BridaX schrieb:
Im Grunde gibt es zwei Wellen. Die Generation vor den Babyboomern und die Boomer selbst. Die Erste Welle wird in den nächsten 10 Jahren abebben, die Zweite danach, über einen Zeitraum von 30 Jahren.
Erstmal Danke für den Link - kannte ich noch nicht.
Aber: Die Gruppe zwischen 70-90 ist vergleichsweise klein, und da werden schon viele aus Gesundheitlichen Gründen im Altenheim sein. Ich glaube nicht, dass da nennenswert Wohnraum frei wird. Aber ich kann mich natürlich auch Irren. Bei den Boomern muss man dafür nicht diskutieren, aber das wird noch dauern.
BridaX schrieb:
Sofern wir in Deutschland keine massive Zuwanderung erleben, wird immer mehr Wohnraum frei.
Ich glaube so eine Menge an Zuwanderung, wie wir sie Ökonomisch bräuchten, oder dass sie nennenswerten Einfluss auf unsere Wohnraumquote hat, werden wir nicht erleben.
BridaX schrieb:
Sicher? Das höre ich wiederum zum ersten mal. Bis 2021 wurden Kredite super locker vergeben, zu historisch niedrigen Zinsen. Ob Wertpapier, Konsum- oder Baufinanzierungskredite... Das hat sich erst Ende letzten, Anfang diesen Jahres geändert.
Niedrig und relativ einfach ja, aber daran haben sich die Immobilienpreise auch orientiert.
Eine einfache Doppelhaushälfte kostete (Und kostet immer noch) über 300k€, in einem Zustand, dass das Gebäude erst mal Kernsaniert werden muss.
BridaX schrieb:
Und hier liegt das Hauptproblem, die höhe der Miete und die Größe der Wohnung. Ist die Bude aus Gold?
Die Größe? Ich brauche Platz für meinen Schreibtisch (Homeoffice) und habe 2 Katzen - 64m² sind mir eigentlich zu wenig, insbesondere aufgrund des Schnittes der Wohnung. Wohnküche + Schlafzimmer.
Klar kann man jetzt argumentieren, dass Katzen + Homeoffice Luxus sind, aber ganz ehrlich? Wofür arbeite ich überhaupt? Damit ich mir bis 30 gar nichts leisten darf, um mir dann als sozialer Krüppel eine überteuerte Immobilie zu kaufen, die ich mir trotzdem kaum leisten kann?
BridaX schrieb:
Ab 60qm fangen für mich Pärchenwohnungen an, Dreizimmerwohnungen. Du solltest unbedingt zusehen, eine alternative Wohnung zu finden. Gerade aktuell tut sich so einiges auf dem Immobilienmarkt, da sollte sich doch was finden?
Hast du dir den Immobilienmarkt in Köln mal angeschaut? Ich habe kein Auto, und selbst wenn, gibts hier keine Parkplätze. Ich bin also auf die Öffis angewiesen. Ich bin die ersten 2 Jahre jeden Tag eine Stunde gependelt - aber da sind wir wieder beim Thema: Wie sehr schränke ich mich ein?
BridaX schrieb:
Dann lies bitte nochmal meinen Anfangskommentar zu dem Thema: Ich habe über 1 Jahr versucht etwas zu finden - quasi unmöglich gewesen als Single. Als Vollzeit Berufstätiger wohne ich nicht in einer WG, und sonst gab es schlicht nichts, wo ich eine Rückmeldung bekommen habe. Maximum der Gefühle war eine Absage, weil man jungen Familien den Vortritt lassen möchte. Junge Familie in einer 60m² 2-Zimmer-Wohnung - da sieht man wie verzweifelt die Leute sind.
BridaX schrieb:
1980 lag der Wohnraum pro Kopf noch bei 30 Quadratmetern! Heute bei 50...
Was bestimmt nicht daran liegt, dass es heute deutlich mehr Singles gibt...
Einen gewissen Grundplatzbedarf braucht man immer, und Wohnungen mit 30m² gibt es kaum. 1990 gab es laut Statista noch 11.378 Singlehaushalte, 2020 waren es 16.476.
BridaX schrieb:
Das sagst du so... Rund 5 von 12 Monaten arbeitest du alleine für deine Wohnung. Spätestens nach der Erkenntnis, würde ich diesen Luxus gegen Zeit (kleinere, günstigere Wohnung) tauschen wollen.
Wie gesagt - wenn ich eine Wohnung kriegen würde, gerne. Ich habe aber das Problem, dass ich wegen Homeoffice und Katzen gerne 60m² haben würde, und die Wohnung mit den Öffis erreichbar sein muss. Irgendwie muss ich zur Arbeit kommen, weil 100% Homeoffice gibts nicht bei uns.
Mein Hauptproblem ist folgendes: Natürlich, wenn ich all deine genannten Punkte so umsetzen würde, dann wäre das machbar. Aber zu welchem Preis? Mich nervt bei der ganzen Debatte, wie schwierig es geworden ist, an diesen Punkt zu kommen, sich eine Immobilie leisten zu können. Dann kann ich jemandem sein verranztes EFH zu Wucherpreisen abkaufen, muss es dann Kernsanieren (Sowie Energetisch sanieren) und trotzdem Angst vor Altersarmut haben.
Es ist nicht die reine Immobiliensituation die mich so unzufrieden macht, das ist vielleicht etwas falsch rüber gekommen. Es ist die Gesamtsituation. Wofür arbeite ich überhaupt Vollzeit. Der einzige Weg, sich ein Eigenheim kaufen zu können, ist, in seinen jüngeren Jahren auf quasi alles zu verzichten. Das ist ein richtig besch... Geschäft. Und dann muss man sich von der Politik und den Babyboomern ständig dumme Sprüche anhören, während die Sozialbeiträge in den nächsten Jahren ins unermessliche steigen werden, weil sich die verschlafene Demografiepolitik der letzten Jahrzehnte langsam bemerkbar macht, und die Babyboomer trotzdem alle mit 60 in den Ruhestand kommen, mir Unterstützung der Politik. Der einzige Wermutstropfen ist, dass die Leute, die hier mitverantwortlich sind, selbst auch durch den Mangel an Arbeitskräften darunter leiden werden.
Die Zukunftsaussichten für DE sind einfach scheiße. Das ist mein Hauptproblem.