News EU-Kommission vs. Intel: EuG lehnt Milliardenstrafe wegen strittiger Rabatte ab

Gnah schrieb:
Hätte man belegen können dass Intel sich dabei Exklusivität hätte zusichern lassen nach dem Motto "du bekommst die Prozessoren 60% günstiger wenn du mir zusagst auch nur meine Produkte zu verbauen und nichts von AMD" dann hätte man nen Fall gehabt, oder dass Intel teilweise sogar unter den Fertigungskosten verkauft nur um Marktanteile zu sichern, dann wäre bestimmt auch was draus geworden.
Und genau das hat Intel gemacht.
.Sentinel. schrieb:
AMD hat uns damals als "Argument" für deren tolle Opteron- Prozessoren zwei niegelnagel Sunfire Server dagelassen.
Und hat AMD dann auch gesagt, dass ihr die nur behalten dürft, wenn ihr jetzt kein Intel mehr verkauft.
Verzerr doch einfach nicht den Stein des Anstosses! Es geht doch garnicht um Mengenrabatt. Es geht darum, dass Rabatte und Werbekostenzuschüsse daran gekoppelt wurden, keine Produkte der Konkurenz zu verkaufen. Und das heraus aus einer marktbeherrschenden Stellung. Das verteidigst du jetzt seit Jahren hier als "normal" und unproblematisch.

So weit ist es her mit der Objektivität, wenn die Lieblingsmarke involviert ist.

Und jetzt sagt der EuGH das "Die Prüfung, die die Europäische Kommission durchgeführt hat, ist mithin unvollständig." weswegen die Strafzahlung abgelehnt wird und eine weitere Revision ansteht.

Wie man darin eine Rehabilitation erkennen kann ist mir wirklich schleierhaft.
 
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Genau aus diesem Grund meide ich Intel, die Media (Markt)-Saturn Holding, HP und Dell wo immer ich nur kann.
 
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michelthemaster schrieb:
Ähm du weißt aber schon um welchen Umfang es hier ging, oder?
Sehr genau sogar.
michelthemaster schrieb:
Es geht nicht nur um Rabatte, s,,,,ll mit weiteren Auflagen (Intel Inside etc.) für die Händler / Hersteller.
Auch
michelthemaster schrieb:
Die Milliarde ist eigentlich sogar ein schlechter Witz, bei dem Schaden, der angerichtet wurde (für AMD, den Kunden als auch den gesamten Markt).
Wie hoch war denn der Schaden?

Was ist denn von den Vorwürfen übergelblieben außer ein "wir gehen GRUNDSÄTZLICH davon aus, dass alles schlecht war und sprechen deswegen die Strafe aus"?
Ergänzung ()

Ned Flanders schrieb:
Und genau das hat Intel gemacht.
sagt man.... konnte nur eben nicht nachgewiesen werden, weil auch die Rolle der Partner nicht eindeutig zu bestimmen war/ist.
Ned Flanders schrieb:
Und hat AMD dann auch gesagt, dass ihr die nur behalten dürft, wenn ihr jetzt kein Intel mehr verkauft.
Ich hab oben erklärt, wie Firmen die "indirekt" über ihre Bonusprogramme die Fesseln anlegen.

Ned Flanders schrieb:
Verzerr doch einfach nicht den Stein des Anstosses! Es geht doch garnicht um Mengenrabatt. Es geht darum, dass Rabatte und Werbekostenzuschüsse daran gekoppelt wurden, keine Produkte der Konkurenz zu verkaufen. Und das heraus aus einer marktbeherrschenden Stellung. Das verteidigst du jetzt seit Jahren hier als "normal" und unproblematisch.
Siehe oben. Auf diversen Wegen und schlauen Marktmechanismen wird das auch heute noch "ungestraft" von vielen Firmen praktiziert.
Ned Flanders schrieb:
So weit ist es her mit der Objektivität, wenn die Lieblingsmarke involviert ist.
Meine Lieblingsmarke war immer genau die, mit der ich in der Firma am meisten Geld mit dem wenigsten Ärger verdient habe. Die kann laufend wechseln. Hättest Du genauer gelesen wüsstest Du, dass das im Serversektor bei Zeiten AMD war.


