Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

Ich finde das verpflichtende Soziale Jahr super. Hat uns früher auch nicht geschadet. ABER, doch nicht für 2 Euro die Stunde.
Das sollte schon der Mindestlohn sein + eine Abfindung nach den 12 Monaten. So hätte auch jeder Student ein finanzielles Polster für sein Studium und viele mal eine andere "Welt" kennen gerlernt.

Und es gibt nunmal viele Arbeiten,wo so eine Hilfskraft extremst nützlich ist. Sei dass eine Pflegerin einen kräftigen Mann als Hilfe hat um die Patienten zu drehen, sei es, dass eine Pflegerin nachts nicht alleine ist, sondern zu Zweit. Wenn nichts ist, kann sich jeder auch mal abwechselnd hinlegen nachts und die ganze Nachtschicht wird leichter.

Aber 2 Euro die Stunde ist Abzocke (wobei ich die Summe noch nie gehört habe).

Ich bin 1997 mit 1800 DM rausgegangen (Miete + Essensgeld + Tages Zivipauschale,Monatskarte)
 
Trumpf schrieb:
eutsche wandern deshalb aus, weil sie nicht mehr gewillt sind die weltweit höchste Abgabenlast zu stemmen.
Und wieder dieser Mythos. Wir haben keineswegs die höchste abgabenlast der Welt in DE. Das stimmt einfach nicht.

Vor allem sollte man da auch dringend mal zwischen steuern und Sozialabgaben differenzieren. Für letzteres bekomme ich nämlich auch wntsprechend viel in De und bei der steuerlast sind wir nichtmal top 10 weltweit.
 
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Nö, Es wäre, wenn wir Sozialabgaben und Steuern zusammenrechnen, Platz 2. Und das NUR wenn man einen Singel betrachtet, bei Ehepaaren mit Kindern verschiebt sich das ganze nochmal deutlich. Steht ganz klar in deiner Quelle. Bei der Steuerlast sind wir weltweit Platz 17. Wie kann man die eigene Quelle derart uminterprätieren? Die höchste ist eben nicht Platz 2 und eben auch nicht, wenn es nur um Singels geht und Sozialabgaben sollte man grundsätzlich dabei nicht blind gegenüberstellen ohne die dazugehörigen Sozialsysteme zu vergleichen. Denn offensichtlich haben Länder ohne Sozialesystem auch keine Sozialabgaben...

Ist halt genauso ne Mär, dass qualifizierte Zuwanderer ausschließlich auf die Abgabenquote schauen würden und der Rest irrelevant sind. ebenso ist es eine Mär, dass die NETTOabwanderung hundertausende sind. Die Wahrheit ist: Auf 180.000 die abwandern kamen 130.000 zurück. Netto 50.000. Das Thema wurde grade erst mit exakt dem selben Mythen im Weltanschauengsthread angefangen und widerlegt.
 
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shy-Denise schrieb:
Da hab ich als ITlerin aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Es gibt genug freie Arbeitgeber*innen, die würden mich alle mit Kusshand nehmen. Das Gehalt (kein Lohn) ist auch mehr als angemessen.

Jein. Die IT konkurriert zumindest EU weit, wenn nicht weltweit. Ob das Gehalt angemessen ist, bestimmt dieser internationale Markt. 2 meiner Kollegen arbeiten seit 2 Jahren 100% Remote, einer für ein Unternehmen in der Schweiz und der andere für ein internationales Unternehmen ohne Bürogebäude.
Gehalt ist ansprechend, lokale Unternehmen sind nicht mitgegangen als sie vor dem Wechsel nach einer Erhöhung gefragt haben.

Dazu kommt, dass große Unternehmen gar kein Probleme haben Personal zu finden - weil sie in der Regel überdurchschnittlich zahlen oder andere Benefits bieten. Ich arbeite auch in so einem Konzern, wenn wir Mitarbeiter suchen, dann nicht nur Deutschlandweit sondern EU weit oder sogar weltweit. Unternehmen die meinen sie müssen ihre Mitarbeiter vor Ort haben wollen, müssen eben draufzahlen oder länger suchen.

