News FCC: Das Ende der Netzneutralität-Vorschriften in den USA

Kacha schrieb:

DANKE für die differenzierte Sichtweise. Die Staatsgläubigkeit vieler hier im Forum erschreckt mich sehr. Dein Hinweis auf das EEG ist sehr treffend, da sich hier das Strom-Oligopol direkt am Geldbeutel des Bürgers bedienen kann. Hier in Deutschland ist j alles so toll und in den USA leben nur Trottel. Tolles Weltbild, das hier im Forum herrscht.

Wer sagt denn, dass die Abschaffung von Regulierung nicht doch zu mehr Wettbewerb führt? Es entstehen vielleicht neue ISP, Google und andere sind ja bereits dabei die Möglichkeiten in Schwellenländern auszuloten.

Die Aufgabe des Staates sehe ich nicht darin einen Internetsozialismus zu schaffen, sondern eher Monopole zu verhindern. Und ja, da sieht es teilweise nicht so schön aus - sowohl in den USA als auch in Europa. Doch man muss bedenken, dass in exponentiellen Zeiten kein Monopol auf Dauer existiert, Monopole schnell entstehen (z.B. Google) und Monopole auch schnell fallen (z.B. IBM).
 
Die Amerikaner drehen gerade komplett durch.
Unter Trumps Führung kommen die übelsten Typen aus ihren Löchern hervorgekrochen.

Ehrlich gesagt fällt es mir schwer die Worte dafür zu finden.
Die Abschaffung der Netz-Neutralität ist weitaus schlimmer als die Great-Firewall der Chinesen:
Bei den Chinesen blockt wenigstens "nur" der Staat unbeliebte Webseiten. In den USA tun dies nun Unternehmen.
Wenn diese Blut geleckt haben wie viel Geld sich dadurch generieren lässt, kann das richtig übel enden:

Die angenehmste Variante ist noch das Erpressen von Unternehmen a la:
Hey Netflix und Google pumpt uns doch mal ein paar tausend $ im Monat rüber sonst drosseln wir eure Dienste so stark, dass die Leute zur Konkurrenz gehen.
Selbstverständlich macht man das zusätzlich noch andersrum: "Hey Kunden wollt ihr Netflix sehen? Hier ist das passende Paket für 10$ zusätzlich im Monat."

Richtig übel wird es, wenn die Provider an den richtig wichtigen Informationen Geld verdienen werden:
"Ach sie sind Politiker und möchten den Menschen die Möglichkeit geben sich über Sie zu informieren? Hey für den Schnäppchenpreis von 100000$ sorgen wir dafür, dass nicht alle Informationen zu Ihnen komplett geblockt werden. Das ist ein Sonderangebot vom Chef, andere Kandidaten die er nicht mag, blockt er ansonsten komplett."
Oder auch schön:
"Hey ihr wollt freien Zugang zu Informationen? Gibts leider nicht mehr, aber für nur +59,99$ gibt es ungedrosselten Zugang zu Wikipedia und euren Schul-/Uniportalen. -Wie könnt ihr euch nicht leisten, dann geht halt zu einem anderen Provider, ach ups in großen Teilen der USA ist nur ein einzelner Provider verfügbar? Das ist schade."
 
alles klar supermanlovers , ich spiel jetzt mal den isp und du bist mein kunde , ich kenne dich nicht aber drossel dir erstmal alles , streaming bekommst 1 mbit bitteschön ..... möchtest du mehr aber nur pro anbieter , 10er für netflix , 10er für amazon , 10er für musik usw denn die 60 euro grundbetrag sind nur noch der eintritt ..... ach und die 60 euro grundbeitrag resultieren daraus das es nur einen isp bei dir gibt der kann machen was er will denn eine netzneutralität gibt es nicht mehr , deine lieblingsseite zb computerbase kannst du über deinen isp nicht mehr ansteuern wird geblockt denn der eigene content mit ähnlichen inhalt vom isp ist wichtiger

es geht nur um gewinnmaximierung es ist ja nicht so das lokale isp wie zb telekom oder andere kurz vor der pleite stehen , sie fahren jedes jahr enorme gewinne ein , auch ist das internet nicht überlastet bei weitem nicht wird aber gerne so dargestellt ,

auch wenn es leute gibt die viel traffic verursachen naund ! ist das schon so das wenn andere mehr als man selbst verbrauchen das nicht mehr gönnt ? beeinflusst das einen selber ?
 
moodo schrieb:
Wer sagt denn, dass die Abschaffung von Regulierung nicht doch zu mehr Wettbewerb führt?

