• Mitspieler gesucht? Du willst dich locker mit der Community austauschen? Schau gerne auf unserem ComputerBase Discord vorbei!

News Einigung: Nintendo erhält 12 Mio. Dollar von illegalen ROM-Websites

Doom Squirrel schrieb:
Dieses Beispiel ist schlecht gewählt, denn meiner unmaßgeblichen Informationen nach, bezahlen die Schulen für die Musiknoten etc. So hats mir mal mein Musiklehrer anno in dern 90ern erklärt. Glaube kaum, dass sich dieser Umstand heute geändert hat.

Weniger schlecht gewählt als abermals aufzeigend, wie komplex es ist: bei kommerziell erwerbbaren Notenheften bin ich mir sicher, dass entsprechende Abgaben geleistet worden sind, was aber, wenn ich es rein nach Gehör reverse engineere? Was aber, wenn ich alte Midi-Tracks durch eine Software in Noten umsetzen lasse? Was, wenn ich durch eigene Software alte Programme, etwa Spiele auf eine neue Plattformen kompatibel mache?

Wie begründet sich in Österreich etwa die Speichermedienvergütung? Sind das nicht genau jene Fälle, die damit kompensiert werden?
Die Speichermedienvergütung (früher Leerkassettenvergütung, auch Urheberrechtsabgabe) ist die in Österreich gesetzlich verordnete Abgabe auf Speichermedien, die zur Aufzeichnung urheberrechtlich geschützter Werke genutzt werden können. Das eingehobene Geld wird an die unterschiedlichen österreichischen Verwertungsgesellschaften verteilt und als finanzieller Ausgleich für die durch Privatkopien entgangenen Gewinne an die Urheber verteilt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Speichermedienvergütung

Die Welt ist bunt wie vielfältig, das Urheberrecht ist mitnichten für alle Fälle ausreichend sondern ziemlich restriktiv, was das anbelangt (Deutschland, Österreich). Ich stoße mich eben persönlich, dass letzten Endes ein Stück Kultur verloren geht, weil der Rechteinhaber nicht gewillt ist, das Spiel weiter anzubieten bzw. freizugeben. Er behält sich die Möglichkeit vor, es je nach technischer Lage wieder gewinnbringend in Umlauf zu bringen. Ist das sein gutes Recht oder nicht? Ich bin kein Jurist ... sind nur meine Gedanken hierzu ... Der Denkmalschutz von Gebäuden etwa, das ist auch eine Materie, die über die Abschätzung von individuellem zu kollektivem Interesse entstanden ist und letztlich den Eigentümer massiv ua in seiner Wirtschaftlichkeit beschneidet. Dennoch existiert es ...

Der Begriff der Privatkopie ist zumindest in Österreich kein unumstrittener (siehe Link oben).

Doom Squirrel schrieb:
Das hast Du nicht so richtig interpretiert. Nicht über das Gesetz soll der Erschaffer entscheiden, sondern über die nachfolgende Nutzungsmöglichkeiten seiner geistlichen Wertschöpfung.
Du möchtest ihm also die Kompetenz dazu einräumen, selbst darüber zu entscheiden? Gut freilich ... hat er jetzt aber auch die Kompetenz über die Kompetenz dieser Änderung zu entscheiden oder liegt diese eben beim Volk zu sagen, es gibt kein unendlich sondern maximal befristet zB 30 Jahre für solche Werke?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: storkstork
Ich hatte erst kürzlich überlegt mir eine Switch zu Weihnachten zu gönnen. Aber da Nintendo hier nicht zum ersten Mal und wahrscheinlich auch nicht zum letzten Mal gegen seine treuen Fans anstinkt, werde ich mein Geld wohl in Richtung Sony schieben und mir dort für die Feiertage eine schöne Auswahl an Spieletiteln gönnen.
 
grill schrieb:
Ich hatte erst kürzlich überlegt mir eine Switch zu Weihnachten zu gönnen. Aber da Nintendo hier nicht zum ersten Mal und wahrscheinlich auch nicht zum letzten Mal gegen seine treuen Fans anstinkt, werde ich mein Geld wohl in Richtung Sony schieben und mir dort für die Feiertage eine schöne Auswahl an Spieletiteln gönnen.
Ist ja dein gutes Recht, aber ich verstehe noch immer nicht inwiefern gegen treue Fans angestunken wird?
 
