Einheitssprache in Europa

Naja, ich könnte mir schon vorstellen (hier) englisch zu sprechen.
Solange niemand auf die Idee kommt mir so ein fürchterlich klingendes Gesabbel wie französisch vorsetzen zu wollen ;)

btw, kann ich in ner deutschen Amtsstube was anderes als Deutsch verlangen ?
Evtl. fängt man hier an, wer ab 2010 Beamter werden will muss englisch können, jegliche Korrespondenz darf auch auf engl. erledigt werden. Man könnte das auch auf Lehrer ausweiten und ab der Grundschule pflichtweise Englisch unterrichten.

-> Ich such mir einfach ne Amerikanerin als Frau, dann lernen evtl. Kinder direkt deu + eng :evillol:
 
@odium: wenn eine einheitliche Sprache so schön ist: warum gibt es dann Leute, die freiwillig neue Sprachen lernen?
Sprachen sind etwas schönes und eine Vielfalt an Sprachen ist wunderbar. Es gibt sachen, die sich in einer Sprache einfach besser anhören, als in einer anderen. Es gibt sachen, die man nicht in jeder Sprache ausdrücken kann. (Bsp.: Chuck Norris can unbreak an egg)

@Blutschlumpf: Es wird bereits in der Grundschule Englisch unterrichtet. Momentan ab der 3., aber das soll bald noch weiter ausgeweitet werden. Weiß jetzt aber nicht ob das dann ab der ersten oder zweiten sein soll.
 
H€553: Naja, Sprachen entstehen, weil Menschengruppen isoliert voneinander leben und dann ihre eigene Sprache entwickeln. Jetzt läuft alles global ab, verschiedene Sprachen sind nur noch hinderlich. Ich wette, wenn du 100 Kinder völlig isoliert aufziehst und nur eine Sprache verwendest, diese Kinder später auf einer Insel aussetzt, wird da nicht einfach eine neue Sprache entstehen. Die kämen gar nicht auf die Idee, weil die sich ja schon verständigen können. Die Sprache die sie mitbringen, wird sich natürlich verändern.

Fremdsprachen zu lernen bedeutet ja auch an Kompetenzen zu gewinnen, weil diese Kompetenzen notwendig sind.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir global die gleiche Sprache sprechen, nur wird das viele viele Generationen brauchen
 
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H€553 schrieb:
Es wird bereits in der Grundschule Englisch unterrichtet. Momentan ab der 3., aber das soll bald noch weiter ausgeweitet werden. Weiß jetzt aber nicht ob das dann ab der ersten oder zweiten sein soll.
Überall oder nur wo die Schule gerade Lust drauf hat ?

@-oSi-:
Den Euro wollte auch keiner, in Nachhinein wars genial den einzuführen. Anders wirds mit der Sprache auch nicht sein, nur viel aufwendiger ;)
 
@Odium: Und wie sind die heutigen Sprachen entstanden? England heißt auch Angelsachen. Das waren mal Deutsche, die auch Deutsch sprachen. Aber die Sprache hat sich parallel zu unserer entwickelt und dabei sind so einige Differenzen aufgetreten.
Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch = Lateinischer Sprachbaum
Irisch, Schottisch, Walisisch, Lettisch, Läppisch (falls es das gibt^^),... = Gälischer Sprachbaum
Es gibt vieleicht ne Hand voll große Sprachbäume, die die Welt spricht und die haben alle mal die gleiche Sprache gesprochen.

@Blutschlumpf: In NRW ist es überall Pflicht. Meine Mutter musste sogar noch nen Seminar mit machen, damit die das unterrichten darf. Wie es in anderen Bundesländern aussieht weiß ich jetzt aber nicht. Glaub aber, dass es einheitlich geregelt ist.
 
HappyMutant schrieb:
Und selbstverständlich gibt es auch immer ein Expertengremium, dass die offizielle Sprache auch festlegt. Ob du dich daran hältst, ist auch in Deutschland deine Sache. :rolleyes:

Selbstverständlich? In den USA gbt es nichts dergleichen - und das Land funktioniert trotzdem. Da kannst du die Augen verdrehen, wie du willst.
 
Dennoch gibt es ein Falsch oder Richtig. Ein Richtig, was in Schulen gelehrt wird und als Grundlage für Tests genommen wird, ob du deiner eigene Sprache mächtig bist oder nicht. Dieses richtige Englisch steht in Wörterbüchern.

Und hierzulande ist es nicht anders. Es gibt keine gesetzliche Grundlage, dass dieses oder jenes benutzt werden muss. Aber diejenigen, die Sprache verwalten und pflegen, müssen sich nun mal auch zusammensetzen und sich koordinieren. Dann kann eine Regierung festlegen, ob das in den Behörden und öffentlichen Einrichtungen gelten soll. Jeder andere kann schreiben wie er lustig ist, die Frage ist, ob er verstanden wird.

Keinen Meter anders funktioniert das im Englischen. Da isses vielleicht nicht der Duden wo es dann drinsteht, sondern eben das Oxford English Dictionary bzw. Merriam-Webster. Dennoch ist die richtige Schreibweise dort verzeichnet. Webster hat es immerhin geschafft seine Vorschläge zu einer Reform des Englischen im 18. Jh teilweise durchzusetzen. Allerdings nur in Nordamerika. Nun ja, ob das so gut war, dass aufgrund der Meinungsverschiedenheiten der beiden Staaten damals nun eben mitunter zwei Hauptlinien gibt, sei mal dahingestellt. Das einzige was stimmt, dass es keine zentrale Institution gibt, die Reformen vorantreiben könnte. So verändert sich die Sprache eben von sich aus. Die Institution ist dann eben das Institut, dass die Wörterbücher zum aktuellem Englisch rausgibt.
 
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Trotzdem gibt es eine grundlegende Grammatik und Rechtschreibung, die an Schulen gelehrt werden muss. Das es so ist, sieht man daran, dass es auch in den USA Fachpresse gibt, die sich sehr wohl darüber wundert, dass ein Richter anders als der andere schreibt. Und wenn es eben keine zentrale Stelle dafür gibt, dann legt das irgendjemand lokal fest. Oder handelt es jedesmal neu aus. Sie wird also nicht nur viel eher und dazu willkürlich "von oben" diktiert. Es kommt auch noch drauf an, wer "oben" ist. Okay, wenn ich "oben" bin, dann ist es wieder egal. Kein wirklicher Vorteil zu sehen.

Naja ich glaube wir verlegen die Diskussion dazu in die PMs, weil sonst wird es zu off-topic. ;)
 
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Vorweg mal etwas Allgemeines zur Sprache, denn wie man aus einigen Kommentaren ableiten kann, besteht hier eklatanter Mangel an Wissen :

Gegenwärtig existieren ca. 6500 Sprachen weltweit. Die Gewichte hierbei sind jedoch sehr ungleich verteilt: Während in der EU und in Vorderasien zusammen 250 Sprachen von 800 Mio. Menschen gesprochen werden, teilen sich z. B. in Papua-Neuguinea 3,5 Mio. Menschen 850 Sprachen. In den industrialisierten Ländern kommen also auf eine Sprache wesentlich mehr Sprecher als in armen und wirtschaftlich zurückgelegenen Ländern. Hier teilen sich im Durchschnitt sogar nur 4000 Menschen eine Sprache (das sind 1/ 20000 der deutschen Bevölkerung).

Ein weiterer verblüffender Fakt ist, dass alle zwei Wochen eine Sprache verschwindet. Wenn man diese Statistik weiterverfolgt, so würde in 250 Jahren theoretisch nur noch eine einzige Sprache auf der Welt benützt werden. Welche soll das sein? Vor allem im Bereich des Äquators (Südostasien, Indien, Zentralafrika, Südamerika) sind bedrohte Sprachen zuhause.


allgemeinere Bedeutung :

• Die Sprache ist nicht nur Mittel der Kommunikation, sondern drückt auch die jeweilige Denkweise, das Fühlen und Wollen der Bevölkerung aus

•„ Der Tod einer Sprache bedeutet den Verlust von tausendjährigem Wissen und Entwicklung einer Gruppe von Menschen, die gelernt haben, sich in einer bestimmten Umgebung zurechtzufinden und zu überleben.“ (Luis Enrique López, Experte für Indianersprachen)

• Mit dem Untergang gehen nicht selten traditionelles und mündlich überliefertes Wissen über die Ökologie verloren

Mittel zur Identitätswahrung - Das ist meiner Meinung das ausschlaggebende Problem und auch die Lösung in einem - > nein, keine Einheitssprache !

• Sprachverteilung in der Welt spiegelt Machtverteilung in der Welt wieder. Die meistverbreiteten Sprachen sind Sprachen imperialer Staaten.

Zukunft :

Die Meinungen der Sprachwissenschaftler unterscheiden sich zwar in der Heftigkeit ihrer Prognosen, aber im Grunde erwarten sie alle das Gleiche: ein drastische Abnahme der Sprachenvielfalt (manche sprechen von 90% in den nächsten 100 Jahren) zu Gunsten glatt gewalzter Großsprachen der Zukunft! Wahrscheinlich lässt dich dieser Prozess nicht aufhalten, allenfalls verzögern, denn aussterbende Sprachen hat es schon immer gegeben, ob in der Antike das Latein und Etruskisch oder heute Rama ist im Grunde kein Unterschied.

Fazit :

Einheitssprache ? Nein danke ! Ich denke das Sprachproblem, das in Europa beinahe babylonische Ausmaße annimmt, muß etwas differenzierter gesehen werden.

Die Sprache ist ein Kulturgut. Es ist daher auch für mich undenkbar diesen kulturellen Reichtum in Europa in absehbarer Zeit über Bord zu werfen.

Andererseits sind die Kosten für Übersetzungen und Dolmetscher sicherlich horrend. (Gibt's da konkrete Beträge?) Und das Problem wird sicher eher schlimmer. Nach einer Erweiterung gäbe es 16 Sprachen, macht 2*120 = 240 (nicht 300 :) ) Übersetzungs-möglichkeiten.

Die beste Lösung wäre daher für alle EU-internen Arbeitsvorgänge eine Sprache zu wählen. Es ist Geldverschwendung den internen Postverkehr zu übersetzten und ich denke man kann den europäischen Politikern durchaus zumuten eine gemeinsame Sprache zu lernen. Schließlich sollte die vielstrapazierte Weltoffenheit auch vor den Toren Brüssels nicht Halt machen.
Gesetze, insbesondere alle, die regionale Gültigkeit besitzen, also "den kleinen Mann" betreffen, und ähnliches werden immer übersetzt werden müssen. Da führt kein Weg vorbei.

Welche Sprache zur EU-Bürokratie-Sprache gewählt wird ist ein anderes Thema. Ich persönlich wäre für Englisch. Nicht weil es die Mehrzahl der EU-Bürger spricht, sondern weil Englisch de facto bereits die Weltsprache der westlichen Welt ist und obendrein als Fremdsprache viel leichter als Französisch oder Deutsch zu lernen ist.


MfG
 
RedEyedParrot schrieb:
... die Kosten für Übersetzungen und Dolmetscher sicherlich horrend. (Gibt's da konkrete Beträge?)

Ja.

Mal konkretes zur Einrichtung, die die Mehrsprachigkeit in der EU praktikabel macht:

Es handelt sich um die Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission (DGT). Diese Einrichtung ist in ihrer Art die größte auf der ganzen Welt und beschäftigt 1750 Übersetzer und etwa 600 Verwaltungs- und Organisationsangestellte. Darüber hinaus werden noch freiberufliche Übersetzer beauftragt. Zusammen wurden zum Beispiel im Jahr 2007 insgesamt 1762773 Seiten übersetzt. Für dieses Jahr gibt es noch keine Gesamtkostenaufstellung, aber im Jahr 2006 kostete der Übersetzungsdienst insgesamt 800 Millionen Euro.

Man könnte nun sicher überlegen, diese Kosten zu sparen, indem man die in den EU-Organisationen arbeitenden Menschen zum Erlernen einer einzigen Sprache, der so genannten "Arbeitssprache" motiviert bzw. anhält. Allerdings ist Transparenz ein wesentlicher Stützpfeiler der EU, weshalb es unabdingbar ist, dass jeder EU-Bürger Einsicht in sämtliche Dokumente bzw. Informationen erhält.

Oder, um es mit offiziellen Worten zu erläutern:

Gemäß Artikel 255 des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft,
geändert durch den Vertrag von Amsterdam, hat jeder Unionsbürger sowie jede
natürliche oder juristische Person mit Wohnsitz oder Sitz in einem Mitgliedstaat ein
Recht auf Zugang zu Dokumenten des Europäischen Parlaments, des Rates und der
Kommission.

