Einführung in die Wirtschaftswissenschaften (BWL)

Wenn ihr über Geld diskutieren wollt, dann liefere ich auch dazu gerne einige Links:

http://www.informatik.tu-darmstadt.de/BS/Lehre/Sem98_99/T1/
http://www.uni-potsdam.de/u/al/mitarbeiter/mette/lehre/bmc1/material/arbeitsblatt_geld.pdf
http://www.grit-schneider.com/files/GeldundGeldschoepfungTeil1.pdf
http://www.fh-frankfurt.de/de/.media/fb3/PDFs/gawel/gawel_1.pdf

@bairsta
Dich denke, es ist offensichtich, was DugDanger mit seiner Bemerkung ausdrücken wollte. Die Menschen waren während der Hyperinflation nicht "reicher", auch wenn ihre Geldscheine einige Stellen mehr vor dem Komma aufwiesen.

Das Geld bezieht seinen Wert aus seiner Kaufkraft. Das dürfte die zentrale Aussage gewesen sein, gerade in Bezug auf den Beitrag von Robert Neumann. Mehr Geld allein bringt überhaupt nichts. Es hat an und für sich keinen Wert (weil es nur bedrucktes Papier ist), solange es kein Güterangebot gibt, das sich mit diesem Geld erwerben lässt.
 
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@Robert Neumann

Staatliche Höchstpreise führen fast immer zu Schwarzmärkten und generell zur Abnahmen des Angebots
 
Beim Thema Geld scheint es den Forenmitgliedern die Sprache verschlagen zu haben. Vielleicht ändert sich das, wenn wir auf das Arbeitsentgelt, auf die Arbeitsverträge und die Arbeitsnehmer-Schutzgesetze schauen:

Lohn: http://de.wikipedia.org/wiki/Lohn
Arbeitsentgelt: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsentgelt
Arbeitsvertrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsvertrag
Provision: http://de.wikipedia.org/wiki/Provision
Gewinnbeteiligung: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewinnbeteiligung
Gratifikation: http://de.wikipedia.org/wiki/Sondervergütung
Urlaubsgeld: http://de.wikipedia.org/wiki/Urlaubsgeld
Weihnachtsgeld: http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsgeld

Tarifvertrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Tarifvertrag
Betriebsverfassung(-sgesetz): http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebsverfassung
Mitbestimmung: http://de.wikipedia.org/wiki/Mitbestimmung
Betriebsrat: http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebsrat

Arbeitsschutz: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsschutz
Arbeitszeitgesetz: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeitgesetz
Bundesurlaubsgesetz: http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesurlaubsgesetz
Teilzeit- und Befristungsgesetz: http://de.wikipedia.org/wiki/Teilzeit-_und_Befristungsgesetz
Arbeitnehmer-Entsendegesetz: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitnehmer-Entsendegesetz
Kündigungsschutz: http://de.wikipedia.org/wiki/Kündigungsschutz
Kündigungsfristen: http://de.wikipedia.org/wiki/Kündigungsfristen_im_Arbeitsrecht
Abfindung: http://de.wikipedia.org/wiki/Abfindung

Lohnspiegel: http://www.lohnspiegel.de/main

Betriebliche Altersversorgung: http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebliche_Altersvorsorge
Vermögenswirksame Leistung: http://de.wikipedia.org/wiki/Vermögenswirksame_Leistung
Sozialversicherung: http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialversicherung
Personalbeschaffung: http://de.wikipedia.org/wiki/Personalbeschaffung
Personalauswahl: http://de.wikipedia.org/wiki/Personalauswahl
Schlüsselqualifikation: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlüsselqualifikation
Berufliche Weiterbildung: http://de.wikipedia.org/wiki/Berufliche_Weiterbildung
 
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Gerade bei den letzten Beiträgen kann man sich ein Bild machen, was für verkehrte Meinung die Leute (hier Robert Neumann, ein bisschen früher Rasemann) sich über die Wirtschaftsverhältnisse machen. Aber sie kommen immerhin und notwendigerweise auf dem Urheber dieser Verhältnisse: 'Weil der Staat das einfach per Gesetz...'

