Windows ist halt ein reines Consumer-Produkt. So wie Fastfood. Da ist alles schon fertig, du weißt nicht was drin ist (willst es auch nicht mal wissen), es befriedigt deinen Hunger kurzfristig und langfristig ist es schlecht für dich. Und im Laufe der Zeit werden immer mehr Schadstoffe eingebaut, und es wird immer teurer (auch wenn du nicht mit Geld zahlst, zahlst du mit deinen Daten).
Linux ist dagegen ein kollaborativ und transparent entwickeltes OS, und auch der Großteil des Ökosystems drumherum ist ja Open Source und damit hat man ein ganz anderes Verhältnis zur Software und es herrscht auch eine ganz andere Kultur, sowohl bei anderen Usern als auch bei den Entwicklern. Man kann halt einfach direkt bspw. auf die Source-Repositories zugreifen, in die Issue Tracker reinschauen, in die Entwickler-Mailinglists, sogar direkt mit Entwicklern kommunizieren ohne eine dazwischengeschaltete "Customer Service"-Drohne, usw... es ist alles viel offener.
Dadurch, dass es so offen ist, wird auch weniger Schindluder getrieben. Es ist keine einzelne Firma, die in den Code reinbauen kann was sie will, sondern man ist immer in einer Art konstanter Verantwortung gegenüber der gesamten Welt (bzw. allen die auf den Code schauen können, was ja letztendlich die ganze Welt ist), da vorrangig auf Qualität zu achten und wer mit Steinen wirft der sitzt halt im Glashaus. Das führt im Endeffekt (nicht immer, aber tendenziell) zu höherer Code-Qualität und eben auch mehr Respekt gegenüber den Usern. Der User ist bei Open Source Software nicht komplett entmündigt, sondern kann jederzeit selbst zum Entwickler werden, oder jemand anderes damit beauftragen, oder Anpassungen vornehmen (lassen) wenn ein Projekt in eine falsche Richtung laufen sollte. Zwischen den Open Source Projekten entstehen dann auch durch die Offenheit Synergieeffekte die allen Projekten zugute kommen (z.B. KDE Plasma & Gnome Devs tauschen sich öfters mal aus, wenn der eine was gutes gebaut hat was der andere auch gebrauchen könnte, etc) und auch für User oder die Distris ist es gut, denn die können sich genau anschauen welches Projekt am Vielversprechendsten für sie ist und dann halt das nehmen statt einem anderen. Projekte, die niemand einsetzen will, sterben dann halt auch mal. Und Projekte, die besonders gut sind, landen dann halt auch mal in allen Distris als Standard. Also sowohl Synergie entsteht, als auch eine gesunde Competition, wer die beste Software abliefert. Und auch wer einfach nur Lernen oder Rumspielen will, kann jederzeit irgendeine Komponente bauen und die für sich selbst einsetzen, auch wenn es dann halt nicht erfolgreich wird. Die Freiheit hat jeder.
Das Open Source Modell bei der Entwicklung ist ja letztendlich auch das was heutzutage bei großen Projekten das Vielversprechendste ist. Linux selbst, aber auch viele andere große Projekte wie Web Browser werden heutzutage von der Basis her kollaborativ entwickelt und dann höchstens in proprietäre Produkte gepackaged die dann noch ein paar Extras enthalten, oft aber auch Malware-Funktionalitäten wie Telemetrie (mit Glück noch mit Opt-Out, aber schön ist das nie). Chrome, Opera und Edge fußen bspw. alle auf der Open Sourdce Chromium-Engine auf, enthalten aber allesamt proprietäre Spyware-Funktionen on top. Das sind auch schöne Beispiele, dass proprietäre Software halt in vielen Fällen nur zur Bereicherung der herstellenden Firmen dient, und die User... ach, wen jucken die schon, viele nutzen eh alles was man ihnen hinwirft... und sowas wie Strafen aufgrund von Datenschutzverstößen oder so bezahlt man aus der Portokasse oder auch gar nicht, wie bspw. auch Steuern. Gibt ja genug mögliche Trickserei, sich um Verantwortung und gesetztliche Pflichten zu drücken.
Dazu kommt natürlich auch noch, dass unter Linux-basierten OS vieles modularer ist, aber das hängt halt auch mit der Transparenz und Offenheit zusammen. Ja, dadurch entsteht auch ein kleiner Mehraufwand auf User-Seite, denn der User ist plötzlich mit Auswahlmöglichkeiten konfrontiert, die er bei proprietären OSsen einfach gar nicht erst hat, bspw.: Auswahl von Desktopumgebung, Auswahl von Soundserver, von Login-Manager (Displaymanager), grafischem Unterbau, Bootloader, Service-Manager / Init-System, usw. Bis hin zur Wahl der gesamten Distribution. Bei Windows gibt's da eigentlich keine Wahl, was natürlich letztendlich schlecht ist, denn der Großteil deines Systems ist quasi von MS vorgegeben, es gibt auch immer nur eine Distri (auch die von MS) da sonst auch niemand legal Windows vertreiben darf, und du hast als Freiheit nur das bisschen was dir halt gnädigerweise übrig gelassen wird, damit du halt ein bisschen dein Wallpaper umstellen kannst usw. Im Vergleich zu den Möglichkeiten der Anpassung, die du in einem wahrlich offenen OS hast, sind das Peanuts.
Dass man mit einem geschlossenen OS auch gut zurecht kommen kann, klar, keine Frage. Gibt ja Leute die sich gerne in goldene Käfige begeben (bei Apple vor allem). Aber Linux zu nutzen ist wie das erste Mal aus einem Gefängnis zu kommen und Freiheit zu genießen. Es erfordert dann halt auch etwas mehr Eigeninitiative und Up-to-date-Bleiben über die diversen Entwicklungen, und es kann zu Diskriminierungen führen von Softwareherstellern die einen ignorieren oder Usern die einen komisch angucken was man da benutzt, aber letztendlich ist die Freiheit wichtiger als alles andere, und wenn wir uns die aktuelle dystopische Entwicklung anschauen mit immer mehr Tracking und Verhaltensanalyse, auch offline durch Kameras mit Personenerkennung, und das alles wird inzwischen dann auch einfach analysiert und durchsuchbar gemacht von KIs, dann ist es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis viel mehr Leute das auch ähnlich sehen. Mit Linux und quelloffener Software steht man zumindest schon mal mit einem Bein auf der richtigen Seite, wenn man so etwas bekämpfen möchte oder zumindest es "denen" schwerer zu machen. Das andere Bein sind dann die Geräte, Firmware, Anwendungsprogramme die ihr nutzt und wie ihr euch im Internet bewegt, usw.