Einheitssprache in Europa

So wie es ist kann mans belassen.
Jeder soll seine Sprache haben, ist ja auch Teil seiner Kultur. Um miteinander zu Kommunizieren hat man eben Englisch. Es hat sich als Weltsprache durchgesetzt und leichter erlernbar als Deutsch oder Französisch.

Das mit dem Mandarin-Chinesisch ist sowieso alles Quatsch, weil es auf der Welt nur auf eine bestimmte Region zutrifft wo dies gesprochen wird. Englisch hingegen wird überall in fast jedem Land gesprochen, ob als Amtssprache oder Zweitsprache, siehe Indien bzw. Länder des Commonwealth.
 
Von mir aus könnte in ganz Europa nur noch Englisch gesprochen werden. Aber den Menschen von oben per Amtssprache sowas aufzwingen zu wollen, das würde ich für Faschismus halten. Schlimm genug, dass einem in Deutschland die Rechtschreibung von oben diktiert wird.

Wozu auch Einheits-Amtssprache - in ein paar Jahrzehnten kann eh so gut wie jeder Englisch.

@ Skoll

Wo sind die USA denn "homogen"? Die USA sind nicht homogen. Und zusammengehalten werden die USA, wie du selber schon sagst, nicht von einer Amtssprache, sondern von den Prinzipien, für die die USA stehen, und für die die vielen Leute überhaupt erst dorthin gegangen sind - von wo aus - und aus welcher Kultur - auch immer.
 
Arapahoe schrieb:
Haben ja schon einmal versucht, deutsch in Europa als Amtssprache einzuführen. Hat ja nicht ganz geklappt.

Blödsinn. Deutsch ist Amtssprache in Europa, so wie jede andere "authentische Sprache" der Mitgliedsländer.

Gelbsucht schrieb:
Europa ist ein Kontinent und eine Staatengemeinschaft. Und kein Land= also ist keine einheitliche Sprache erforderlich. Politik, Wirtschaft etc funktionieren auf internationaler Ebene eh schon in Englisch und da die einzelnen Länder mit der Aufgabe der Sprache inklusive aller Dialekte ein Stück eigener Kultur verlieren würden, ist sowas nicht machbar. Mit mir übrigens auch nicht.

Vielen Dank für diese treffende Ausführung. Kultur definiert sich u.a. durch die Sprache und eine Vereinheitlichung der Sprache im europäischen Raum wäre ein Verlust kultureller Identität, der den Bestrebungen der EU entgegenlaufen würde:

Die Union achtet die Vielfalt der Kulturen, Religionen und Sprachen.

Quelle: Artikel 22 der EU-Grundrechtecharta
 
Es soll einfach so bleiben, wie es ist.
Wie gesagt, fungiert Deutsch (neben Anderen) in Europa bereits als Amtssprache.
Ich würde es jedoch befürworten, in unseren Schulen, die Sprache Englisch, als "Muss" zu belegen (Egal in welchem Zweig oder welcher Jahrgangsstufe), denn gerade im Aspekt der beruflichen Zukunft, bringt es einem enorm viel, mehrere Sprachen in Wort und Schrift zu beherrschen.
Desweiteren sollten "Sprachen" mehr voneinander getrennt werden.
Das Nutzen von Anglizismen, nimmt gerade in unserer Sprache zunehmend überhand. Viele deutsche Wörter werden einfach aus dem Sprachgebrauch gestrichen, obwohl jene denselben Zweck ebenso erfüllen. Aber in den Zeiten unserer "modernen Gesellschaft" ist man dann ja schnell "altbacken".
Ich entschuldige mich für mein Abschweifen.

Andi.
 
@Tankred

richtig gepeilt hast du den Satz aber nicht.:D

Aber wenn wir schonmal da sind was du sagst, geh doch mal in Paris auf ein Amt und quatsch nur deutsch.
Erfolgschance das du bekommst was du willst max, 10%.

Der Ersteller möchte EINE Amtsprache in Europa.

Nach deiner Aussage müsste jede EU Sprache in jedem EU Land anwendbar sein.

Gib mir bitte was von dem Zeug ab, das du genommen hast
 
@Arapahoe: Das mag davon abhängen, auf was für ein Amt du gehst... Das Bürgemeisteramt von Paris hat wenig mit EU-Ämtern zu tun würde ich mal sagen...
 
