch immer davon wie im Krieg die Bücher knapp wurden. :rolleyes: (zumindest in Winter :evillol:)
Bei nem Buch ist das vollkommen egal obs elektronisch kommt oder als Papier aus China zu dir verschickt wird.
Räumliche Nähe des Händlers ist deshalb für Nahrung ein Argument, aber nicht für den Buchhandel.

selbst in vielen Mittelgroßen Städten gibt es keine Buchhandlungen mehr.
Das schockt mich jetzt nicht wirklich. Ich wohne auf dem Land, ich bin es eh nicht gewohnt jedes Fachgeschäft in der Nähe zu haben.
Stell dir vor, es gibt hier in der Gegend sicherlich Dörfer, die im Umkreis von 5km keinen Lebensmittelladen haben.

Und Bücher haben immer noch etwas mit Bildung zu tun.
Dann kann ich ja annehmen, dass der durchschnittliche, gebildete Bücherleser (die Leute vorm PC sind ja alle minderbemittelt weil Bildung und Elektronik sich grundsätzlich ausschließen) auch in einem von Amazon beherrschten Markt im Zeifelsfall Bücher von einem anderen Online-Händler bestellen kann.
Ob es lokale Bücherhändler gibt, die auf alle Ewigkeiten Papierbücher vertreiben, ist imho nicht der Grundstein unserer Zivilisation, ich sehe kein Problem darin wenn Papierbücher irgendwann komplett durch ebooks ersetzt werden und.

Und glaubst Du wirklich, dass die Bücherpreise dann niedrig bleiben würden?
Darum geht es mir überhaupt nicht, weder bei den Büchern noch bei Nahrung noch beim Spielzeug oder Elektro-Artikeln.
Mir geht es darum, dass der Buchhandel staatlich geschützt wird, andere Märkte nicht.
Man kann ja durchaus zu dem Schluss kommen, dass man die Buchpreibindung (und feste Medikamentenpreise) braucht, dann muss man aber auch kosequent sein und andere Branchen ebenfalls schützen.
 
Blutschlumpf schrieb:
Ob der Markt von einem oder 5 Konzernen zerstört wird ist für den Konsumenten erstmal belanglos.

Bitte? Da scheint jemand die Folgen aber nicht zu überblicken. Natürlich ist es von Belang für den Konsumenten, wenn der Markt von ein paar Händlern dominiert wird. Die Vergangenheit hat gezeigt, das dies IMMER mit Nachteilen für den Kunden einhergeht. Die Strafzahlung von Apple und anderen Händlern in den USA wegen der Absprache bei E-Book-Preisen schon vergessen? Und wenn Händler direkten Einfluss auf die Verlage nehmen können (in dem sie Druck ausüben) ist ebenfalls immer zum Nachteil. Und das soll für den Kunden nicht von Belang sein?

Blutschlumpf schrieb:
Weil Nahrung von der Priorität ja nach Bildung kommt, meine Oma erzählt auch immer davon wie im Krieg die Bücher knapp wurden. :rolleyes: (zumindest in Winter :evillol:)

Ich habe oben schon geschrieben, dass ich hier eine Untersützung der Emmal-Läden wünschenswert finde, daher erübrigt sich hire eine Diskussion.

Blutschlumpf schrieb:
Bei nem Buch ist das vollkommen egal obs elektronisch kommt oder als Papier aus China zu dir verschickt wird.
Räumliche Nähe des Händlers ist deshalb für Nahrung ein Argument, aber nicht für den Buchhandel.

Das mag Deine Meinung sein, für andere aber nicht. Daher noch lange keine Allgemeingültigkeit.

Blutschlumpf schrieb:
Das schockt mich jetzt nicht wirklich. Ich wohne auf dem Land, ich bin es eh nicht gewohnt jedes Fachgeschäft in der Nähe zu haben.
Stell dir vor, es gibt hier in der Gegend sicherlich Dörfer, die im Umkreis von 5km keinen Lebensmittelladen haben.

Hatten die Dörfer früher einen Laden? Die Städte in den USA hatten früher Bücherläden. Nach dem Amazon immer größer geworden ist, nicht mehr. In Englang hat die Zahl der Buchhalndungen seit Ende der BPB Ende der 90er um 1/3 abgenommen.

Blutschlumpf schrieb:
Dann kann ich ja annehmen, dass der durchschnittliche, gebildete Bücherleser (die Leute vorm PC sind ja alle minderbemittelt weil Bildung und Elektronik sich grundsätzlich ausschließen) auch in einem von Amazon beherrschten Markt im Zeifelsfall Bücher von einem anderen Online-Händler bestellen kann.