Ned Flanders schrieb:
Und jetzt sagt der EuGH das "Die Prüfung, die die Europäische Kommission durchgeführt hat, ist mithin unvollständig." weswegen die Strafzahlung abgelehnt wird und eine weitere Revision ansteht.

Wie man darin eine Rehabilitation erkennen kann ist mir wirklich schleierhaft.
Das bedeutet, dass Status Quo die Unschuldsvermutung (ich weiss- gibts in der heutigen Zeit nicht mehr) wiederhergestellt ist. Die Ursprüngliche Strafe wurde zurückgenommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
.Sentinel. schrieb:
Womit Intel letztendlich in diesem wirklich großen und bis dahin beispiellosen Verfahren rehabilitiert sein dürfte.

Es war sowieso argumentativ schon sehr zweifelhaft, wie man hier mit Vermutungen, Hochrechnungen und "Wahrscheinlichkeiten" versucht hat, Intel gegen das Bein zu treten, zumal deren Handlungsweise der Rabattierung in der Wirtschaft grundsätzlich gang und gäbe war und immernoch ist.

....

das Monopolferkel hat sich ungeniert der Völlerei hingegeben auf Kosten von Konkurrenz und Verbrauchern. Eine absolute Sauerei und den resultierenden Vertrauensverlust wird auch "Gemüsepatty" aka religious nutjob Pat Gelsinger nicht zurechtbiegen (lügen) können. Intel muss hart und gerecht abgestraft werden.
 
Dittsche schrieb:
das Monopolferkel hat sich ungeniert der Völlerei hingegeben auf Kosten von Konkurrenz und Verbrauchern.
So machen das Big Player.
Dittsche schrieb:
Eine absolute Sauerei und den resultierenden Vertrauensverlust wird auch "Gemüsepatty" aka religious nutjob Pat Gelsinger nicht zurechtbiegen (lügen) können.
Nein- Es ist unser Wirtschaftssystem, welches diese Auswüchse fördert bzw. toleriert. Es ist ja auch nicht alles schlecht daran. Man darf nur nicht immer auf die Extreme blicken.
Dittsche schrieb:
Intel muss hart und gerecht abgestraft werden.
Wofür? Weil sie wie alle anderen Unternehmen versucht haben, alles aus ihrer Marktmacht herauszuholen?
Da musst Du in heutigen Zeiten viele, viele Gerichtsverfahren anstrengen, wenn Du das so siehst.
 
.Sentinel. schrieb:
...

Nein- Es ist unser Wirtschaftssystem, welches diese Auswüchse fördert bzw. toleriert. Es ist ja auch nicht alles schlecht daran. Man darf nur nicht immer auf die Extreme blicken.

Wofür? Weil sie wie alle anderen Unternehmen versucht haben, alles aus ihrer Marktmacht herauszuholen?
Da musst Du in heutigen Zeiten viele, viele Gerichtsverfahren anstrengen, wenn Du das so siehst.

ah die gute alte fatalistische "die welt ist eh scheiße, da macht dies auch nichts mehr" sichtweise. nein danke!
 
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Dittsche schrieb:
ah die gute alte fatalistische "die welt ist eh scheiße, da macht dies auch nichts mehr" sichtweise. nein danke!
Ziterst noch mein "ist ja auch nicht alles schlecht daran" mit und schreibst dann trotzdem so einen Käse?

Den Fall hätte es nicht gegeben, wäre Intel zu dem Zeitpunkt nicht Marktführer gewesen.
Hätte AMD zum damaligen Zeitpunkt genau die gleichen Nummern abgezogen, wäre kein Gerichtsverfahren angestrengt worden.

