Sammelthread Fahrradkauf, Beratung, Zubehör usw.

sedot schrieb:
War eine Anmerkung,
Die Rahmen kommen aus China, wo der Firmensitz ist, ist an dieser Stelle völlig irrelevant. Für mich also beides chinesische Rahmenhersteller.

sedot schrieb:
Was meinst du mit Standard?
Ein Lastenrad ist kein Rahmen von der Stange, ein Postrad ebenfalls nicht. Da wird sich schon jemand ein paar Gedanken gemacht haben und ein paar dicke Stangen zusammengeschweißt haben. Die Räder sind für diesen Zweck gebaut, schon mal ein Bahnrad angehoben? Damit könnte vermutlich auch ein Elefant herumfahren.
1725564209225.png
 
Hier mal die Spezifikation der Ryde Andra 40.
Für City- und Tourenräder ist diese Felge ideal.
Dass bei vielen neuen Rädern keine wirklich verlässlichen Systemgewichtsangaben gemacht werden, finde ich fragwürdig, vor allem in Bezug auf die Belastungsfähigkeit und damit Fahrsicherheit.
Gerade bei chinesischen Alurahmen und zu schwachen Felgen und Bremsen, wenn +130 Kilogramm dauerhaft anliegen und das ist bei einem Reisetrekkingrad durchaus der Fall, wenn man selbst kein Leichtgewicht ist und noch zuladen möchte.
Ich sehe immer wieder stark übergewichtige Radsportler, die auf einem Rennrad mit sehr dünnen Reifen unterwegs sind und auch steile Abfahrten mit hoher Geschwindigkeit hinunterfahren.
Ich denke mir dann immer, wenn das mal gut geht!
Es kann dich das Leben kosten, wenn in diesem Moment etwas wegen Überlastung bricht.

Screenshot 2024-09-05 222651.png
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: JMP $FCE2 und Banger
xexex schrieb:
Nur leider wahr oder sag mir wieso damit nicht auf den Webseiten geworben wird? Wie ermittelst du das maximale Gewicht, wenn dir nicht einmal der Rest des Aufbaus bekannt ist oder der Einsatzzweck?
Ja, gute Frage, als Kunde wünsche ich mir mehr Transparenz.
Ich kenne die (Hersteller-)Angaben für Sattel, Laufräder (+Reifen) und Gepäckträger bei meinem Rad. Wie genau diese sind, keine Ahnung. Was half bei der Auswahl waren zum Beispiel Erfahrungen anderer Nutzer, die ähnliche Anforderungen haben und bei denen die Komponenten keine Probleme verursacht haben in Sachen Haltbarkeit. Ein bisschen Transfer-Leistung ist schon möglich, wenn davon ausgegangen wird, dass Hersteller gleichbleibende Qualität liefern.

xexex schrieb:
Du kannst für ein Alurohr sicherlich die Zugkraft ermitteln, die Biegefestigkeit und andere Materialwerte, jetzt aber zu sagen dieser Rahmen trägt einen 100kg Fahrer und dieser einen 120kg? Vergiss es!
Keine Ahnung, ich habe mich damit noch nicht im Detail mit Qualitätsstandards, Zertifizierungen und dergleichen in der Fahrradbranche beschäftigt. Es gibt diverse. Wenn mir das Thema wichtig(er) wäre würde ich gezielt vor dem Kauf nachfragen.
xexex schrieb:
Ein Lastenrad ist kein Rahmen von der Stange (…)
Versteh ich jetzt nicht. Denkst du Lastenrad-Rahmen ganz allgemein wären irgendwie Sonderanfertigungen? Natürlich fallen die als Endprodukt aus irgendeinem industriellen Prozess. Genauso bei den allermeisten anderen Rahmen-Bauformen, die nicht von einem Rahmenbauer kommen.

