Bericht Falsche Netzteil-Zertifikate

craxity schrieb:
Meines Wissens nach trägt der Vertragspartner die Beweislast für die Mangelfreiheit nur bis zum Gefahrübergang. Ab diesem Zeitpunkt muss der Kunde beweisen, dass ein Magel überhaupt besteht. Wenn er das innerhalb von 6 Monaten nach dem Gefahrübergang schafft, wird nach § 476 BGB vermutet, dass der Mangel schon bei Gefahrübergang bestand.

Ich stimme deinen Ausführungen komplett zu.

Im Artikel heißt es auf Seite 2:

" Hierbei ist die sogenannte Beweislastumkehr zu berücksichtigen. Diese besagt, dass innerhalb von sechs Monaten ab dem Zeitpunkt des Kaufes der Händler die Mangelfreiheit – konkret: die Erfüllung der Zertifikatsanforderungen zum Übergabezeitpunkt – des verkauften Netzteiles beweisen muss. "

Nun will ich nicht die Aussagen des Rechtsanwaltes bestreiten, bin aber doch im Hinblick auf den Wortlaut des § 476 BGB skeptisch. Denn nach dieser Norm muss der Sachmangel weiterhin vom Verbraucher bewiesen werden, die Beweislastumkehr regelt nur ein zeitliches Problem.

So ja auch der Beitrag auf Seite 1 der Kommentare: https://www.computerbase.de/forum/threads/falsche-netzteil-zertifikate.1251576/#post-14490005

Und da unser Kaufrecht an die verkaufte Sache anknüpft, muss es für die verkaufte Sache und nicht für eine andere bewiesen werden. Soweit ich weiß, gibt es bei Lebensmitteln die Meinung, dass ein Mangelverdacht unter bestimmten Umständen einem Mangel gleichstehen kann (siehe Palandt-Weidenkaff, § 434 Rn. 14 20, 68. Auflage, 2009). Ob das auf unseren Fall übertragbar ist, wird man erst in einem Prozess sehen. Vorher ist das Spekulation.

Nach meiner Auffassung obliegt es aber dem Käufer, den Mangel (=Netzteil trägt das Zeichen zu Unrecht) zu beweisen. Gelingt ihm dies innerhalb der ersten 6 Monate und ist er Verbraucher, so greift bloß in zeitlicher Hinsicht eine Beweislastumkehr. Nach meiner Auffassung ist für das hier dargestellte Problem mit einer Beweislastumkehr in zeitlicher Hinsicht nichts gewonnen. Denn kann man beweisen, dass das Netzteil zu Unrecht das Siegel trägt, wird es auch nicht mehr auf die Frage ankommen, ob dies bei Gefahrübergang so war. Denn dies liegt dann auf der Hand.

Somit sehe ich die Aussagen der zitierten Händler als bloße Kulanz an, wenn sie den Austausch bereits bei einem entsprechenden Onlinetest durchführen.

Wenn ihr das anders seht, würd ich mich über entsprechende Beiträge freuen.

Im übrigen finde ich die strafrechtlichen Ausführungen problematisch. Betrug setzt objektiv (neben anderen Merkmalen) eine Vermögensverfügung voraus und darüber hinaus im subjektiven Tatbestand auch eine Stoffgleichheit des erstrebten Vorteils mit dem erlittenen Schaden. Ich weiß nicht, wie das konstruiert werden soll. Nimmt man an, dass die Hersteller die Kunden täuschen (was ich für gewagt halte, da die meisten die Aussagen ja nicht vom Hersteller, sondern dem Händler beziehen - dann bliebe höchstens eine sogenannte mittelbare Täterschaft), so fehlt aber sowohl die Verfügungsverfügung des Kunden (!) an die Hersteller, wie auch die Stoffgleichheit. Denn es bedürfte erst einer Auszahlung an die Hersteller - gerade sowas erfüllt die Stoffgleichheit aber nicht.

Oder waren die Ausführungen auf das Verhältnis Hersteller-Händler bezogen?

Ich bedanke mich aber auch für den Artikel - ist immer wieder interessant, sowas zu lesen.

