News Foxconns Expansion sorgt für Unmut bei Belegschaft

Ich hab über ein Jahr in China studiert und war bereits 3x jeweils 1 Monat im Land unterwegs.

Wer das richtige China kennt, wird bei Foxconns Expansionspolitik kein Problem sehen. Wir Europäer sehen doch nur das "Shanghai Expo China" - Wolkenkratzer ohne Ende - neue Ubahnen in Peking, pompöse Olympiade in Peking im Schatten von 100 Euro Monatslöhnen, Menschenrechtsverletzungen und eingesperrten Dissidenten.

Ich hab im Landesinneren studiert - in Xi`an. Meine chin. Mitstudenten lebten GUT von 40 Euro im Monat. Das Kantinenessen war reichhaltig (ein Alu-Blech voll Essen, geschmacklich i. O.). Auf meinen Reisen durch das Land kam ich auch durch kleine Dörfer ohne fließend Wasser, Stromgenerator und Plumpsklos, wo Bauern noch Lehnziegel gebrannt haben um die Häuser zu bauen...

Für den größten Teil der chinesischen Bevölkerung ist die Arbeit in Shenzhen (Foxconn´s Ipod City beschäftigt dort +- 300.000 Mitarbeiter) ein Traum. Es bleibt genug Geld übrig - um auch die Familie in den Dörfer zu unterstützen. Sicherlich arbeiten die Leute dort auch mal mehr als 10 Stunden - aber das kommt auch bei deutschen Töchterfirmen vor- und zwar freiwillig.

Die Chinesen trennen Arbeit und Privatleben nicht wie wir deutschen. Während meines Praktikums in Shenzhen (bei einer dt. Firma mit chin. Angestellten) trafen sich die Mitarbeiter jeden Samstag zum Acitivity Day - Wandern, Baden, Grillen, Fußball oder Englisch lernen. Gearbeitet wurde ohne murren und knurren bis abends um 10, die Firma hat dann das Abendessen bezahlt. Wobei der Begriff Arbeit in China eh eher Ausbildungscharakter hat ... So arbeiten bei uns die Azubis....

Meine chin, Kommilitonen die auch hier in Deutschland ein Jahr studiert haben, fangen in China ganz unten an (außer man kommt aus einer guten Familie) - studierte Drucktechniker stehen an der Druckmaschine und drucken (bei uns ist das ein Ausbildungsberuf!) für 200 Euro im Monat - nach 2-3 Jahren kommt man dann auch auf 600-700 Euro. Abzüglich 50 Euro für Essen lebt man damit ganz ordentlich.

Man kann es auch kurz fassen: Was hat man für eine Wahl? Auf dem Land als Spediteur mit einem Tuk Tuk Getreide für die Bauern ausliefern, Ziegel brennen oder in einer Kohlemine vor die Hunde gehen - dass alles für wenige Euro am Tag - oder in Foxconns Fabrik für ~100 Euro gemütlich Iphones zusammenschrauben?

Gruß
 
oder in Foxconns Fabrik für ~100 Euro gemütlich Iphones zusammenschrauben?
Ich kenn die WAHREN Hintergründe hinter den Selbstmorden nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich massenhaft Leute umbringen, weil die Arbeit so gemütlich und der Lohn ausreichend sind, damit man auch noch die Großfamilie mit ernähren kann.
Das Ganze gab es glaube bei Renault in Frankreich auch mal. Damals wurde, wenn ich mich richtig erinnere, die Selbstmordserie auf Stress während der Arbeit zurück geführt.
Auch wurde vor nicht allzulanger Zeit ein Artikel veröffentlicht, wenn ich nicht irre auf CB, wo die Foxconn-Mitarbeiter einfach nur dasaßen, keine Kommunikation, kein Spaß, nix. Nur Arbeit.
Also überdenke bitte nochmal, ob die Arbeit wirklich so gemütlich ist.