Conqi schrieb:
Klar. jeder wird sich sofort ein NAS zuhause hinstellen und Terabytes an Spielen dort lagern. Genau so wie jetzt, wo jeder tausende gemeinfreie Werke auf der Platte hat, deren Urheberrecht abgelaufen ist.

Du weißt aber schon, dass wir hier von Spielen sprechen, welche als Gesamtwerk aller Konsolen bis N64 und PS1 nichtmal einen nennenswerten Platz auf meiner Festplatte belegen würden? Und selbst, wenn wir dies noch auf PS2, Xbox und GCN ausweiten, wäre der dafür nötige Speicherplatz in der heutigen Zeit einfach lachhaft. Alle neueren Titel kann man nämlich noch ganz easy gebraucht erwerben oder sind sogar legal über den Online-Marketplace der jeweiligen Konsole erhältlich (soweit es nicht um Exoten geht).

Zuerst mal finde ich deine Ausdrucksweise ziemlich unfreundlich. Du musst meine Ansicht ja nicht teilen, aber so überzeugst du mich von deiner eher nicht.

Es gibt einen Unterschied zwischen unfreundlich und negativ bewertend. Ich tue meine negative Meinung zu den zitierten Passagen kund, ich werde jedoch niemals direkt personenbezogen unfreundlich (zB du bist dumm, ich finde dich schrecklich,...). Das ist ein großer Unterschied und wenn man dies nicht unterscheiden kann, läuft man Gefahr, jede Diskussion persönlich zu nehmen, wenn jemand anderer Meinung ist.

Du schreibst, dass ein Hersteller gezwungen wäre, seine Produkte anzubieten oder er "läuft Gefahr", dass sie von jemand anderem gratis angeboten werden. Genau. Damit hast du die Aussage aber auch nur in kurzer Form wiederholt. Was daran jetzt so schlimm ist, kann ich daraus nicht lesen. Wenn er es nicht mehr verkaufen will, entgehen ihm ja schon mal keine Einnahmen.

Dem letzten Satz stimme ich zumindest so halb zu. Es kann durchaus sein, dass jemand sein Werk gar nicht mehr verbreitet haben will, aber ich finde, auch da muss man abwägen zwischen dem Interesse der Gesellschaft und dem des Rechteinhabers. Ich bin der Meinung, dass es jedem möglich sein sollte gewisse Meilensteine der Spielegeschichte erleben zu können. Insbesondere wenn man bei der Spielekritik irgendwann auf dem Niveau von Kunst- oder Filmkritik ankommen möchte, wo zumindest ein paar Werke zum Grundschatz jeder Diskussion zählen können. Dazu kommt, dass gerade bei Spielen nicht mal die Entwickler die Rechteinhaber sind meistens, sondern irgendwelche Publisher. Mehr als monetäre Gründe stecken also meist nicht dahinter, wenn Spiele vom Markt genommen werden. Kultur sollte sich aber nicht automatisch den finanziellen Zielen irgendwelcher Rechteinhaber unterordnen müssen.

Was jemand veröffentlichen will oder nicht, sollte ihm selbst überlassen sein. Wir sind ja hier nicht in einer Diktatur. Ob es jetzt ein Buch, ein Videospiel oder ein Nacktfoto ist, es ist mir selbst überlassen, ob ich dieses veröffentlichen bzw. wieder vom Markt nehmen will. Bei einem Buch oder einem Videospiel würdest du mir jedoch nicht zustimmen, weil du eventuell daran ein persönliches Interesse hast, egal, was meine Beweggründe dahinter sind. Beim Nacktfoto würdest du mir jedoch sicherlich zustimmen. Jemand anderer kann aber vielleicht mit dem Buch und dem Spiel nichts anfangen, mit dem Nacktfoto aber schon. Sollte dieser dann auch ein Recht darauf haben, darauf zu pochen, dass das Nacktfoto weiterhin verfügbar sein muss, weil es in seinem Interesse ist?

