Einführung in die Wirtschaftswissenschaften (BWL)

Ein wirklich interessanter Thread, hoffe meine Frage passt auch hier rein.

Ich studiere mittlerweile im 5. Semester WiWi und so langsam stellt sich mir eine Frage: Was hat das Studium mit der beruflichen Praxis zu tun?
Der Stoff interessiert mich, und ich zähle mich auch (bezogen auf die Noten) zu den besseren Studenten (auf jeden Fall besser als der Durchscnitt). Nur alles lernen hin und her, ich habe keine Ahnung wie genau ich mir die berufliche Praxis vorstellen soll und wie mir das Studium genau weiter hilft.
Ich denke die größte Leistung beim Studium ist "lernen zu lernen" und das Wesentliche von dem Unwichtigen zu trennen. Aber ob die ganzen Theorien usw. die man sich in den Kopf prügelt in der Praxis relevant sind, weiß ich nicht.
Ich kann es aber auch nicht wirklich wissen, da ich direkt nach dem Abi ins Studium gegangen bin. Da ich die Klausuren immer über die Ferien verteilt schreibe bleibt auch nicht wirklich Zeit für Praktika usw.

Also geht es auch da genau so? Fühlt ihr euch durch das Studium auch nur bedingt vorbereitet?
 
Hallo,

also ich hab mein BWL Studium schon hinter mir...

Für deinen späteren Job reicht das Studium natürlich nicht aus. Du wirst direkt von deinem Arbeitgeber auf die Position eingelernt, die du besetzen sollst. Du bekommst zwar im Studium gutes Wissen vermittelt, wie man jedoch die speziellen Programme des Arbeitgebers nutzt jedoch nicht.
Also keine Sorge, die Chefs wissen ja dass Studenten noch geformt werden müssen. ;-)

PS selbst Excel richtig zu bedienen ist nicht selbstverständlich, zwischen Privatnutzer und Professional gibt es da extreme Unterschiede !

ok?
 
Fabian schrieb:
...Also geht es auch da genau so? Fühlt ihr euch durch das Studium auch nur bedingt vorbereitet?

Das "kommt drauf an" wie man so schön sagt. Du hast es aber im Grunde richtig erfasst. Ich habe das Glück einen Job auszuüben, der genau auf meine Schwerpunkte im Studium passt und ich kann die vielen Theorien und Techniken auch immer wieder anwenden. Das ist nicht unbedingt auf andere Studenten anzuwenden, aber du gehst am besten davon aus, das du später alles mal brauchen wirst, und wenn es nur im Rahmen von indirekten Anwendungen ist oder um in Diskussionen den Rahmen etwas zu erweitern und die Horizonte auszudehnen. Ansonsten wird dein Arbeitgeber dafür sorgen, das du dich einarbeiten und eigene Erfahrungen sammeln kannst.
 
Problem ist doch auch Globalisierung

Durch viel Globalisierung sind viele Firmen und Investoren von einander Abhängig und man kann heut zutage auch Milliarden in Sekunden hin und her schieben auf Kontos.

Gab mal bei Youtube ein schöne Dokumentation aber sie ist leider herausgenommen worden. Hieß Chaos der Globalisierung 2009. Vielleicht kennt es ja einer von euch noch?

Und China wird uns eh bald überholen und uns Europäer und die Amy unterdrücken und dann gehts ab.
 
Ich finde es einfach schade dass Themen wie der Zinseszins und multiple Geldschöpfung konsequent aus dem BWL / VWL Lehrmaterial ausgeblendet werden.

Theorethisch ist das System welches als rundes in sich schlüssiges Konzept präsentiert wird nicht angreifbar, praktisch siehts da allerdings anders aus wenn man das aus den Lehrbüchern ausgeblendete näher betrachtet.

Studieren muss man nicht um das Prinzip und Unprinzip des Handelns zu verstehen, es wird absichtlich so verkompliziert dass es die Systemsklaven von vornerein abschreckt.