Und genau der Nachweis, dass AMD ohne Intels "Handeln" besser dagestanden hätte, mehr abgesetzt hätte usw. usf. wurde nicht schlüssig dargelegt.

Was die Gerichte immer wieder betont hatten war, dass sie nich dazu da sind, den Underdog zu einer besseren Marktposition zu verhelfen. Deshalb ist der ganze Fall auch ziemlich delikat.

Das gilt es hier insbesondere zu berücksichtigen. Und da muss schon etwas mehr kommen, als das was da von der Klageseite aufgrführt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wundere mich ein wenig über den Titel, denn nicht der EuGH hat die Strafe aufgehoben sondern das Gericht der Europäischen Union kurz EuG (EuG ungleich EuGH).
Ansonsten wäre eine Revision der EU-Kommission auch gar nicht mehr möglich, denn der EuGH wäre die letzte Instanz. (Möglich wäre natürlich, dass der EuGH nochmal zurückverweist an das EuG).

Diese Entscheidung hat aber eindeutig nicht der EuGH getroffen, sondere das Gericht der Europäischen Union (EuG).
 
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.Sentinel. schrieb:
Ziterst noch mein "ist ja auch nicht alles schlecht daran" mit und schreibst dann trotzdem so einen Käse?
als Mitglied des Milchkartells? Sicherlich.
 
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.Sentinel. schrieb:
Siehe oben. Auf diversen Wegen und schlauen Marktmechanismen wird das auch heute noch "ungestraft" von vielen Firmen praktiziert.
Und haben diese vielen Firmen eine Marktbeherschende Stellung? Wenn fünf gleich große Konkurenten so was machen, ist es was anderes, als wenn man gegen einen Antritt, der 80 Prozent Marktanteil hat.

AMD hat doch selbst sogar ein Beispiel genannt.

AMD hat einem der OEMs CPUs kostenlos angeboten. Dieser OEM wollte die kostenlosen CPUs nicht haben, weil er dann den Intel-Only-Rabat verliert.

Das heißt, AMD kann als Unternehmen noch so effizient sein, er kann an diesen OEM keine CPUs mit Gewinn verkaufen.
Das heißt, der Rabatt von Intel war geignet um ein effizentes, aber kleineres Unternehmen aus dem OEM-Geschäft rauszudrüngen.
AMD müsste deutlich mehr CPUs kostenlos anbieten, befor der Intel-Only-Rabat ausgeglichen ist, und erst ab dann hätte AMD die CPUs an diesen OEM verkaufen können. Also nicht die Effizienz von AMD war entscheident, sondern die Größe, die AMD einfach nicht hatte.
 
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Ich finde ja gerichtliche Pruefungen gut. Aber dass ausgerechnet Intel davon profitiert, gefaellt mir nicht umbedingt und das mit einem neuen CEO, der sich da dadurch bestaetigt fuehlt und am liebsten alte Zeiten mit aggressiven Methoden wiederherstellen moechte.
 
Convert schrieb:
Das heißt, AMD kann als Unternehmen noch so effizient sein, er kann an diesen OEM keine CPUs mit Gewinn verkaufen.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Das Verfahren behandelt letztendlich zwei unterschiedliche Vorgänge.

Rabatte:
the Court of Justice noted that the General
Court, like the Commission, had relied on the assumption that the fidelity rebates granted by an
undertaking in a dominant position were by their very nature capable of restricting competition, with
the result that it was not necessary to analyse all the circumstances of the case or to carry out an
as-efficient-competitor (‘AEC’) test

Und die direkte "Verdrängung" (Saturn - also MSH) á la - Die kriegst die Rabatte nur, wenn Du garkeine Prozessoren mehr von Firma XY in Dein Sortiment aufnimmst.