Der Fachkräftemangel im Handwerk oder in Berufen mit Mindestlohn, vor allem Pflege ist auch hausgemacht. Vor allem im Handwerk und Pflege hat man immer mehr mit Subunternehmern gearbeitet, oftmals waren das auch ausländische Kräfte aus Polen/Rumänien etc. Die haben nie den Mindestlohn verdient. Mittlerweile können die aber in ihren Heimatländern ähnlich viel verdienen, damit sie dieses Prozedere nicht mehr mitmachen müssen und auch Corona hat vielen gezeigt, dass die Unternehmen auf die Mitarbeiter oftmals vergessen -> Gastronomie z.B. Natürlich suchen die sich dann andere Lebensgrundlagen.

Unternehmen die Mitarbeiter Vollzeit anstellen (aber auch zu Teilzeit bereit sind), anständige Arbeitsbedingungen bieten und normal bezahlen (mehr als nur ausreichend für die Lebenskosten im Gebiet), haben in der Regel kein Problem Mitarbeiter zu finden. Meist hakt es bei einem dieser 3 Puntke.
 
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VoBick schrieb:
Ich finde das verpflichtende Soziale Jahr super. Hat uns früher auch nicht geschadet. ABER, doch nicht für 2 Euro die Stunde.

"Früher" durfte man sich aussuchen, ob man bei der Bundeswehr dient oder im sozialen Bereich arbeitet. Diese Auswahl sollte es bei einer Verpflichtung wie es früher war, dann ebenfalls geben.

Nicht jeder ist für den sozialen Bereich geboren. Manche können keine Spritzen/Nadeln sehen ... in der Pflege wo mal jemand am Tropf hängt wären die dann ungeeignet.

VoBick schrieb:
Das sollte schon der Mindestlohn sein + eine Abfindung nach den 12 Monaten. So hätte auch jeder Student ein finanzielles Polster für sein Studium und viele mal eine andere "Welt" kennen gerlernt.

Ich wäre zumindest bei einer Vergütung im Niveau der Azubi-Gehälter.

VoBick schrieb:
Und es gibt nunmal viele Arbeiten,wo so eine Hilfskraft extremst nützlich ist. Sei dass eine Pflegerin einen kräftigen Mann als Hilfe hat um die Patienten zu drehen, sei es, dass eine Pflegerin nachts nicht alleine ist, sondern zu Zweit. Wenn nichts ist, kann sich jeder auch mal abwechselnd hinlegen nachts und die ganze Nachtschicht wird leichter.

Tja, aber bei der niedrigen Vergütung wird man dann definitiv sich kein Job in den Bereich suchen. Harte körperliche Arbeit und dann mit einem "Taschengeld" abgespeist zu werden ...

VoBick schrieb:
Aber 2 Euro die Stunde ist Abzocke (wobei ich die Summe noch nie gehört habe).

Da helfe ich gerne aus, es sind 410 EUR Brutto im Monat. (Link) 370 EUR Taschengeld und 50 EUR Verpflegungspauschale.
Wenn ich schon "Taschengeld" lese ... man arbeitet eine normale 40 Stunden Woche ... da will ich kein Taschengeld, sondern eine Vergütung!
 
Trumpf schrieb:
Deutsche Fachkräfte wandern zu hunderttausenden aus,

... und kommen dann oftmals irgendwann in 5 oder 10 Jahren als gescheiterte Existenzen wieder und liegen dann unserem Sozialsystem auf der Tasche.

Ich mein, wer auswandern will soll dies tun. Nur sollte diese Person dann irgendwann auch die neue Staatsbürgerschaft annehmen und somit die deutsche Staatsbürgerschaft abgeben (doppelte Staatsbürgerschaft gibt es nur in seltenen Ausnahmefällen). Sonst wäre das schon eine ziemliche Doppelmoral, wenn man sonst nur über Deutschland schimpft und dann als Absicherung das deutsche Sozialsystem nutzen will ohne in der Zeit der Abwesenheit auch nur einen Cent einzuzahlen.

Wird Zeit, dass wir unser Steuersystem nach dem Vorbild USA umbauen. Dort ist es nämlich so, dass wenn man die US Staatsbürgerschaft / US Citizenship hat, man IMMER in den USA auch Steuern zahlt - völlig egal wo man wohnt. So würde man auch die ganzen Reichen und Influencer erwischen, welche sich im Ausland ein schönes leben machen ohne was für die Gesellschaft beizutragen.

Trumpf schrieb:
Deutsche wandern deshalb aus, weil sie nicht mehr gewillt sind die weltweit höchste Abgabenlast zu stemmen.

