Zedar schrieb:
Achso, das ist die Referenz und ein Anwendungsfall der den Otto-Normal-User im täglichen bedienen vor unlösbare Probleme stellt. Hatte ich auch vor kurzem, sehr ärgerlich. Vor allem mein Vater will das täglich 2-10 mal machen, schafft es aber nie. Da verstehe ich dich voll und ganz... Das meinst du doch jetzt nicht ernst, oder?
Wenn Du beispielsweise virtualisierst, und mit einer grafischen Oberfläche arbeiten mußt/willst und die Rechner woanders stehen, ist das sehr wohl ein praxisübliches Szenario. Mit Windows macht man hier dann einfach RDP, VNC, Teamviewer und Co, und es funktioniert. Mit Linux - wie gesagt - ist das aktuell einfach nur ein großes Rumgegurke. Jaja, dann kommt wieder das übliche Argument, man kann ja Linux angeblich so dolle mit Kommandozeile bedienen, was eben bei manchen Programmen eben auch nicht zutrifft. Als weiteres Beispiel nenne ich mal nur das Problem der Netzwerkadapter, die man früher schön einfach per /etc/network/interfaces einstellte, und heute von diversen Distributionen ignoriert wird, und man erst mal wieder suchen darf, wo man das einstellt. Die einfachste Lösung ist über die jeweilige Desktop-Oberfläche, welche man aber erst mal im Zugriff haben sollte, siehe Problem mit X11. Und schon ist man locker mal nen halben bis ganzen Tag beschäftigt, ein poppeliges Linux-System herzurichten. Da habe ich in der Zeit locker mehrere Windows-Systeme aufgesetzt.
Zedar schrieb:
Im übrigen bin ich nicht böse, wenn du Linux nicht nutzt/nutzen willst. Es gibt so viele Leute die sich mit Argwohn nähern. Da funktioniert natürlich nicht alles. Es funktioniert sowieso nicht alles wie man es von Windows kennt, es ist ja schließlich kein Windows. Ich glaube, die Zeiten, in denen Linux/Open Source als Allheilmittel angepriesen wurde sind schon sehr lange vorbei.
Das hat doch überhaupt nichts mit Argwohn zu tun, was soll der Scheiß? Ich liefere doch Argumente, oder liest Du nicht richtig? Wie gesagt, ich habe seit 20 Jahren mit Unix und Linux täglich zu tun, und kann sehr wohl die diversen Systeme direkt vergleichen. Und Fakt ist, daß Linux teilweise aktuell mehr Zeit und Aufwand bedeutet, was im Beruf in Ordnung ist, wenn man bezahlt wird. Privat habe ich seit mehreren Jahren kein Linux mehr, weil mir dafür meine Zeit schlichtweg zu wertvoll ist. Da muß schon eine Menge Masochismus dahinter sein, wenn man sich privat Linux antun will.
Zedar schrieb:
Mit kommt es manchmal so vor, als würde das nur von Leuten, die nichts von Linux und der Philosophie dahinter halten, als Argument ins Feld gezogen um anders denkende Mundtot zu machen.
Das ist doch wieder nur Polemik pur, die weder einen praktischen Bezug hat noch irgendwas sinnvolles aussagt. Wenn etwas gut ist, dann wird es sich auch durchsetzen. Das hat Apple ja eindrucksvoll mit iOS gezeigt.
Zedar schrieb:
Ich sehe das übrigens nicht so, also Linux/Open Source als Heilsbringer. Windows ist aber mindestens genau so weit davon entfernt. Und OSX? Mit seinen User einschränkenden Tools, die als einfach gepriesen werden? Im Prinzip geht es darum, sich das kleinste übel herauszusuchen. Der Kompromiss, der am besten geht.
Mag ja sein, wenn Du privat so viel Zeit hast. Ich hab sie nicht mehr, und ich will zu Hause ein System haben, was läuft. Da ist Windows aktuell das kleinere Übel.
Zedar schrieb:
Was hat MS in der Zeit getan? Ach ja, USB-Unterstützung in XP - sorry der musste jetzt sein.
Ach bitte, dann hast Du wirklich keine Ahnung, oder stellst Dich bewußt dumm. Windows hat seit XP bis hin zu 8.1 eine Menge getan, nur sehen das nicht die meisten Leute eben nicht.
Zedar schrieb:
Lange Rede, kurzer Sinn: Linux ist wesentlich besser als sein Ruf. Es erwartet aber Eigeninitiative. Man darf nie vergessen, das nur Windows so ist wie Windows. Wer damit Probleme hat, hat nichts bei einer Distribution wie Debian, Arch oder Gentoo verloren.
Ich kann nur sagen, daß ich finde, es ist über die Jahre schlechter und schlimmer geworden. Es gibt zig Distrubutionen, zig Versionen, zig Desktops, ständigt streitet sich die Community, kann sich nicht auf gute Standards einigen und festlegen, und die Welt wird dann wieder mit einer weiteren spezialisierten Distribution überrannt. Gut sieht definitiv anders aus.
Forum-Fraggle schrieb:
Könntest Du es erläutern? Ich wäre neugierig.
Dann nimmt Dir mal eine beliebige Distribution und versuche mal, einen aktuellen (!) Mozilla Firefox per Paktetverwaltung auf diesem zu installieren.
Wie gesagt, ich muß das aktuell täglich machen: Testsysteme virtuell mit Linux/Windows auf Kundenwunsch/-bedarf aufsetzen. Und man stößt leider immer wieder bei Linux schnell an seine Grenzen, je nachdem, welche Distribution man verwendet. Eine aktuelle Oracle Datenbank installiert man beispielsweise aktuell am besten mit CentOS, mit Suse, RedHat/Fedora oder Debian wird das nix. Wer X11 braucht, macht am besten mit aktuellem Suse auf KDE, alle andere machen Probleme, usw...
Mit Windows 7-8 bzw. 2008/2012-Server hat man diese Art Probleme nicht. Klar tauchen hier wieder andere Probleme auf.
Ein Arbeitskollege beispielsweise wollte auf einem aktuellem Dell-Rechner 7440 beispielsweise kein Windows, sondern ein Linux haben. Da lief dann mal USB nicht korrekt, Bluetooth nicht, er konnte die Grafik nicht auf einen Beamer lenken, der interne SD-Kartenleser lief nicht usw. Er hat erst mal einige Wochen rumfummeln müssen, bis zumindest das meiste lief. Wer beispielsweise den schicken Fingerabdruckscanner von Dell verwenden will, kommt um Windows nicht rum. Wenn ich mir nun vorstelle, daß ein Laie vor all diesen Problemem sitzt und sich damit abplagt, meinst Du wirklich, der bekommt das so hin?