Es geht nicht nur um Wettbewerb, das ist nur der Deckmantel. Langfristig wird es auf Zensur hinauslaufen, aber schön subtil natürlich.
ISPs "dürfen" dann im nächsten Schritt Nutzerdaten an zahlende herausgegeben, bedenke Metadaten, Bewegungsprofile usw.

Ich sehe das extrem kritisch und alleine die Tatsache, dass Ajit Pai diese interessante Kombi seiner Positionen hat und beim "Bewerben" dieser tollen Sache Fake-Accounts als Bots verwendet wurden, zeigt doch, dass da was stinkt!
 
@scryed ich sage ja es kommt auf die Ausgestaltung an! Mit deinem Argument könnten die Anbieter auch jetzt schon nach belieben an der Preisschraube drehen. Gibt in Zukunft nur noch 200€ mit All Inclusive Tarife. Warum passiert das nicht? Genau Wettbewerb.

Und was bedeuter nicht gönnen? Meine Vater fragt sich sicher warum er für Dinge zahlen muss die er nicht nutzt. Er surft nur ein wenig Nachrichten und Wetter.
Was würdest du sagen wenn der Kellner im Restaurant an deinen Tisch kommt und dir sagt du sollst für den Nachbartisch mitzahlen. Oder gönnst du denen nicht das extra Steak?
 
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Elephant lol schrieb:
und alleine die Tatsache, dass Ajit Pai diese interessante Kombi seiner Positionen hat und beim "Bewerben" dieser tollen Sache Fake-Accounts als Bots verwendet wurden, zeigt doch, dass da was stinkt!

Und ?

Es wird eh' nichts ändern.

Nur ein Erfahrungswert.

Und was machen wir jetzt ?

Aufregen ? ^^
Nö ...
Ich geh' mir n Kaffee kochen. :D smilie_trink_101.gif
 
Artikel-Update: New Yorks Generalbundesanwalt Eric Schneidermann (Demokrat) hat per YouTube-Video angekündigt, gegen die Entscheidung der FCC klagen zu wollen.

[Embed: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]

Auch erste Tech-Konzerne haben sich zu den Entscheidungen geäußert, allen voran Netflix. Der weltweit größte Video-Streaming-Anbieter zeigt sich enttäuscht und geht davon aus, dass ein längerer Rechtsstreit die Folge sein wird. Der Konzern hatte sich schon vor zwei Jahren, bevor die FCC sich für Netzneutralität ausgesprochen hatte, als einer der größten Verfechter der Freiheit des Datenverkehrs gezeigt.

[Embed: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]

Das ist nicht verwunderlich, sind die von Netflix angebotenen Dienste mit ihrem hohen Bedarf an Bandbreite doch prädestiniert dafür, dass Internet-Provider Extragebühren verlangen, um die Daten schnell genug auszuliefern – sei es vom Nutzer, oder vom Anbieter selbst. In der Vergangenheit sollen Facebook, Google, Microsoft und Netflix beispielsweise Gebühren an den Kabelnetzbetreiber Comcast gezahlt haben, damit der dafür sorgt, dass die Dienste störungsfrei bereitgestellt werden.
 
Saki75 schrieb:
Ich glaube das die meisten einfach keinen Sinn mehr sehen sich gegen irgendetwas einzusetzen , da der Erfolg so ziemlich bei 0 liegt.
Wieviele Menschen wollen Werbung , nur so als beispiel oder den ARD+ZDF Beitrag ?
Was kann mann dagegen machen , garnix mehr , vielleicht gab es einen Zeitpunkt , dieser ist aber definitiv vorbei.
Hauptsache wir haben alle unsere Handys :)

Viele glauben noch immer an das Tellerwäscher/Millionär(USA) Märchen, mittlerweile in der 5. oder 6. Generation.
Einige sehen "die Wirtschaft"(Deutschland) als Mantra an, in der Naivität zu glauben, das wenn es der Wirtschaft gut gehe, alle davon profitieren würden.

Die Resignation rührt daher, weil dieses System nicht mehr (be)greifbar wirkt. Während unsere Eltern (BabyBoomer zumeist nehme ich an) noch das Gefühl hatten, etwas zu bewirken.