blende11 schrieb:
Geht anscheinend NICHT mit Felgenbremse.
Andra 40 R ist für Rim Brake (also Felgenbremse) laut Website des Herstellers.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: blende11
sedot schrieb:
Keine Ahnung, ich habe mich damit noch nicht im Detail mit Qualitätsstandards, Zertifizierungen und dergleichen in der Fahrradbranche beschäftigt.
Siehe Link von vom @Necrol
Anders als bei Kraftfahrzeugen gibt es bei Fahrrädern keine Allgemeine Betriebserlaubnis. Für Rahmen und Gabeln gibt es auch sonst keinerlei gesetzliche Vorschriften, was Sicherheitsstandards, Bemaßung, Belastungsgrenzen und ähnliche Sicherheitsaspekte betrifft. Lediglich einige Komponenten müssen Sicherheitsprüfungen erfüllen – beispielsweise die Beleuchtungsanlage.
Eine Orientierung für Sicherheitsfragen von Fahrradrahmen ist die DIN 79100 bzw. DIN 79100 Plus. Sie greift beispielsweise Fragen wie die Fußfreiheit oder die Mindesteinstecktiefe von Vorbau und Sattelstütze auf. Auch hinsichtlich der Festigkeitsprüfung von Rahmen findet man standardisierte Testverfahren. Jedoch ist die DIN eine freiwillige Norm ohne gesetzliche Verbindlichkeit.
Es wurden schon oft zum Beispiel vom ADAC Baumarkträder getestet, die beim ersten größeren Loch durchgebrochen sind. Es gibt bei Rädern keine Crashtests oder Vorgaben welche Kraft ein Rahmen in welcher Richtung aushalten muss. Das ist eine Mischung aus etwas Materialkunde und einiges an Erfahrungswerten aber eben keine Wissenschaft an sich.

Was sagt denn auch ein Wert von 120kg Gesamtgewicht aus? Auf gerader Strecke? Auf Asphalt? Auf Kopfsteinpflaster? Mit einer Starrgabel oder einer Federgabel? Wie willst du die Belastung ohne ein festgelegtes Szenario kilogenau für einen Rahmen ermitteln? Gar nicht!

Natürlich gibt es stabilere und weniger stabile Rahmen, da würde ich aber schlichtweg zu einem MTB Rahmen greifen, statt auf ein besonders stabilen Rennradrahmen hoffen oder wenn es mir besonders wichtig ist, zu einem Stahlrahmen greifen, da er eine Überbelastung besser verzeiht.

sedot schrieb:
Denkst du Lastenrad-Rahmen ganz allgemein wären irgendwie Sonderanfertigungen?
Mit welchen Ziel ein "Lastenrad" Rahmen hergestellt wird, steht doch schon im Namen oder? Wiegt der Rahmen 30, 40 oder 50kg? Wen interessierts, es ist ein Lastenrad! Bei einem Gravelbike achtet hingegen so gut wie jeder auf das Gewicht, sonst würden wir noch heute gemuffte Stahlrohrrahmen verbauen mit 2mm Wandstärke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gerade meine Bestellungen überprüft.
Nachdem mir vor längerer Zeit bei voller Fahrt die Felgenflanke am Vorderrad aufgerissen ist (Materialermüdung durch die Felgenbremse), habe ich beide Laufräder gegen zwei neue ausgetauscht.
Das war mehr als übel, es gab aus dem Nichts einen mächtigen Knall, weil die Felgen-Aluflanke sich nach außen abgelöst hat und daraufhin der Schlauch geplatzt ist (5 bar Luftdruck), dieses dünne, messerscharfe Metall (ca. 30 cm Länge) hätte mir böse den Unterschenkel aufschlitzen können.
Ich hatte Glück im Unglück, denn es passierte auf einer geraden, flachen Strecke, ich war nicht so schnell unterwegs und habe mich nicht am scharfen Aluminum verletzt.
Durch das breite 26 Zoll Vorderrad konnte man die sofortige Zerstörung des Vorderrades und das abrupte Abbremsen noch einigermaßen kontrollieren und fahrerisch meistern, mit dünnerem Reifen und höherer Geschwindigkeit wäre das sicher nicht so glimpflich ausgegangen.
Wäre es bei einer schnellen Abfahrt passiert, dann gute Nacht.
Bin auch nicht gestürzt, aber Vorderrad, Schlauch und Mantel waren natürlich kaputt.
Ich fahre jetzt Ryde Zac-19 mit Deore Achse, die sind auch mit 120 kg angegeben.

Screenshot 2024-09-05 225040.png
 
Zuletzt bearbeitet:
blende11 schrieb:
Ich fahre Ryde Zac-19 mit Deore Achse, die sind ebenfalls mit 120 Kilogramm angegeben.
Die Felge sieht vom Aufbau stabil aus, jedoch würde ich niemals mehr eine 19mm Felge fahren wollen, zumindest nicht mit Reifengrößen um die 45-55mm. Schmale Felgen brauchen grundsätzlich mehr Druck, sonst fahren sie sich schwammig, mir würde sie so gar nicht zusagen.