Zur Einordnung (damit will ich meiner Aussage kein zusätzliches Gewicht beimessen, sondern mich bloß als neues Forumsmitglied vorstellen :D ): Ich lese computerbase schon länger mit Vergnügen und habe mich nur angemeldet, um diesen Artikel zu kommentieren. Ich habe zwar Jura studiert, aber bitte versteht das nicht so, dass ich nun penibel rechtliche Aussagen durchforste - das will ich mir nicht anmaßen. Mir war nur eine Ungenauigkeit aufgefallen, die möglicherweise auch nur einem leserlichen Artikel geschuldet war.
Vielleicht habe ich euch aber auch bloß missverstanden!

Also, beste Grüße ins Forum
 
Auf meinem Seasonic G-450 Netzteil steht 80 Plus GOLD.
Kann ich jetzt davon ausgehen, dass das auch so ist oO? Laufen tuts aber gut ^^
 
@ Onkelhitman

Also wenn ich ein Netzteil in meinem Computerladen kaufe, und es wird laut Verpackung angepriesen mit 80P Gold Spezifikation, dann kann ich nicht den Hersteller dafür haftbar machen, sondern ich kann dem Händler arglist vorwerfen, die ich dann beweisen muss?

Nein, weil du nicht mit dem Hersteller kontrahierst, sondern mit dem Händler. Zivilrechtlich ist nur der dein Ansprechpartner, mit dem Hersteller selber schließt du ja keinen Vertrag ab. Daher nur Gewährleistung und Arglist-Anfechtung gegen den Händler.

Und der Händler könnte seinerseits gegen den Hersteller arglist vorwerfen, weil "Betrug" per Definition eine Sachlage in einem Strafverfahren wäre?

Verstehe nicht so recht, worauf du da hinauswillst. Zivilrechtlich kann ein Händler dann gegen den Hersteller vorgehen, wenn er von letzterem bspw. getäuscht wurde oder nicht das geliefert bekommen hat, was vereinbart war. Davon abzugrenzen ist die strafrechtliche Seite, die wird ab dem Zeitpunkt einer Strafanzeige sowieso von der Staatsanwaltschaft bespielt und von niemand anderem.

Das heißt solange der Hersteller durch den Zwischenhändler verkauft, ist er vor dem Endkunden geschützt?

Wenn keine Schäden durch den Mangel des Produktes an Sachen und Personen entstehen (Produkthaftungsgesetz), kann mWn kein Kunde zivilrechtlich gegen den Hersteller vorgehen. Da bleibt nur ein Gang zur Staatsanwaltschaft und/oder zu einer Wettbewerbsbehörde.


@ CoffeeJunkie

Wie ist es mit der Nennleistung eines Netzteils? Angenommen ich kaufe mir eins von diesen 750 W billig-Netzteilen. Könnte ich es reklamieren, auch wenn mein Rechner nie abgestürzt ist, weil er nicht mal die 400 W benötigt, die das Netzteil tatsächlich liefern kann?

Innerhalb der Gewährleistungsfrist ja. Es kommt nicht darauf an, was du davon letztlich wirklich brauchst, sondern ob das Netzteil die vereinbarten 750 Watt auch wirklich liefern kann oder nicht. Kann es das nicht, kannst du innerhalb von zwei Jahren Gewährleistung begehren, unabhängig davon, ob dein Computer überhaupt so viel Strom braucht.


@ craxity und KlackKlack

Meines Wissens nach trägt der Vertragspartner die Beweislast für die Mangelfreiheit nur bis zum Gefahrübergang. Ab diesem Zeitpunkt muss der Kunde beweisen, dass ein Magel überhaupt besteht. Wenn er das innerhalb von 6 Monaten nach dem Gefahrübergang schafft, wird nach § 476 BGB vermutet, dass der Mangel schon bei Gefahrübergang bestand.

Diese unglückliche Formulierung geht auf mein Konto, da war ich um der Verständlichkeit willen zu schlampig.Verzeihung und danke euch beiden für den Hinweis.

