News Foxconn: Roboter ersetzen 60.000 Arbeiter

Das mit der Arbeit ist ein weltweites Phänomen. Je mehr Aufgaben bei Konzernen die Arbeit von Maschinen übernommen wird, desto instabiler werden die Länder und China hat bekanntlich die meisten Einwohner danach Indien. Es gibt ja schon jetzt Probleme man sieht es ja an den Flüchtlingsströmen. Viele denken sie finden ihr Glück in Europa und was machen die Europäer radikalisieren sich Fremdenhass oder Schotten sich ab. Ich weiß nicht ob das bedingungslose Grundeinkommen die Probleme löst das müsste dann weltweit eingeführt werden.

Ich denke die chinesische Regierung weiß das auch mit den Arbeitsstellen, welche Maßnahmen sie da ergreifen ich weiß es nicht, momentan expandieren die in Asien in anderen Ländern und kaufen Land oder schließen Handelsverträge in Afrika und Südamerika ab.
 
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..::Borni::.. schrieb:
Das Zauberwort ist hier das Wohlstandsgefälle. Herr Foxconn spart sich den Lohn für 60 000 Leute und verdient jetzt 5 Milliarden mehr im Jahr. Er wird immer reicher. 60 000 Leute verarmen und haben aber kein Geld mehr um etwas von Herr Foxconn zu kaufen. Sie sind auf Sozialhilfe angewiesen. Wer zahlt die? Alle Steuerzahler des Landes. Auch Herr Foxconn.
China und Sozialhilfe (echt kA wie das da unten ist, aber selbst wenn ist das sicher nicht vergleichbar mit hier)? >_>
Herr Foxconn soll also produzieren und dann der Bevölkerung Geld geben, dass sie sich seine Waren leisten können? DA ist nämlich irgendwo der Haken in deiner Logik ^^
Hab mal so einen Beitrag gesehen zum Thema "alternative Zahlungssysteme" und da gabs so eine ... jo ich nenns halt mal Hippie-Verein (Alternativler halt), die mal eine durchaus ansprechende Idee hatten. Die bezahlen sich nämlich in ZEIT. Ich repariere deine Steckdose. Das dauert 1h, dafür putzt du 1h bei mir ... nur ist hier natürlich das Problem wer das denn nun überwachen würde. Und klar ein Bauarbeiter arbeitet härter, also ... bekommt der 1:2? Und ein Schnitzel kostet dann 1h? Also den GRUNDGEDANKEN daran finde ich gut.
Fakt ist ... es muss sich was ändern, da sich das System nicht selbst erhält.
 
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@Dr. MaRV
Der Mensch ist wie ein Virus wenn kein Platz mehr da ist breitet er sich wo anders aus.

@Onkelhitman wahrscheinlich erst wenn sie sich ihrer selbst bewusst sind. :D

@ C0rd0n sauerrei haben die Roboter noch keine Gewerkschafft mit Bender als Vorsitzendem.:evillol:

Prinzipiell ist Automatisierung immer zu begrüßen wo monotone und gesundheitsschädliche Arbeit auszuführen ist, allerdings darf/sollte es dann nicht sein das die Leute dann alle mittellos sind, spätestens wenn es menschenähnliche Roboter gibt auf zwei Beinen die fast das gleiche erledigen können muss es ein allgemeines Einkommen für jeden geben, da sich dann eh das ganze System verändern wird.
 
Dr. MaRV schrieb:
Und vom letzteren Standpunkt aus habe ich das betrachtet. Die Erde ist überbevölkert und die Population völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Der Mensch ist mittlerweile wie ein Krebsgeschwür für den Planeten das unaufhörlich wächst.