... das Produkt von 16 Jahre konservativer Vetternwirtschaft und Lobbypolitik. Die Arbeitnehmer*innen müssen fast die gesamten Steuerlast tragen wohingegen die Reichen und Superreichen fast nichts dazu beitragen. Aber gut, wenn man weiter konservativ CDU, FDP oder sogar AFD wählt wird sich das niemals ändern. Denn all diese Parteien machen nur Klientelpolitik für die Reichen.

Trumpf schrieb:
Außerdem sind die Gehälter nur mäßig.

Europaweit sind die Gehälter sicherlich in der oberen Hälfte.

Trumpf schrieb:
Die Migranten, die zu uns kommen, wandern auch eher in die Sozialsysteme als in den Arbeitsmarkt ein. Das ist ein riesiges Verlustgeschäft, das sich vermutlich nie amortisieren wird.

Du vergisst natürlich zu sagen, dass unser Sozialsystem ohne die ganzen Gastarbeiter*innen von damals schon längst zusammengebrochen wären. Denn all diese Bürger*innen arbeiten hier, sind intrigiert und zahlen auch Steuern in Deutschland.

VoBick schrieb:
Für den IT Beruf ist die Aussage allgemeingültig (auch hier,keine Regel ohne Ausnahme). Das sie nicht alle Berufe der Welt gemeint hat,war glasklar.

Genau, nichts anderes habe ich gesagt. Das ich mich nur auf meine Berufssparte bezogen habe, war doch klar.


hallo7 schrieb:
Jein. Die IT konkurriert zumindest EU weit, wenn nicht weltweit.

Das sehe ich tatsächlich anders. Ich persönlich werde nur bei deutschsprachigen Arbeitgeber*innen arbeiten, und damit sind schon die meisten EU weiten Unternehmen raus. Auch sind andere EU Länder nicht unbedingt attraktiver, vor allem wenn es um Themen wie Gesundheitsversorgung geht.

Bei meinen AG brauchst du auch zwingend einen deutschen Pass. Der Hintergrund ist, dass div. Sicherheitsüberprüfungen gemacht werden müssen. Mehr werde ich hier öffentlich dazu nicht schreiben.
 
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Erkekjetter schrieb:
Nö, Es wäre, wenn wir Sozialabgaben und Steuern zusammenrechnen, Platz 2. Und das NUR wenn man einen Singel betrachtet, bei Ehepaaren mit Kindern verschiebt sich das ganze nochmal deutlich. Steht ganz klar in deiner Quelle. Bei der Steuerlast sind wir weltweit Platz 17. Wie kann man die eigene Quelle derart uminterprätieren? Die höchste ist eben nicht Platz 2 und eben auch nicht, wenn es nur um Singels geht und Sozialabgaben sollte man grundsätzlich dabei nicht blind gegenüberstellen ohne die dazugehörigen Sozialsysteme zu vergleichen. Denn offensichtlich haben Länder ohne Sozialesystem auch keine Sozialabgaben...
Und wie siehts aus, wenn man noch andere Steuern dazu packt? Grundsteuer, die ganzen Steuern für Strom usw (wir haben weltweit teuersten Strom) und was es sonst noch alles für Steuern gibt. Ist dann Familie mit 2 Kindern immer noch auf Platz 17?

Italien ist dort zB hinter uns (oder vor uns,je nach Sichtweise) , aber Italien hat der Staat wenig Geld, die Bürger dafür mehr. Hier ist es umgekehrt. Das kommt sicherlich nicht, weil die Italiener soviele Steuern zahlen und wir so wenig.
 
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VoBick schrieb:
Und wie siehts aus, wenn man noch andere Steuern dazu packt?
Ist dabei berücksichtigt. Wie sonst sollt beispielweise die MwsT erfasst werden, die aber essentiell ist um die Steuerlast zu berücksichtigen.

Ansonsten ist das ehrlich gesagt auch nicht mein Problem, wer die Behauptung aufstellt muss sie belegen. Weder habe ich die Behauptung aufgestellt, noch stammt die Quelle von mir, ich habe sie nur aufgegriffen, da sie ja belegt, dass das, was behauptet wird, durch diese nicht belegt wird.

Aber ich seh schon, einige sind lieber daran interessiert, ihren Narrativ aufrecht zu erhalten statt sich den Fakten zu beugen.
 
