Rastla schrieb:
Wie gesagt. Der eine verleitet Publisher/Entwickler durch Finanzspritzen dazu.
Und der andere besitzt bereits eine große Reichweite, die ein Neuling kaum bieten kann.
Epic wird hier immer völlig übertrieben als die Dunkle Seite dargestellt, weil sie ja alles über ihr Fortnite-Geld finanzieren um in einen Markt einzusteigen, in dem ein klar dominanes Unternehmen sich etabliert hat... Irgendwie merkwürdig...
Das man nicht mal eben einen neuen Launcher mit Shop aus dem Boden stampft, der direkt mit dem etablierten Riesen auf Augenhöhe konkuriert, sollte eigentlich klar sein. Der allgemeine Unwille, noch einen Launcher zu installieren, zeigt ja, dass es nötig ist, diverse Anreitze zu schaffen, damit man den EGS überhaupt installiert. Spiele verschenken und Exklusiv-Spiele einkaufen sind da eben probate Mittel. Langfristiges Ziel, ist es als direkter Konkurrent zu Steam zu stehen, das Vorpreschen in dem Markt mit Geschenken und Exklusivtiteln funktioniert in diesem Ausmaß ja auch nicht stätig.
Und Epic ist ja nicht gleich der Bösewicht, nur weil sie Exklusiv-Titel, meist sowieso zeitlich Begrenzt, einkaufen. Für sowas brauch es immer einen zweiten, nämlich den Publisher/Entwickler, der den Deal mit Epic eben eingeht. Und der Zweite wird dann gar nicht erst abgestraft oder nicht einmal kritisiert, dafür, dass er den Deal mit Epic eingeht.
Dazu gibt es ständig irgendwo irgendwas Exklusives, um eben den Kunden was zu bieten, was der andere eben nicht genauso bieten kann. Ob das Eigenmarken-Produkte bei Supermarktketten, Eigenproduktionen von Streaminganbietern oder eben bestimmte Spiele sind. Kann ich ja auch gleich Sony und Nintendo ankreiden, dass sie zig Spiele exklusiv vertreiben, gerade bei Nintendo nicht ganz unwichtig.
Es geht eben nicht darum, absolut jedes Produkt bei jedem Händler zu bekommen, das funktioniert letztlich auch gar nicht. Die Spiele selbst konkurrieren gegenseitig um die Kundschaft, und damit konkurrieren sich auch die Shops, die diese anbieten, ganz gleich, ob es immer die selben Spiele sind oder einiges exklusiv angeboten wird.
Das Epic mit den Features des Launchers etwas Lahm ist, ist dabei einfach direkt Relevant, das heißt einfach nur, dass Steam eben für einige eine zusätzliche Attraktivität besitzt, aber eben auch nicht immer und für jeden zutrifft. Das tolle an der Sache ist ja, dass es einem freigestellt ist ob man eines der beiden Stores/Launcher nutzt oder sogar beide. Wenn ein Spiel auf Steam später erscheint, ist das aber eben nicht einfach die Schuld von Epic alleine und auch alles andere als ein Beinbruch. Bei Konsolen ist die Situation eigentlich noch viel schlimmer, weil da andere Hardware erforderlich ist, um eines der Exklusiv-Titel spielen zu können. Trotzdem beschwert sich kaum jemand darüber und kreidet es Sony, Microsoft oder Nintendo als Betreiber an. Tatsächlich sind da Exklusiv-Titel ein wichtiges Entscheidungskriterium, welche Konsole man kauft. Dazu kaufen einige auch gleich mehr als nur eine Konsole.
Also bleibt es eben jeden selbst überlassen, ob er ein Spiel kauft, welches nur exklusiv bei einem Händler gibt. Man muss sich dazu auch nicht endgültig zwischen Steam oder EGS entscheiden, sondern kann genau so gut nur für ein Spiel einen anderen Launcher verwenden. Und wenn nicht, dann eben nicht, dann lässt man es einfach sein...
Übrigens habe ich selbst den EGS (noch) nicht installiert, verfolge die Thematik aber durchaus mit interesse und ganz sicher nicht mit allgemeiner Ablehnung oder sogar Hass, denn das ist nun wirklich irgendwie dämlich.
BTT:
Aber eigentlich geht es hier um Epic als Publisher und nicht als Store/Launcher
Und da bietet Epic ja auch diverse Vorteile für Entwickler.
SFVogt schrieb:
Epic finanziert also jeden Mist? Oder sortiert ganz am Anfang aus was sie mit wieviel Geld finanzieren wollen?
Wer sagt denn, dass sie jeden Mist finanzieren sollten/müssten/könnten? Der Entwickler muss sicherlich ein überzeugendes Konzept vorlegen, damit Epic als Publisher einspringt. Kreative Freiheit während der Entwicklung hat damit eben nichts zu tun.
Kleiner Vergleich, Crowdfunding: Da schiebt ja auch nicht jeder in jedem Konzept sein Geld rein, sondern muss ja schon irgendwie glauben, dass das Konzept aufgehen könnte. Bei der Entwicklung selbst hat man dann aber kein wirklichen Einfluss drauf, sodass der Schöpfer freien Spielraum bei der Umsetzung hat.
Kann schief gehen, muss aber nicht. Und daher will Epic auch 50% vom Gewinn, weil die das finanzielle Risiko (am Meisten) tragen. Dem Entwickler werden damit die Finanzen (in großen Teilen) abgenommen, um überhaupt schöpferisch an neuen Spielen zu arbeiten.
An Spielen verdient man eben nur Geld, wenn diese bereits verkauft werden (oder eben spielbar mit irgendeinem InGame-Shop-Kram), bis dahin kostet die Entwicklung eben nur, was sich kleine Entwicklerteams nur schwer leisten können, wenn sie nicht schon Einnahmequellen haben.