Willkommen im Forum übrigens. :)

@ KlackKlack

Im übrigen finde ich die strafrechtlichen Ausführungen problematisch. Betrug setzt objektiv (neben anderen Merkmalen) eine Vermögensverfügung voraus und darüber hinaus im subjektiven Tatbestand auch eine Stoffgleichheit des erstrebten Vorteils mit dem erlittenen Schaden. Ich weiß nicht, wie das konstruiert werden soll. Nimmt man an, dass die Hersteller die Kunden täuschen (was ich für gewagt halte, da die meisten die Aussagen ja nicht vom Hersteller, sondern dem Händler beziehen - dann bliebe höchstens eine sogenannte mittelbare Täterschaft), so fehlt aber sowohl die Verfügungsverfügung des Kunden (!) an die Hersteller, wie auch die Stoffgleichheit. Denn es bedürfte erst einer Auszahlung an die Hersteller - gerade sowas erfüllt die Stoffgleichheit aber nicht.

Das erscheint mir als ein sehr gutes Argument, ich werde dem sogleich nachgehen. Ich möchte fast meinen, dass der Betrug hier nur im Verhältnis Hersteller-Händler denkbar und somit der Bezug auf die Endkunden fehl am Platze ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
ist doch wie früher.
Marken Netzteile kaufen und man ist auf der sicheren Seite
 
Blöd ist es halt wenn die "Markenhersteller" das was man eigentlich will nicht bieten (oder nur sehr schwer zu bekommen ist)... im speziell sprech ich vom LC Power SilverShield 300W das ich mir für meinen Server gekauft hab. Wobei die Tests damals noch keine Probleme angedeutet haben, die c't hats z.B. sehr gut bewertet. An sich istb es auch ein gutes Netzteil, aber das es die beworbenen 80 Plus Silber nicht schafft hat halt trotzdem so seinen Nachgeschmack. Immerhin läuft mein Server 24/7, da ist mir auch die Effizienz wichtig. Aber find mal ein 300W oder schwächeres ATX-Netzteil mit guter Effizienz. Ein beQuiet E9 liefert wohl auch trotz höherer Nennleistung eine gute Effizienz bei sehr niedriger Last ab, aber die gabs damals noch nicht (oder zumindest keine Tests die das bestätigten das so etwas geht)
 
Danke für diesen super Bericht

Kleiner Typo am Ende des letzten Absatzes der ersten Seite "der laxe Umfang".
 
Ein Punkt in dem Artikel, wo das Review zu dem Silentmaxx Eco Silent Pro 550W erwähnt wurde:
Wie ich schon vor langer Zeit mal geschrieben habe, wird der Grund für diese Effizienzkurve bei dem Lüfterprofil
der semipassive Kühlung zu finden sein, insbesondere, dass ein vergleichbares Super Flower Golden Green
Modular/Pro (und die Elektronik dort ist 1:1 im Silentmaxx zu finden) pdiese Effizeinzkurve erreichen kann.

Und der Einwand mit dem Auftragsfertiger/OEM ist auch eine berechtige, wenn man von einen Zweifelhaften wie
Andyson als Fertiger spricht.
Wenn man da achten will, ob man von denen auch das Bestellte erhält [das bewusste Täuschen von einen x-
Beliebigen Anbieter außen gelassen], muss man auf die genau aufpassen, weil Andyson schon mal mit eigene
Täuscheungen in der Vergangenheit aufgefallen ist. (Und deswegen haben die als OEM einen ziemlich
bescheidenen Ruf)
 
etking schrieb:
Ich finde unsinnig, mehr als 30€ für ein Netzteil auszugeben, weil man den Mehrpreis nie im Leben wieder reinbekommt. Die Verwendung teurer Netzteile ist daher irrational und unsinnig, denn der Nutzen liegt bei nahezu 0 weil man davon als Anwender auch bei langjähriger Nutzung rein gar nichts merkt und sich die realen Stromkosten kaum unterscheiden. Ein teures Netzteil wirkt daher nur im Kopf und in der Geldbörse aber nicht im Rechner, die besseren Messwerte sind ohne jede praktische Relevanz.
Der Preis eines Netzteiles kommt zum größten Teil von den verwendeten Komponenten. Sprich: für 30€ bekommt man nur ein halbwegs brauchbares 300W Netzteil, vielleicht sogar ein 350W Netzteil in guter Qualität, mehr ist nicht möglich.