Hier mal ein Video in 3 Teilen welches auf sehr einfache Weise beschreibt wie die ( Geld )wirtschaft funktioniert.

http://www.youtube.com/watch?v=yw_S6nyBf1U&feature=player_embedded#
http://www.youtube.com/watch?v=aK2yZlHk4cA&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=0VOtdQrCoyk&feature=related

@ Tekpoint

Vermutlich ist es nicht das Video welches du meinst aber sehenswert ist es allemal ;)
 
Problem ist doch auch Globalisierung

Nein, den die Unternehmen / Länder profitieren von der Wirtschaftsleistung des Anderen.

Problem ist doch auch Globalisierung

Ja, weil Staaten Kredite bekommen die noch nicht einmal ein funktionierendes Steuersystem haben. (also eine Rückzahlung unmöglich ist)

Globalisierung ist weder Heilmittel noch Gift für die Wirtschaft. Es kommt drauf an wie man auf Globalisierung reagiert bzw. einen Nutzen daraus zieht.

Ne? ;)
 
@Mr. Wifi:
Das ist schon wieder dieser zum Himmel schreiend falsche Zinskram...spätestens bei den Lederstücken reißt man sich die Haare aus. Das sagt doch so gut wie gar nichts aus, außer das der Ersteller schöne Videos mache kann und von Wirtschaft nicht wirklich viel Ahnung hat. =/
 
Tekpoint schrieb:
Problem ist doch auch Globalisierung ....

... sagte der Deutsche, dessen Land Exportnation Nummer 1 ist/war und die ganze Welt mit Industrie- und Investitionsgütern versorgt. Ja, Globalisierung ist wirklich ein Problem ;).
 
@Fu Manchu: Ja das ist aber nicht daraus entstanden, den durch Globalisierung bekommen wir da langsam Probleme und nicht mehr lange und andre bekannte Staaten haben uns ein und Europa und USA wird sich dann mal umstellen müssen seit 100ten Jahren.
 
Tekpoint schrieb:
... nicht mehr lange und andre bekannte Staaten haben uns ein ...

Na und, selbst wenn China und Indien uns überholen, evtl die USA noch, sind wir immer noch an der Spitze der Weltexporteure.
Und was heißt überholen, Volumen- oder Wertmäßig ist doch keine Aussage, wir sind in so vielen Gebieten Weltmarktführer, das dieser Vorsprung nur sehr langsam (wenn überhaupt) verloren geht.

Nur weil jemand anderes mal die Nr. 1 wird heißt das nicht, das wir plötzlich ganz hinten anlangen. Die Globalisierung tut unserem Land gut.
 
Ja kalr mit Forschung und Marketing ect. sind wir gut auch was Qualität der Produkte angeht, aber das ist auch nur so weil Billig Länder mit ungebildeten Leuten und Löhnen noch lockt.

Viele Leute müssen ja in Deutschland schon eingeflogen werden weil die Deutschen verblöden immer mehr und ob Chinesen/Inder oder Japan das Zeug in ihren Land erforschen und bauen oder in Deutschland nimmt sich nicht mehr so viel. Einzige der Deutsche Staat der nicht das Geld hat und nie haben wird gibt Gelder dafür aus das die Firmen hier her kommen und bleiben.
 
Was mich an dem ganzen Thema etwas ärgert, ist die Tatsache, dass deutsche Universitäten und Unternehmen sich noch den Ast absägen auf dem sie sitzen.
Mit anderen Worten: jede Menge chinesischer Studenten so weit das Auge reicht und sich dann wundern, wenn Know-How exportiert bzw. geklaut wird. Wo ist da die Logik?
Gerade für ein Export-Land ist es wichtig, dass Know-How hier bleibt und nur die Produkte geistigen Wissens exportiert werden.
Oder wie seht Ihr das?
 
chancaine schrieb:
jede Menge chinesischer Studenten so weit das Auge reicht und sich dann wundern, wenn Know-How exportiert bzw. geklaut wird. Wo ist da die Logik?