Kommunismus hat meiner Meinung nach nicht viele gute Eigenschaften, als dieser jedoch zusammenbrach, fehlte das Gegengewicht zum Kapitalismus - und Balance ist einer der wichtigsten Sachen auf unserem Planeten.

Das Ende der Netzneutralität in den USA war absehbar. Ich denke wenn der Aufschrei vorbei ist, wird es in Europa aktiv diskutiert.
 
Wenn es denn so kommt, gilt das vorerst in den USA. Und dort ist dann die Frage, welche Auswirkungen es haben wird. Wenn große Provider von Netflix viel Geld verlangen, um den Stream schnell genug durchzuleiten, wird Netflix wohl die Preise (für die USA) anheben. Alternativ hakt es halt beim Zusehen, oder nur mit Extrakosten im Tarif geht es schnell genug.
 
Wettbewerb, dass ich nicht lache. Als gäbe es da noch irgendeinen ernsthaften Wettbewerb. Der Markt ist, gerade in den USA, auf einige wenige Megakonzerne aufgeteilt, die alle kleinen Anbieter schon längst geschluckt haben. Diese großen Anbieter bilden ein nettes Kartell, ist ja überschaubar, und sprechen sich hinsichtlich Leistungen und Preisen einfach ab. Und schon war's vorbei mit dem schönen Wettbewerb.

Ich hab natürlich jetzt keine Beweise für ein Kartell von US-amerikanischen ISPs. Aber es ist meiner Ansicht nach naiv, einfach auf den Wettbewerb zu vertrauen, wo genau dieser in der Wirtschaft schon so oft schlicht umgangen und ignoriert wurde.
 
Hier werden bewusst möglichst Hohe Schranken für Markteintritt von kleineren Wettbewerbern errichtet. Den zukünftigen Mitbewerber von Netflix wird es nicht geben, weil er sich den Markteintritt nicht leisten kann. Netflix kann für entsprechend Bandbreite zahlen. Über das Thema "neue ISP" äußere ich mich mal garnicht, wo soll denn bitte neue Infrastruktur herkommen? Unterm Strich gehört der Laden sowieso den etablierten.
 
@ supermanlovers , an der preisschraube drehen würden die lokalen isp ja gern man lässt sie nur nicht aktuell hat man ja ein auge drauf , und der vergleich ist nicht ganz richtig , dein vater kann sich ja den kleinst möglichen nenner auswählen wenn er nur am web surfen ist reicht im ja die 20 euro flat oder das incl volumen seines handy vertrages da kann er auf den festnetzanschluss ganz verzichten

als ich letztens geschaut habe hatte jeder isp noch gestaffelte verträge ,
 
Jeder der glaubt das durch die Abschaffung der Netzneutralität es mehr Investitionen in das Netz oder auch mehr Wettbewerb geben wird lebt in einer Traumwelt. Die Mehreinnahmen werden sich die ISPs einfach einstecken ohne mehr zu Investieren. Denn warum sollten sie? Gezahlt wird so oder so. Die ISPs sitzen in dieser Situation am längeren Hebel. Der Wettbewerb der Dienstleister im Internet wird dadurch extrem verzerrt weil es für einen neuen Konkurrenten so gut wie unmöglich ist mit einem etablierten Unternehmen zu konkurrieren das sehr viel Geld an die ISPs zahlt damit ihr Service schneller übertragen wird. Denn warum sollte ein Nutzer ein Service nutzen das vielleicht nicht in seinem Datenvolumen inkludiert ist oder viel langsamer ist?
 
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UFO-waRhawK schrieb:
Saugeile Aktion. Staat raus aus dem Netz!

Endlich! Nach 4 Seiten typisch deutschem, völlig missinformiertem Geheule und Gejammer jemand der es kapiert! Diese Entscheidung ist tatsächlich klasse, und letztlich sogar gut und gerecht für Kunden der Internetanbieter. Weg mit staatlichen Regulierungen! Diese waren, sind und werden IMMER schlecht für den Endkunden sein.