Das ist in dieser Pauschalität ohne jedwede Explikation der Bedingungen völlig falsch. Man könnte alle Menschen, die momentan auf diesem Planeten leben, problemlos ernähren. Es geht einzig und alleine um den Ressourcenverbrauch, der abhängig ist vom Lebensstandard. Du sagst, andere Menschen müssen sterben oder dürfen sich nicht weiter reproduzieren, damit wir so weiterleben können, wie wir es gewohnt sind. Ich sage, dass die westliche Zivilisation ihren über alle Maßen aus den Fugen geratenen Lebensstandard wieder verringern muss, damit das Leben eines jeden Menschen - nach Kant: Zweck an sich - geschützt und geachtet werden kann.
 
Schon witzig. Da regen sich alle auf, dass ein Unternehmen Menschen durch Roboter ersetzt (oder dem Wortsinn der Meldung nach: "Arbeit, die bisher von Menschen erledigt wurde, wird nun von Robotern durchgeführt").

Böses Unternehmen Foxconn, ganz böse.

Man sollte sich statt dessen mal fragen, warum dieser Schritt gegangen wird.
In der Automobilindustrie, die mittlerweile stark automatisiert ist, gibt es dafür hauptsächlich folgende Argumente:
  1. Roboter arbeiten extrem zuverlässig. Sie fallen sehr selten aus.
  2. Ein Roboter kann im Prinzip 24/7 betrieben werden.
  3. Großartige Skalierung: Existiert bereits ein Roboter-Modell für eine Tätigkeit, kann man relativ einfach zig weitere bauen, falls man die Produktion erhöhen will. Menschliche Mitarbeiter müssen jedes Mal individuell angelernt werden.
  4. Präzision: Ein Roboter kann ein und die selbe Tätigkeit tausende Male hintereinander mit Abweichungen im mm-Bereich (oder darunter) durchführen.
  5. Ein Roboter wird abgeschaltet oder verkauft, wenn er nicht mehr gebraucht wird.
  6. Tätigkeiten können deutlich schneller durchgeführt werden.
  7. Roboter können gesundheitsgefährdende Aufgaben übernehmen oder Arbeiter unterstützen, sodass diese weniger belastet werden (z.B. weniger heben müssen).

Am Ende erhält man eine flexible, qualitativ hochwertige, schnelle und langfristig kostengünstige Produktionskette. Und die Mitarbeiter, die man noch beschäftigt, verdienen mehr, sind gesünder und werden seltener krank.

Man kann von der Automatisierung halten was man will. Und der zunehmende Wechsel von manueller zu automatisierter Arbeit führt langfristig zu Problemen, weil viele einfache Arbeiter auf der Strecke bleiben.

Für mich ist die Entscheidung hin zur Automatisierung für Unternehmen jedoch absolut nachvollziehbar, zwingend sogar.
 
Christock schrieb:
Das ist in dieser Pauschalität ohne jedwede Explikation der Bedingungen völlig falsch. Man könnte alle Menschen, die momentan auf diesem Planeten leben, problemlos ernähren. Es geht einzig und alleine um den Ressourcenverbrauch, der abhängig ist vom Lebensstandard. Du sagst, andere Menschen müssen sterben oder dürfen sich nicht weiter reproduzieren, damit wir so weiterleben können, wie wir es gewohnt sind. Ich sage, dass die westliche Zivilisation ihren über alle Maßen aus den Fugen geratenen Lebensstandard wieder verringern muss, damit das Leben eines jeden Menschen - nach Kant: Zweck an sich - geschützt und geachtet werden kann.
Aaaahja ... und wann beißt sich dann die Schlange endlich in den eigenen Schwanz? Wenn man kein Limit setzt sondern sagt "meh ... sollens halt werfen wie die Karnickel, dann sinds halt bald 10 Mrd Menschen ..." Man überlegt Szenarien wie man die Erde hinsichtlich Nahrungsmitteln noch mehr ausbeuten kann, anstatt sich zu überlegen wie man den rapiden Anstieg der Bevölkerung stoppen kann und dann ALLES auf ein gesundes Maß zurückfährt, aber das korreliert ja nicht mit der Doktrin des ewigen Wachstums ne?
 