Da kommt keshkau und zeigt ihm, wie blöd das alles ist. Klar, aber erklären tut er das auch nicht. Er führt alle so oft wiederholten Sachzwänge (dieses: Anders geht es nicht...) dieser Wirtschaftsweise aus und will dabei nur gute Gründe dafür aber keinen Urheber sehen: Diese Wirtschaft funktioniert sehr gut, wenn du Beschwerden hast, stimmt mit dir etwas nicht. Und überhaupt, du hast das immer noch nicht verstanden.

Aber eins steht schon fest: Genau diese Sorte von Menschen will diese Wirtschaft haben. Sie hat sie nicht nur mit ihren Wirtschaftstheorien herbeidefiniert, sondern mit ihrer Wirtschaftsrealität und Wirtschaftszwänge tatsächlich für die Zwecke der Reichtumsmehrung ins Leben gerufen. Sie begegnen uns überall wie Zombies, homo oeconomicus: Wie können sie ihre Bedürfnisse besser und günstiger befriedigen, haben sie noch welche oder müssen neue Bedürfnisse, die die Gefühle noch mal hoch putschen, herbeigeschafft werden? Sie laufen eine Weile herum, erfüllen ihre Pflicht und versuchen dieses Versprechen der Theorie mit dem Genuss einzulösen. Wenn sie von dieser Wirtschaft als unbrauchbares Material aussortiert werden, neigen sie notwendigerweise – wie jedes zur Unselbständigkeit gezwungenes Wesen – zur Entrüstung des braven Bürgers zum Dahinvegetieren. Daher werden sie Objekt der Sozialen Abteilung, die sie munter hält und über sie mit milder Strenge wacht, damit sie nicht durchdrehen, abdriften oder einfach Mist bauen.

Was ist da zu verstehen, was ist wissenschaftlich an dieser 'Schule'? Ich muss mich erst mal durch Jevons, Menger, Walras und Gossen durchlesen. Dann kommt etwas dazu.
 
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@barista

Da wurde nichts herbeidefiniert als erstes wurde die Realität beschrieben und dann wurden Modelle zur Simulation der Wirtschaft entwickelt und mit der Realität abgeglichen und gegebenfalls verändert.
Die Wirtschaftsordnung existierte ja schon vor der Wirtschaftwissenschaft.
Die Volkswirtschaftslehre liefert den theoretische Überbau und die Betriebswirtschaft die praktische Anwendung ähnlich wie bei den Mathematik und Ingenieurwissenschaften
 
Der Staat gewährt Niederlassungsfreiheit (Mobilität), freie Berufswahl, Vertragsfreiheit und ein hohes Maß an Rechtssicherheit. Außerdem stellt er wesentliche Teile der Infrastruktur zur Verfügung. Der Staat lässt die Marktteilnehmer mehr oder weniger gewähren. Das heißt, er legt nach Möglichkeit keine Mindest- oder Höchstgrenzen für Gehälter oder Preise fest. Das ist nicht seine Aufgabe. Vielmehr soll er dafür sorgen, dass die Märkte funktionieren. Dabei geht es um die Verhinderung von Preisabsprachen, Monopolen und Kartellen oder um Korrekturen bei Marktversagen. Wie wir alle wissen, kommen noch andere Aufgaben hinzu.

Nach welchem Urheber wird gerufen? Wo ist das Problem? In einem früheren Beispiel ging es um den Bauern, der sich ein Stück Land nimmt und es beackert. Ich habe gefragt, wem dieses Land anschließend gehören soll, wenn nicht diesem Bauern. Weiterhin stellte ich die Frage, wem ein fertiges Produkt gehören soll, sei es ein Tisch oder eine Maschine, mit der man wiederum etwas produzieren kann. Ich habe argumentiert, dass es auch in diesem Fall naheliegend ist, das Produkt dem Ersteller zuzuschreiben.

Gerade mit Produktionsanlagen kann man seine Produktivität steigern. Damit lassen sich theoretisch Gewinne machen. Ist das ein Problem? Ich denke nicht. Überall dort, wo man für eventuelle Verluste geradestehen muss, muss es auch möglich sein, Gewinne zu machen. General Motors hat im abgelaufenen Quartal 15 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Da gehen die Aktionäre auch nicht mit dem Klingelbeutel zu den Angestellten und bitten um eine milde Gabe. Diesen Verlust tragen die Anteilseigner zunächst einmal selbst.