Kannst Du mri jetzt mal sagen was dieser Schwachsinn soll? Was hat das mit der Diskussion zu tun? Und denk mal weiter (ich wiederhole es gerne für Dich wenn Du es immer noch nicht verstehst): Eine handvoll Händler können wunderbar Druck auf die Verlage ausüben. Das fängt bei den Konditionen an und kann dahin enden, dass diese im Grunde entscheiden können, was verkauft wird. Ein Buch, welches sich kritisch mit Amazon auseinandersetzte? Keine Chance. Ein Buch, das sich kritisch mit den USA auseinandersetzt? Ne, wollen wir nicht. Ein Buch über sexuelle Praktiken? Doch nicht mit dem prüden USA. Daran gedacht? Natürlich kann Amazon diese Bücher auch jetzt nicht vertreiben, doch gibt es eben noch einen gesunden Markt bei dem ich dieses einfach bei einem anderen Händler kaufen kann.

Blutschlumpf schrieb:
Ob es lokale Bücherhändler gibt, die auf alle Ewigkeiten Papierbücher vertreiben, ist imho nicht der Grundstein unserer Zivilisation, ich sehe kein Problem darin wenn Papierbücher irgendwann komplett durch ebooks ersetzt werden und.

Du nicht, die meisten Menschen sehen es zum Glück anders - was die Verkaufszahlen von E-Books belegen. Außerdem sehen Bücher im Regal einfach besser aus. Wir haben hier über 40 laufende Meter an Bücher (knapp 2.000) und den "Luxus" eines Lesezimmers. Das sieht tausend Mal besser aus als eine Festplatte mit 2.000 E-Books im Regal.

Blutschlumpf schrieb:
Darum geht es mir überhaupt nicht, weder bei den Büchern noch bei Nahrung noch beim Spielzeug oder Elektro-Artikeln.
Mir geht es darum, dass der Buchhandel staatlich geschützt wird, andere Märkte nicht.

Na wo hat dann eine Batterie etwas mit Kultur und Bildung zu tun? Ein Fernseher? Eine Stereo-Anlage? Womit kann man sich besser bilden? Damit gibst Du Dir die Antwort schon selbst.

Blutschlumpf schrieb:
Man kann ja durchaus zu dem Schluss kommen, dass man die Buchpreibindung (und feste Medikamentenpreise) braucht, dann muss man aber auch kosequent sein und andere Branchen ebenfalls schützen.

Wenn sich daraus ein Monopol für andere Hersteller bilden würde, dann ja. Nur hat sich dies bei den Elektro-Geräten eben nicht entwickelt. Auch bei den von Dir immer wieder genannten Lebensmittelläden ist es so. Bei beiden gab es bereits vorher eine große Anzahl von kleineren und größeren Ketten. Gerade im Lebensmittelbereich gibt es hier eine "gesunde" Konkurrenz, alleine im Umkreis meiner Stadt fallen mir 12 national aggierende Ketten ein - so viele Ketten gibt es nicht mal auf dem deutschen Buchmarkt. In den überwiegenden Fällen sind es kleinere Buchhandlungen. Ein großer Unterschied! Und was ich immer wieder beschrieben habe, lässt sich in anderen Ländern sehr gut beobachten.

Zudem erleben z.B. die kleinen Händler gerade eine Renaissance. Der Unterschied ist aber der: Hier machen Kunden das vor allem für den Service, das Aufstellen daheim usw. Und es geht dabei um ganz andere Beträge. Natürlich bevorzuge ich eine persönliche Beratung in meiner Buchhandlung als Amazons "Kunden die das gekauft haben, kauften auch jenes". Dennoch würden die meisten hier das Buch onlone bestellen, wenn es plötzlich dort nur die Hälfte kosten würde - mit den von mir beschriebenen Folgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht kippt der EuGH die Buchpreisbindung, genau wie die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneien.

Und das sich da niemand eine goldene Nase verdient kann mir keiner erzählen.
Die 5 Bücher Song of Ice and Fire auf Englisch kosten 25€ - die deutsche Übersetzung sind 10 Bücher a 16€.

In den USA liegt der Gesamtumsatz gerade mal 1 Milliarde € höher als bei uns, bei 4x so vielen Einwohnern - ließt da niemand Bücher oder zahlen wir einfach nur viel zu viel?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wäre wünschenswert. Ein Buch (oder der entsprechende Händler) ist ganz sicher nicht schützenswerter, als Musik, Filme, etc.
 
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