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shy-Denise schrieb:
Das sehe ich tatsächlich anders. Ich persönlich werde nur bei deutschsprachigen Arbeitgeber*innen arbeiten, und damit sind schon die meisten EU weiten Unternehmen raus. Auch sind andere EU Länder nicht unbedingt attraktiver, vor allem wenn es um Themen wie Gesundheitsversorgung geht.
Dir ist bewusst das man in vielen IT Bereichen nicht mehr umziehen muss um für ein Unternehmen in einem anderen Land zu arbeiten? Die zahlen dann auch die Steuern in Deutschland, keine Angst. Englisch ist natürlich eine Voraussetzung, aber das ist wohl kein Problem für die meisten Arbeitnehmer in der IT.
Nur stehen diese Unternehmen in direkter Konkurrenz mit den lokalen Unternehmen.

Wir haben auch hier im Forum einen Münchner der ja mittlerweile in ein Schweizer Unternehmen gewechselt ist ohne Umzug oder im Gehaltsthread war auch jemand der von D aus für ein Start up in Kalifornien arbeitet zu extrem guten Bezügen. Das mag alles eine Minderheit sein, aber jeder dieser Arbeitnehmer ist für ein lokales Unternehmen außer Reichweite.
 
VoBick schrieb:
Das sie nicht alle Berufe der Welt gemeint hat,war glasklar.
shy-Denise schrieb:
Das ich mich nur auf meine Berufssparte bezogen habe, war doch klar.
Dass du dich und deinen Beruf meintest, war klar. 🙂 Und dass dein Gehalt auch mehr als angemessen ist, find ich toll. Dürfte bei vielen aber eben nicht so sein. Deswegen mein klitzekleiner Hinweis, dass deine Erfahrung nicht allgemeingültig ist. Das Thema ist ja der generelle Fachkräftemangel in Deutschland und wo die Ursache dafür liegt.
 
hallo7 schrieb:
Dir ist bewusst das man in vielen IT Bereichen nicht mehr umziehen muss um für ein Unternehmen in einem anderen Land zu arbeiten?

In meinem Job als Administratorin*in ist 100% HO eine reine Illusion. Klar, vieles geht von zu Hause aus, aber irgendwann muss man mal Clients aufbauen, Server austauschen oder auch mal patchen. Das geht schlecht remote.

Das mag bei anderen Berufsgruppen wie Softwareentwickler*innen oder Programmierer*innen anders aussehen - daran habe ich nur kein Interesse.

VoBick schrieb:
Tja, das ist halt das problem. Der Genderquatsch führt nicht zum Abbau von Diskrimierungen,sondern verstärkt eher Diskriminierung.

Steile These die man evidenzbasiert vermutlich nicht belegen kann (du darfst gerne entsprechende Quellen nachreichen). Man darf nicht vergessen: Die Leute welche sich hier und in anderen Plattformen wie Facebook über das Gendern aufregen sind eben eine kleine Minderheit der Bevölkerung in Deutschland. Die meisten interessiert es nicht bzw. akzeptieren es einfach.

Gibt ja auch Studien welche belegen, dass Frauen/Mädchen sich eher für Männerberufe interessieren wenn diese sprachlich inklusiv formuliert sind. Man hat eben auf das vorherrschende Patriarchat mit dessen Machtstrukturen keine Lust mehr.

Sind dann die von dir verhassten Genderstudies - aber trotzdem sind es Fakten.

Effekt 3: Kinder trauen sich mehr Berufe zu​

Welchen Job wir uns zutrauen, kann von der Sprache beeinflusst werden – das zeigen auch Experimente mit knapp 600 Grundschulkindern. Werden ihnen Berufe in geschlechtergerechter Sprache präsentiert (etwa Ingenieurinnen und Ingenieure), trauen sich Mädchen viel eher zu, stereotype “Männerberufe” zu ergreifen. Auch Jungen wählen häufiger stereotype “Frauenberufe”, wenn gegendert wird (etwa Geburtshelfer und Geburtshelferinnen).

Die Nennung beider Geschlechter hat allerdings auch einen unerwünschten (und irritierenden) Effekt: Denn die Kinder sollten außerdem einschätzen, wie viel man in dem jeweiligen Beruf verdient, wie wichtig er ist und wie schwer er zu erlernen ist. Das Ergebnis: Wenn ihnen die Berufe in männlicher und weiblicher Form präsentiert wurden, haben sie diese als weniger wichtig und die Bezahlung als schlechter eingeschätzt. Gendern könnte also dafür sorgen, dass sich Kinder mehr Berufe zutrauen und dass Frauen im beruflichen Kontext sichtbarer werden – die Berufe aber gleichzeitig abwerten. Diese Tendenz bestätigen auch andere Studien.
https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/was-gendern-bringt-und-was-nicht/

VoBick schrieb:
Bestes Video zu dem Thema (hier primär Gendersprache) ist das Video von Alicia Joe.