Dementsprechend zeugt dein Posting nur davon, dass du dich überhaupt nicht mit Netzteilen beschäftigt hast, denn sonst hättest du diesen Teil nicht geschrieben. Und ob man den Mehrpreis raus bekommt oder nicht, darum geht es in diesem Preisbereich auch gar nicht. Wichtig ist erst einmal, dass das Netzteil die beschriebene Leistung auch erbringt (und das ist bei einem 550W Netzteil für 30€ bestimmt NICHT der Fall) und zum anderen, dass das Netzteil halbwegs sicher konstruiert ist. Auch das ist bei einigen Geräten in der 30€ Klasse nicht der Fall. Siehe dieses hier

Von daher ist es völlig unverständlich, warum diesen letzten Teil geschrieben hast. Der macht für mich überhaupt gar keinen Sinn.


Und auch der erste Teil ist auch schlicht falsch. Denn der Hersteller verspricht durch das erteilte Zertifikat eine gewisse Effizienz. In gewissem Maße kann die durchaus auch unterschritten werden, nur wenn du dann Unterschiede von 3-4% zum Zertifikat hast, kann das irgendwie nicht sein/angehen. Da hat dann irgendwer irgendwen beschissen. Sei es der Hersteller, der mit zu hohen Toleranzen fertigt und den eigenen Gewinn dadurch maximiert.

Es ist ja auch auffallend, dass die falschen Zertifikate bei bestimmten Fertigern (Andyson) besonders häufig auftreten, ebenso bei Inverkehrbringern, von denen man durchaus auch der Meinung sein kann, dass sie selbst kaum Plan von Netzteilen haben. Aber letztendlich heftet der Auftraggeber, nicht der Fertiger!

Zum Beispiel haftet Sharkoon für alles, was sie beim Sha-350m Bronze verkackt haben...
In halbwegs unterrichteten Kreisen weiß man, dass Leadman/Powermax kein guter Fertiger ist und man von denen besser die Finger lässt. Bei Sharkoon wusste man das aber anscheinend nicht. Da unterstelle ich denen auch nicht bösartig gehandelt zu haben. Sharkoon muss sich aber die Unterstellung gefallen lassen, im Nebel gestochert zu haben. Sprich: Sie haben überhaupt keine Ahnung, was sie überhaupt machen....

Und das ist bei Netzteilen häufig der Fall, dass der Auftraggeber des Netzteiles keinen Plan hat, was er überhaupt macht. Dadurch kommen dann auch die ganzen falschen Zertifikate zu stande. Weil der Auftraggeber in der Regel dem Fertiger glaubt und das Gerät selbst nicht testen kann oder will (sprich: man hat keinen Techniker und/oder elektronische Last)...
 
Typo behoben, danke für den Hinweis. :)
 
@Jesterfox
Das ist noch nichtmals das Problem.

Das wahre, das wirkliche Problem wurde von einem anderen Autor hier angeschnitten und lässt auf das Gesamtproblem schließen:

Wir haben durch den offenen Markt, durch den Konsumwahnsinn, durch den Wettbewerb und durch Produktvielfalt einen Überblick darüber verloren, was wichtig ist und was nicht.
Welche Grafikkarte kaufen?

Bitte nicht falsch verstehen, ich kenne die Argumente alle, wir würden ja sonst Stillstand haben, möchte ich gerne in Höhlen hausen, Dinosaurier nachjagen, mit der Keule jemanden aufn Kopf hauen oder mit einem Netzteil mit nur 70% Effizienz herumgurken. DAS ist damit einfach nicht gemeint. Gemeint ist damit, dass uns die schiere Produktvielfalt erschlägt, und das uns zu einem Problem bringt, welches eigentlich das größte ist.