Bräuchte ich ein hohes Gewicht, dann eher sowas in der Art. Solide, 30mm breit, geöst, gesteckt.
1725570537062.png

https://www.dtswiss.com/de/komponenten/felgen-mtb/enduro/e-593

Oder halt sowas, wenn es richtig extrem werden soll.
1725570702659.png

https://www.dtswiss.com/de/komponenten/felgen-mtb/hybrid-utility/u-623
Ergänzung ()

Persönlich fahre ich derzeit aber sowas, das geht in die ganz andere Richtung ;)

1725570995765.png

1725570969508.png

https://www.wtb.com/collections/adventure-road-gravel-rims/products/kom-light-i25
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: blende11
xexex schrieb:
Es wurden schon oft zum Beispiel vom ADAC Baumarkträder getestet (…)
Du machst gerade viel cherry picking argumentativ. Ich hab nicht behauptet alles wäre immer toll, gegen mehr Tests von sicherheitsrelevanten Bauteilen hab ich nix einzuwenden.
xexex schrieb:
Natürlich gibt es stabilere und weniger stabile Rahmen, (…)
Wenn es keine ausreichende Testung gibt deiner Meinung nach wie kommst du zu der Annahme?
Wegen meiner Vorlieben bin ich tatsächlich in der Fraktion Stahlrahmen, hatte aber auch schon einen sehr alten Rahmen der an der Tretlager-Muffe gebrochen ist, weil durchgerostet. Zu dem Zeitpunkt war der Rahmen locker 30 Jahre alt.

xexex schrieb:
Wiegt der Rahmen 30, 40 oder 50kg?
Weder noch, wie du leicht selbst herausfinden kannst. Zulässiges Systemgewicht mag nicht immer angegeben werden, das Gewicht des jeweiligen Rahmens überwiegend schon. Ein dem Postrad Bild von dir ähnlichen Rahmen gibts für 90€ bei ebay, wiegt ~7kg ohne Gabel.
blende11 schrieb:
Ich fahre jetzt Ryde Zac-19 mit Deore Achse, die sind auch mit 120 kg angegeben.
Diese Felge hatte ich auch mal, war okay am Vorderrad, habe ich aber gegen eine breitere getauscht um Reifenschäden zu vermeiden.

Die Daumenregel ist, Felgen-Maulweite mal zwei ist sinnvolle Reifenbreite um Verschleiß zu begrenzen. Bei Felgenbremsen macht es Sinn gelegentlich die Felgenflanke zu messen oder genau zu kontrollieren, sobald die (Außen-)Flächen nicht mehr plan sind macht es Sinn zeitnah zu tauschen.

Davon abgesehen, wie mir gerade eingefallen ist, die Andra 40 Felge ohne geschliffene Felgenflanken habe ich in neu hier stehen. Das Material ist schon großzügig dimensioniert, hätte persönlich keine Bedenken das Teil auch mit Felgenbremse zu fahren. Gute fertige Laufräder gibts bei kurbelix.de.
Falls du irgendwie Detailfotos brauchst sag Bescheid.

Mein Hinterrad hat eine Sun/Ringle Ditch Witch Felge, gabs im Sonderangebot und hält mit Felgenbremsen jetzt schon einige Jahre gut, ist auch 559x25 – bisher habe ich keinen Grund das Ding zu tauschen.
 
sedot schrieb:
Ein dem Postrad Bild von dir ähnlichen Rahmen gibts für 90€ bei ebay, wiegt ~7kg ohne Gabel.
Gut, dann hast du so ein richtiges Post- oder Bahnrad scheinbar noch nie in der Hand gehabt.
1725608491809.png


Aber worüber diskutieren wir hier eigentlich? Du kamst mir Rädern aus der absoluten Nische die mit dem Zweck gebaut werden viel Ladung aufzunehmen und/oder besonders robust zu sein. Da packt man dann halt Stahlrohre mit 2mm Wandstärke drauf und dann ist das Rad auch stabil und hält was aus. Nur was hat es denn mit normalen Fahrradrahmen zu tun, die möglichst wenig wiegen sollen?