Auch wenn du jetzt sicherlich mit "Äpfel und Birnen" argumentieren wirst, wenn du dir die Sache durch den Kopf gehen lässt, wirst du sehen, dass diese Argumentation sogar ganz im Gegenteil äußerst passend ist. Vor allem, da auch die Fotografie eine Art der Kunst ist.

PS: Es gibt nirgends einen Paragraphen, dass jemanden Meilensteine der Kunst zugänglich gemacht werden müssen. Es gibt im Grunde nur die 70 Jahre, welche wohl auch den Hintergrund haben, dass 70 Jahre nach Veröffentlichung der Urheber in den meisten Fällen nicht mehr am Leben ist. Davon sind wir bei Videospielen noch weit entfernt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mr_capello und Doom Squirrel
AppLeYArD schrieb:
Ist ja dein gutes Recht, aber ich verstehe noch immer nicht inwiefern gegen treue Fans angestunken wird?
Die Virtual Console mit den alten Spielen existiert etwa bei der Switch nicht und soll anscheinend auch nicht kommen. Dh, rein technisch unverständlich, braucht man weiter die alte Wii U zB dazu.

Sollte ein entsprechender Shop jemals kommen, ist zu erwarten, dass man das Spiel wieder zum vollen Preis lösen muss, um nicht auf der alten Konsole emuliert zu werden. Ich schätze, dass meint @grill damit ...
Ergänzung ()

LoK-hellscream schrieb:
PS: Es gibt nirgends einen Paragraphen, dass jemanden Meilensteine der Kunst zugänglich gemacht werden müssen. Es gibt im Grunde nur die 70 Jahre, welche wohl auch den Hintergrund haben, dass 70 Jahre nach Veröffentlichung der Urheber in den meisten Fällen nicht mehr am Leben ist. Davon sind wir bei Videospielen noch weit entfernt.

Es gab früher auch kein Recht auf Bildung, Wahlen, etc.
Dass es so etwas noch nicht gibt, heißt ja nicht, dass es nicht opportun ist, es zu fordern und in den legistischen Prozess einzuführen. ;) Derzeit ist das Urheberrecht ein Ausdruck und ein Blickwinkel dessen, was man davon hält. Nachdem die Welt nicht langsamer sondern im Gegenteil doch in allgemeiner Zustimmung schnelllebiger geworden ist, sind die 70 Jahre durchaus hinterfragenswert, oder findest du nicht?

Ob dies gesellschaftlich tatsächlich gewünscht ist, ist eine andere Frage. Vielen reicht ja als Kunst seit ewigen Zeit Brot und Spiele. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Conqi, AppLeYArD und grill
Recharging schrieb:
Es gab früher auch kein Recht auf Bildung, Wahlen, etc.
Dass es so etwas noch nicht gibt, heißt ja nicht, dass es nicht opportun ist, es zu fordern und in den legistischen Prozess einzuführen. ;) Derzeit ist das Urheberrecht ein Ausdruck und ein Blickwinkel dessen, was man davon hält. Nachdem die Welt nicht langsamer sondern im Gegenteil doch in allgemeiner Zustimmung schnelllebiger geworden ist, sind die 70 Jahre durchaus hinterfragenswert, oder findest du nicht?

Ob dies gesellschaftlich tatsächlich gewünscht ist, ist eine andere Frage. Vielen reicht ja als Kunst seit ewigen Zeit Brot und Spiele. ;)

Wenn mir zu Lebzeiten die Rechte an meinem Werk genommen werden, dann würde ich eher dies in Bezug auf eine Diktatur hinterfragen. Die 70 Jahre würde ich deshalb zu keiner Zeit antasten (bei Firmen), sondern eher in Bezug auf Privatpersonen und die steigende Lebenserwartung erhöhen.
 
