uburoi schrieb:
Im Übrigen frage ich mich, ob die Sozialdarwinisten hier diese fragwürdige Position immer noch so überzeugt vertreten würden, wenn sie an ihrem Arbeitsplatz durch jemanden ersetzt würden, der zwar keine Ahnung von der Arbeit hat, dafür aber blendend aussieht und einen Kopf größer ist …
Das eine hat mit dem anderen nicht so viel zu tun. Bin ich nicht in der Lage mich vernünftig im Straßenverkehr zu verhalten, stelle ich damit eine aktive Gefahr für mich selbst und andere dar. Das hat nichts mit Aussehen, Größe oder derartigen Eigenschaften zu tun.
Ist zwar ein Extrembeispiel, aber es zeigt was ich meine:
Ein Kollege war vor einigen Jahren mit seinen beiden Söhnen im Auto unterwegs auf einer Landstraße (= 100km/h für die Radfahrer
) die gesäumt war von Bäumen und Sträuchern.
Dabei ist ihm aus einem der Büsche eine alte Frau plötzlich in die Fahrbahn getorkelt. Er konnte noch ausweichen, das Auto kam aber von der Fahrbahn ab und ist in einen Findling gekracht. Dass es sich nicht auch noch überschlagen hat lag laut Polizei wohl wirklich nur daran, dass ein Dodge Ram eben recht massiv ist und sich nicht so eben mal schnell überschlägt. Außer nem ziemlichen Schock und leichten Blessuren ging es aber allen außer dem Dodge gut, der war schrott (Schaden im 6-stelligen Bereich...). Die alte Dame war wie sich rausstellte aus einem Altersheim ausgebüchst und Dement.
Warum bring ich die Anekdote? Die alte Dame wäre nie in der Lage gewesen sich im Straßenverkehr zurecht zu finden, ihr ist auf Grund ihrer Erkrankung auch kein Vorwurf zu machen, der liegt einzig beim Altersheim. Aber viele Radfahrer und tlw. Fußgänger führen sich im Straßenverkehr nicht besser auf, obwohl sie es könnten, und ignorieren dabei dass sie, wenn so eine Karre angerollt kommt, einfach keine Überlebenschance hätten wenn der Fahrer nicht entsprechend reagieren kann und es auch tut. Und damit geben sie ihre Verantwortung für das eigene Leben und das anderer ab an die Fahrer von Kraftfahrzeugen, was einfach ein Unding ist.
Was hat das mit dem eigentlichen Thema noch zu tun? Automation und Assistenzsysteme im Auto können auf die Aufmerksamkeit des Fahrers positive wie negative Auswirkungen haben. Das liegt aber in erster Linie an der Kompatibilität des Fahrzeugführenden zur Technik. Sprachassistenten bspw. versagen bei mir regelmäßig da mein üblicher Dialekt nicht gerade hochdeutsch ist. Das lenkt mich dann stärker ab als wenn ich manche Dinge einfach mittels Kontroll-Knopf selbst einstelle, muss ich dazu mehr auf das Display schauen, muss ich eben rechts ran fahren. Bei meiner Frau funktioniert das wesentlich besser mit der Sprachsteuerung.
Für die Fußgänger und Radfahrer kann Automation im Auto fast nur von Vorteil sein. Man beachte bspw. Techiken wie die Unfall-Früherkennung zum Schutz von Fußgängern die automatisch die Bremsen rein haut. Das wird sich noch weiter entwickeln und seinen positiven Nutzen bringen. Ob Alexa da irgendeinen brauchbaren Einfluss hat? Ich bezweifle es eigentlich stark im engen Korsett dessen was diese hier so mitbringt, da es sich nicht ins restliche Auto integriert und damit auch nicht das Navi oder dergleichen steuern kann.
Was fehlt ist Automation für Radfahrer und Fußgänger, dass auch denen jemand das Denken in und abschätzen von kritischen Situationen abnimmt und entsprechende Reaktionen auslöst...