Nehmen wir man das Giant ToughRoad als Beispiel.
1725608696664.png


Wo ist denn da was besonders stabiles oder schweres verbaut worden? Dann nehmen wir mal so ein Bergamont Rad als Vergleich, was ähnlich aufgebaut ist.
1725609091918.png

https://www.bergamont.com/global/en/product/bergamont-vitess-7-gent?article=291049056

Willst mir etwa erzählen das ToughRoad hat einen besonders stabilen Rahmen? Besonders stabil heißt zwangsläufig besonders viel Material und entsprechend viel Gewicht, da kann kein Hersteller zaubern. Das Mietrad von der Bahn wiegt schlappe 24kg ein Postrad 30kg, das ist schlichtweg nicht mit "normalen" Rädern vergleichbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
blende11 schrieb:
Nachdem mir vor längerer Zeit bei voller Fahrt die Felgenflanke am Vorderrad aufgerissen ist (Materialermüdung durch die Felgenbremse), habe ich beide Laufräder gegen zwei neue ausgetauscht.
Es gibt ja teilweise bei Felgen, die für Felgenbremsen geeignet sind eine Verschleißanzeige, da müsste man dann natürlich ab und an mal nachschauen.
xexex schrieb:
Gut, dann hast du so ein richtiges Post- oder Bahnrad scheinbar noch nie in der Hand gehabt.
Wie kann denn dort der Rahmen "30, 40 oder 50kg" wiegen, wenn das ganze Rad 'nur' 33kg auf die Waage bringt?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot
Incanus schrieb:
Wie kann denn dort der Rahmen "30, 40 oder 50kg" wiegen, wenn das ganze Rad 'nur' 33kg auf die Waage bringt?
Die Diskussion ist scheinbar sinnlos an dieser Stelle, weil es um den grundsätzlichen Unterschied geht. Du kannst keine Lastenräder in den Raum werfen, die einfach nichts mit normalen Rahmen zu tun haben. Niemand würde sich ein 30kg Gravel Biobike kaufen, also wird möglichst gewichtsoptimiert gebaut, egal ob das Rad später für 120kg oder 160kg Systemgewicht ausgelegt wird, siehe meine Beispiele oben.

Bei dem Postrad solltest du vielleicht mal ein Blick drauf werfen was dort der "Rahmen" ist. Das Teil wird so fertig geschweißt, mit Körbchen und Anbauteilen um die Stabilität weiter zu erhöhen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot
xexex schrieb:
Aber worüber diskutieren wir hier eigentlich? Du kamst mir Rädern aus der absoluten Nische die mit dem Zweck gebaut werden viel Ladung aufzunehmen und/oder besonders robust zu sein.
Weiß ich auch nicht was du so ausdauernd diskutieren musst. Lastenräder sind keine Nische und im Alltag angekommen. Gewerbe, Private, Verleih – alles da.
Es gibt auch nicht nur eine Bauform, sondern sehr viele die ganz unterschiedliche Bereiche abdecken.
xexex schrieb:
Da packt man dann halt Stahlrohre mit 2mm Wandstärke drauf und dann ist das Rad auch stabil und hält was aus.
Es gibt auch Lastenräder aus anderen Materialien, Alu zum Beispiel. Hat mit Dauerfestigkeit wenig zu tun, imo. Zeigen auch deine Bilder, oben Alu unten Stahl.
xexex schrieb:
Nur was hat es denn mit normalen Fahrradrahmen zu tun, die möglichst wenig wiegen sollen?
Das sind normale Rahmen. Rahmen müssen nur bei einem überschaubaren Klientel wenig wiegen, der Mehrheit der Radfahrenden wird das Gewicht nur des Rahmens herzlich egal sein.
 
xexex schrieb:
Du kamst mit Lastenrädern und Nischenbereichen, die einfach nichts mit normalen Rahmen zu tun haben.
Nein, kam ich nicht.
xexex schrieb:
Bei dem Postrad solltest du vielleicht mal ein Blick drauf werfen was dort der "Rahmen" ist. Das Teil wird so fertig geschweißt, mit Körbchen und Anbauteilen.
Selbst dann müsstest Du immer noch Räder, Sattel, Lenker, Gabel abziehen und wärst weit unter 30kg. Außerdem sehe ich auf dem Foto jede Menge Schraubverbindungen, die Gepäckträger und Stützräder sind wohl nicht angeschweißt und somit kein Teil des Rahmens.
 
sedot schrieb:
Rahmen müssen nur bei einem überschaubaren Klientel wenig wiegen,
Das ist deine Meinung, nicht die der Fahrradhersteller. Sonst würden alle weiterhin Räder aus dicken Stahlrohren zusammenschweißen und Carbon wäre gar nicht erst im Einsatz.