Richtig! Wo ist da die Logik? Was hat Know How Transfer mit der Anzahl chinesischer Studenten in Deutschland zu tun?

Das hier gelehrte Wissen in z.B. Ingenieur- oder Wirtschaftsstudiengängen unterscheidet sich fachlich nur marginal von den Inhalten chinesischer Studiengänge (z.B. Maschinenbau). Das liegt u.a. auch an westlichen Gastdozenten die dort an den Unis unterwegs sind.

Know-How-Transfer (Plagiatismus gehört nicht dazu) ist eher der Blauäugigkeit westlicher Unternehmen beim Eintritt in den chinesischen Markt zuzuschreiben.

MFG
 
Wintermute schrieb:
@Mr. Wifi:
Das ist schon wieder dieser zum Himmel schreiend falsche Zinskram...spätestens bei den Lederstücken reißt man sich die Haare aus. Das sagt doch so gut wie gar nichts aus, außer das der Ersteller schöne Videos mache kann und von Wirtschaft nicht wirklich viel Ahnung hat. =/

Na dann klär uns "nicht Wirtschaftsstudenten" doch auf statt haltlose behauptungen in die welt zu setzen.

Manchmal schäm ich mich für die deutsch studenten, die das prinzip des Aufbaus einer
Argumentationkette nicht verstanden haben.
 
and-ri schrieb:
Na dann klär uns "nicht Wirtschaftsstudenten" doch auf statt haltlose behauptungen in die welt zu setzen....

Du und alle anderen sollten versuchen, ihre Bildung nicht von YouTube sondern lieber aus Büchern zu erhalten und fundiert über die Sachzusammenhänge informieren. Das ist leider auch in einem Thread wie diesem nicht möglich, dazu muss man sich selber ein wenig anstrengen und denken.

Also, nicht lospoltern, sondern lesen. Einfach eine Argumentationskette wird dir hier nichts nützen.
 
das mag sein dass man sich viel wissen über bücher aneignen kann.
wenn gleich es ein ganzes leben dauern würde um auch nur ein bruchteil allen menschlichen wissens zu lernen. Daher sollte es gestattet sein das menschen sich spezialisieren und sich in gewissen bereichen eben wengier auskennen und engagieren.
Daher ist es eben auch die aufgabe der politik den menschen bestimmte zusammenhänge
zu erklären um im volk akzeptiert zu werden.

Eine Argumentationskette mag nicht reichen um den inhalt eines buches wiederzugeben.
Das habe ich auch nicht verlangt.
Sie sollte nur ausreichen um eine blose behauptung zu untermauern.
Dies ist eben notwendig wenn man nicht als unglaubwürdig gelten will.
Das gehört nun mal zu einem vernünftigen Diskussionsansatz.
 
Das Problem stellt sich so dar: Auf der einen Seite gibt es Leute, die sich auf das Thema Wirtschaft spezialisiert haben, die über viel Hintergrundwissen und Sachkenntnis verfügen usw. Auf der anderen Seite stehen teilweise Leute, die sich mit Wirtschaft bislang so gut wie gar nicht beschäftigt haben. Die stoßen dann meinetwegen auf eines dieser „Zins-Videos“ und nehmen das für bare Münze. Hier liegt der Fehler, weil nicht genug nachgedacht wird.

Wintermute hat sich zu Recht über die Sache mit den Lederstücken aufgeregt. Denn die Ausgangsbasis im Video ist bereits fernab jeder Realität. Wenn man das akzeptiert, dann ist auch jede Schlussfolgerung auf der Basis dieser falschen Grundlage wertlos.