Arapahoe schrieb:
Aber wenn wir schonmal da sind was du sagst, geh doch mal in Paris auf ein Amt und quatsch nur deutsch.
Erfolgschance das du bekommst was du willst max, 10%.

Erstens ist Französisch ebenso eine europäische Amtssprache und zweitens ist eine Amtsstube in Paris eine französische, nicht eine europäische Einrichtung.

Arapahoe schrieb:
Der Ersteller möchte EINE Amtsprache in Europa.

Das widerspricht den ehernen Grundsätzen der EU (siehe oben) und ist damit de facto unmöglich.

Arapahoe schrieb:
Nach deiner Aussage müsste jede EU Sprache in jedem EU Land anwendbar sein.

Nein, da hast Du meine Ausführungen kognitiv offensichtlich noch nicht verarbeitet. Zudem scheinst Du nicht zu wissen, was genau eine "europäische Amtssprache" ist. Dies ist eine solche, die man in den Organen der Europäischen Union nutzt, also zum Beispiel im Europäischen Parlament, dem Rat, Ausschuss der Regionen usw.

Arapahoe schrieb:
Gib mir bitte was von dem Zeug ab, das du genommen hast

Kannst Du gerne haben: versuche zu lesen, Informationen zu verarbeiten und dazu Dein Gehirn zu benutzen. Dann hast Du auch das "Zeug" zum inhaltlich relevanten Diskutieren.
 
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an.ONE schrieb:
Desweiteren sollten "Sprachen" mehr voneinander getrennt werden.
Das Nutzen von Anglizismen, nimmt gerade in unserer Sprache zunehmend überhand. Viele deutsche Wörter werden einfach aus dem Sprachgebrauch gestrichen, obwohl jene denselben Zweck ebenso erfüllen

Das ist die natürliche Entwicklung der Sprache. Deswegen kann auch fast niemand mehr die Originalschrift von Luthers Bibelübersetzung lesen und verstehen. Das Wort 'faken' oder Fake wird wahrscheinlich als Fremdwort irgendwann vollständig eingedeutscht sein, so wie 'Tohuwabohu'. Das ist alles nicht gut oder schlecht, sondern völlig normal.

Ich denke, sobald man als Mensch mit einer Muttersprache aufgewachsen ist, ist jede weitere Sprache mühsam und aufwendig. Das frisst wertvolle Ressourcen in unseren Schulen. Stellt euch mal vor, man könnte alle fremdsprachlichen Fächer weglassen und durch andere Fächer ersetzen. Als kleines Kind konnte ich bis zum 4. Jahr fließend italienisch und deutsch, dann italienisch vergessen. Dann habe ich in der Schule englisch, französisch, italienisch und Latein gelernt und alles außer englisch wieder vergessen.

Sprache ist ein Werkzeug zur Kommunikation, man sollte dieses Werkzeug nicht künstlich schwierig und verschnörkelt halten, ist doch klar.
 
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Zu den Anglizismen... komisch ist, dass vor einiger Zeit der Gebrauch von französichen Wörtern eher positiv gesehen wurde ... (früher hatte man noch nen Rendez-Vous, heute hat man halt ein Date...)
 
Na dann hast du mich ja wenigstens in Hinblick auf die Amtssprache aufgeklärt. THX

Liegt wahrscheinlich daran das ich Politiker lieber hängen sehe als labbern höre
 
Ich schließe mich der Meinung an, dass man die kulturellen Unterschiede und damit auch die Sprachen wahren sollte.
Ist es eigentlich nur mein Eindruck, oder sind die Deutschen ziemlich abgeschlagen, wenn es um die Verbreitung der englischen Sprache geht? Ich habe über das Internet schon mit vielen Europäern (besonders Skandinaviern) kommuniziert und bin immer auf Leute (Alter 14-28) getroffen, die erstaunlich gut Englisch sprachen, während deutsche Jugendliche und junge Menschen teilweise kaum der englischen Sprache mächtig waren. Auch im TV, in dieser "Deine Chance"-Sendung sieht man immer Leute mit maximal einem Realschulabschluss, die sich um einen handwerklichen oder um einen Dienstleistungsberuf bewerben und sobald sie auch nur einen Satz Englisch sprechen müssen, brechen sie hoffnungslos ein.
Liegt das an unserem Bildungssystem, dass uns andere Staaten da so überlegen sind oder habe ich bisher nur zufällig die falschen Leute kennengelernt?
 