Was glaubst du wieso Stahlrahmen so selten geworden sind, fast alle Rahmen nur noch geschweißt und nicht mit Muffen hartgelötet werden und wieso dünnwandige Alurahmen und Carbon heutzutage zum Standard wurden? Weil die Leute das Gewicht nicht interessiert?

Dein Vergleich mit den Lastenrädern hinkt, wie ich bereits gesagt habe. Wir reden über Sportwagen und du kommst mit einem LKW, so ungefähr darfst du dir das vorstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich würde Stahlrahmen bei Reise- und Trekkingrädern bevorzugen.
Schade und bedauerlich das die meisten Fahrradbauer von noch bezahlbaren Fahrrädern bei ihren Rahmen voll auf Aluminium und Carbon setzen.
Diese Rahmen werden günstig und ohne große Umweltschutzauflagen massenhaft in China produziert.
Vom Umweltschutz her ist Aluminium die schlechtere Variante gegenüber Stahl.
Da müsste auch von Verbraucherseite mehr Druck auf die Radhersteller ausgeübt werden, wieder Stahlrahmen zu verbauen!

Bei der Gewinnung und Verarbeitung von Aluminium und Carbon fallen viele, sehr toxische Abfallprodukte an, die bei Unfällen – wie zum Beispiel 2010 in Ungarn – schnell zu erheblichen Umweltschäden führen können. Auch der Abbau von Aluminium findet sehr häufig unter sehr fragwürdigen Bedingungen statt.
Bezieht man dann noch die oben erwähnte hohe Lebensdauer von Stahl in die Rechnung mit ein, schont Stahl unsere Ressourcen tatsächlich am besten: Der Abbau ist meist politisch und umwelttechnisch unbedenklich, die Herstellung verbraucht weniger Energie und hinterlässt weniger umweltschädliche Abfallprodukte und die einmal produzierten Rahmen haben bei guter Pflege eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer.
Zitat/Quelle: Raketerad

Das Rakete Trekkingrad finde ich mit 25CrMo4 Stahlrahmen & -gabel gut, kann man auch selbst nach auswählbaren Komponenten konfigurieren, Einstiegspreis ab 1.249 €.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Necrol
Naja, dein Zitat ist von einem Hersteller der ausschliesslich Stahlrahmen herstellt. Ich seh hier den Umweltschutzaspekt aber ich find fuer 1-2 kg eines Produkts, dass ich vllt alle x Jahre neu kaufe, kann ich das für mich guten Gewissens ignorieren.

Ein Carbonrahmen verursacht sicher 15x soviel CO2 ggü einem Stahlrahmen. Nur ist das in absoluten Zahlen echt wenig, vllt 60 kg. Das sind 25-30 Liter Benzin. Und das Carbon footprint Äquivalent von nichtmal 400 g Rindfleisch. Die Zahlen verblassen dann komplett wenn man sich die Tonnen an Carbon, Alu etc anguckt die in neueren Autos verbaut werden.
 
blende11 schrieb:
Vom Umweltschutz her ist Aluminium die schlechtere Variante gegenüber Stahl.
Mit dieser Aussage wäre ich vorsichtig, da Stahl heutzutage größtenteils aus China kommt. Die Frage würde sich nur beantworten lassen, wenn wir die Recyclingquoten berücksichtigen. Alu oxidiert nicht und ist praktisch endlos recyclebar, das gilt für Stahl nur dann, wenn es nicht irgendwo vor sich hin oxidiert.

Bei Alu muss man klar unterscheiden! Alufolie oder Alukapseln die in der Mülltonne laden und später nur noch schwierig aus dem Hausmüll herauszusortieren sind, darf man durchaus als Problem sehen. Komponenten aus Alu die man mit hoher Sicherheit später fast sortenrein wieder einschmelzen kann nicht zwingend. Vielleicht wird daraus kein Fahrrad mehr, für eine Dose reicht es aber und Alu verarbeiten wir noch im großen Maße in Deutschland.

