Stampfi82
Ensign
- Registriert
- Apr. 2007
- Beiträge
- 223
Ich hab über ein Jahr in China studiert und war bereits 3x jeweils 1 Monat im Land unterwegs.
Wer das richtige China kennt, wird bei Foxconns Expansionspolitik kein Problem sehen. Wir Europäer sehen doch nur das "Shanghai Expo China" - Wolkenkratzer ohne Ende - neue Ubahnen in Peking, pompöse Olympiade in Peking im Schatten von 100 Euro Monatslöhnen, Menschenrechtsverletzungen und eingesperrten Dissidenten.
Ich hab im Landesinneren studiert - in Xi`an. Meine chin. Mitstudenten lebten GUT von 40 Euro im Monat. Das Kantinenessen war reichhaltig (ein Alu-Blech voll Essen, geschmacklich i. O.). Auf meinen Reisen durch das Land kam ich auch durch kleine Dörfer ohne fließend Wasser, Stromgenerator und Plumpsklos, wo Bauern noch Lehnziegel gebrannt haben um die Häuser zu bauen...
Für den größten Teil der chinesischen Bevölkerung ist die Arbeit in Shenzhen (Foxconn´s Ipod City beschäftigt dort +- 300.000 Mitarbeiter) ein Traum. Es bleibt genug Geld übrig - um auch die Familie in den Dörfer zu unterstützen. Sicherlich arbeiten die Leute dort auch mal mehr als 10 Stunden - aber das kommt auch bei deutschen Töchterfirmen vor- und zwar freiwillig.
Die Chinesen trennen Arbeit und Privatleben nicht wie wir deutschen. Während meines Praktikums in Shenzhen (bei einer dt. Firma mit chin. Angestellten) trafen sich die Mitarbeiter jeden Samstag zum Acitivity Day - Wandern, Baden, Grillen, Fußball oder Englisch lernen. Gearbeitet wurde ohne murren und knurren bis abends um 10, die Firma hat dann das Abendessen bezahlt. Wobei der Begriff Arbeit in China eh eher Ausbildungscharakter hat ... So arbeiten bei uns die Azubis....
Meine chin, Kommilitonen die auch hier in Deutschland ein Jahr studiert haben, fangen in China ganz unten an (außer man kommt aus einer guten Familie) - studierte Drucktechniker stehen an der Druckmaschine und drucken (bei uns ist das ein Ausbildungsberuf!) für 200 Euro im Monat - nach 2-3 Jahren kommt man dann auch auf 600-700 Euro. Abzüglich 50 Euro für Essen lebt man damit ganz ordentlich.
Man kann es auch kurz fassen: Was hat man für eine Wahl? Auf dem Land als Spediteur mit einem Tuk Tuk Getreide für die Bauern ausliefern, Ziegel brennen oder in einer Kohlemine vor die Hunde gehen - dass alles für wenige Euro am Tag - oder in Foxconns Fabrik für ~100 Euro gemütlich Iphones zusammenschrauben?
Gruß
Wer das richtige China kennt, wird bei Foxconns Expansionspolitik kein Problem sehen. Wir Europäer sehen doch nur das "Shanghai Expo China" - Wolkenkratzer ohne Ende - neue Ubahnen in Peking, pompöse Olympiade in Peking im Schatten von 100 Euro Monatslöhnen, Menschenrechtsverletzungen und eingesperrten Dissidenten.
Ich hab im Landesinneren studiert - in Xi`an. Meine chin. Mitstudenten lebten GUT von 40 Euro im Monat. Das Kantinenessen war reichhaltig (ein Alu-Blech voll Essen, geschmacklich i. O.). Auf meinen Reisen durch das Land kam ich auch durch kleine Dörfer ohne fließend Wasser, Stromgenerator und Plumpsklos, wo Bauern noch Lehnziegel gebrannt haben um die Häuser zu bauen...
Für den größten Teil der chinesischen Bevölkerung ist die Arbeit in Shenzhen (Foxconn´s Ipod City beschäftigt dort +- 300.000 Mitarbeiter) ein Traum. Es bleibt genug Geld übrig - um auch die Familie in den Dörfer zu unterstützen. Sicherlich arbeiten die Leute dort auch mal mehr als 10 Stunden - aber das kommt auch bei deutschen Töchterfirmen vor- und zwar freiwillig.
Die Chinesen trennen Arbeit und Privatleben nicht wie wir deutschen. Während meines Praktikums in Shenzhen (bei einer dt. Firma mit chin. Angestellten) trafen sich die Mitarbeiter jeden Samstag zum Acitivity Day - Wandern, Baden, Grillen, Fußball oder Englisch lernen. Gearbeitet wurde ohne murren und knurren bis abends um 10, die Firma hat dann das Abendessen bezahlt. Wobei der Begriff Arbeit in China eh eher Ausbildungscharakter hat ... So arbeiten bei uns die Azubis....
Meine chin, Kommilitonen die auch hier in Deutschland ein Jahr studiert haben, fangen in China ganz unten an (außer man kommt aus einer guten Familie) - studierte Drucktechniker stehen an der Druckmaschine und drucken (bei uns ist das ein Ausbildungsberuf!) für 200 Euro im Monat - nach 2-3 Jahren kommt man dann auch auf 600-700 Euro. Abzüglich 50 Euro für Essen lebt man damit ganz ordentlich.
Man kann es auch kurz fassen: Was hat man für eine Wahl? Auf dem Land als Spediteur mit einem Tuk Tuk Getreide für die Bauern ausliefern, Ziegel brennen oder in einer Kohlemine vor die Hunde gehen - dass alles für wenige Euro am Tag - oder in Foxconns Fabrik für ~100 Euro gemütlich Iphones zusammenschrauben?
Gruß