Vllt. sollte man in erster Linie die Urheber, Rechteinhaber und -verwerter fragen. Als Konsument kann ich vieles fordern aber ich habe kein Recht auf vieles.
Vllt. wollen die Urheber ja erstmal höflich angefragt werden, ob man deren Werke unentgeltlich dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen darf. Ich bin mir sicher, dass das in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal auch passiert ist.

Als Konsument, erstmal frech etwas fordern und es sich einfach unentgeltlich nehmen, wenn die Forderung nicht erhört wird, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Urheber auf stumm schalten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ZeusTheGod
Doom Squirrel schrieb:
Als Konsument, erstmal frech etwas fordern und es sich einfach unentgeltlich nehmen, wenn die Forderung nicht erhört wird, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Urheber auf stumm schalten.

Warum unterstellst du frech und unentgeltlich? Es wird von Seiten der Konsumenten doch ebenso auf eine beunruhigende Situation hingewiesen, dass diese digitalen Inhalte die Möglichkeit haben, verloren zu gehen, weil der Rechteinhaber und darüber sollte diskutiert werden, das absolute Recht hat, auch den Verfall seines Werks aus welche Gründen auch immer, zuzulassen.

Möchte man dies oder wäre es überlegenswert, diese Inhalte ebenso wie jegliche Publikation als Pflichtexemplar einzureichen und gerne mit einem entsprechenden Modell/Plattform lauffähig zu halten? Technisch bestimmt herausfordernd.

Dass es immer Leute gibt, die Schindluder damit treiben und sich durch Leistung Anderer bereichern, nun gut, das ist so alt, wie die Menschheit selbst, da inhärent wie es aussieht, aber noch lange kein Grund es ein wenig allumfassender zu sehen.;) Eine Umwegrentabilität für andere Bereiche ist doch nicht abzustreiten. Ob die Gesellschaft dazu bereit ist, ist natürlich eine andere Frage. Es würde bestimmt gut ankommen, keine Steuern zu zahlen ... dann muss man sich aber auch mit den Konsequenzen beschäftigen, was das für den einzelnen und für die Solidarität insgesamt bedeutet.

Ergänzung ()

LoK-hellscream schrieb:
Die 70 Jahre würde ich deshalb zu keiner Zeit antasten (bei Firmen), sondern eher in Bezug auf Privatpersonen und die steigende Lebenserwartung erhöhen.
Die Rechte müssen ja nicht komplett sondern könnten partiell verwirkt werden. Die Nennung des Namens etwa, da Menschen meist eitel sind, ist etwa, womit ich kein Problem habe. Auch gewisse Tantiemen etc. aber etwa das Recht auf generellen Entzug halte ich für diskussionswürdig, wenn technisch kein Grund dazu besteht und Initiativen für ein Gemeinwohl oder unentgeltlich daran interessiert sind. Ob solche ROM-Börsen der richtige Zugang sind, auch das ist diskussionswürdig, aber sie sind vielmehr Symptom und nicht die Ursache der Obsoleszenz digitaler Inhalte. Aber nur meine bescheidene Meinung.
Ergänzung ()

LoK-hellscream schrieb:
Wenn mir zu Lebzeiten die Rechte an meinem Werk genommen werden, dann würde ich eher dies in Bezug auf eine Diktatur hinterfragen.
Das ist polemisch hier gleich von Diktatur zu sprechen. Auch in einer Demokratie herrscht seit ewigen Zeiten eine Interessensabwägung zwischen Individuum und Kollektiv. Die Unverletzbarkeit des Eigentums gehört zu den in der Österreichischen Bundesverfassung etwa verankerten Grundrechten (und so wird es wohl im deutschen Grundgesetz sein), das heißt aber nicht, dass andere Rechte und Pflichten diese nicht ebenso einschränken können, fallweise wird dies durch die Judikative geprüft und entschieden.

Man kann halt nicht nur Rechte haben oder anders gesagt, Niemand ist eine Insel! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: grill und storkstork
Recharging schrieb:
Ich finde deine Beiträge sehr interessant zu lesen. Sie tragen zu einer freundlichen Diskussion bei, bei der jeder ,der dazu bereit ist, seinen Horizont erweitern kann. Gut finde ich auch die Verlinkungen zu Erläuterungen/Definitionen über die besprochenen Themen.