Wenn es darum gehen sollte, die Möglichkeiten des Geldverdienens zu verdammen, dann sollte man das schon begründen können. Wer will denn festlegen, ob für eine bestimmte Person ein Monatsgehalt von 3.000, 4.000 oder 400.000 Euro angemessen ist? Das sollen doch bitte die Vertragspartner (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) unter sich ausmachen. Es ist schließlich deren Geld.

Die Wirtschaftswissenschaften schauen auf die Bedürfnisse der Menschen, wobei es auch Bedürfnisse gibt, die bewusst ausgeklammert werden, weil sie nicht „handelbar“ sind, z. B. Anerkennung oder Zuneigung. Diese Baustellen werden anderen Wissenschaften überlassen. Aber darüber hinaus gibt es zahlreiche Wirtschaftsgüter, um die sich viele Gedanken drehen, weil sie zur Bedürfnisbefriedigung herangezogen werden können.

Das ist zwar eine Frage der Definition. Aber dadurch wird die Definition nicht von vornherein schlecht oder unsinnig. Es ist ja nicht so, dass auf der einen Seite „die böse Wirtschaft“ steht und auf der anderen Seite die Mehrzahl der „geknechteten Haushalte“.

Denn wenn man sich die Zusammenhänge noch einmal anschaut, dann bestehen die Märkte aus Angebot und Nachfrage. Die Unternehmen verdienen also nur etwas, wenn die Konsumenten mitmachen. Und die entscheiden darüber ganz allein, wie und wo sie ihr Geld ausgeben. Niemand sonst.

Die Menschen entscheiden auch in Eigenregie darüber, wie sie Glück definieren und ob sie ihre Glückseligkeit im Konsum suchen oder finden möchten. Was soll dieses „Gelaber“ vom Dahinvegetieren?

Wir alle müssen irgendwie arbeiten, ich hoffe, darüber besteht Einigkeit. Und wir alle brauchen Dinge zum Leben, weshalb wir Geld verdienen wollen – die einen mehr, die anderen weniger. Jeder hat grundsätzlich die Chance, sich seine berufliche Arbeit auszusuchen und so viel oder so wenig Geld zu verdienen, wie er will.

Übrigens ist der "homo oeconomicus" nicht das Ende der Fahnenstange:
http://de.wikipedia.org/wiki/Homo_oeconomicus
http://www.studgen.uni-mainz.de/Kirchgaessner_Folien_2006-11-22.pdf
http://www.lateinamerika-studien.at/content/wirtschaft/ipo/pdf/theorien.pdf
http://www.uni-potsdam.de/u/makrooekonomie/docs/studoc/stud7.pdf
http://www.luk-korbmacher.de/Schule/Wissen/uchatius.htm

http://www.kritische-wirtschaftswissenschaften.de/Projekte/index.htm
http://paecon.hallowiki.de/index.php/Hauptseite

Studie: Unternehmenskultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland
http://www.bmas.de/coremedia/generator/24842/property=pdf/f371__forschungsbericht.pdf


Lebenslagen in Deutschland - Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung:
Komplettfassung: http://www.bmas.de/coremedia/generator/26742/property=pdf/dritter__armuts__und__reichtumsbericht.pdf
Kurzfassung: http://www.bmas.de/coremedia/genera...rmuts__und__reichtumsbericht__kurzfassung.pdf
 
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"Wir alle müssen irgendwie arbeiten, ich hoffe, darüber besteht Einigkeit."