So arbeiten bei uns die Azubis....
Das ist so eine typische herablassende Äußerung von Leuten, die studiert haben und denken sie sind was besseres.
Wenn man alle Azubis über einen Kamm schert, sollte man sich mal ernsthafte Gedanken um den eigenen Horizont machen.
Ich hab es damals selber erlebt, als ich Zivildienst machte. Dämliche Äußerungen von Spendern, wie am laufenden Band. Faule Zivis, Hände in den Hosentaschen, nur Zeit abwarten.
In Wahrheit Überstunden, Kotze wegwischen, den ganezn Tag stehen/laufen, Pausenzeiten konnten wir zu 99,9% nicht einhalten, da wir bei Stress keine Zeit hatten uns hinzusetzen, bei nix durften wir nicht, wel unsere "Chefs" sich setzen wollten um Zeitung zu lesen.
Ebenso ist es bei den Azubis.
Auf der einen Seite die, die nicht mal nen Nagel in die Wand bekommen und schon mit kurzen Wörtern Schwierigkeiten haben, zu buchstabieren, auf der anderen Seite Azubis, die Überstunden schieben, nur dumme Kommentare fangen, blablabla.
Also solltest du das nächste mal deinen Post nicht mit sinnlosen Generalisierungen versehen.
Danke ...
 
florian. schrieb:
als Beweis zahle ich alles was aus Fabriken von Foxconn kommt!.



Alles schön und gut, aber keine Beweise das bei Foxconn irgendwas schief läuft!
Das In China allgemein die Menschenrechte nicht all zu weit sind, dass musst du mir nicht erzählen, dass ist hinreichend bekannt.

aber hier geht es nun mal um Foxconn, und du Prangerst Foxconn an.
du hast aber absolut keine Beweise gegen Foxconn.
Ja Außer das sie eben aus China kommen.
Ganz toll!

Und erzähl hier nix von Scheuklappen, du Verurteilst eine Firma ohne das du Irgendetwas von ihr weißt!
wie gesagt, du bist nicht in der lage den sinn eines postings zu verstehen. erneuter beweis.

zur erklärung. hier wurde behauptet auf foxconn wurde eine hexenjagt gemacht.
also alles stürzte sich auf foxconn. na, kannst du folgen?
um zu zeigen, das keineswegs nur auf foxconn herumgeritten wurde, habe ich einige sachen verlinkt, welche andere firmen betreffen.

bevor du hier versuchst zu diskutieren, solltest du endlich lernen, den sinn eines textes zu erfassen.
Ergänzung ()

@Stampfi82

http://www.tagesschau.de/ausland/china998.html
http://www.welt.de/vermischtes/article6967773/153-Kumpel-in-Zeche-in-China-eingeschlossen.html
http://www.welt.de/vermischtes/article5298618/104-Tote-nach-Grubenunglueck-in-China-geborgen.html
http://www.sueddeutsche.de/panorama...-http://www.n24.de/news/newsitem_5610292.html

ich nehme an, das sind die bergwerke, welche du in china besucht hast. oder mal so gesagt, das ist der pfad, den dir die leute der gesegneten chinesischen universitäten vorgezeichnet hatten.

und ich weis, die toten bergleute sind selber schuld. hätten sie richtig abgestütz, wäre nichts eingebrochen.
bestimmt heimlich geraucht, sonst wäre das bergwerk doch nicht in die luft geflogen.

die berichte über mitarbeiter, welche an ihrem arbeitsplatz sogar schlafen betrachten wir nur falsch.
ist doch nur zu deren schutz. sonst könnten sie ja auf dem nachhauseweg überfahren werden.

langsam sehe ich das auch alles in einem anderen licht.:freak:

die berichte über die arbeitszustände bei foxconn von den leuten die dort arbeiten scheint ihr beharrlich zu überlesen/übersehen.

http://www.pcgameshardware.de/aid,7...-von-den-Arbeitsbedingungen/Technologie/News/

stammen aus chinesischen zeitungen! von chinesen!

http://humanrights.ch/home/de/Themendossiers/TNC/Nachrichten/idcatart_10508-content.html

endlich mal lesen, bevor hier weiter schöngeredet wird.
und hier wird keineswegs nur eine hexenjagt auf foxconn gemacht. hier wird die gesamte computerindustrie angesprochen.
foxconn ist nur einer der sklaventreiber! eben der größte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@micha2: Exakt so eine Mine habe ich in einem Dorf gesehen. Die Umstände dort sind sowas von erbärmlich, teilweise haben die Leute nichtmal Werkzeug. Und in Peking trifft man Töchter, deren Eltern eine Mine haben, die läuft mit Prada Taschen rum und verprasst das Blut-Geld der Eltern.

