xexex schrieb:
Valve hat es ja letztlich "damals" auch nicht anders gemacht.
Es lief aber nur durch Eigenproduktionen (CS, HL2, Orange Box, ...). Wer Valve für Steam verachtet, muss genauso Uplay, Origin, Battle.Net und Co. verachten, da die das identische Gegenstück zu Steam in der Anfangsphase sind. Valve hat sich eben anderen Herstellern geöffnet, die anderen Stores nicht.
Bei Steam wurde anfänglich natürlich auch höllisch gemeckert, über die Zeit hat es aber Vorteile zur alten Distributionsweise offenbart. Bei Epic sucht man die Vorteile heute noch... Außer dass ein Store und Launcher existiert, gibts dort quasi keine Features und somit keine Vorteile.
gartenriese schrieb:
Ich wünsche allen Launchern, die das Steam-Monopol brechen wollen, viel Erfolg, egal ob Epic oder GOG oder sonstwas. Monopole sind immer schlecht für den Kunden.
Dass man die Ironie daran nicht erkennt und den Satz immer noch aussprechen kann, finde ich immer noch viel unglaublicher als Epic seit einiger Zeit agiert.
Man bricht ein "Monopol" indem man ein Anderes beim Aufbau unterstützt und feiert sich ganz groß... WTF
GOG sticht mit "DRM-frei" hervor und wo möglich, kauf ich mir explizit von dort Spiele (letzter Kauf HZD im Sale, was bei Steam seither öfter mal günstiger als bei GOG war). Epic ist ein weiterer, immer noch unwichtiger Store und die Expansions-Taktik könnte von einem Fünfjährigem stammen. Statt Eigenproduktionen voranzutreiben, wie es Valve, Blizzard, Ubisoft, EA, Netflix, Amazon, Spotify, ... machen, werden externe Hersteller übernommen, Kunden vor den Bug gefahren, Spiele aus anderen Stores abgezogen und dann exklusiv im eigenen angeboten. Kunden werden mit Gratis-Spielen gelockt, aber mehr existiert dort einfach nicht.
ssotfangel schrieb:
Wieso Tesla BMW Mercedes uvm? weil die ebenfalls Plattformen betreiben bei welchen Sie den Gatekeeper spielen und so entscheiden ob nun Netflix am Tesla läuft oder Amazon Prime. In Wahrheit kann auf Basis dieses Urteils jeder verlangen Apps auf der Plattform auch anbieten zu können. Und das am Ende unentgeltlich.
Und wo ist der Nachteil für den Kunden? Sieh dir doch mal Windows an: Ich kann Software von irgendwo irgendwie installieren - Windows Store, Homepage Download, Hersteller Launcher, ... Die Wahl steht frei, jeder Hersteller darf distributieren, wie er will. Sowas nennt man Freiheit. Gilt für Linux natürlich sowieso. Bei Android gilt es eingeschränkt, dort sollte Google aber auch mal mächtig auf die Finger geklopft werden. Bei Apple bist du einfach nur gefangen und auf das Wohlwollen von Apple angewiesen. Apple vernagelt selbst den Mac immer mehr und mehr.
Weiterhin haben Mercedes, BMW, Tesla und Co. keine entsprechend große Marktmacht, ergo würde sie dieser Fall nicht jucken, außer man stellt im Nachhinein allgemeine Regeln auf. Wenn sie die entsprechende Reichweite haben, dann haben sie sich allerdings auch an diese Regeln zu halten.
https://www.counterpointresearch.com/us-market-smartphone-share/ schrieb:
Ich finde ja, dass mit 65 % Marktanteil bestimmte Regeln auferlegt und eingehalten werden
müssen. Und dazu gehört mindestens ein offener Zugang zur Plattform. Wer ihn nicht nutzen will, soll ihn auch nicht nutzen müssen, aber es muss ihn geben.
Was hat das eigentlich mit BMW und Co. zu tun? Wenn ich ein Radio von Sony/Pioneer/... in einen BMW einbauen will, geh ich in irgend einen Laden, kauf mir das Radio und bau es ein. Gibts ein bestimmtes Radio nicht beim BMW-Händler, such ich im freien Markt nach alternativen Quellen. Wäre es ein iCar, gäbe es nur von "Apple zertifizierte Produkte" zu "Apple zertifizierten Preisen" mit "Apple zertifizierten Features", zu "Apple zertifizierten ...". Ein Produkt, was dort nicht existiert, existiert einfach nicht. Ein freier Markt ist inexistent. Apple spielt hier Gatekeeper und agiert als Mutti für alles. "Was, ein Spenden Button auf der Homepage? App wird gebannt..." Ich frag mich, wie sowas immer noch erlaubt sein kann. Allgemein frag ich mich über so einiges im IT-Sektor...