Die Verifizierbarkeit. Die Netzteiltests werden hier bei CB mit größter Sorgfalt und Technikwissen durchgeführt. Dabei werden verschiedene Herstellergeräte getestet, ein feststehendes Testsetup gewährleistet, damit jedes Netzteil bei selben Bedingungen die Leistung erbringen kann (oder eben nicht, Kawumm). Für den Kunden jedoch, ist dies völlig und absolut irrelevant. Warum kann ich auch ausführen. Es gibt zurzeit die Produktvielfalt, ich ratter jetzt einfach mal 6 Punkte runter bei einem Netzteil, das kann man alles auf jede andere Computerhardware, Elektronikkomponente, Ware im Geschäft anwenden (natürlich dann mit anderer Ausrichtung der Gegebenheiten):
- Leistung des Netzteils in Watt
- Effizienz des Netzteils in Prozent bei verschiedenen Lastszenarien (ergo 80p )
- Leitungslänge
- modulare Leitungen
- Schutzschaltungen des Netzteils
- Gehäuse

So, das kann man jetzt in einem Testbericht unterbringen. Aber:
Wer bescheinigt euch denn, das genau das Netzteil, welches ihr kauft, alle Anforderungen genügen?
Es kann das Gehäuse beschädigt sein, es können Leitungen zu kurz, falsche Leitungen, die Schutzschaltung funktioniert nicht, die Leistung ist zu gering, die Effizienz ist grottig weil es eine kalte Lötstelle gibt.

Es ist wie mit allem: Wenn ihr die arme Wurst seid, die ein defektes Gerät oder ein Gerät mit einem Mangel habt, dann SEID ihr die arme Wurst. Könnt ihr zu hause ein Testsetup aufbauen, welches die Effizienz misst? Wie? Mit eurem Computer? Könnt ihr getrost vergessen, wenn ihr noch ein Gehäuse mit Lüftern, mit "BlingBling" Lämpchen habt, mit einem anderen Mainboard, einem Unter-/Übertakteten Prozessor, einem DVD/BluRayLaufwerk, anstatt 1 Ram Riegel 4 Stück, usw. usf.

Es ist für den Kunden also gar nicht erst möglich sich das, was er da eigentlich kauft auch bis zum bitteren Ende anzusehen und durchzutesten. Denn die Fülle der Hardware die es auf dem Markt gibt ist einfach zu groß.

Das ist dasselbe wie bei "sicheren" Festplatten. Es gibt keine Sicheren Festplatten. Und es gibt auch kein sicheres Netzteil. Aber ein Netzteil kaufe ich um evtl. eine Effizienz zu haben, Sicherheit (Stichwort Lebensgefahr) und einen Austausch zu bekommen wenns defekt ist (also Garantiedauer). Mein Netzteil soll laut Hersteller 700W haben, 7 Jahre Herstellergarantie und 80p Silber. Weiss ich das? Ich habe keine Ahnung, um das wirklich beweisen zu können müsste ich das Netzteil mit 700W belasten, müsste ich die Rails testen, ich müsste die Effizienz messen was rausgeht und was reingeht.

Und so sieht der gesamte Markt aus.
Von: "Kauft doch einfach teuer, dann habt ihr das Problem nicht." kann man ja gar nicht sprechen. Die Wahrscheinlichkeiten, bis man ein kaputtes oder fehlerhaftes Gerät erwischt ist völlig bedeutungslos. Wenn bei, um dieses Argument mal aufzugreifen, jedes 10te LC-Power Netzteil kaputt geht, kaufe ich mir sicherlich kein LC-Power. Wenn jedes 1000te BeQuiet kaputt geht, überlege ich es mir. Wenn die Hersteller mit den besten Komponenten bei einer Ausfallrate von 1 : 1 000 000 liegen, dann ist es völlig wurst ob das Netzteil 2, 3, 5, 7 oder 100 Jahre Garantie hat. Denn die sagt nichts über die Lebensdauer aus. Ist MEINS ne Gurke, gehts kaputt. Ja, bei der Garantie bekomme ich wenigstens ein Austauschgerät (sofern der Hersteller nicht pleite geht) , aber SICHER ist keine Hardware. Jede Komponenten kann für mich ohne wirkliches Erkennungsmuster einfach so den Geist aufgeben. Ob das Elektronenmigration war, ob es die schlechte Kühlung war, ob es ein Herstellungsfehler war. Letztlich völlig egal.

@StefanPayne
Und das ist bei Netzteilen häufig der Fall, dass der Auftraggeber des Netzteiles keinen Plan hat, was er überhaupt macht. Dadurch kommen dann auch die ganzen falschen Zertifikate zu stande. Weil der Auftraggeber in der Regel dem Fertiger glaubt und das Gerät selbst nicht testen kann oder will (sprich: man hat keinen Techniker und/oder elektronische Last)...
Es ist doch so, würde ein Hersteller seine Geräte einem Tortur-Test aussetzen, um die Komponenten auch mal zu testen, dann kostet das:
1. Zeit
2. Geld
Geld, welches der Endkunde aber nicht ausgeben würde. Und nein, es hilft dir nicht, wenn du ein Netzteil dann wirklich so testest. Warum nicht? Weil die anderen Hersteller ihre Netzteile dann einfach teurer machen würden, aber immer noch OHNE zu testen, ohne auf die Qualität zu achten. Sie würden aber versuchen teurer zu werden, gleichzeitig unter dem Preis bleiben, zu dem du dein Produkt auf den Markt setzt. Deren Ausfallquote kann auch bei 1:100 liegen, deine bei 1: 100 000. Völlig egal. Beschweren werden sich dann bei dir im übrigen dann auch noch die, die sagen: "SOOOviel hab ich mehr ausgegeben, und? War auch nicht besser!"

Du müsstest also schreiben: Meine Netzteile sind aber geprüft!

Das interessiert den Kunden aber nicht die Bohne.

Daher kann man die Qualität als Kunde überhaupt nicht feststellen. Einzig eine Kostenkalkulation und ein wenig logisches Denken kann man nutzen. "Wenn ein Hersteller 5 Jahre Garantie gibt, dann bedeutet das für mich zwar nicht, dass es auch 5 Jahre hält, aber ich muss schonmal 5 Jahre kein Geld ausgeben. Wenn ein Hersteller das verspricht, muss er dafür sorgen, dass auch seine Komponenten die 5 Jahre halten, denn sonst macht er Verlust. Ergo wird die Qualität VIELLEICHT besser sein." So klappt es. Wenn ich 30€ ausgebe mit 2 Jahren und das Ding dann "Pfffft" macht, klar, dann ist das nicht verwunderlich. Dafür habe ich aber eben auch nur 30€ ausgegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fetter Fettsack schrieb:
Typo behoben, danke für den Hinweis. :)

Vierte Seite Ende vierter Absatz steht noch "Klagsweg" statt "Klageweg" ;)

Ansonsten danke für diesen Artikel und macht weiter so! Die Testberichte im Bereich Netzteile von euch sind super und heben euch sehr von der Konkurrenz ab!
 
Onkelhitman schrieb:
@StefanPayne

Es ist doch so, würde ein Hersteller seine Geräte einem Tortur-Test aussetzen, um die Komponenten auch mal zu testen, dann kostet das:
1. Zeit
2. Geld
Geld, welches der Endkunde aber nicht ausgeben würde. Und nein, es hilft dir nicht, wenn du ein Netzteil dann wirklich so testest.
Nein, das ist nicht der Grund, ganz sicher nicht!

Denn den wichtigsten hast du vergessen: Das Wissen um das Produkt.
Und das fehlt (leider) einigen Herstellern durchaus. DAS ist auch der Grund, warum es Netzteile mit gefälschten Siegeln gibt...

Ich gehe einfach mal davon aus, dass viele Hersteller (auch LC-Power) nicht wirklich bösartig sind. Sie haben nur kaum Plan von Spannungsversorgung und Handel mit Chinesen. Und genau das ist eben das Problem!
Ich unterstelle mal Sharkoon bei dem oben erwähnten SHA350M, dass sie beim Abschluss der Verträge eine deutsche Mentalität an den Tag gelegt haben. Das heißt, wenn man dort schreibt, dass man etwas möchte, dann bekommt man das auch (so irgendwie). Also bei einem mindestens 550mm Kabel bekommt man dann irgendwas, das so ungefähr 550mm lang ist, aber nicht kürzer als 550mm. Bei den chinesen kannst aber auch mal 548mm oder sogar weniger bekommen.

Bei Lüfterdrehzahlen kannst du davon ausgehen, dass, wenn du mindestens 1450rpm spezifizierst du auch nicht mehr als 1450rpm bekommen wirst. Gleiches auch bei 80plus...
Da muss man immer verdammt aufpassen, die Ware kontrollieren und dem Gegenüber regelmäßig auf die Finger kloppen. Nur dann liefern die auch das, was du selbst bestellt hast...

Und das ist, wie gesagt, das eigentliche Problem: Die andere Mentalität dort drüben sowie nicht vorhandenes Test Equipment und Personal!
 
hehe ja da gibt es einige Horror Geschichten die man so hört, CPU Kühler wo die Heatpipes nicht funktionieren, Netzteile die nach dem dritten container nicht annähernd dem bestellten ähneln usw.

nicht umsonst haben einige Hersteller Chromas und andere Teststationen herumstehen, oder Mitarbeiter und Abteilungen direkt Vorort, das kostet aber alles Geld.
 
Warum stellt denn Computerbase keine Strafanzeige und - antrag gegen bspw. Lc power? Danach wird das ja von der Staatsanwaltschaft verfolgt. Das ist doch kein höher Aufwand, oder sehe ich das falsch?
 
Tinpoint schrieb:
hehe ja da gibt es einige Horror Geschichten die man so hört, CPU Kühler wo die Heatpipes nicht funktionieren, Netzteile die nach dem dritten container nicht annähernd dem bestellten ähneln usw.
Genau das ist der Punkt! Wenn man Kontakt zu den Herstellern hat und mal mit denen ins Gespräch kommt, erfährt man die dollsten Sachen mit den Chinesen. Da wird alles gemacht, nur das Fließband nicht abgestellt. Wenn du ein schwarzes Mousepad bestellt hast und schwarz gerad alle war, nimmt man das nächst beste. Das kann dann auch mal ein dunklerer Grünton sein.

Die chin. Mentalität ist halt nicht mit unserer vergleichbar. Zumal die chinesen auch irgendwie kein Gespür für 'Qualität' oder ähnliches zu haben scheinen.
Tinpoint schrieb:
nicht umsonst haben einige Hersteller Chromas und andere Teststationen herumstehen, oder Mitarbeiter und Abteilungen direkt Vorort, das kostet aber alles Geld.
Genau!
Das machen Hersteller wie be quiet und Co auch nicht zum Spass. Das machen sie, weil es einfach nötig ist.

AnonStar schrieb:
Warum stellt denn Computerbase keine Strafanzeige und - antrag gegen bspw. Lc power? Danach wird das ja von der Staatsanwaltschaft verfolgt. Das ist doch kein höher Aufwand, oder sehe ich das falsch?

Wenn du meine Postings gelesen hättest, wüsstest du das. Die Gründe sind:
a) Computerbase auf die Hersteller angewiesen sind, wg. Testsamples und
b) ein Punkt von dir übersehen wird:
Es muss Vorsatz vorhanden sein.
Und das ist eben das Problem, dass du das nachweisen musst. Wenn aber z.B. LC-Power in ihren Verträgen drin stehen hat, dass 80plus Gold z.B. erreicht werden muss, kannst du denen keinen Vorsatz mehr unterstellen. Höchstens, vielleicht, eventuell noch Fahrlässigkeit, da sie die Angaben nicht mehr weiter überprüft haben...