Wie war das denn 1948 bei der Währungsreform? Die Menschen haben im ersten Schritt 40 DM bekommen und starteten mit einem Vermögen in der Hand. Im Video wird unterstellt, man würde vom ersten Tag an mit Schulden beginnen, was aber Unsinn ist.

Nimm einen Querschnitt von meinetwegen 1.000 Personen. Einige verfügen über ein hohes Einkommen und bringen ihr Geld zur Bank. Andere wollen investieren und brauchen Geld, sie leihen es sich. Es gibt Geldgeber und Geldnehmer und diese Rollen sind je nach Lebenssituation durchaus austauschbar.

Mit solchen Kleinigkeiten fängt es schon mal an. Oder was ist mit der Inflation? Wird die irgendwo erwähnt? Wenn ich innerhalb eines Jahres 10 Prozent Zinsen zahlen muss und der Geldwert in derselben Zeit um 10 Prozent abnimmt, wer zahlt dann drauf? Ich leihe mir 1.000 Euro und kaufe dafür US-Dollar. Nachdem der Eurokurs auf Grund der Inflation gegenüber dem US-Dollar gesunken ist, tausche ich zurück und zahle meine Schulden mit einem müden Lächeln zurück, wogegen der Kreditgeber blöd aus der Wäsche guckt. Tauchen solche Zusammenhänge irgendwo in den Videos auf?

Das bedeutet: Die Zusammenhänge sind mitunter recht komplex. Da ist es mit einfachen Milchmädchenrechnungen wirklich nicht getan. Anders herum kann mir auch kein Systemprogrammierer auf zwei DIN-A4-Seiten erklären, wie man einen toten Computer mit BIOS und Betriebssystem zum „Leben“ erweckt. Das ist nämlich auch etwas komplizierter.


Dieser Thread war ursprünglich dafür gedacht, dass sich Interessenten an Hand der Links intensiver mit dem Thema Wirtschaft beschäftigen können, ohne auf Verblödungsvideos hereinzufallen. Das erfordert die Bereitschaft dazu und ein gewisses Maß an Disziplin. Mit Fragen wie: "Erklär mir mal eben, wie das alles funktioniert", kommt man nicht wirklich weiter.
 
Wintermute schrieb:
@Mr. Wifi:
Das ist schon wieder dieser zum Himmel schreiend falsche Zinskram...spätestens bei den Lederstücken reißt man sich die Haare aus. Das sagt doch so gut wie gar nichts aus, außer das der Ersteller schöne Videos mache kann und von Wirtschaft nicht wirklich viel Ahnung hat. =/

Dann glaub halt weiter an ein System das nur in Büchern existiert und fernab jeder Realität ist. Ist halt schwer zu akzeptieren dass das was einem Jahrelang eingetrichtert wurde oder was man sich aus irgendwelchen Mankiw Büchern zusammengeklaubt hat nur Wunschdenken ist^^


keshkau schrieb:
Das Problem stellt sich so dar: Auf der einen Seite gibt es Leute, die sich auf das Thema Wirtschaft spezialisiert haben, die über viel Hintergrundwissen und Sachkenntnis verfügen usw. Auf der anderen Seite stehen teilweise Leute, die sich mit Wirtschaft bislang so gut wie gar nicht beschäftigt haben. Die stoßen dann meinetwegen auf eines dieser „Zins-Videos“ und nehmen das für bare Münze. Hier liegt der Fehler, weil nicht genug nachgedacht wird.

Wie kommst du denn zu der Annahme das die Macher "dieser Zins-videos" keine Ahnung haben ? Du meinst ja auch indirekt Bernd Senf damit dem man nicht unbedingt unterstellen kann ein Laie zu sein.

Wintermute hat sich zu Recht über die Sache mit den Lederstücken aufgeregt. Denn die Ausgangsbasis im Video ist bereits fernab jeder Realität. Wenn man das akzeptiert, dann ist auch jede Schlussfolgerung auf der Basis dieser falschen Grundlage wertlos.