Du vergisst natürlich zu erwähnen, dass Alicia eine Meinugsyoutuberin ist. Und genau das macht sie: sie sagt ihre Meinung. Dadurch ist noch lange nicht richtig was sie sagt.

Das Bmfsfj trifft es mit dem Nagel auf dem Kopf:
Neutrale oder nicht-binäre Pronomen und Sprachformen sind für viele zunächst ungewohnt und können umständlich und schwer lesbar wirken. Hier liegt das Problem jedoch nicht im Bedürfnis von Personen nach Sprachformen, mit denen sie sich angemessen angesprochen fühlen, sondern in der Beschränktheit der deutschen Sprache, die in ihrer bisherigen Form ganze Personengruppen ausblendet.
Quelle S22
 
Es gibt sehr viele Faktoren die zusammen treffen. Hier einige nach Priorität.

  • Demographischer Wandel. Stichwort Bevölkerungspyramide, die in DE zunehmend auf dem Kopf steht. Also weniger Nachrücker.
  • Anspruch: Firmen wollen nur die Besten der Besten
  • Bezahlung: Firmen sind nur bereit das absolut notwendige zahlen
  • Sinkendes Image von vielen Berufen. Stichwort: Traumjob Influencer oder Youtuber. Bäcker, Verkäufer, Dachdecker, Betreuer etc nicht en-vogue.
  • Abwandernde Menschen mit hoher Ausbildung. Beliebt sind Ch, AT, aber auch Nr, SE usw.
  • Einwanderne Menschen mit niedriger oder keiner (anerkannten) Ausbildung. SY, AFG, UK etc.

Jeder erzählt seine Sicht.
Die Firmen klagen über wenige oder unzureichend /schlecht ausgebildete Kandidaten mit überzogenen Vorstellungen und hohen Ansprüchen bei geringer Arbeitsmoral/Belastbarkeit.
Die potentiellen Arbeitskräfte klagen über niedrige Bezahlung und hohen überzogenen Erwartungen.

Fazit: Keine Verbesserung der Situation in nächster Zeit abzusehen.
 
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Kuristina schrieb:
Das Thema ist ja der generelle Fachkräftemangel in Deutschland und wo die Ursache dafür liegt.
Was hier ja alle paar Wochen wieder mit identischen Thesen "diskutiert" wird. Am Ende läuft es in allen Branchen auf das selbe heraus: keine attraktiven Arbeitsbedingungen für die gebotene Vergütung (inkl. immaterieller Zusatzleistungen). In eininigen Bereichen kann die Gesellschaft froh sein, dass die Idealisten alles am Laufen halten. In anderen, nicht lebensnotwendigen Bereichen wachsen die Firmen nicht so schnell wie sie es wollen oder gehen halt pleite.

shy-Denise schrieb:
In meinem Job als Administratorin*in ist 100% HO eine reine Illusion. Klar, vieles geht von zu Hause aus, aber irgendwann muss man mal Clients aufbauen, Server austauschen oder auch mal patchen. Das geht schlecht remote.
Wenn die Firma nicht so klein ist, dass das alles ein Admin erledigen muss, sind es dann halt keine 100% HO sondern "nur" 80-90%.

shy-Denise schrieb:
Die meisten interessiert es nicht bzw. akzeptieren es einfach.
(a) mag stimmen, (b) mit Sicherheit nicht. Viele ignorieren es eher soweit es nicht zwingend nötig ist.

Erkekjetter schrieb:
Denn offensichtlich haben Länder ohne Sozialesystem auch keine Sozialabgaben...
Passt doch. Was bekomme ich dann dafür außer die gefühlte Sicherheit, nicht auf der Straße zu landen, wenn ich das übrig gebliebenen Geld (wenn ich also trotz Vollzeitjob nicht am Existenzminimum lebe) vorher verprasse und nicht für meine eigene Zukunft investiere?