Es ist immer sehr schwierig als einzelner das grosse Ganze zu verstehen. Man kann es nie allen recht machen und am Ende ist wohl alles immer ein grosser Kompromiss zwischen verschiedenen Interessen. Daher finde ich es sehr wichtig über alles zu diskutieren und auch zu versuchen, die anderen Seiten zu verstehen. Und man kann auch über etwas diskutieren, bzw. in der Diskussion einen Standpunkt einnehmen, der nicht der eigenen Meinung entspricht. Ich glaube das verstehen viel nicht so ganz und dann artet es schnell mal aus und es wird unfreundlich und persönlich.

Es ist schön, dass es dennoch immer wieder zu neutralen Diksussionen auch im Internetz kommt, bei der der gewillte Leser sein Weltbild erweitern kann :)

Kann man einen Namen verlinken, ohne ein Zitat zu verwenden, sodass derjenige eine Benachrichtigung bekommt, wenn er erwähnt wird? Falls ja, wie mache ich das?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Capthowdy und Recharging
storkstork schrieb:
Ich finde deine Beiträge sehr interessant zu lesen. Sie tragen zu einer freundlichen Diskussion bei, bei der jeder ,der dazu bereit ist, seinen Horizont erweitern kann. Gut finde ich auch die Verlinkungen zu Erläuterungen/Definitionen über die besprochenen Themen.

[...]

Es ist schön, dass es dennoch immer wieder zu neutralen Diksussionen auch im Internetz kommt, bei der der gewillte Leser sein Weltbild erweitern kann :)

Herzlichen Dank, das freut mich.
Ich habe auch hier bei CB sehr viele informative Beiträge verfolgen dürfen und versuche immer ein wenig etwas dazuzulernen und ein wenig meinen Horizont zu erweitern.

In der aktuellen Debatte bin ich persönlich pro Nutzung der Roms, kann jedoch vollends auch die Position verstehen, in denen sich Nintendo gegen eine solche Nutzung ausspricht. Am ehesten kann man mein Geschreibsel wohl als eine Art inneren Dialog auffassen. :D

Auf beiden Seiten sind jedoch die Mittel, die dazu verwendet werden, nicht immer die feine Art und wie man weiß, heiligen diese nie den Zweck. Es zeigt sowohl, dass einerseits der Wunsch und die Nachfrage besteht, viele mittlerweile zeitlose Klassiker zu erhalten, was aus technischer Hinsicht kein Problem darstellt.

Auf der anderen Seite bewirkt dies natürlich Kosten, die von irgendjemanden getragen werden müssen, sei es in der Bereitstellung der Serverinfrastruktur, Wartung, Aufarbeitung, Kompatibilität, etc. Wie vieles im Leben ist es ein Geben und ein Nehmen.

Vergleiche ich meine eigene persönliche Geschichte, so hatte ich, wie wohl viele Kinder der 70er und 80er ohne Probleme Zugang zu einem reichhaltigen Angebot an Spielen, ohne dafür zu zahlen. Spiele tauschen war damals so einfach, wie Musikstücke auf eine Kassette zu kopieren. Es war noch ein wenig die Zeit von: "Leben und leben lassen."

Mit der Zeit, der aktuellen Infrastruktur und dem Komfort und vor allem dem entsprechenden Verdienst würde es mir heute nie in den Sinn kommen, Spiele oder Programme noch irgendwo raubmordzukopieren. Da kann ich entweder auf entsprechende günstige Angebote warten oder wenn mir das Gesamtpaket nicht zusagt auch als mündiger Konsument verzichten.