Fourth, the
General Court also concludes that there was insufficient evidence regarding the capacity of the
rebates granted to Lenovo to have a foreclosure effect, on account of errors made by the
Commission in the quantified assessment of the non-cash advantages at issue. Fifth, the General
Court makes the same finding regarding the AEC analysis for MSH, considering, in particular, that
the Commission provided no explanation at all of the reasons which led it, in the analysis of the
payments made to that retailer, to extrapolate the results obtained, for the purposes of analysing
the rebates granted to NEC, for a one-quarter-year period to the entire infringement period

Die Frage ist, ob AMD mit ihren Produkten in der Lage gewesen wären die Lockversuche von Intel ins Nichts laufen zu lassen.

Hat AMD den doppelt so schnellen Prozessor zum gleichen Preis kann Intel dem Händler zwar großen Rabatt gewähren, der Händler wird diesen halb so schnellen Prozessor am Markt nicht absetzen können, ohne wiederum seine Marge erheblich einzudampfen.

Das wars dann aber auch zu dem Thema jetzt von mir. Das Forum ist kein Geeigneter Platz um so ein komplexes Thema sinnvoll aufzuarbeiten.

Machen wirs kurz - Das Gericht kassiert die Strafe nicht aufgrund von "Formfehlern" oder anderen "Dümmlichkeiten". Dafür hätten die Juristen keine 10 Jahre gebraucht, um das festzustellen.
Wenn so ein großes, großes Verfahren vorerst Platzt, dann ist die Basis der Klage und der Beweisführung nicht ausreichend bzw. der Einspruch Intels ganz oder stellenweise schlüssig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie hoch war denn der Schaden?

Der Schaden war so hoch, dass Intel jahrelang nur 5% mehr Leistung bei seinen Prozessorgenerationen bringen musste, da AMD die Geldmittel fehlten, um ein konkurrenzfähiges Produkt nach dem Fehlgriff der FX-Architektur voran zu bringen.
Diese Geldmittel hätte der Verkauf der damaligen CPUs eingebracht, was durch Intel indirekt unterbunden wurde.

Fehler bei der Beweisführung sind keine Schuldbefreiung, sondern Glück für den Angeklagten.
 
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Komisch, wenn der normale Bürger eine Geldstrafe bekommt, dann wird so git wie niemals davon abgesehen diese Strafe zu erlassen.
 
Majestro1337 schrieb:
Es kann doch nicht sein, dass es unsere moderne Auffassung des Rechtsstaates ist, dass die eigentliche Tat egal ist und sich erledigt hat sobald im Prozess irgend ein Formfehler vorliegt. Das ist der Winkeladvokat at its finest...
Gerade das Gegenteil ist der Fall. Zum Glück leben wir in einem Rechtsstaat, wo die Exekutive aka Behörden nicht nach Gutdünken und eigenem Ermessen Rechtsakte fällen darf. Gefühl ist kein guter Richter.
 
.Sentinel. schrieb:
AMD hätte jederzeit auch solch ein Bonusprogramm oder eine Rabattierung anbieten können.
Das ist genau das, was ich seit Jahren sage. Niemand hat AMD daran gehindert auch solche Verträge zu machen. Haben sie aber nicht.
 
TigerNationDE schrieb:
Das ist genau das, was ich seit Jahren sage. Niemand hat AMD daran gehindert auch solche Verträge zu machen. Haben sie aber nicht.

Warum hat AMD den OEM's nicht solche Verträge untergejubelt, die Intel den Zugang zum Markt verbieten? Weil es illegal ist.

Einfache Antwort. Die damalige Führung von Intel hat jedoch vor illegalen Schritten nicht zurückgeschreckt.
 
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lukas12342 schrieb:
Ich wundere mich ein wenig über den Titel, denn nicht der EuGH hat die Strafe aufgehoben sondern das Gericht der Europäischen Union kurz EuG (EuG ungleich EuGH).
Recht hast du, gut aufgepasst :D
 
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