Diejenigen die mit ihren Services den Großteil des Traffics der Internet Netze belegen sollten dafür selbtverständlich auch mehr zahlen. Das ist nur logisch und gerecht. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

Über diejenigen die hier so lautstark klagen und kurioserweise gleich das Fortbestehen des ganzen Internets in Frage stellen kann ich tatsächlich wieder mal nur schmunzeln. Über die angebliche "Dummheit" der Amis herziehen, ohne selbst wirklichen Durchblick zu haben. Immer wieder köstlich.
 
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@Steini1990

Eine freie Marktwirtschaft hat es nie gegeben. Ich bin seit Jahren dafür, dass Infrastruktur dem Staat gehören zu hat. Dieser legt die Leitung und die Dienstanbieter können die Leitung dann mieten. Somit wäre die ganze Vectoring Nahbereich Diskussion nie entstanden.
Aber Hauptsache die Bevölkerung hat die Infrastruktur bezahlt und die Politik kann diese günstig an private Unternehmen verscherbeln.. dieses standardisierte Vorgehen kann man jetzt in Griechenland beobachten :)
 
dalini schrieb:
@Steini1990

Eine freie Marktwirtschaft hat es nie gegeben. Ich bin seit Jahren dafür, dass Infrastruktur dem Staat gehören zu hat.

LOL! Merkste eigentlich noch was du da schreibst? Wenn es noch nie eine komplett freie Marktwirtschaft gegeben hat (wobei ich dir leider recht geben muss), dann bleibt doch nur noch dass der Staat bisher stets involviert gewesen sein muss! War er auch! Deswegen stellt sich die Situation heute auch so bescheiden dar. Der Staat ist schuld dran. Wie das sonst so läuft wenn der Staat was "anpackt" kannst du im Augenwinkel mit Tränen in den Augen beobachten wenn du mal nen Blick auf solche Aktionen wie den Hauptstadtflughafen BER wirfst, die Elbphilharmonie, Stuttgart 21 oder ganz allgemein die Abläufe bei der Deutschen Bahn, um nur die völlig offensichtlichen Dinge zu benennen. Ganz zu schweigen von der exorbitanten, sich jedes Jahr massiv steigernden Staatsverschuldung...

Du willst dass Infrastruktur schnell ist und gut? Dann weg mit den Staatseingriffen. ;)
 
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pilot.andy schrieb:
Endlich! Nach 4 Seiten typisch deutschem, völlig missinformiertem Geheule und Gejammer jemand der es kapiert! Diese Entscheidung ist tatsächlich klasse, und letztlich sogar gut und gerecht für Kunden der Internetanbieter. Weg mit staatlichen Regulierungen! Diese waren, sind und werden IMMER schlecht für den Endkunden sein.

Diejenigen die mit ihren Services den Großteil des Traffics der Internet Netze belegen sollten dafür selbtverständlich auch mehr zahlen. Das ist nur logisch und gerecht. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

Über diejenigen die hier so lautstark klagen und kurioserweise gleich das Fortbestehen des ganzen Internets in Frage stellen kann ich tatsächlich wieder mal nur schmunzeln. Über die angebliche "Dummheit" der Amis herziehen, ohne selbst wirklichen Durchblick zu haben. Immer wieder köstlich.

Genau, Staat raus aus der Infrastruktur, hat ja zB damals unter Thatcher und den Eisenbahnen in UK prima funktioniert, oder, Railtrack an der Börse, klingelt's?

Ein Mehverbrauch muss ja noch nicht bedeuten, sich als Staat aus so grundlegenden und wegweisenden Dingen wie dem Internet zurückzuziehen, oder? Ach, ich vergas, Neuland und so ...

Wenn jemand eine schnellere Bandbreite möchte, dann zahlt er ja hoffentlich beim ISP bereits dafür, der darauf hin ja auch sein Netz dimensioniert. Wenn diese aber bis zu einem unbestimmten Grad Kontingente maßlos überbuchen und dann mit Premiumaufpreisen Leuten einen Ausweg bieten, ist das keine seriöse Methode sondern einfach nur gierig und kurzsichtig. Aber das kennt man ja leider bereits aus anderen Bereichen.

Der Mensch ist mittlerweile nur noch von der puren Gier nach Macht (manche auch nach Geld) getrieben, aus der Vergangenheit wird nichts gelernt. Daher ist es wichtig, dass der Staat, also die Gemeinschaft der Bürger insgesamt ein Regulativ bilden, die diesem Marktversagen entgegentritt und solche Infrastruktur als unabdingbar in der Gesellschaft definiert.
 
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