Es ist nur von Vorteil für den Kunden und auch für den Hersteller. Dass ein Hersteller natürlich trotzdem sagen kann, dass Software X nur über Store Y angeboten wird,
weil der Hersteller das so will, dann ist das legitim. Nicht jeder will eigene Server aufstellen, ein eigenes,
moderiertes Forum betreiben, will keine Zahlungsabwicklung übernehmen, kein Patch-Management, keinen Versand aufbauen und und und... Es ist aber nicht in Ordnung, wenn er überhaupt nicht
darf und man gar keine Konkurrenz aufbauen kann, weil es schlicht unmöglich ist.
In der Hinsicht wünsche ich Epic Glück. Mit ihrer sonstigen Store-Taktik (Games abziehen, alternative Clients einstellen, ...) können sie mir mal gehörig den Buckel runterrutschen.
nixxxx schrieb:
Ich habe mich bewusst für ein iPhone entschieden, da ich eben nicht möchte, dass sich per Sideload irgendein Crap aus dubiosen Quellen auf meinem Smartphone installiert. Ich bin froh darüber, dass alles zentral durch den AppStore geprüft und verwaltet wird.
Und wo bricht dir ein Bein ab, wenn du keinen alternativen Store installierst und ausschließlich den Apple Store nutzt? Weil du das nicht willst, muss anderen das verwehrt werden? Pass auf, deinen Lieblingspudding gibts nur noch bei Rewe. Was du gehst dort nicht einkaufen? Pech...
mixn_mojo schrieb:
Und ich erinnere mich noch, als ob es gestern wäre, wie Valve die PC-Spieler mit Gratis-Spielen in den Shop gelockt haben und andere Entwickler mit dem Versprechen, für nur 30% der Einnahmen den Content bei Steam anzubieten, an sich gebunden haben.
Früher ist aber eine
gänzlich andere Situation als heute. Damals gab es CDs. Patches gab es entweder keine oder man musste sie manuell suchen, einpflegen, ggf. neu installieren, erst drei Patches manuell einspielen und dann die 1.x.y.z, da oft nur inkrementell gepatcht wurde, viele hatten noch 56k Modems oder ISDN, ggf. gar schon DSL usw. Ein Support-Forum musste selbst gewartet werden. Zahlungsabwicklung gab es keine außer Überweisung/KK, Versand gab es nicht, ... Letzteres wurde ja durch den Einzelhandel erledigt.
Heute hat man Steam, GOG, PayPal, GiroPay, Sofortüberweisung, PSC, die Stores übernehmen das Patch-Management, liefern Support-Foren, übernehmen die Zahlung und Versand/Download/Distribution - und Epic versucht ohne nennenswerte Vorteile einen weiteren Store aufzubauen. Schön dass die Entwickler einen höheren Anteil bekommen. Schön, dass man haufenweise Gratisspiele bekommt. Juckt mich als Kunde nicht. Wenn ein Spiel gleich viel bei Steam kostet (wenn es noch nicht durch Epic aufgekauft und exklusiv angeboten wurde), nehm ich natürlich die Steam-Version. Gibts auch ein Angebot bei GOG und ist es unwesentlich teurer als bei Steam, nehm ich dessen Angebot wahr. Epic? ... Bietet mir einfach keine Vorteile. Nirgendwo. Ich brauch auch Epic nicht als "Monopolbrecher", denn es existiert schlicht kein Monopol. Jeder Hersteller darf anbieten wo er will - wenn es Steam ist ist es Steam. Valve agiert nicht mit Mafia-Methoden und zwingt jeden Hersteller zu sich.
Epic sollte mal lieber wieder Spiele entwickeln - das konnten sie nämlich ganz gut.
Bei Steam gab es je Gratis-Spiele?
08.05.2004 Condition Zero aktiviert
30.07.2004 ATI Bundle aktiviert (HL2 zur 9600 XT)
30.01.2008 Portal aktiviert
03.04.2008 Orange Box aktiviert
09.01.2009 Left 4 Dead aktiviert
15.01.2010 DiRT 2 AMD Promo aktiviert
26.08.2010 Mafia II aktiviert
21.12.2010 Left 4 Dead 2 aktiviert
30.12.2010 GTA 4 aktiviert
...
Wäre mir jedenfalls neu, dass Valve durch Gratis-Spiele geködert hat, sonst hätte ich ja mindestens eins haben müssen. Und klar haben sie mit 30 % geworben - der Einzelhandel hat schließlich 50 % erhoben.