Bei Carbon gebe ich dir hingegen absolut recht, das gleiche Problem haben wir aktuell vor allem mit den ganzen Windrädern. Zwar wird die Windenergie als ökologisch angesehen, für den Müll der später aus den Windrädern entsteht, haben wir noch keine Verwendung.
Die Entsorgungsbranche in Deutschland fordert beim Bau von Windrädern ein Umdenken, um das langfristige Müllproblem der Rotorblätter zu lösen. Die mit Carbon oder Glasfaser verstärkten Teile würden nach ihrer Demontage oft verbrannt oder im Ausland deponiert, erklärte der Präsident des Entsorgungswirtschaftsverbandes BDE, Peter Kurth. "Deutschland stellt seit Jahrzehnten Windanlagen auf die Felder, die nicht vernünftig verwertbar sind". Dies führe zu einer ärgerlichen Ressourcenverschwendung.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/recycling-branche-warnt-vor-muellproblem-windraeder-100.html
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: JMP $FCE2 und Banger
xexex schrieb:
Das ist deine Meinung, nicht die der Fahrradhersteller.
Selbstverständlich argumentiere ich aus meiner Perspektive und vertrete keine Unternehmen oder Marketingabteilungen.
Aber gut, mein Eindruck ist du hast kein Interesse daran einfach einzugestehen, dass deine Aussage einfach nicht so zu verallgemeinern ist wie du es tatest.
xexex schrieb:
Du glaubst doch nicht etwas bei den Fahrrädern die auf ein höheres Gesamtgewicht ausgelegt sind, der Rahmen besonders stark ausgelegt wird?
Einige Beispiele aus der Branche hatte ich aufgezeigt. Es gibt noch mehr.

xexex schrieb:
Was glaubst du wieso Stahlrahmen so selten geworden sind, fast alle Rahmen nur noch geschweißt und nicht mit Muffen hartgelötet werden und wieso dünnwandige Alurahmen und Carbon heutzutage zum Standard wurden?
Stahlrahmen sind nicht selten. Auch Räder mit gemufften Rahmen sind kaufbar, hochwertigere tatsächlich seltener, ja.
Ich glaube Unternehmen handeln auch aus ökonomischen Interesse heraus, was dazu führen kann, dass sich Dinge verschieben oder sich das Angebot (partiell) wandelt. Gibt genug die auch kleinere Nischen bedienen oder eben fertigen ohne dem aktuellen Trend zu folgen.
Alu und Carbon werden als Werkstoffe genauso verwendet wie Edelstahl oder Titan. Bambus ist wirklich selten.
xexex schrieb:
Dein Vergleich mit den Lastenrädern hinkt, wie ich bereits gesagt habe. Wir reden über Sportwagen und du kommst mit einem LKW, so ungefähr darfst du dir das vorstellen.
Als Gravelbike zum Beispiel das Bombtrack Beyond 1, Stahl, 140kg Systemgewicht laut Hersteller.
https://www.bombtrack.com/complete-bikes/beyond-1
Soviel dann auch dazu.
 
xexex schrieb:
Alu oxidiert nicht

Das tut es schon nur erstens weitaus geringer als Stahl und zweitens wächst ab einer bestimmten Dicke die Oxidschicht nicht ins unendliche sondern stoppt. Es passiviert und ist damit der eigene Korrosionsschutz.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: xexex
sedot schrieb:
Als Gravelbike zum Beispiel das Bombtrack Beyond
Und was willst du mir damit sagen? Ist das etwa ein Lastenrad? Schauen wir uns doch mal die spärlichen Angaben an.
4130 double butted crmo
...
12.9 kg
Was sagt uns das über die Bauweise? An beiden Enden dicker werdendes Rohr um es schweißen zu können und eben um Gewicht zu sparen, höchstwahrscheinlich sowas.
1725623875672.png

https://bicycleframedepot.us/4130-double-butted.html

Jetzt suche es dir mal aus, entweder 0,5mm oder 0,6mm Wandstärke, würdest du aus einem solchen Material ein Lastenrad bauen? Das war doch dein Argument oder? Für ein Lastenrad würde man auf die Gewichtsersparnis verzichten und stabile 1-1,5mm Rohre nehmen, schon hast du deine 200kg+ Zuladung.
1725624335916.png

https://bicycleframedepot.us/framebuilding-materials/4130-crmo-steel/round-tubes/butted-wall.html

Bei normalen Rädern macht man das nicht und spart Gewicht durch möglichst wenig Materialstärke, dann wiegt das Rad eben keine 12, sondern 20kg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben