jackii schrieb:
Der Ersteller hat zu bestimmen was, wie, wo mit seinem Werk passiert. Rechtlich und ich finde auch moralisch steht es nur ihm zu und es kann sich kein Fremder grabschen und selbst verkaufen oder gegen Werbeinnahmen und OCH-Abos verschenken. Es gibt irgendwie Null Ansatz dafür warum das so sein sollte, außer dass der Endverbraucher es verständlicherweise gern hätte. Wer hat noch Lust Millionen zu investieren wenn er kurz später enteignet wird und seine eigenen Vorgänger Produkte ihm 4free Konkurrenz zu seinen aktuellen machen..
Das wäre die andere Seite, wenn wir unterstellen würden, dass es auf Kosten und Schaden des Rechteinhabers verwirklicht werden würde. Trittbrettfahrer und Plagiate sind nicht auszuschließen und sind meiner Meinung nach in dieser Diskussion der "Feind" beider Seiten, die ordentliche Wertschätzung der geistigen Wertschöpfung fordern. Es wäre daher hilfreich, sie nie der einen oder anderen Gruppe per se unterzuschieben. Persönlich halte ich es, sich in absoluter Kenntnis derselben, mit fremden Federn zu schmücken, für verwerflich.
Eine Verwirkung von Recht ist aber auch in anderen Materien üblich und über Lernprozesse juristisch erarbeitet und begründbar. Ist die rein wirtschaftliche Betrachtungsweise, dass der Rechteinhaber nach einer definierbaren Zeit keinerlei Interesse mehr zeigt, sein veröffentlichtes Werk zu pflegen/erhalten, die einzige, die es zu berücksichtigen gilt oder aber lassen sich andere Interessen einer Gruppe gleichberechtigt einordnen, Kultur zu überliefern? Welche Rolle spielt dann diese Gruppe bzw. der Staat/Volk an sich?
Wie lässt sich die Konservierung und Archivierung von historischen Dokumenten begründen, die vielen Leuten in ihrem täglichen Ablauf wenig weiterhilft? Sind die teils öffentlichen Aufwendungen die Exemplare der Gutenberg-Bibel zu erhalten, überhaupt notwendig oder hinausgeschmissenes Geld? Oder ist es doch ein vielleicht viel größeres Bild und nur ein Baustein in diesem Mosaik hin zur gesellschaftlichen Verbesserung und Lernen aus der Vergangenheit? Ich denke, man weiß, dass der Markt eben nicht alles selbst oder eine unsichtbare Hand regelt und
Marktversagen ebenso ein immanenter Teil davon ist.
Ein anderes Beispiel, das mir hierzu einfällt, ist die vor kurzem durchgeführte Aktionen von Banksy, als er/sie vor versammelter Meute in einem Auktionshaus den Kontrast zwischen monetärer Bewertung von Eliten von Kunst, künstlerischem Schaffen und der Vernichtung der selbigen wieder einmal vor Augen geführt hat.
Kurzum, das Thema an sich sehe ich viel weitläufiger als hier nur auf den Fokus zwischen ROM und Nintendo zu reduzieren.