naja, die Produktivität ist heuer schon sehr hoch, und das wird immer "schlimmer" werden. Wenn man mal überlegt, wie in vielleicht 10 Jahren die Automatisierung voran geschritten sein wird, da wird es dann schon schwierig, jedem einen Arbeitsplatz zu verschaffen.
Deutschland ist in der Sonderrolle des Exportweltmeisters, in einigen Jahren hat das Ausland aufgeholt, und dann ist das auch vorbei.
(Vielleicht eher als gedacht, z.b. wenn Toyota es schafft, die Zink-Luft-Batterie fürs Auto zu entwickeln, dann könnte das Arbeitsplatzmäßig richtig eng werden: Elektroautos laufen praktisch wartungsfrei, nicht mal ein Ölwechsel mehr nötig - ich bring das Beispiel deshalb, weil in Deutschland soundsoviel Prozent in der Automobilindustrie und drumherum beschäftigt sind. Es sind zig weitere Szenarien denkbar. Grade wegen der Wandlungs/Entwicklungsfähigkeit ist die Marktwirtschaft so erfolgreich, dazu werden aber immer weniger Arbeiter gebraucht, weil die Automatisierung Teil der Gewinnmaximierung ist.)
Es geht dann mehr um die Frage der "Teilhabe" am Wohlstand, ich bin wirklich neugierig, welche Lösungen dafür gefunden werden. Also ob andere Lösungen, als die bisherigen gefunden werden, ob z.b. die "Produktivität" anders definiert wird als heute.
naja, science fiction :)
 
Automatisierung kann längst nicht alle Probleme lösen. Am Beispiel der Halle 54 bei Volkswagen kann man gut ablesen. Man hat selbst bei einem großflächigen Einsatz von Industrierobotern in der Produktion keinen Feierabend. Es fällt jede Menge Arbeit an, sei es im Vorfeld (Maschinenbau), bei der Zulieferung von Material oder bei der Wartung, um nur einige Punkte zu nennen. Schließlich muss man noch darauf schauen, ob sich die Automatisierung gegenüber dem Einsatz von menschlicher Arbeitskraft rechnet.

Die industrielle Produktion hat auch längst nicht mehr den Stellenwert, den sie noch vor einigen Jahrzehnten hatte. Und im Dienstleistungssektor ist der Mensch nicht ersetzbar: Altenpflege, Handwerk, Beratung, Polizei, Verkauf, Bildungswesen – eine fast endlose Liste. Auf der einen Seite fallen Jobs unwiederbringlich weg, auf der anderen Seite entstehen ganz neue Branchen und Jobs. – Die Stadt Düsseldorf hat diesen Strukturwandel vollzogen, Gelsenkirchen hat immer noch daran zu knabbern.

Gerade der Dienstleistungssektor lässt sich nicht endlos optimieren. Denn ein Haarschnitt dauert nun einmal seine Zeit, wenn man nicht nur zum Rasierer greifen will und in zehn Minuten fertig ist. Ich denke auch an die relativ neuen Gewerbe, die es früher nicht gab: Nagelstudio, Piercing-Studio, Handy-Laden. Auch dort gibt es keinerlei Automatisierung.

Richtig ist allerdings, dass ein nicht unerheblicher Teil unserer Arbeitslätze vom Export abhängt. Da arbeiten wir sozusagen für andere (in der Güterversorgung), lassen uns diese Arbeit bezahlen und machen davon wiederum Urlaub im Ausland. Es gibt absolut keine Garantie dafür, dass dies in 50 Jahren immer noch so funktionieren wird.

Im Moment scheint es so, als ob in Deutschland in einigen Bereichen mehr Jobs wegfallen würden als anderswo welche hinzukommen. Das hat viele Gründe: günstige Bedingungen im Ausland (Subventionen, Steuerbelastung, Kosten), Fachkräftemangel, Verlagerung der Produktion in Richtung aufstrebender Märkte (Asien), Probleme bei der Suche nach geeigneten Azubis, gesetzliche Auflagen (Arbeitsschutz, Umweltauflagen, …).

Die demografische Entwicklung hat dazu geführt, dass momentan besonders viele Menschen auf der Suche nach Arbeit sind (und dabei ihr Heil in einem Beschäftigungsverhältnis suchen!).In Zukunft ist auf diesem Gebiet eine Entspannung zu erwarten, weil die Anzahl der Erwerbspersonen abnehmen wird. Dann sind es vielleicht wieder die Arbeitgeber, die sich um das Personal schlagen müssen. Das gab es schon einmal in der Boomzeit der 60er-Jahre.

Abschließend bleibe ich bei meinem Statement: "Wir alle müssen irgendwie arbeiten." Ob wir alle 40 Stunden pro Woche arbeiten müssen oder bis zum 67. Lebensjahr, das ist eine andere Frage. Manche argumentieren, wir müssten auf mehr Arbeitsstunden kommen, während andere der 35-Stunden-Woche nachtrauern. Und während die einen gegen die Rente mit 67 Jahren protestieren, prophezeien andere schon den mittelfristigen Anstieg auf 70 Jahre. Aber das ist alles nur Feintuning.
 
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walter08 schrieb:
naja, die Produktivität ist heuer schon sehr hoch, und das wird immer "schlimmer" werden. Wenn man mal überlegt, wie in vielleicht 10 Jahren die Automatisierung voran geschritten sein wird, da wird es dann schon schwierig, jedem einen Arbeitsplatz zu verschaffen.

Das Gegenteil ist der Fall. Automatisierung ist ein Segen für die Menschheit. Erstens müssen Menschen dann keine monotonen Aufgaben mehr übernehmen und zweitens schafft sie Arbeitsplätze und erhöht die Löhne. Mankiw schreibt auf S. 422 in seiner 3. Auflage:

"Zwischen 1960 und 2000 stieg die durchschnittliche Arbeitsleistung pro Stunde eines US-amerikanischen Arbeiters um 140% Warum? Die wichtigste Ursache für diese Entwicklung liegt im technischen Fortschritt: Wissenschaftler und Ingenieure entwickeln ständig neue, verbesserte Produktionsverfahren. Das hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Technologischer Fortschritt erhöht das Grenzprodukt der Arbeit, was zu einem Anstieg der Arbeitsnachfrage führt. Der technologische Fortschritt erklärt auch die stetig zunehmende Beschäftigung trotz steigender Löhne. Obwohl die Löhne (inflationsbereinigt) in den letzten 40 Jahren um 131% gestiegen sind, haben die Unternehmungen die Anzahl ihrer Beschäftigten um 80% ausgeweitet."

Richtig ist, dass Automatisierung Arbeitsplätze verdrängt, die durch unqualifizierte Arbeiter besetzt waren. Doch wenn wir mal ehrlich sind, kann man diese Arbeitsplätze gar nicht schnell genug abschaffen. Acht Stunden pro Tag das gleiche zu machen und trotzdem geistig kaputt nach Hause zu gehen, das macht den Menschen fertig und sollte nicht so sein. Wichtig ist, dass dieser Arbeiter länger zur Schule gehen muss und abschließend lernt, die Maschinen zu bauen, die seinen Arbeitsplatz ersetzen können. Meiner Meinung nach erklärt das auch sehr gut den steigenden Anteil an Gymnasiasten, Realschülern und Studenten.

Man kann auch einen Schritt zurückgehen: Abschaffung aller Industrieroboter. Die Unternehmen müssten Menschen beschäftigen, die diese Aufgaben übernehmen. Kurzfristig würden wir damit Vollbeschäftigung erreichen, aber die Produkte werden teurer. Die Nachfrage danach geht zurück, einige vormals rentable Unternehmen schließen und entlassen ihre Leute. Unser Wohlstand sinkt, weil sich nicht mehr jeder ein Mobiltelefon leisten kann und ein PC-Monitor nun 3000€ kostet.
keshkau schrieb:
Und im Dienstleistungssektor ist der Mensch nicht ersetzbar
Doch, eigentlich schon. Deine Stromrechnung ist maschinell erstellt, ebenso wie meine Banküberweisungen. Da guckt kein Mitarbeiter mehr drüber, das ist schon automatisiert.
 
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Wer nimmt Deine Reisebuchungen entgegen? Wer bedient Dich im Restaurant? Undoweiterundsoweiter...
 
Zum Thema "Geld verdienen", weil doch so gerne über "die Reichen" gelästert wird.

Schauen wir uns beispielhaft die berufliche Laufbahn von Werner Otto an. Er machte sich nach seiner kaufmännischen Lehre als Einzelhandelskaufmann selbstständig, hatte später einen Zigarrenladen und danach einen Schuhladen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er als mittelloser Flüchtling nach Hamburg, wo er eine Schuhfabrik gründete, die jedoch schnell pleite ging.

Im Jahr 1949 investierte Werner Otto sein Startkapital in Höhe von 6.000 DM in einen Schuhversand, den er zum Otto-Versand ausbaute.

http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Otto
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto-Versand
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Group

1982 betrug der Umsatz der Otto-Gruppe rund 3,9 Milliarden DM. Sie ist heute in 19 Ländern vertreten und beschäftigt 55.000 Menschen. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2006/2007 gut 15 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr waren es 11,5 Mrd. Euro.