@lars.vom.mars: Das war nicht herablassend gemeint. Ich war selbst Zivi und hab eine Ausbildung vor dem Studium gemacht. Die Formulierung war unglücklich - der Kontext hätte es aber erklärt! Selbst ein studierter Chinese fängt dort unten als Maschinenführer an - wir mit der gleichen Ausbildung steigen in einer kleinen Druckerei direkt "oben" ein - F&E, Marketing Vertrieb ... niemand mit einem Studium im Druckbereich steht später in Deutschland an der Maschine. Es geht um die Arbeit selbst, die verrichtet wird. Und jetzt stell dir die Kinder von Bauernfamilien vor - ohne Schulbildung und Studium - welche Tätigkeiten werden die wohl verrichten?

Den krassesten regulären "Job" (abseits der Minen und Chemieproduktion) den ich in China erlebt hab, war Fahrstuhlführer. Nein - nicht in einem Nobelhotel - in einer mittelmäßigen Wohnanlage und auch bei der dt. Praktikumsfirma. Dort sass ein Mann 10h am Tag IM Lastenaufzug, der eigentlich nicht wirklich oft benutzt wurde und hat die Knöpfe für die Angestellten gedrückt. Toller Job!

Für Foxconn arbeiten mehr als 300.000 Menschen in einem WERK! (Vgl. Audi in Ingolstadt: 30.000!) - betrachtet man die persönlichen Schicksale (weit weg von der absolut wichtigen Familie, andere Region, monotone Arbeit in einer Fabrik - kein Landleben - keine Aufstiegsperspektiven, 1x im Jahr Urlaub bei der Familie), dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass 0,1 % der Leute nicht mit der Sitation zufrieden sind und zerbrechen - das wären dann bei 300.000 Mitarbeitern schon 300 Leute die evt. den Auswegs Selbstmord suchen.

Wer denkt - Foxconn und die Küstenregion ist hart und ungerecht, der sollt mal mit dem Sitchwort "Linfen" die Google Bildersuche beschäftigen. Die Menschen dort werden sicherlich nicht glücklicher sein als bei Foxconn. Man muss immer auch die Alternative betrachten, China ist ein Entwicklungsland und kein Ponyhof mit Wünsch dir was wie evt. Deutschland.

Ich für meinen Teil sehe die Arbeit in Deutschland auf jeden Fall anders - selbst der schäbigste Betrieb in Deutschland ist mit Berufsgenossenschaft, Betriebsrat, Frauen- und Behindertenbeauftragte, Versicherungs-Audits usw. ein Traum gegen das, was man nicht nur teilweise - nein - was man zum größten Teil in China sieht.

Gruß
 
da gebe ich dir auch recht. dein erstes post, kam irgendwie rüber als wäre es das reine zuckerschlecken in china zu arbeiten ;)

aber auch wenn es in china noch schlechtere arbeitsbedingungen gibt, ist das noch lange kein grund den trill bei foxconn schönzureden. ich hoffe wir sind dort der gleichen meinung.
und wie man bei der aktuellen entwicklung in china sieht, regt sich mittlerweile auch was bei den arbeitern. immerhin ist deutsches recht, das große vorbild beim chinesischen arbeitsrecht. auch wenn die durchsetzung dort schwieriger ist, als bei uns.
 
Naja, schönreden ist ein netter Begriff. Ich denke, die Leute die die Zustände "herabspielen" denken weniger idealistisch als der Rest der Foristen. Es ist nunmal ein Entwicklungsland. Auch wenn es schön wäre, wenn alle Menschen weltweit einen tollen, fairen Job haben und sich entwickeln können - wird das nunmal nicht in unserer Lebenszeit realisiert werden. Nach Asien kommt Afrika - und dort wird sicherlich wieder niemand aus der Geschichte anderer Länder gelernt haben und alles wird von vorne beginnen.

Wie war es bei uns in Deutschland vor ... 30 Jahren? Da hat Daimler die Bänder schneller laufen lassen und alle Mitarbeiter gingen kaputt nach Hause, in der nähe von Gerbereien und Textilfirmen konnte man nicht in den Flüssen schwimmen usw. Unsere eigenen Erfahrungen mit dem Thema "Arbeitsumstände" sind nicht wirklich alt. Und jetzt unseren Entwicklungsstand in Sachen Arbeitsrecht und Co. auf Entwicklungsländer zu übertragen, sich zu empören über die Zustände dort - ich denke DAS ist verwerflich.

Zumal wir Deutschen mit unseren Metro Group Geiz ist Geil Mentalität sicherlich niemals ein reines Gewissen haben werden ...

