7hyrael schrieb:
dem Versuch einer Diskussion
Wir sind schon seit Metro über einer "einfachen Diskussion" um das Thema Epic hinaus (sofern man Diskussion wirklich in seiner eigentlichen Form meint).
Allein dass in Notiz-Beiträgen zu Gratisspielen seitens Epics (es gibt genügend Foren-Leser, die diese Information als nützlich erachten) von einer nicht minder kleinen Gruppe darum gebeten (oder gar gefordert) wird, dass diese Notiz-Beiträge nicht mehr von CB verfasst werden (aber weiterhin für andere Stores), weil sie es als unerwünschten Epic Support seitens CB sehen, spricht als einfaches Beispiel Bände.
Daher: mit Kritik und Diskussion hat das Ganze schon lange nichts mehr zutun. Die Für- und Wider-Punkte gegenüber dem Epic Store und dem Verhalten Epics dürften allen mehrheitlich bekannt sein. Warum es trotzdem eine recht große Nutzerzahl für den Epic Store gibt, dürfte auch bekannt sein (aka die Für- und Wider-Punkte sind einer nicht unerheblichen Anzahl an Nutzern vollkommen egal, für diesen Gedankengang wurde man vor 6-12 Monaten noch relativ wortstark angefeindet).
Kurzum: was soll daher noch großartig "diskutiert" und "kritisiert" werden? Richtig... Nichts. Es sind die immer wieder gleichen Argumente von beiden Seiten von meist den gleichen Foren-Nutzern.
Dadurch dreht sich das Ganze einfach nur im Kreis, kein vor, kein zurück. Aber auch kein wirkliches Verstehen der Problematik, allen voran auf der Epic Kritiker Seite.
Dabei wird dann einer der mMn wichtigsten Punkte übersehen, warum sich das Ganze weiterhin im Kreis drehen wird:
SavageSkull schrieb:
Letztlich muß man, wenn man diese Praxis nicht mag, genauso den Publisher anprangern, der auf den Deal eingeht, denn der hat die Wahl zwischen Steam, Epic und GoG.
den SavageSkull hier anspricht: die Marktsituation und das (finanzielle) Interesse der Publisher/Entwickler. Sowohl Epic, als auch Steam, als auch jeder andere Store, der Dritthersteller-Titel führt, sind einfach nur Markt-Plattformen. Nur anders als Offline-Konsorten aka MM/Saturn und Co. überlassen sie den Verkauf von Produkten auf ihren Plattformen den Publishern/Entwicklern in semihafter Eigenregie (und kaufen nicht Kontingent X ab, um dieses dann nach selbst gesetzten Preisen und Co. zu verkaufen). Dazu ziehen sie im Gegenzug ihren Obulus für das Bereitstellen der Plattform inkl. der Nutzungsbedingungen ein.
Folglich ist es völlig legitim, was Epic macht: sie bieten Publishern/Entwicklern ihre Plattform mit den jeweiligen Bedingungen an (aka euer Titel ist für unsere Verkaufsplattform interessant, wir bezahlen euch, wenn ihr bei uns exklusiv verkauft bzw. euer Titel ist für unsere Verkaufsplattform uninteressant, wir wollen euch nicht bzw. euer Titel ist semi-interessant, ihr könnte frei bei uns verkaufen/exklusiv usw., die Möglichkeiten sind dabei recht weitgefasst).
Wichtig ist dabei: die Entscheidung zur Angebotsannahme liegt einzig allein in den Händen der Publisher/Entwickler. Das diese daher auf den Epic Zug aufspringen (weil sie im Moment quasi nichts zu verlieren und nur zu gewinnen haben), ist mMn das weitaus größere Problem, welches aber zum Großteil ignoriert wird.
Epic ist daher nur ein Symptom dieses Marktsystems oder besser gesagt: wenn nicht jetzt Epic, dann irgendwann ein anderer mit genügend Geld in der Hinterhand, es war nur eine Frage der Zeit.
Von der Nutzerbasis aus war es so oder so klar, dass bei solch einer Handhabe genügend aufspringen. Das haben vorher schon andere mit Firmen-eigenen Titeln gezeigt (was war das Trara groß als EA seine Titel von Steam abzog, hat EA aber nicht geschadet, wenn man sich die Verkaufszahlen ansieht).
SavageSkull schrieb:
Ich kann nicht ganz verstehen, warum diese übliche Praxis dermaßen schlecht sein soll, denn letztlich halte ich es als Kunde für gut, wenn der Epic Store sich zu einer Größe wie Steam etabliert.
Ist ein weiteres Problem in der ganzen "Diskussion": nicht wenige Argumente gegen die Handhabe Epics sind stark vom Konjunktiv II des Verbs können durchzogen, wobei manche aus der möglichen Entwicklung auch schon mal einen Fakt machen.
Heißt: Es könnte (!) halt sein, dass, wenn (!) sich der Epic Store etabliert (wobei nach dem heutigen Stand der Epic Store schon als eine relativ gefestigte Marktgröße anzusehen ist), Epic in Zukunft weiterhin Exklusiv-Titel erhamstern wird, wodurch Spieler, die nicht den Store nutzen wollen, zunächst zeitlich begrenzt in die Röhre schauen.
Das weitergesponnen könnte zur Folge haben, dass auch Steam auf den Exklusiv-Zug aufspringt oder dass Steam durch Epic abgelöst wird, der Launcher aber weiter so müllig ist, dass ... usw. usw.
Nur: keiner weiß wirklich, wie sich das Ganze entwickeln wird. Man kann es abschätzen (ähnlich wie bei der Entwicklung von DLCs), aber es schwingt immer eine gewisse Unsicherheit mit, wodurch eben auch viele Argumente einfach an entsprechenden Leuten verpuffen (aka das Morgen kennt niemand).
Davor fürchten sich nicht wenige, nur ähnlich wie bei so vielen Entwicklungen zuvor (DLCs, Kopierschutz, DRM, Account-Bindung usw. usw.) kann man das nur schwer beeinflussen, da die Mehrheit der Nutzer doch eher nach der Devise "ich möchte jetzt meinen Konsumwillen befriedigen" (was ihr gutes Recht ist) handelt.
Man kann da gerne diesen Leuten die Argumente, warum ihr Verhalten/Handeln für sie auch einmal schädlich sein könnte (puff!), näher bringen. Wenn diese aber eben sagen: "Na und?", tja, dann bleibt nicht mehr viel Spielraum.
longusnickus schrieb:
was passiert eigentlich mit meinen spielen, wenn epic den store wieder dichtmacht?
Ich gehe stark davon aus, dass Epic/die Entwickler/Publisher den Nutzern nur ein Nutzungsrecht der Spiele in den AGBs einräumt. Du besitzt daher die Spiele nicht, du hast dir nur ein zeitlich nicht begrenztes Nutzungsrecht erkauft. Das dürfte rechtstechnisch in Deutschland wohl eher keinen Bestand haben, wenn Epic aber Pleite geht und die Server dicht gemacht werden, dann wären deine Spiele weg und du müsstest dir wohl einen finanziellen Ausgleich aus der Konkursmasse auf dem Rechtsweg erstreiten (und ob das erfolgreich wäre, da habe ich meine Zweifel).