Was kann man diesem Mann vorwerfen? Seinen Erfolg? Der erste Otto-Katalog, der 1950 herausgebracht wurde, war wirklich nichts Besonderes. Da stellt sich die Frage, warum andere Leute nicht auf diese Idee gekommen sind.
 
naja, dagegen hat natürlich niemand was. (Es gibt aber leider auch diese Zombiefirmen wie Lidl und Walmarkt..) Ein anderes positives Beispiel wäre der da. Mit seinen krausen Ideen. :D
 
Das bedingungslose Grundeinkommen wurde in diesem Forum über einen langen Zeitraum diskutiert und soll deshalb in diesem Thread nicht das Thema sein.

https://www.computerbase.de/forum/threads/bedingungsloses-grundeinkommen-fuer-jeden.164443/

Bevor man ein solches Gießkannenprinzip überhaupt anwenden kann, stellt sich vielmehr die Frage, woher die Gelder stammen, die man verteilen könnte.


Neben der Umsatzsteuer ist die Einkommensteuer eine wichtige Einnahmequelle des Staates. In Deutschland trägt sie mit gut einem Drittel zum gesamten Steueraufkommen bei. Die Einkommensteuer wird unter Berücksichtigung mehrerer Prinzipien erhoben:

Leistungsfähigkeitsprinzip: http://de.wikipedia.org/wiki/Besteuerung_nach_der_Leistungsfähigkeit
Universalitätsprinzip: http://de.wikipedia.org/wiki/Universalitätsprinzip
Nettoprinzip: http://de.wikipedia.org/wiki/Nettoprinzip
Prinzip der gestaffelten Steuersätze (Steuerprogression): http://de.wikipedia.org/wiki/Prinzip_der_gestaffelten_Steuersätze
Periodizitätsprinzip

Auf zu versteuernde Jahreseinkommen bis 7.664 Euro wird keine Einkommensteuer erhoben. Steuerpflichtig sind nur die Teile des Einkommens, die diesen Grundfreibetrag übersteigen.

Beispiel aus Wikipedia:
Auf ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 8.000 Euro wird ein Grenzsteuersatz von 15 Prozent erhoben. Der effektive Steuersatz – bezogen auf das gesamte Einkommen – beträgt aber nur 0,6 Prozent, weil der Grundfreibetrag steuerfrei bleibt.

Bei einem zu versteuernden Einkommen von 80.000 Euro beträgt der Grenzsteuersatz 42 Prozent (er greift ab 52.152 Euro). Der effektive Steuersatz beträgt hier 32,1 Prozent.


Der Solidaritätszuschlag kommt noch hinzu. Die Reichensteuer greift für Ledige ab 250.000 Euro (Verheiratete 500.000 Euro). Sie hebt den Grenzsteuersatz von 42 auf 45 Prozent.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lohnsteuerklasse
http://de.wikipedia.org/wiki/Grundfreibetrag
http://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittssteuersatz
http://de.wikipedia.org/wiki/Grenzsteuersatz
 
bei der Sendung "Anne Will" hieß es, das 1/3 der Gelder bei den Reichen sind.
Daher ist ja der Ansatz der Linken garnicht mal so schlecht und simpel.

Nehmt es von den Reichen (Reichensteuer, Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer) :)
Gysi hatte ein guten Vorschlag um Steuerhinterziehung zu vereiteln. Die reichen Schnösel die im Ausland wohnen und die deutsche Staatsbürgerschaft haben müssen ihre Einkommenssteuererklärung in Deutschland abgeben.

Ich hoffe das Ziel ist immer noch den Wohlstand in Deutschland zu verbessern. Und so schwer ist das doch garnicht.
Wenn man nur alle Empfehlungen der Wirtschaftsweisen 1 zu 1 umsetzen würde, wären wir schon ein großes Stück weiter.

achja, und beteiligt die Angestellten/Arbeiter am Unternehmensgewinn! Und zwar so daß der Gewinn prozentual auf dem monatlichen Lohn aufgeschlagen wird!
 
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@ Robert Neumann

Ich denke nicht, dass die 5 Wirtschaftsweisen die Pläne von Gysi und den Linken begrüßen.

"Nehmt es den Reichen gebt es den Armen-dann herrscht Friede und Alle sind glücklich"

Stell dir bitte eine Frage:

Denkst du diese Leute, die Heute "die Reichen" sind, meinst du, die wären auch dann Reich geworden wenn Sie gewusst hätten, dass Sie ihren Reichtum später zu einem gewissen Teil wieder hätten abgeben müssen?


Dies ist übrigens der Hauptvorwurf der Wirtschaftswissenschaft an die Linke.

Anreiz und Allokationsfunktion sind nicht trennbar.


Viele dieser , heute "Reichen" würde es gar nicht geben, hätten sie gewusst, das Ihre Anstrenungen Ihnen und Ihren Kindern, Enkeln usw,,, später nicht zugute kommen.

Es gäbe insgesamt wniger zum Verteilen.
 
Die Reichen wären ja immer noch Reich wenn ihnen von 5 Millionen Euro 2 Millionen an Steuern weggenommen werden.
Nur mal als Beispiel.
 
JA ABER HÄTTEN SIE DIE 5 MILLIONEN ÜBERHAUPT; WENN SIE GEWUSST HÄTTEN; DASS SIE 2 MILLIONEN WIEDER ABGEBEN MÜSSEN.

Würden die Leute heute entsprechende Anstrengungen unternehmen, wenn ihnen diese Anstrenungen nicht auch zugute kommen.
 
Soll ich wirklich von einem seriös gemeinten Vorschlag ausgehen, wenn Reiche pauschal als „Schnösel“ bezeichnet werden? Und was ist mit dem Recht auf Freizügigkeit (z. B. innerhalb der EU)? Dürfen nur Normalverdiener ihren Wohnsitz selbst bestimmen, Reiche aber nicht? Die im Ausland lebenden Deutschen zahlen dann eben im Ausland ihre Steuern und richten sich nach den dortigen Gesetzen. Was würde denn unser Bundesfinanzminister sagen, wenn plötzlich die britische Regierung ankäme und die hier Deutschland lebenden (und steuerpflichtigen) Briten zur Einkommensteuer heranziehen würde? Das ginge schon deshalb nicht, weil es keine Doppelbesteuerung geben soll.

Das Thema Steuerhinterziehung wiederum (das hier auch schon im Zusammenhang mit Klaus Zumwinkel diskutiert wurde), ist eine andere Baustelle, nämlich Verbrechensbekämpfung und Strafvereitelung. Das ist aber kein Thema der Wirtschaftswissenschaften.


Warum wohl habe ich das Beispiel mit den Steuersätzen gebracht? Nehmen wir ein Einkommen von 1.250.000 Euro im Jahr. Zunächst werden die 250.000 Euro versteuert und von der restlichen Million gehen allein 450.000 Euro an Einkommensteuer ab. Da nimmt man jemandem von seinem (hart erarbeiteten) Einkommen einen Batzen Geld ab. Vermutlich mehr Geld als andere in ihrem gesamten Leben an Einkommensteuer zahlen.

Damit sind die oben genannten Prinzipien der Besteuerung (z. B. nach der Leistungsfähigkeit) durchaus schon erfüllt. Die Frage ist, mit welcher Begründung man diesen Menschen darüber hinaus noch mehr Geld aus der Tasche ziehen will. Denn die Tatsache, dass er nach seiner Steuerzahlung noch immer vergleichsweise reich ist, genügt mir da nicht. Der Mann hat für sein Geld gearbeitet. Es steht ihm zu.

Schließlich gilt auch das Leistungsprinzip: Wer viel verdient, soll auch mehr haben. Reichtum an sich ist keine Seuche, die es zu bekämpfen gilt, sondern ein Maßstab für Erfolg (im Berufsleben). Wenn ich zwei Personen betrachte, von denen einer jährlich 50.000 Euro verdient und der andere 500.000 Euro, dann ist völlig klar, dass sich beim Letztgenannten mit der Zeit Vermögen anhäuft. Das sollte aber erst einmal kein Problem sein.