Um die Schleife aber jetzt zu schließen: der Punkt ist für mich, dadurch, dass ich seinerzeit diesen Zugang hatte, habe ich vieles in dieser Hinsicht gelernt, was mir oder Anderen vielleicht aufgrund der Umstände nie in Aussicht gestanden wäre. Ich habe ein Themenfeld gefunden, das mir behagt, letztlich studiert und arbeite heute in einem artverwandten Sektor - dh ich bin braver Steuerzahler. Unter diesem großen Gesichtspunkt ist es insgesamt wohl positiv zu werten. Mein persönlicher Standpunkt ist, dass aus solchen alten Perlen mehr gute Ding entstehen, wenn man sie teilt als wenn man den Zugang dazu beschränkt. Individuell für den Rechteinhaber mag die Argumentation freilich anders aussehen doch für ein gesellschaftliches Funktionieren bzw. Vorankommen. Dies erfüllt den Tatbestand des positiven externen Effekts.

storkstork schrieb:
Es ist immer sehr schwierig als einzelner das grosse Ganze zu verstehen. Man kann es nie allen recht machen und am Ende ist wohl alles immer ein grosser Kompromiss zwischen verschiedenen Interessen. Daher finde ich es sehr wichtig über alles zu diskutieren und auch zu versuchen, die anderen Seiten zu verstehen. Und man kann auch über etwas diskutieren, bzw. in der Diskussion einen Standpunkt einnehmen, der nicht der eigenen Meinung entspricht. Ich glaube das verstehen viel nicht so ganz und dann artet es schnell mal aus und es wird unfreundlich und persönlich.

Persönlich finde ich es sehr lobenswert, welche Tradition im angelsächsischen Raum etabliert wurde. Hier sind vor allem die schulischen und universitären Debattierklubs, in denen auch oft die Gegenrolle zu seiner eigenen Haltung eingenommen werden muss, ein wichtiges Mittel, sich in den Anderen hineinversetzen zu können. Eine Eigenschaft, die in Zeiten der immer stärkeren Polarisierung und Gruppenbildung schmerzlich im österreichischen Schulsystem für mehr Empathie fehlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: storkstork
Ob Nintendo die Emulatoren in ihren Konsolen alle 100% selber programmiert hat oder einfach öffentlichen Code geklaut hat. Das müsste man mal untersuchen.
 
Da werden sich aber wohl nicht alle abschrecken lassen, gibt ja noch genügend andere Seiten die ROMs anbieten. Das ist doch ein verlorener Kampf für Nintendo leider.
 
storkstork schrieb:
Kann man einen Namen verlinken, ohne ein Zitat zu verwenden, sodass derjenige eine Benachrichtigung bekommt, wenn er erwähnt wird? Falls ja, wie mache ich das?

Das geht ... du musst einfach zB @storkstork schreiben.
Ich finde die Funktion hier super!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: storkstork
Armseliger Mist!

Wenn man nur Zeugs produziert, was unter der Konkurenz liegt, hat man sowas wohl nötig.
 
Recharging schrieb:
Die Virtual Console mit den alten Spielen existiert etwa bei der Switch nicht und soll anscheinend auch nicht kommen.
Genau da liegt der Hund begraben. Nintendo treibt es mit ihrer Melkerei auf die Spitze. Virtual Console Käufe die man auf der Wii und Wii U getätigt hat, werden obsolet weil Nintendo es auf der neuen Plattform Switch nicht mehr anbietet. Das wird sich aber sicherlich früher als später ändern. Nintendo wird auch auf der Switch mit den alten Spielen Kohle machen wollen. Nur wird das eben unter einen anderen Namen ablaufen als Virtual Console. Und die ganzen Virtual Console Käufer können für die Klassiker nochmal bezahlen, wenn sie wollen. Schließlich muss der "Aufwand" für den Emulator für die Switch wieder reingeholt werden 🤑 5€ pro Snes Spiel hier. 10€ pro N64 und 20 pro Wii Titel da.