Wie war das denn 1948 bei der Währungsreform? Die Menschen haben im ersten Schritt 40 DM bekommen und starteten mit einem Vermögen in der Hand. Im Video wird unterstellt, man würde vom ersten Tag an mit Schulden beginnen, was aber Unsinn ist.

Dort in jenem Kapitel geht es doch um die Dynamik des Zinses und Zinseszinses, dort wird nichts unterstellt sondern einfach anhand eines extremen BEISPIELS versucht zu vermitteln wie schädlich der Zins sein kann.

Mit solchen Kleinigkeiten fängt es schon mal an. Oder was ist mit der Inflation? Wird die irgendwo erwähnt? Wenn ich innerhalb eines Jahres 10 Prozent Zinsen zahlen muss und der Geldwert in derselben Zeit um 10 Prozent abnimmt, wer zahlt dann drauf? Ich leihe mir 1.000 Euro und kaufe dafür US-Dollar. Nachdem der Eurokurs auf Grund der Inflation gegenüber dem US-Dollar gesunken ist, tausche ich zurück und zahle meine Schulden mit einem müden Lächeln zurück, wogegen der Kreditgeber blöd aus der Wäsche guckt. Tauchen solche Zusammenhänge irgendwo in den Videos auf?

Die Inflation wird kurz am Ende des 3. Teils erwähnt zusammen mit der Deflation. Natürlich taucht so ein realitätsfremdes Beispiel wie deins in keinem Film auf weil eben kaum jemand mit dem Betrag an schulden so ein Gamble eingehen würde. Da kann er ja gleich ins Casino gehen :cool_alt:




Das bedeutet: Die Zusammenhänge sind mitunter recht komplex. Da ist es mit einfachen Milchmädchenrechnungen wirklich nicht getan. Anders herum kann mir auch kein Systemprogrammierer auf zwei DIN-A4-Seiten erklären, wie man einen toten Computer mit BIOS und Betriebssystem zum „Leben“ erweckt. Das ist nämlich auch etwas komplizierter.

Komplex ist es weil es komplex sein soll damit es bloß niemand richtig versteht. Da wird um den Kern soviel Unsinn drumrumgestrickt um vom wesentlichen abzulenken. Guck dir Modelle wie die von Joytopia an, es geht auch einfacher wenn man denn will ;)

Dieser Thread war ursprünglich dafür gedacht, dass sich Interessenten an Hand der Links intensiver mit dem Thema Wirtschaft beschäftigen können, ohne auf Verblödungsvideos hereinzufallen. Das erfordert die Bereitschaft dazu und ein gewisses Maß an Disziplin. Mit Fragen wie: "Erklär mir mal eben, wie das alles funktioniert", kommt man nicht wirklich weiter.

Die Videos fände ich da als Ansatz interessanter und wertvoller. Natürlich kann man die Grundzüge eines Wirtschaftskreislaufs "mal eben" erklären. Was soll daran denn kompliziert sein ? Du hast doch auch nicht in der Grundschule mit Algebra angefangen oder ?

Die Sachen aus den Wikilinks sind im Prinzip IHK Lehrstoff den jeder Azubi ode Umschüler lernt um jene IHK Prüfung zu schaffen und nicht um wirklich zu lernen wie es in der Wirtschaft abgeht. Das werden dir selbst die Lehrenden Kräfte der Bildungseinrichtungen bestätigen bzw. jeder der ein bisschen Ahnung davon hat und ehrlich ist. Der größte Teil von dem zeug ist einfach NUR für die Prüfungen wichtig und sonst irrelevant. Da sind Filme wie Fabian oder der mit dem Alien der lockerere Einstieg :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Mr.Wifi schrieb:
Wie kommst du denn zu der Annahme das die Macher "dieser Zins-videos" keine Ahnung haben ? Du meinst ja auch indirekt Bernd Senf damit dem man nicht unbedingt unterstellen kann ein Laie zu sein.