Ist halt das, was ich die ganze Zeit in diesem Thread schrieb: Die Leute sind so gutmütig und vertrauen den Chinesen, die dann 'irgendwas' liefern, was so grob dem entspricht, was man bestellt hat. Bei Namhaften Herstellern wie FSP; Enhance ist man da deutlich sicherer als bei anderen Herstellern, insbesondere kleinen Hinterhofklitschen (oder Andyson) kann/darf man nicht trauen...

Und da ist dann halt der Punkt, den ich die ganze Zeit anspreche:
Viele Firmen, die auch Netzteile anbieten, stochern einfach im Nebel und kaufen einfach mal was ein. Selbst haben sie aber wenig bis gar keine Ahnung von dem Produkt.
Das ist dann auch der Grund, warum es solch einen Müll z.T. gibt. Nicht weil irgendwer bösartig ist sondern weil der verantwortliche nicht so richtig weiß, was er tut.

Gut, ist halt die Frage, obs das jetzt besser macht oder nicht...
 
Wer wird als Endkunde sich lange mit solche Umtauschaktionen aufhalten? Zumindest, wenn der Händler nicht problemlos umtauscht werden die meisten nicht weitermachen.

Ärgerlich sind die Betrügereien, keine Frage. Aber wie oft ist das schon bei den guten Marken (Seasonic, Enermax) passiert?

Letztendlich ist es doch so das nur Marken mit zweifelhaften Ruf, eben wie LC-Power, Xigmatek, Xilence usw mit so etwas aufgefallen sind
 
Also mit einem 30€ Netzteil würde ich mich nicht trauen meine Hardware nur 3 Sekunden in LAST zu verwenden ...

Sorry - aber die ganzen Bauteile funktionieren eben nur mit Strom - und sich nen DICKEN PC kaufen und nur 30 Öcken für die Stromversorgung zu zahlen - instabiles System beim Overclocking zu haben - und evtl. einiges an Schaden wenn der Böller mal hoch gehen sollte ...

Solche Menschen tun mir einfach nur leid

Selbst wenn das Ding wirklich halten sollte ! -- Das ist doch der FÖN !! .. hatte auch mal ein LC Power 420 Watt "SILENT"
Am A.... die Waldfee !!!!

Das Ding ist lauter wie 3 Xbox gleichzeitig gewesen die gerade von DVD lesen !!
 
@Fetter Fettsack & & KlackKlack:

Was den Betrug angeht, kommt der mmn schon in Frage. Ausreichend ist ja eine Drittbereicherungsabsicht. D.h. täuschender und begünstigter des Betruges müssen nicht identisch sein. Der Hersteller täuscht mit seinen falschen Aussagen zugunsten des Händlers.
 
Ich finde unsinnig, mehr als 30€ für ein Netzteil auszugeben, weil man den Mehrpreis nie im Leben wieder reinbekommt. Die Verwendung teurer Netzteile ist daher irrational und unsinnig, denn der Nutzen liegt bei nahezu 0 weil man davon als Anwender auch bei langjähriger Nutzung rein gar nichts merkt und sich die realen Stromkosten kaum unterscheiden. Ein teures Netzteil wirkt daher nur im Kopf und in der Geldbörse aber nicht im Rechner, die besseren Messwerte sind ohne jede praktische Relevanz.

Woran machst du diese absolute Aussage fest? Sagen wir mal dass ich ein SLI aus 2x780 GTX betreiben möchte. Da soll ich also nicht zwei mal drüber nachdenken ob ich ein 30€-Trafo einbaue? Wenn du jetzt damit kommen solltest dass das ja ein Ausnahmefall sein sollte: Mag sein. Aber dann fangen wir die Relativierung ja schon an.

Man kauft ein bestimmtes Netzteil btw nicht nur wegen der Effizienz, sondern wegen (hoffentlich vorhandenen) Schutzschaltungen. Stabilität. Leistungsfähigkeit. Laustärke. Garantie.
Balancier das allles mal mit 30 € aus ;)

Und schau mal was für Kandidaten man für ~30 € bekommt: http://geizhals.de/?cat=gehps&sort=...tualisieren+&asuch=&v=e&plz=&dist=&xf=360_300

Bis auf die beiden BQT System Power machts da bei mir nur "brrr".
 
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