Würden sie das ganze ins Netz verlegen samt humanerer Preise wäre das in Ordnung. Spiele die man erworben hat bleiben und zwar Plattformunhabhängig. Emulatoren pro Plattform (Wii, Wii U, Switch, PC und Mac etc) müssen extra bezahlt werden. Das wäre fair gegenüber den Fans. Aber wem erzähle ich das. Nintendo lebt seit der Wii quasi davon, den ein und dasselbe Spiel auf mehrere Plattformen zu porten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: GGG107
Be0w0lf schrieb:
Würden sie das ganze ins Netz verlegen samt humanerer Preise wäre das in Ordnung. Spiele die man erworben hat bleiben und zwar Plattformunhabhängig. Emulatoren pro Plattform (Wii, Wii U, Switch, PC und Mac etc) müssen extra bezahlt werden. Das wäre fair gegenüber den Fans. Aber wem erzähle ich das. Nintendo lebt seit der Wii quasi davon, den ein und dasselbe Spiel auf mehrere Plattformen zu porten.

Technisch wären viele bessere Modelle denkbar, als das, womit sich Nintendo derzeit begnügt bzw. den Spielern vorsetzt. Das ist sehr schade, aber ich nehme durchaus an, dass es weniger technische als vielleicht uns unbekannte Gründe gibt, warum das so ein Mirakel sein soll. Gewinnoptimierung, Rechteprobleme ...? Alles leider nicht im Sinne der Spieler hier Jahre verstreichen zu lassen.
 
Recharging schrieb:
Gewinnoptimierung
Wie bei fast jeden Unternehmen.
Den Kunden irgendwas gerecht zu machen, ist dabei nur Mittel zum Zweck.
 
GGG107 schrieb:
Wie bei fast jeden Unternehmen.
Den Kunden irgendwas gerecht zu machen, ist dabei nur Mittel zum Zweck.

Nun ja, es ist ja legitim, dass ein Unternehmen danach strebt - gerade unter kapitalistischen Rahmenbedingungen. Das "verurteile" ich per se nicht. Doch muss es doch auch einen Regelkreis geben, der solche Ziele mit anderen übereinstimmt. Das wäre Aufgabe etwa der gesetzgebenden Gewalt, die wiederum durch den Wähler legitimiert dessen Willen umzusetzen hätte und wenn versagt, eben meist negative Rückkopplungen für viele bedeutet.

Ich weiß, in einem idealen System funktionieren diese Wirkungszusammenläufe gut, da ist der Wähler interessiert, gebildet und gibt nichts auf kurze Legislaturperioden oder lässt sich von Wahlgeschenken einlullen. ;)

Wenn nicht, nun ja, dann sehen wir die Auswirkungen ja augenscheinlich bzw. können in der Geschichte etwa zum Beginn und in der Hochphase der Industrialisierung blättern, welchen Blüten zuviel Einfluss zum individuellen Gewinn und Anhäufung von Kapital sehr ungeschönt getrieben wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: GGG107
Recharging schrieb:
Nun ja, es ist ja legitim, dass ein Unternehmen danach strebt
Darüber lässt sich Philosophieren. Grundsätzlich ist es aber eine Sache des "Wie". Es ist möglich seinen Gewinn auf ehrliche oder gar ehrenhafter Weise zu steigern oder auf Teufel komm raus mit unter in rechtlicher Grauzone und auf Kosten von jeglichen sozialen Aspekten. Das ist der Punkt worum es mir geht. An sich haben wir durch diese Freiheiten der Marktwirtschaft natürlich immense Vorteile, einer steht mir direkt gegenüber.

Recharging schrieb:
Das wäre Aufgabe etwa der gesetzgebenden Gewalt
Wo wir beim nächsten Kritikpunkt sind.

Recharging schrieb:
Ich weiß, in einem idealen System funktionieren diese Wirkungszusammenläufe gut.
Wenn wir das jetzt weiter analysieren geht es letztendlich darum dass es dem Menschen an sich schwer fällt so ein System am leben zu erhalten (DNA usw.). Aber dem einzelnen ist schon möglich, da heißt es kämpfen, das tun einige, andere bedienen sich einfach dem anderen. Das stößt mir persönlich sauer auf.

Gerade wenn es um Milliardenkonzerne geht, denen wäre es erst recht möglich etwas fürs Gemeinwohl zu tun, sich sogar auch noch einen Namen zu machen, und dabei nichts von seiner Marktstellung zu verlieren o.ä. Stattdessen wird gemolken als stände der Hungertot kurz bevor.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Recharging
Zurück
Oben