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Amerikanerin: "Warum habt ihr in Europa so viele Sprachen?"
Mittermeier: "Weil wir Deutschen damals den Krieg verloren haben."

Damit schließt sich deutsch ja schon mal aus.

Wenn es rein nach der Wirtschaft geht, und um was anderes dreht sich ja praktisch nichts mehr, müssten wir ja eh alle chinesisch lernen.
Denn das ist ja bekanntlich die Zukunft.

Also lassen wir am besten alles so wie es ist. Die verschiedenen Sprachen und Kulturen machen ja schließlich den Reiz von Europa aus.
 
@cYaInH3ll: Also ich hab mich schon öfter mit Iren auf Englisch, Franzosen auf Französisch oder Bayern auf Englisch (Deutsch hab ich bei denen nicht verstanden^^) unterhalten und hatte nie das Gefühl, dass Deutschland den anderen Ländern unterlegen sei von den Sprachkenntnissen her. Die Franzosen haben sogar fast keine, wenn es um Englisch oder Deutsch geht. Die Iren haben uns sogar bestätigt, dass wir besser Englisch sprächen als viele Leute in anderen Ländern, auch wenn die unseren Dialekt lustig fanden^^
Es kann natürlich sein, dass das an der Gruppe lag. 3/4 Gymnasiasten bzw Studenten. In der oberen Bildungsschicht scheint das Problem schon mal nicht zu existieren^^

Und eine Sprache zu bestimmen ist immer so ne Sache. Englisch hat sich ja auch nicht durchgesetzt, weil nen paar Politiker das so toll fanden, sondern weil die ersten Computer "Englisch sprachen". Eine Sprache muss sich durchsetzen und nicht durchgesetzt

edit: und stellt euch mal die Verwirrung vor. Wie wollt ihr die Franzosen hassen, wenn man die nicht mehr an ihrem Akzent erkennt und die mal nicht mit ihrem Baguette unterm Arm und dem Blau-Weiß gestreiften Pullover rumlaufen?^^
 
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BessenOlli schrieb:
Schlimm genug, dass einem in Deutschland die Rechtschreibung von oben diktiert wird.

Herrlich mal wieder. Rechtschreibung und Grammatik gibt es in jeder Sprache. Und wenn du nicht Burgerbrater enden willst, bist du in jeder Sprache gehalten diese auch zu beherrschen. Und selbstverständlich gibt es auch immer ein Expertengremium, dass die offizielle Sprache auch festlegt. Ob du dich daran hältst, ist auch in Deutschland deine Sache. :rolleyes:
___________

Die Geschichte, von wegen Abstimmung über Deutsch als Amtssprache in den USA, ist übrigens eine Legende und hat keine historischen Hintergründe.

Ansonsten ist es ohnehin ein sehr weiter Weg zur Einheitssprache, denn die EU fördert ja sehr wohl die Vielsprachigkeit und hat auch mehrere ("Haupt-")Amtssprachen. Übersetzt wird ohnehin alles irgendwann in die Landessprachen. Der Weg ist selbst bei vielen kulturell bedingten Eigenarten noch sehr weit, bei der Sprache ist erst recht so. Falls überhaupt, dann wird Englisch als Zweitsprache einen noch größere Bedeutung erlangen, weil man sich mit seinen europäischen Nachbarn unterhalten will/muss, gerade auch im Berufsleben. Aber eine einheitliche europäische Sprache ist unrealistisch und ohnehin nicht erwünscht.

Insofern ist auch die Frage, welche es denn werden soll eher zweitrangig. ;)
 
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cYaInH3ll schrieb:
Ist es eigentlich nur mein Eindruck, oder sind die Deutschen ziemlich abgeschlagen, wenn es um die Verbreitung der englischen Sprache geht?


Wir sind einfach zu viele.

Darum können wir in den Urlaub nach Italien oder Spanien fahren und die Chancen stehen gut, dass man deutsch versteht (solange man nicht die ausgetretenen Touristenpfade verlässt). Für einen Skandinavier sieht das eher schlecht aus.


Und wir bekommen unsere Filme übersetzt, während man in Skandinavien die Originalversion mit Einheimischen Untertiteln anschauen darf/muss/kann.