Quelle: Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über den Zugang der Öffentlichkeit zu Dokumenten des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission

Zu diesem Zweck wurde ein Repository geschaffen, in dem Interessierte Dokumente der EU in den verschiedensten Sprachen abrufen können: http://ec.europa.eu/transparency/access_documents/index_de.htm

Allerdings kann man nicht von jedem EU-Bürger erwarten, dass er oder sie z.B. Englisch lernt, nur um die Beschlüsse der eigenen Interessenvertreter zu verstehen. Ergo ist eine einheitliche Sprache nicht nur ein faschistoider Ansatz, widerspricht den EU-Verfassung und der EU-Grundrechtecharta, sondern es wäre noch dazu eine bodenlose Unverschämtheit gegenüber der Bevölkerung.

Aber naja, Gesetz den Fall, dass jemand wirklich auf die bescheuerte Idee kommt, eine Einheitssprache für die EU durchzusetzen, dann könnte man ja noch immer vor dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften wegen des Rechtsbruchs und einem Verstoß gegen das Gleichheitsprinzip klagen. ;)
 
RedEyedParrot: Die dominante Weltsprache ist im Moment mandarin mit etwa 900 Millionen Muttersprachlern. Durch die wirtschaftliche Bedeutung der Volksrepublik wird der Anteil an Fremsprachlern schnell ansteigen.

Ich weiß, dass die Eskimos 40 Begriffe für Schnee haben, dafür haben wir viele Begriffe für allerlei technische Produkte. Für einige ist ein Audi A4 etwas ganz anderes als ein Audi A5, ich denke, für ein Eskimo bleibt es einfach ein Stahlding auf 4 Gummireifen ;)

Eines verstehe ich aber nicht. Du sagst, es stirbt alle zwei Wochen eine ganze Sprache. Dieser Lopez, sogenannter Indianersprachen-Experte, schreibt aber aus deiner Quelle:
Vier Sprachen verliert die Welt jedes Jahr. In 50 Jahren, so befürchtet López, werde es nur noch rund 15 Sprachen geben.
Also geht es wohl doch nicht so schnell voran, oder wie?

Ob Sprache jetzt die Denkweise beeinflusst, wirklich wichtig für das Verständnis der Ökologie ist oder wirklich der Tod von Geschichte bedeutet möchte ich doch stark bezweifeln. Man muss nicht unbedingt altgriechisch oder Latein sprechen, um sich in die Geschichte oder die Denkweise eines Menschen der Antike hinein zu versetzen, oder?

Doch die Sache mit der Identitätswahrung, das meinte ich doch gerade. Gerade weil wir in Europa keine europäische Identität haben, könnte eine einzige Sprache stark dazu beitragen.
Das Migrantenproblem könnte keines mehr sein, wenn wir türkische Einwanderer auf Anhieb verstehen. Die Angst vor Fremdartigkeit wäre wie weggeblasen, wenn man Missverständnisse sofort klärt. Ein Austausch mit der spanischen Bevölkerung im Urlaub wäre soviel einfacher, man würde mehr unter die einheimische Bevölkerung gehen. Ich sehe nur Nachteile in der Sprachvielfalt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mensch eine andere Identität haben soll, wenn er an einem beliebigen statt englisch mit russisch aufwächst.

Ich denke, es ist sicher, dass irgendwann die nationalen Grenzen in Europa fallen und sich unsere Sprache von Generation zu Generation annähert. Man muss doch nur schauen, wieviele Leute hier französisch und englisch beherrschen. Eigentlich will doch jeder seine Muttersprache nur deshalb behalten, weil er damit aufgewachsen ist, ein Stück seiner Kindheit damit verbindet und eine Fremdsprache immer etwas Unsicherheit und Unterlegenheit gegenüber einem Muttersprachler bedeutet. Ich kenne keinen einzigen Fall, wo eine Gruppe von Menschen sich entschieden hat, eine tote Sprache wiederzubeleben um ihre Muttersprache damit zu ersetzen.
 
Skoll, das ist eine ziemlich kalte Sichtweise, meinst nicht? Viele Leute hängen an ihrer Sprache, sie identifizieren sich darüber. Ich habe manchmal sogar das Gefühl, das jemand sich als etwas besseres fühlt, wenn er mehrere Sprache beherrscht, obwohl das natürlich Unsinn ist.