trane87 schrieb:
Wartet erstmal ab bis man gar nicht mehr arbeiten muss/kann... Irgendwann bauen sich auch die Maschinen selber. Der Staat weiss das aber schon "zu-verhindert/hinauszuzögern"

Man hatte schon in den 70er Jahren gesagt, dass man deswegen in den 90er Jahren nurnoch 30 Stunden/Woche wird arbeiten müssen.
In Wahrheit arbeiten nun Männer und Frauen und das 45 Stunden/Woche bei gesunkenem Realwert.

Während man früher sein Geld für Grund und Boden ausgegeben hat gibt es heute tausende Sachen die als "Grundbedürfnis" angesehen werden. Bspw. ein iPhone das 30€ in der Fertigung und im Laden 800€ kostet.
Es gibt heute viel mehr Möglichkeiten sein Geld zu verpulvern.

Andere Gründe sind die größer werdende Einkommensschere, die Übersozialisierung und die Tatsache dass es weniger Produktions und mehr Dienstleistungsjobs gibt.
 
Ist doch super das in China die Arbeitskosten steigen. Die Leute da haben mehr Geld zum ausgeben und wir in DE können die benötigten Maschinen verkaufen :schluck:

Ich weiss nicht warum man das jetzt schlecht finden sollte.
 
Na ja auf der einen Seite scheiße das Arbeitsplätze wegfallen aber auf der anderen Seite. Was ist besser kein Job oder sich von Foxconn ausbeuten lassen?:freak:
 
Cheetah1337 schrieb:
Aaaahja ... und wann beißt sich dann die Schlange endlich in den eigenen Schwanz? Wenn man kein Limit setzt sondern sagt "meh ... sollens halt werfen wie die Karnickel, dann sinds halt bald 10 Mrd Menschen ..." Man überlegt Szenarien wie man die Erde hinsichtlich Nahrungsmitteln noch mehr ausbeuten kann, anstatt sich zu überlegen wie man den rapiden Anstieg der Bevölkerung stoppen kann und dann ALLES auf ein gesundes Maß zurückfährt, aber das korreliert ja nicht mit der Doktrin des ewigen Wachstums ne?

Weder war es meine explizite Aussage noch folgt aus dem, was sich gesagt habe, dass ich der Meinung bin, dass es hinsichtlich der Gesamtpopulation des Menschen keine Begrenzung geben kann oder gar geben soll.
 
Bis der erste Roboter Selbstmord begeht und die Veganer deswegen Foxconn verklagen :evillol:

Im Endeffekt muss man ja nur den öffentlichen Dienst weiter aufblasen, dann hat man noch genug solvente Konsumenten und nicht zu viele Bettler.
 
Robotersteuer einführen! Diese Steuer entschädigt (auch nie dort gearbeitet) Arbeitslosen automatisch! :hammer_alt:
 
Vorteil für unsere preisbewussten Läufer hier. Die Produkte werden in der Herstellung preiswerter, aber Ihr werdet keinen Rabatt deshalb bekommen ;-)

Aber zurück zum Ernst, wenn die Technik wirklich überall dort eingesetzt wird wo es möglich ist. Dann würden auf einen Schlag hier in Deutschland 2 - 3 Millionen arbeitslos und spätens in weiteren 3 - 5 Jahren um den Dreh 8 - 12 Millionen. Da unsere deutsche Gesellschaft
als Maxime hat "Wer viel arbeitet und gut Geld verdient, der ist was in Deutschland" wird es eine verlagerung zu den zweiten bzw. dritten Arbeitsmarkt gehen und sehr viele Arbeitsgelegenheiten geschaffen. Wie es hinter aussieht für einen ehemaligen Einkäufer einer Handelskette oder Diplom-Ing mit den Selbstbewusstsein/wertschätzung wenn die an Laternen Aufkleber entfernen oder als Parkwächter arbeiten, das weiss keiner. Ausserdem würde es auch den Motto der Regierung/Wirtschaft entgegen gesetzt laufen nachdem Sie verkündet haben "Bildung ein Leben lang".