Beides führt dazu, dass wir u.U. sehr wenig mit Englisch in Berührung kommen können. Für unsere nördlichen Nachbarn ist das schon erheblich schwieriger.


Skoll schrieb:
Wie ich darauf komme? Zwar haben die USA keine Amtssprache, aber viele Menschen dort sprechen englisch. Mir erscheint das Land von der Kultur her homogen und konfliktlos. Und ich denk das ist erstrebenswert, Europa sollte auch näher zusammen wachsen (finde ich), und dafür braucht man einfach die gleiche Sprache.

Sag das mal den Schweizern...
 
H€553 schrieb:
Englisch hat sich ja auch nicht durchgesetzt, weil nen paar Politiker das so toll fanden, sondern weil die ersten Computer "Englisch sprachen".

Und weil es in der Nachkriegszeit in westlichen Ländern eine Art "Kulturimperialismus" der Amerikaner gab. Englisch war einfach geil und alles was aus Amerika kam einfach cool. Ganz anders als zu heutigen Zeiten, in denen die USA für alles Schlechte auf der Welt verantwortlich gemacht werden. Aber ich denke, dass aus dieser Zeit noch die Anglizismen stammen, wohingegen das Frankophile eher Teil des europäischen Kulturtransfers im 18. Jahrhundert war.

Allerdings ist der sprachkulturelle Austausch auch oftmals etwas, das verordnet wird und nicht natürlich entsteht. So ist zum Beispiel der Französisch-Unterricht in deutschen Schulen ebenso politisch gesteuert, wie der Deutsch-Unterricht es an französischen Schulen war.

Aber verordnet oder natürlich d.h. sozial gewachsen, ein Austausch vernichtet nicht kulturelle Identitäten durch sprachliche Gleichschaltung. Es fördert vielmehr das Interesse und das Verständnis zwischen den Kulturgemeinschaften.

Wie oben bereits erwähnt wurde, halte auch ich eine sprachliche Gleichschaltung für eine recht faschistoide Idee. Nicht ohne Grund haben nach absoluter Macht strebende Herrscher stets versucht, "die eine" Sprache einzuführen. Aber zum Beispiel an Franco und dem Westen Mallorcas sieht man, dass er es nicht geschafft hat, den sprachlichen Lokalkolorit zu zerstören. Zum Glück!
 
Ein Verordnen einer einzigen Amtssprache würde auch nicht funktionieren.
Da gäbe es zu viel Widerstand, und das zu Recht.

Wenn ich mir Europa und spez. die EU ansehe, dann sehe ich einen "Haufen" der keine Einheit sein will/kann.
Es muss immer etwas eigenes bleiben. Darunter würde auch die Sprache fallen.
Schon der Entscheidungsprozess zu Findung einer Sprache würde scheitern.

Einige Länder haben prinzipiell etwas gegen andere. Es herrschen noch genug Vorurteile gegenüber einigen Nachbarn.
Die Polen würden z.B. nicht im Geringsten daran denken Deutsch als Sprachen einzuführen.
Der Franzose kein Deutsch und erst Recht kein Englisch.

Und wir ?
Wir wären so d*** und würden unsere Sprache gerne aufgeben. :rolleyes:
So schätze ich uns ein.


Die EU steht sich m.E. sowieso selber im Weg. Die kulturelle Vielfalt ist das größte Hinderniss zur Einheit.
Aber das wäre ein eigenes Thema.
 
Wer gibt schon freiwillig seine Muttersprache und damit einen Teil seiner Heimat und Identität auf? Mit Akzeptanz und Toleranz funktioniert die internationale Verwaltung gut (respektive würde). Wenn ich "meine" kleine Schweiz mit ihren 4 Landessprachen betrachte, dann fällt mir auf, dass das Ganze trotz den kleinen Konflikten besser funktioniert als es zu erwarten wäre. Die Sprache alleine kann den Zusammenhalt nicht gewährleisten!
 
Die Sprache wechseln ist wie den Stadtpark sauber halten: Kostet am Anfang Mühe aber später ist alles schöner
 
Tolles Gleichnis. :rolleyes:

Wer sagt, dass eine einheitl. Sprache Besserung bringt ?

Die Vielfalt macht uns doch zu dem, was wir sind. Und die soll aufgegeben werden ?
Nö, nö.

Am Ende geht die kulturelle Entwicklung flöten. Das ist bestimmt nicht gewollt.
 
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