Zwar glaube ich auch, dass die Menschheit bald nur noch eine einzige Sprache spricht, doch wird man darin nicht eingreifen können. In Italien gab es bis zur Einführung des Fernsehens große Verständigungsschwierigkeiten zwischen Nord und Süd, bis im TV offiziell nur noch das hochitalienisch aus dem Norden gesendet wurde.
Soweit ich weiß, gibt es nur zwei Möglichkeiten, die Evolution mehrerer Sprachen zu beeinflussen:
Durch bevölkerungspolitische Maßnahmen (z.B. gibt es in Tibet jetzt mehr Han-Chinesen als Tibeter, tibetisch wird zurückgedrängt) oder Medien. Wenn man die alte Sprache verbietet (Bücherverbrennung) und in der Schule nur die neue lehrt, ist nach spätestens zwei Generationen die alte Sprache erledigt. Mir fallen jetzt keine konkreten Beispiele ein, aber das gab's in der Geschichte schon häufiger, mit Erfolg.

Beides kommt für Europa nicht in Frage. Eine Einheitssprache wird wohl nur natürlich entstehen und dann ein Mix aus englisch, deutsch, französisch und spanisch sein - also so wie jetzt, nur stärker.
 
Skoll schrieb:
RedEyedParrot: Die dominante Weltsprache ist im Moment mandarin mit etwa 900 Millionen Muttersprachlern. Durch die wirtschaftliche Bedeutung der Volksrepublik wird der Anteil an Fremsprachlern schnell ansteigen.
Ich würde mich da nicht so sehr auf die Zahl der Leute festlegen.
Wenn von den 900Mio 899Mio Reisbauern sind die niemals mit jemandem kommunizieren werden der mehr als 10km von deren Dorf entfern wohnt, dann ist das international gesehen imo nicht gewichtiger als vielleich 500Mio Leute die engl. sprechen von denen 50 Mio. beruflich mit Leuten in anderen Ländern kommunizieren (müssen) und 250Mio zumindest im Urlaub mal andere Länder zu Gesicht bekommen.
 
Es steht wohl ausser Frage, das Han-Chinesisch in Europa Einzug hält.




Blutschlumpf schrieb:
-> Ich such mir einfach ne Amerikanerin als Frau, dann lernen evtl. Kinder direkt deu + eng :evillol:
Kannst du gerne machen. Aber mache nicht den gleichen Fehler wie Boris B. aus L. ;)
 
Doch die Sache mit der Identitätswahrung, das meinte ich doch gerade. Gerade weil wir in Europa keine europäische Identität haben, könnte eine einzige Sprache stark dazu beitragen.

Entschuldige ! Aber bitte, was redest du denn da ?? Erstens allgemein sehen wir uns doch als Europäer an - das wirst du mir nicht widerlegen können. Zweitens wenn du es individuell auf europäische Staaten beziehst, da kannst du mir auch nicht widersprechen, das jeder europäischer Staat seine eigene Identität, seine eigene Kulter, seine eigene Sprache hat.

Migrationsschwierigkeiten, ich bitte dich ! Das soll ein Argument sein ? Da muss ich herzhaft lachen - Kommunikation ist vorhanden, ob auf Deutsch, Türkisch oder Englisch.Mal abgesehen davon, ist das nicht die Problematik.

Sprache ist wie gesagt ein Kulturgut, es sollte gewahrt werden - denn eben diese Individualität bzgl. der Sprachen macht es doch erst wirklich interessant.

//edit: Auch die Sprache eines Landes, dass ich im Urlaub erkunde, ist ein wesentlicher und interessanter Grund für meine Reisen. Wie ich es gehasst habe, auf Mallorca, in der Türkei und sonst wo auf Deutsch angesprochen zu werden, deutsche Lokale zu sehen. Und wenn man versucht hat, sich mit Hilfe der Landessprache zu verständigen, wurde einem auf Englisch oder von irgendwo her aufgefasste deutsche Sätze entgegen gebracht - einfach nur schade !
 
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ich finde, dass man keine hauptsprache für europa nehmen sollte weil die sprache ja auch ein teil der kultur ist...

aber vllt sollte man soetwas wie eine zweite amtssprache für alle europäischen länder einführen, damit immigranten und touristen in anderen europäischen ländern besser klarkommen..
 
RedEyedParrot schrieb:
Zweitens wenn du es individuell auf europäische Staaten beziehst, da kannst du mir auch nicht widersprechen, das jeder europäischer Staat seine eigene Identität, seine eigene Kulter, seine eigene Sprache hat.

Die Engländer haben auch eine andere Kultur und Identität als die Amerikaner. Und was du zu aussterbenden Sprachen in armen Regionen schreibst, finde ich auch fragwürdig. Worauf willst du hinaus? Darauf, dass die am besten niemals Englisch lernen, sich bilden usw.?

Nach dem Motto "Ich hab ja Wohlstand und technische Hochkultur - die da drüben sollen mal schön weiter so leben, wie ich selbst nicht leben will, damit ich mir das dann mal im Urlaub ansehen kann, wie das so ist"?
 
Skoll schrieb:
Das Migrantenproblem könnte keines mehr sein, wenn wir türkische Einwanderer auf Anhieb verstehen.
Wenn die Türken aus deinem Beispiel nicht Deutsch lernen wollen, warum sollten sie dann Englisch oder so lernen und wir auch, damit es keine Verständigungsschwierigkeiten mehr gibt? Die Migranten, die sich integrieren wollen, tun dies auch mitsamt der jeweiligen Landessprache. Und das Problem der unterschiedlichen Kultur vernachlässigst du einfach mal. Oder willst du die auch vereinheitlichen? Nur wen sollen die Leute anbeten? Es gibt atm die meisten Christen auf der Welt. Also müssen deiner Theorie nach auch alle Moslems, Hindus, Atheisten, Buddhisten,... den christlichen Gott anbeten. Aber das is jetzt schon fast nen anderes Thema...

überigens: Eskimo wird von einigen als abwertend empfunden. Bleib daher lieber bei Cree- und Algonkin-Indianern. Und denen zu unterstellen, dass sie nicht wüssten was nen Auto ist, ist schon fast rassistisch.

und jetzt mal back2topic:
Wenn du dir mal anguckst, was für Sprachen aussterben, wirst du merken, dass diese meist nur von wenigen tausend Leuten gesprochen wird, sodass eine Verständigung mit anderen Menschen sehr schwer ist.
Wobei es leider so ist, dass auch große Sprachen aussterben, wie zum Beispiel Irisch. Gibt keine 2 Millionen Leute mehr, die es fließend sprechen (laut Wikipedia). Solche Fälle sind aber Einzelfälle, die nur durch einen bestimmten historischen Hintergrund (Invasion Irlands durch die Engländer) herbeigeführt werden/wurden.

@BessenOlli: Ich frag mich, wie du das aus seiner Äußerung raus liest. Ich lese da eher raus, dass zu einer Kultur auch die Sprache gehört. Dass die Amerikaner die gleiche Sprache haben ist, wenn man bedenkt, dass es eine englische Kolonie war, sehr verständlich. Die Kultur hat sich dann eben noch anders entwickelt, da das Leben dort vollkommen anders war als in England (Hab in England noch nie Indianer gesehen ;) ).
Deinen letzten Satz kapier ich überhaupt nicht. Was ist so schlimm daran, wenn eine Kultur ihre Sprache behalten will? Was hat eine weiter entwickelte Technik damit zu tun, dass ich nicht deren Sprache übernehmen will? Oder war das auf die Armen Länder bezogen, die einfach arm sind, was nichts mit gemeinsamer Sprache zu tun hat und auch nicht auf den europäischen Kontinent übertragbar ist, da wir hier keine verfeindeten Stämme von nen paar hundert Leuten haben, sondern eine gut vernetzte Millionenkultur (Deutschland, Österreich und die Schweiz haben weitgehend eine ähnliche Kultur und weit über 100 Millionen Einwohner).
 
Wenn die Türken aus deinem Beispiel nicht Deutsch lernen wollen, warum sollten sie dann Englisch oder so lernen und wir auch, damit es keine Verständigungsschwierigkeiten mehr gibt?
Nein, da haben wir ein Missverständnis. Ich meinte das ganze bezogen auf den Fall, dass die Leute aus anderen Ländern schon die gleiche Sprache sprechen. Dann wäre das Problem der Integration und Migration längst nicht so schwerwiegend wie jetzt.
Wer etwa in den USA aus dem armen Süden in den reichen Norden zieht, hat dieses Problem in der Form nicht. Man erkennt die Leute zwar am Dialekt, aber sie können sich verständigen.
Ich glaube, die gleiche Sprache zu haben ist das wesentliche Merkmal, damit sich zwei Menschen annähern können, oder?
 
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