Es betrifft den Einzelhandel, Verwaltungen, FiBu, Transportbranche uvm. , Amazon testet nicht umsonst schon Roboter in Ihren Werk oder Industrie 4.0 ist ein erster und wichtiger Schritt dahin.

Ich seh hier in Deutschland dem heiligen Land des Maschinenbaus, noch keinen Ansatz das umgedacht wird und die Maschinen besteuert werden. Das scheue Reh namens "Unternehmer" könnte ins Ausland alles verlagern...... btw. ist China nicht gerade wieder auf Big Schnäppchen tour in Deutschland und kauft fleissig Firmen in der Branche auf?

so das waren nur mal ein paar kleine Gedanken zum Thema.....ich brauch jetzt dringend mein Koffein ;-)

böser Nachtrag: Im Grunde haben wir 6 Millarden Menschen zuviel, die reichen und schönen könnten so entspannt leben. Aber selbst mit den überflüssigen Menschen, kann aus deren Not Gewinn erwirtschaftet werden. Wer möchte nicht der eine von einer Million sein der den Traum "vom Tellerwäscher zum Millonär" schafft, die heilige Krarotte die uns ewig vorgehalten wird ;-)
 
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Klueze schrieb:
Auf Dauer wird sich unserer Gesellschaft umstellen müssen. Bedinungsloses Grundeinkommen ist alternativlos, die Frage ist ab wann man die Umstellung macht.

HominiLupus schrieb:
Das haben wir doch schon: Hartz IV.

Nein, Hartz 4 ist kein bedingungsloses Einkommen. Die Menschen sind eher billige Verfügungsmasse für alle Arbeitgeber die nicht soviel zahlen möchten. Mit abgeschlossener Ausbildung landen die Menschen früher oder später im Niedriglohnsektor/Hilfstätigkeiten. Außnahme: zu alt/krank oder schon zur Schulzeit abgebrochen.
 
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Abgesehen davon, dass von der Wertschöpfung, auf diesem Wege, deutlich weniger Menschen profitieren, ist diese Entwicklung eher zu begrüßen. Wie im Artikel erwähnt, werden vor allem repetitive Aufgaben von Robotern verrichtet, die aufgrund ihrer Monotonie eigentlich kaum jemanden zuzumuten sind.
 
In Deutschland hieß es das bei den ersten Robotern auch. Es kostet keine Jobs. Hat es langfristig aber doch.

Der Schritt ist wohl eher getrieben durch Kosten. Die Chinesen kommen immer mehr zu Wohlstand und verlangen mehr. Darum eignen sie sich nicht mehr für einfache Anlernarbeiten am Band. Das kann ein Roboter ab einem gewissen Lohnniveau günstiger.

In DE haben wir defakto nur solche Linien noch. Wo es geht wurde automatisiert.
Ich habe Mikrotechnologie gelernt als Facharbeiter. Mittlerweile braucht man diese Leute nur noch selten da die Werke immer weiter automatisiert wurden. Als ich angefangen habe wurden Dokumentationen zu Chargen noch von Hand ausgefüllt. Heute läuft alles über RF-ID Systeme. Der Transport erfolgte noch mit Menschen, heute ist ein Transportsystem installiert das Chargen just in time bewegt.

Und dieser Trend wird sich auch in China durchsetzen wenn das Lohnniveau weiter steigt.

Nicht um sonst kommt mittlerweile vieles aus Vietnam was billig sein soll. Selbst Großgeräte von HP tragen die Aufschrift Made in Vietnam.
 