Bernd Senf ist nicht der Nabel der (volkswirtschaftlichen) Welt. Er ist mit Sicherheit kein Laie aber sein Ansatz ist sehr umstritten.

Er war mein Prof. im Grundstudium für VWL und Lehrinhalt war seine Publikation "Der Nebel um das Geld" (siehe Anhang), - ein 248 Seiten langer Schmöckerer im Stile der hier veröffentlichten Videos aus dem Verlag für Sozialökonomie.

Basis seiner Theorie des Zinses als Ursache und Verstärker der Krisen von Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft, Staat und 3. Welt ist u.a. die Annahme, dass der Geldfluß dem Ernergiefluß (?) eines natürlichen Organismus gleichzusetzen sei und daher nur organisch und eben nicht exponentiell wachsen könne. Dabei ist mit Blockaden im Geldfluß so zu verfahren, wie mit Blockaden des Ernergieflusses in einem Organismus.
Weiterhin leitet er wachsenden Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit gegenüber Südländern (O-Ton) als Ursache des Zinssystems ab, um ein weiteres Beispiel zu nennen.
Ich kann natürlich nicht das ganze Buch hier wiedergeben. Es wird aber deutlich, dass B. Senf sich auf die Übeltäter alles erdenklich Schlechten fixiert hat und das sind, in seinen Augen, Zins und Zinseszins.


Natürlich ist nicht alles falsch, was in diesem Buch steht. Dennoch halte ich seine, mit esoterischem Einschlag versehenen Grundannahmen bzw. die daraus gezogen Schlußfolgerungen für bestenfalls fragwürdig.

Lies das Buch einfach und vergleiche es mit den VWL-Klassikern und bilde Dir dann eine Meinung. Ein paar bunte Videos sind für eine volkswirtschaftliche Diskussion unzureichend.

MFG
 

Anhänge

  • NebelGeld3.jpg
    NebelGeld3.jpg
    34,4 KB · Aufrufe: 483
@Mr.Wifi
Dito

@e-ding
Ich bestreite nicht das radikale Freidenker manchmal
gerne viele verschiedenste Dinge mit einander vermischen.
Den Zins als ultimatives böses darzustellen hilft wohl niemanden weiter,
denn keiner verleiht geld ohne für sich auf ein vorteil zu hoffen.
Und es
Weiterhin leitet er wachsenden Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit gegenüber Südländern (O-Ton) als Ursache des Zinssystems ab, um ein weiteres Beispiel zu nennen.
Ist aus meiner sicht auch eine nichthaltbare behauptung. Auch wenn der Zins das evtl. indirekt
begünstigen mag, was niemand belegen oder widerlegen kann, ist denn noch die
Gesellschaft an sich in der Verantwortung ihren Kindern allgemeine Tolleranz zu lehren.

Denn noch kann man nicht grundsätzlich sagen das seine Grund-These, dass
eben mehr Geld zurück gezahlt werden muss als eigentlich existiert, falsch ist.
Denn aus meiner sicht ist es genau so.
Das Geld system hat nun einmal irgendwann angefangen
und wurde nicht erst durch eine Währungsreform erschaffen.
Es ist sowieso unsinnig zu glauben das eine Währungsreform die verbindung
zum alten Geldsystem völlig auslöscht und damit frühere schulden nicht existieren würden.
Keine Bank der welt würde sich auf eine Wärhungsreform einlassen wenn dadurch
alle altschulden einfach verfallen würden.
Als Deutschland den Euro eingeführt hatte, sind auch nicht die Staatsschulden aufgehoben worden, sondern sie wurden auf die neue Währung umgelegt.
Und wie sich im nachhinein gezeigt hat, ist es sogar fast so als wenn die DM 1:1 gegen den Euro getauscht wurde. Wie das bei den schulden ablief kann ich natürlich nicht sagen.
 
Zurück
Oben