Wenn umverteilt werden soll, dann muss man diesen Wunsch begründen können. Eine schlichte Gleichverteilung aller Einkommen wäre ja auch theoretisch möglich. Dann wird für alle erdenklichen Arbeiten ein gesetzlich festgeschriebener Lohn vorgeschrieben und niemand verdient auch nur einen Cent mehr. Aber ich gehe davon aus, dass dies kaum jemand möchte oder für sinnvoll hält.


… beteiligt die Angestellten/Arbeiter am Unternehmensgewinn! Und zwar so, dass der Gewinn prozentual auf dem monatlichen Lohn aufgeschlagen wird!
Im Prinzip stimme ich Dir zu. Die Arbeitsverträge sind immer noch zweiseitige Verträge, in denen Arbeitgeber und Arbeitnehmer (bzw. Gewerkschaften) die Bedingungen festlegen, unter denen gearbeitet wird. Das gilt nicht nur, aber auch für die Entlohnung.
Wenn ein Unternehmen Gewinne macht, sollten die Mitarbeiter ruhig die Hand aufhalten und ihren Anteil einfordern, wobei es ein langjähriger Streitpunkt ist, ob die Steigerung der Produktivität dem Arbeitgeber zuzuschreiben ist (z. B. durch die Investition in bessere Maschinen) oder ob die Arbeitnehmer selbst produktiver waren. Meist geht das ja Hand in Hand.
Wer allerdings nach „Gewinnbeteiligung“ ruft, was auch schon länger diskutiert wird, der müsste fairerweise im gleichen Atemzug auch über Verlustbeteiligung reden. Denn das ist die andere Seite der Medaille, worauf ich schon weiter oben hingewiesen habe (Quartalsverlust bei General Motors: 15 Milliarden US-Dollar).
Das ist nämlich der entscheidende Knackpunkt: Der langjährige Angestellte kann sich sicher sein, dass er in den nächsten Monaten sein Einkommen sicher hat (z. B. wegen längerer Kündigungsfristen). Der Anteilseigner oder Eigentümer hat diese Sicherheit nicht. Sobald das Unternehmer Verluste macht, schlagen diese unmittelbar auf sein Portmonee durch. Dann „verdient“ er nämlich nichts. Er verliert stattdessen Geld. Viele Arbeitnehmer sind allerdings nicht bereit, ein solches unternehmerisches Risiko zu tragen.
 
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Wenn Robert Neumann sich besser über unser Steuersystem informiert hätte wüßte er das der Erwerb von 5 Millionen sollte er durch Kapitalertrag erwirtschaftet worden sein mit 25% Besteuert worden ist und wenn durch Arbeitsleistung erwirtschaftet mit fast 50%.

Wenn Ackermann 18 Millionen verdient zahlt er erstmal 8 Millionen Steuern legt er die restlichen 10 Millionen zu 8% an Zahlt er jedes Jahr 200.000 Steuern und wenn er stirbt wird noch Erbschaftssteuer erhoben und wenn er sich was im Inland kauft noch mal 19% Umsatzsteuer.


Wenn jetzt der Staat so doof ist und die Managergehälter begrenzt verzichtet er auf Einnahmen und zwar in Höhe von mindestens 25% wenn die eingesparten gehälter als Dividende ausgezahlt werden und ganz wenn die Dividende an ausländische Aktionäre ausgezahlt wird
das zeigt schon den Wahnsinn den linker Populismus ausmacht.
 
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Der Arbeitnehmer hat natürlich sein Festgehalt, wenn das Unternehmen Gewinne erzielt profitiert er davon prozentual wenn er/sie auf sein Lohn/Gehaltszettel schaut.
Wenn der Arbeitgeber Verluste einfährt bleibt natürlich der Grundlohn dem Arbeiter erhalten.
Subjektiv gesehen bin ich für ein Mindestlohn, ebenso für ein Höchstlohn der Spitzengehälter in Deutschland. Da es meiner Meinung nach außerhalb jeglicher Relation steht Managern Millionengehälter oder auch Abfindungen zu zahlen! Egal wie wertvoll und verantwortungsvoll ihre Arbeit ist.
Da ich aber kein Experte in diesem Bereich bin würde ich mich an die Empfehlungen der Wirtschaftsweisen was Mindest-Höchstlohn angeht richten. Würde mich interessieren was die dazu sagen.
 
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