..::Borni::.. schrieb:
Das Zauberwort ist hier das Wohlstandsgefälle. Herr Foxconn spart sich den Lohn für 60 000 Leute und verdient jetzt 5 Milliarden mehr im Jahr. Er wird immer reicher. 60 000 Leute verarmen und haben aber kein Geld mehr um etwas von Herr Foxconn zu kaufen. Sie sind auf Sozialhilfe angewiesen. Wer zahlt die? Alle Steuerzahler des Landes. Auch Herr Foxconn. Aber Herr Foxconn zahlt nur einen Millionstel teil davon. Die Hauptlast übernehmen die anderen Steuerzahler. Und da liegt der Fehler im Kapitalistischen System. Herr Foxconn müsste die Zeche zahlen und nicht die Allgemeinheit. Riech immer reicher, Arm immer ärmer... Weltweit... wie lange noch? Wahrscheinlich für immer.

Es sollte sowas wie Rechte und Pflichten in einer Gesellschaft geben, sowohl von Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern. Sprich ein Gefüge wo eine Hand die andere wäscht. Roboter sollte hierbei nicht vorkommen denn wenn Firmen irgendwann kaum noch Menschen beschäftigen, was sollen all diese Menschen dann machen außer die Fabriken sabotieren und dem erdboden gleich machen.
 
Cheetah1337 schrieb:
Herr Foxconn soll also produzieren und dann der Bevölkerung Geld geben, dass sie sich seine Waren leisten können?

Herr Foxxconn soll nur nicht 100000000 Billiarden Dollar auf dem Konto haben und die restlichen 7 Milliarden fressen Dreck. Der Grundgedanke der freien Marktwirtschaft ist nicht so verkehrt. Aber irgendwo müsste eben doch reguliert werden, damit auf einen Milliardär nicht 1 Millionen verarmte kommen. Ich bin kein Finanzwissenschaftler, aber so Ideen wie Zinsfreies Wirtschaftsystem wären zumindest ein Ansatz. Klingt es nicht falsch, das Bauarbeiter Fred sich 45 Jahre lang den Körper kaputt gearbeitet hat um gerade so über die Runden zukommen und dann tot umfällt. Millonenerbe Etepetete sitzt im Haus das Fred gebaut hat und dreht Däumchen da sein Geld für ihn arbeitet.

Viele sagen, im Kapitalismus kann jeder reich werden. Das stimmt. Jeder kann reich werden! Aber nicht alle! Es kann keine 7 Milliarden Milliardäre geben.

can320 schrieb:
Nur gibt es in China keine Sozialhilfe :lol:

Weiß nicht ob es eine Staatliche dort gibt. Aber wenn nicht müssen die Leute aus dem sozialen Umfeld den anderen unter die Arme greifen. Familie, Verwandte, Freunde, Bekannte... Prinzipell ist das eine Sozialhilfe. Nur von Herr Foxxconn kommt die nicht.
 
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Alienate.Me schrieb:
wie viele mitarbeiter in den werken hat denn foxconn jetzt noch?

aus den zahlen im artikel ließt es sich für mich so, dass 50.000 MA ersetzt/entlassen wurden. dagegen spricht dann die behauptung foxconns, dass es zu keiner maßgeblichen kürzung der belegschaft kommt.

gibt es dazu zahlen, wie viele arbeiter wirklich entlassen und welche in anderen bereichen eingesetzt werden?

Hä...?

Foxconn hat insgesamt Arbeitsplätze im Umfang von 110.000 Stellen, von denen 60.000 durch Roboter besetzt werden.
Aus dem Artikel ist zu lesen, dass sie (angeblich) nicht alle der menschl. Arbeiter durch Roboter ersetzen, sondern diese umschulen und in anderen Gebieten einsetzen, welche mit Robotern nicht (so einfach/momentan) besetzt werden können.
 
latexdoll schrieb:
Es betrifft den Einzelhandel, Verwaltungen, FiBu, Transportbranche uvm. , Amazon testet nicht umsonst schon Roboter in Ihren Werk oder Industrie 4.0 ist ein erster und wichtiger Schritt dahin.

