AbstaubBaer schrieb:
nach Qualität. EA passt weder zur Produktstrategie noch zur bisherigen Zukaufstrategie.
Stimmt grundsätzlich, allerdings merkt auch Sony zunehmend, dass Ihnen ein halbes Dutzend Reihen mit einem Releasetakt von ca. 4-5 Jahren nicht das Wachstum bieten, das sie gern hätten. Nicht umsonst werden Preise erhöht und Spiele auf den PC gebracht, die Gewinne müssen mit den wachsenden Kosten irgendwie mithalten.
Man stelle sich vor, Microsoft nimmt CoD in den nächsten Jahren tatsächlich von Sonys Plattform (ja, das Gegenteil ist angekündigt, aber für die fernere Zukunft muss das nichts heißen) - das riesige Zugpferd wäre weg und man könnte durchaus Probleme bekommen. Ein paar generische Superseller wie FIFA / EA Sports FC im eigenen Portfolio könnten da durchaus nicht schaden - wenngleich ich grundsätzlich auch nicht glaube, dass das passieren wird, auch eine 35 Mrd. $-Akquisition wäre für Sony vermutlich erstmal eine Nummer zu groß.
AbstaubBaer schrieb:
@Chrisbeck
Bei Microsoft kriegt die Kartellbehörde einen Herzinfarkt.
Das wiederum halte ich für zweifelhaft. Selbst mit Activision und EA unter Microsoft-Flagge wäre der Gesamtmarkt für Videospiele alles andere als monopolisiert, allein mit Blick auf den Mobile-Markt etc. pp.
Gleichzeitig sind Videospiele alles andere als eine überlebenswichtige, industriell oder technologisch essenzielle oder gar systemrelevante Produktkategorie. Solange es in diesem Bereich die asiatischen Giganten (Tencent, Sony) und eine erfolgreiche Indie-Szene gibt, bezweifle ich sehr stark, dass sich Kartellbehörden jemals ernsthaft mit diesen Einkäufen beschäftigen würden. Auch das, was man aus Amerika da derzeit bzgl. Acitvision hört, halte ich eher für bedeutungsloses Säbelrasseln. Es sollte mich sehr wundern, wenn daraus tatsächlich ein Veto folgte.
andi_sco schrieb:
Muss ja einen Grund geben, warum die lieber Activision wollen 🤔
Meine Vermutung: Call of Duty
Aber im Ernst, die Blizzard-Marken (wenngleich Blizzard selbst nicht unbedingt) und King Games sind schon auch recht ertragreiche Argumente, die so auf EA-Seite nicht zu verbuchen gewesen wären.
Dante2000 schrieb:
Ich bin, gefühlt als einziger, absolut gegen eine Übernahme von EA und Ubisoft. Weder Sony noch Microsoft sollten diese kaufen.
Sony wird gezwungen, Unternehmen zu kaufen um Microsoft etwas zu stoppen. Und Microsoft will mit allen Mitteln den Gamepass und damit das Netflix der Gaming Branche etablieren.
Gerade anhand von Netflix sieht man, was passieren wird. Einst gute Produkte (Serien / Filme) sind nun zur Massenware verramscht und bedeutungslos geworden. Niemand will mehr etwas davon und dennoch geht das Ganze immer weiter.
Ich persönlich sehe bereits die Übernahme von Blizzard / Activision als absolut katastrophal für die Gaming Branche an.
Nur durch Konkurrenz und freien Märkten können wir, die Spieler, profitieren. Alles andere führt zur bedeutungsloser Massenware mit seelenlosen Inhalten.
Microsofts Einkaufstour ist die präzise Konsequenz von freien und weitgehend unregulierten Märkten. Davon profitieren in letzter Konsequenz oftmals Monopolisten mit viel Geld - insofern ist diese Forderung etwas widersinnig, weil sie exakt jene Folgen hat, die du hier nicht gutheißt.
Dante2000 schrieb:
Die Mehrheit scheint aber mit allen Mitteln sowas wie den Gamepass haben zu wollen - In meinen Augen das Ende einer einst interessanten Branche und langfristig auch das Ende meines Hobbys.
Dem wird wohl so sein, Nachfrage bestimmt Angebot. Man muss allerdings auch zugeben, dass der Game Pass ein fantastisches Preisleistungsverhältnis hat, gerade wenn man viel spielt.
Dante2000 schrieb:
In der Theorie könnte Microsoft alles mit ihren Vermögen in den nächsten Jahren schlucken. Sachlich gesehen eine absolute Katastrophe und niemand wird es aufhalten. Vom nicht existierenden Kartellamt brauchen wir gar nicht erst anzufangen - Die verschließen gerne mal gegen Entgelt die Augen vor der Realität.
Wie gesagt, freie Märkte ... zudem bezweifle ich, wie auch oben bereits geschrieben, dass eine vermeintliche Monopolisierung des Gaming-Marktes kurz bevorstünde, selbst wenn Microsoft EA und Ubisoft schlucken würde - in jedem Fall nehme ich nicht an, dass es behördenseitig so interpretiert würde, Gründe siehe oben.
Dante2000 schrieb:
Ich denke im Fall von EA wird sich ein Käufer wie Tencent finden. Ebenfalls eine Vollkatastrophe.
So oder so, ich sehe nur noch schwarz für mein Lieblingshobby.
Wenn EA sich bereits seit längerem aktiv um Käufer bemüht, scheint es aktuell jedenfalls niemanden zu geben, der unbedingt zugreifen möchte. Aber mal ehrlich, ob der Laden nun Tencent gehört oder jemand anderem, EAs Politik ist, wie auch Activisions, bereits seit vielen Jahren auf reine Profitoptimierung ausgerichtet. So vieles würde sich dort daher gar nicht ändern, denn auch neue Besitzer würden ja im Zweifel genau das auch wollen