Arbeitsrecht in China durchzusetzen ist sicherlich schwierig. Immerhin gibt es aber glücklicherweise bereits Anwälte, die sich arbeitsrechtlicher Probleme annehmen - auch wenn sie einen starken Gegenwind der Provinzfunktionäre aushalten müssen. Vor 10-20 Jahren wären die Anwälte einfach verschwunden...

Die Chinesen werden ihren Weg gehen und sich weiterentwickeln, so wie wir es auch gemacht haben.

Gruß
 
Stampfi82 schrieb:
Naja, schönreden ist ein netter Begriff. Ich denke, die Leute die die Zustände "herabspielen" denken weniger idealistisch als der Rest der Foristen. Es ist nunmal ein Entwicklungsland. Auch wenn es schön wäre, wenn alle Menschen weltweit einen tollen, fairen Job haben und sich entwickeln können - wird das nunmal nicht in unserer Lebenszeit realisiert werden. Nach Asien kommt Afrika - und dort wird sicherlich wieder niemand aus der Geschichte anderer Länder gelernt haben und alles wird von vorne beginnen.

natürlich ist es ein entwicklungsland. und natürlich werden dort nicht sofort die super arbeitsverhältnisse herrschen. das bestreitet auch keiner. aber solche mißstände aufzudecken und durch öffentlichen druck, den chinesischen arbeitern helfen ist nicht verwerflich und gleich garnicht ne hexenjagt, wie hier dargestellt wurde.
Stampfi82 schrieb:
Wie war es bei uns in Deutschland vor ... 30 Jahren? Da hat Daimler die Bänder schneller laufen lassen und alle Mitarbeiter gingen kaputt nach Hause, in der nähe von Gerbereien und Textilfirmen konnte man nicht in den Flüssen schwimmen usw. Unsere eigenen Erfahrungen mit dem Thema "Arbeitsumstände" sind nicht wirklich alt. Und jetzt unseren Entwicklungsstand in Sachen Arbeitsrecht und Co. auf Entwicklungsländer zu übertragen, sich zu empören über die Zustände dort - ich denke DAS ist verwerflich.

vor 30jahren war ein freier samstag schon für viele realität. bei daimler gingen die arbeiter vor 30 jahren nach ner 8h schicht geschafft nach hause. da kannste auch 40 jahre zurückschauen und du wirst feststellen, das solche arbeitsbedingungen bei uns die ausnahme waren. aber wir hatten auch andere vorraussetzungen.
bei uns kauften eben die arbeiter, stolz die aktie ihres werkes. und das nicht weil im eigenen werk ne sklaventreibermentalität herrschte;)
Stampfi82 schrieb:
Zumal wir Deutschen mit unseren Metro Group Geiz ist Geil Mentalität sicherlich niemals ein reines Gewissen haben werden ...
da geb ich dir recht.
kann man ja bei der ankündigung für höhere mainboardpreise ganz gut sehen.
ich zahle gerne etwas mehr, wenn ich dadurch den chinesen bei foxconn wenigsten ne 10h schicht mit ner stunde pause aufschwatzen könnte;)
Stampfi82 schrieb:
Arbeitsrecht in China durchzusetzen ist sicherlich schwierig. Immerhin gibt es aber glücklicherweise bereits Anwälte, die sich arbeitsrechtlicher Probleme annehmen - auch wenn sie einen starken Gegenwind der Provinzfunktionäre aushalten müssen. Vor 10-20 Jahren wären die Anwälte einfach verschwunden...

Die Chinesen werden ihren Weg gehen und sich weiterentwickeln, so wie wir es auch gemacht haben.

Gruß
das wird wohl so sein. und das ist auch gut so. dank des öffentlichen drucks tut sich auch viel in china. die sind an nem punkt angekommen, wo man deutlich fortschritte für die arbeitnehmer erkennen kann.
 
"...in den vergangenen Wochen klagten schon zahlreiche Handy- und Mainboard-Hersteller über stark steigende Personalkosten in China" - das heisst, die Leute dort können bald von ihrem Lohn auch wirlich leben? ;)
 
Eine logische Konsequenz durch unser Handeln. Wir WOLLEN, dass diese Arbeiter schlecht bezahlt, schlecht rechtlich geschützt und andauernd vergiftet werden. Wir WOLLEN, dass sich daran nicht viel ändern.
Ich denke, niemand will dies wirklich direkt, aber das Kaufverhalten (und daraus folgend) das Produktionsverhalten fordert jenes.
Gleiches Spiel wie mit den 3. Weltländern, wir beuten diese auf das Krasseste aus, und tun so als würden wir helfen...
 
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