Nahezu jeder, der einer geregelten Vollzeitarbeit nachgeht und die Sozialabgaben (inkl. den AG-Beträgen) selber für vergleichbare Versicherungen investieren müsste, wäre damit viel besser dran.
 
gymfan schrieb:
Nahezu jeder, der einer geregelten Vollzeitarbeit nachgeht und die Sozialabgaben (inkl. den AG-Beträgen) selber für vergleichbare Versicherungen investieren müsste, wäre damit viel besser dran.
Sehe ich genau so.
Vor ca. 3 Jahren wollte ich in eine andere Firma wechseln und habe gekündigt.
Habe mich 3 Monate vorher Arbeitslos gemeldet aber auch direkt gesagt das ich Nahtlos in einen anderen Betrieb wechsel.
Tja es kam Corona, der Vertrag kam nicht zustande und ich war Arbeitslos.

Das erste was ich reingedrückt bekomme ist eine Sperre! weil ich ja nicht dafür gesorgt habe mein Job zubehalten.

Und da ist der Punkt! es heisst doch Arbeitslosenversicherung! was ist dass für eine Versicherung die mich noch bestraft wenn ich grade am verletztlichen bin?

Zumal ich locker 20 Jahre davor nicht ein tag Arbeitslos war.

Ich würde auch gern lieber selbst bestimmen wie und womit ich mich absicher.
 
Cyberdunk schrieb:
Und da ist der Punkt! es heisst doch Arbeitslosenversicherung! was ist dass für eine Versicherung die mich noch bestraft wenn ich grade am verleztlichen bin?

Ja, aber auch nur weil du selber gekündigt hast. Und das Risiko war dir vorher bekannt. Man kündigt eigentlich erst sobald der neue Vertrag unterschrieben ist (bzw. man klärt vorher ab ob man einen Auflösungsvertrag machen kann. Unterschreiben tut man den dann erst wenn der neue Vertrag da ist. Ein Auflösungsvertrag ist in der Regel die deutlich einfachere Methode weil man da nicht an Kündigungsfristen gebunden ist.).
Ich finde das deutsche System gut, dass es mit reiner Eigenverantwortung nicht klappt sieht man ja in den USA. Die gesundheitliche Versorgung ist stellenweise katastrophal und nicht ansatzweise auf dem Level von Deutschland.
 
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Höhere Löhne bedeutet gleichzeitig auch höhere Preise.

Alter Banker-Spruch:
"Hin und her macht Taschen leer."
 
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shy-Denise schrieb:
Ja, aber auch nur weil du selber gekündigt hast.
Ja und? das sollte auch mein recht sein.
Wenn ich entscheide die Firma zuwechseln ist das doch meine sache, und wenn es schief geht sollte ich ohne Probleme das Geld was ich in die Versicherung! eingezahlt habe auch zum übergang ohne Probleme wieder ausgezahlt bekommen.
Ich habe xx Jahre eingezahlt muss aber betteln und sanktionen ertragen wenn ich was zurück will? bitte das kann es doch nicht sein.

Wie gesagt, ich würde gerne selbst entscheiden wie ich mich gegen die Arbeitslosigkeit absicher.
 
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@Cyberdunk Dem stimme ich zu 100 % zu.

Meine Partnerin hat selbst gekündigt, weil es auf gar keinen Fall mehr funktionierte. Die neue Stelle beginnt am 01.01.

Der Arbeitgeber (Öffentlicher Dienst) wollte es über einen Aufhebungsvertrag regeln (um den Abgang hinauszuzögern). Selbst der Aufhebungsvertrag hätte eine Sperrzeit zur Folge.

Bis dahin gibt's keinen Cent. Beim Bürgergeld könnte ich es ja verstehen aber definitiv nicht bei der Arbeitslosenversicherung.
 
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VoBick schrieb:
Ich finde das verpflichtende Soziale Jahr super. Hat uns früher auch nicht geschadet. ABER, doch nicht für 2 Euro die Stunde.
Das sollte schon der Mindestlohn sein + eine Abfindung nach den 12 Monaten. So hätte auch jeder Student ein finanzielles Polster für sein Studium und viele mal eine andere "Welt" kennen gerlernt.
Das Studium sollte komplett kostenlos sein, ein Stipendium obligatorisch, damit man damit die laufenden Kosten für Wohnung und Verpflegung bezahlen kann.

Für biologisch weibliche Personen (weil besser geeignet) das verpflichtende soziale Jahr, für biologisch männliche Personen (weil dafür besser geeignet) die Wehrpflicht, gern auch für mehr als ein Jahr. Ausnahmen bzgl. des biologischen Geschlechts sind gern gesehen.

Die komplett verweichlichte und dekadente deutsche Jugend braucht mehr Verpflichtungen und nicht mehr Rechte.
 
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