Ja, aber nicht nur. Wir haben z.B. an der Uni Quadrocopter, die - mit Lasern und KI ausgestattet - selbstständig Landvermessern assistieren.
Über eine Kooperation hängt da auch eine andere Uni mit drin, die das gleiche für In-House entwickelt.

Park-/Nachtwächter - generell in der Securitybranche - wurde in den letzten Jahrzehnten ja schon enorm viel automatisiert, da ist mithilfe von KI aber ebenfalls noch mehr drin: kenne persönlich Wissenschaftler bei uns, die KIs für Personentracking entwickeln und das auf beliebig vielen Kameras.

Auch die nächste Generation Reinigungsroboter steht schon in den Startlöchern.

Es steht uns im 21. Jahrhundert definitiv noch über sehr viele Branchen verteilt eine riesige Umgestaltung bevor.


latexdoll schrieb:
btw. ist China nicht gerade wieder auf Big Schnäppchen tour in Deutschland und kauft fleissig Firmen in der Branche auf?

Ja; allerdings nicht nur Unternehmen. Der chinesische Staat fördert verstärkt in letzter Zeit Spitzenforschung und Kooperationen. Wir haben gerade erst letztens eine neue Initiative bewilligt bekommen, wo Fördergelder aus DE & China bereitgestellt werden, Schwerpunkt hier auch KI/Robotik. Zwei deutsche Unis und zwei aus China.

In Deutschland ist sowas leider immer noch schwer "alleine" realisierbar, da die Politik (#Neuland) einfach pennt. Leider gibt es auch sehr viele verschlafene Unternehmer hier.

...aber dank der Globalisierung kann man hier an den Unis trotzdem sehr viel machen, weil international sehr viele immer an Kooperationen interessiert sind.

Ich bin in zwei Monaten auf einer der größten Robotik-Forschungssymposien der Welt, dort sind Google, Amazon, Facebook aber auch durchaus viele kleinere ebenfalls vertreten und hauptsächlich natürlich Universitäten von überall auf der Welt.



Wattwanderer schrieb:
Erinnert sich niemand mehr an Meldungen wo die Fabriken in ihrer Personalnot ganze Schulklassen zum "Praktikum" an die Fließbänder holten? Oder Doppelschichten? Oder das Einbehalten von Lohn für Wanderarbeiter damit sie nach dem Neujahrsfest die sie in ihrer Heimat feiern auch hoffentlich wiederkommen?

Die Null-te industrielle Revolution soll erst stattgefunden haben als die Pest so viele Menschen dahinraffte und Ersatz für die fehlende Arbeitskräfte gefunden werden musste. So unglaublich es klingen mag, es kann durchaus Mangel an Arbeitskräften geben.

Ansonsten, wer Qualifikation als Ausweg sieht hat die Glocken in Form von AlphaGo nicht läuten hören. "Kopfarbeiter" sind aktuell eher gefährdet als "Körperarbeiter". Allein die Hand. Da hat die Evolution ein Meisterwerk in Sachen Werkstoff, Steuerung, Energieeffizienz geschaffen und es sieht so aus als ob das Nachbilden einer Hand deutlich länger Zeit in Anspruch nehmen wird als die Nachbildung des Gehirns.

Das ist absoluter Quark.

Ich bin an eine Uni, wie gesagt, wo ich mich auf künstliche Intelligenz und Robotik spezialisiere: eine qualitative Simulation eines menschlichen Gehirns wird noch einige Zeit dauern.
Alleine von der Rechenkapazität, die je nach Quelle auf ein bis mehrere ExaFLOPS geschätzt wird (Vergleich: der TIANHE-2, letzter Rekordhalter unter den Supercomputern, liefert "gerademal" knapp 34 PetaFLOPS), wird das noch einige Zeit dauern. Bei Supercomputern geht man vom "Exascale" ja in weniger als 10 Jahren aus, aber das werden dann auch nur wenige Supercomputer sein. Bis diese Leistung für Roboter in Unternehmen bereitsteht, werden nach den meisten Schätzungen mindestens noch 20 Jahre vergehen.

Unabhängig von der technischen Machbarkeit - die tatsächlich in wenigen Jahren zumindest für Forscher an Supercomputern gegeben sein wird - ist die größere Herausforderung aber definitiv die KI-Architektur.
KIs können auch heute schon sehr viel: bei sehr spezifischen Aufgaben, etwa Schach oder Go, Mustererkennung, ein Auto einparken, monotone Fertigungsaufgaben, usw. haben sie schon oder werden sie sehr bald die Fähigkeiten von Menschen übertreffen.

Eine wirkliche Intelligenz, die zu allgemeinen Problemlösungsstrategien im Stande ist und sich selbst gewahr sowie darüberhinaus zur Weiterentwicklung fähig, dass ist ein ganz anderes, enormes Kaliber. Alle Forscher, die ich kenne, gehen da von 2050 - 2150 aus.

Da ich auf dem Gebiet forsche, kann ich dir sagen das sämtliche Fortschritte, besonders die, die an menschliche Leistungen herankommen oder sie übertreffen, nur in speziellen Einsatzgebieten erzielt werden. Darauf konzentriert sich auch die Mehrheit der Forscher weltweit.
D.h. Objekte erkennen, ein Auto steuern, etwas heben/bewegen, eine Maschine bedienen, usw.

Sobald du beispielsweise einem Roboter Objekte erkennen und Umwelt hören (also audivisuelle Stimuli verarbeiten) beibringen möchtest, befindest du dich schon auf einem Level, welches recht komplex und aktuelles Forschungsthema ist. Für einzelne Systeme eine KI zu entwickeln ist - wie gesagt - mittlerweile auf einem Qualitätsniveau nahe (und für manche Tasks über) dem Menschenniveau möglich. Damit kann man aber - grob pauschalisiert - nur die "Arbeiterschaft" und einige Dienstleistungsgewerbe automatisieren.
Ein menschliches Gehirn verarbeitet Unmengen an verschiedenen Informationen + eigenes Denken parallel und vor allem sinnvoll, selbstlernend.
Dahin ist es schon noch, selbst sehr optimistisch, weit mehr als ein Jahrzehnt.

Eine menschliche Hand hingegen ist viel primitiver. Das menschliche Gehirn ist das komplexeste System überhaupt, dass die Menschheit kennt.

Da kann ich dir beispielsweise bezüglich der Forschung auch verraten: eine Roboterhand, inklusive Steuerungssystem, die über knapp 70% der Beweglichkeit einer menschlichen Hand verfügt (also auch nur 1-2 Freiheitsgrade weniger hat), haben wir bei uns in der Uni in einem Labor bereits. Natürlich sind die Bewegungsabläufe noch wesentlich "ruckeliger" als beim Menschen und der Krafteinsatz weniger präzise, aber zum einen ist das kein Hauptforschungsgebiet bei uns und zum anderen dauert das definitiv keine 10 Jahre mehr, bis wir da auf einem menschenähnlichem Niveau angekommen sind.

Hinzukommend werden für viele Arbeiten ja auch nicht so präzise Werkzeuge, wie die menschliche Hand eines ist, benötigt. Der Trend, der ja aktuell vorliegt (das einfache, körperliche Arbeiten ersetzt werden) wird eine ganze Zeit so weitergehen, bis tatsächlich irgendwann mal geistige Tätigkeiten von KIs erledigt werden können (im Sinne von komplexen geistigen Fertigkeiten; eine einfache Bürofachkraft beispielsweise - besonders ungelernte - wird sicherlich auch keine 20 Jahre mehr ihren Job haben).
 
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