Fritz Box 7412 für 250 Mbit Leitung nutzbar?

@Luxmanl525 Immer schön auf den Ton aufpassen. "Hirnverbrannt" und "Quatsch" gehören in den Post überhaupt nicht rein. "Mathematikproblem" auch nicht, denn Rechnen ist nicht Mathematik (zufällig weiß ich das als Mathematiker); davon abgesehen habe ich auch nicht behauptet, dass beide Lösungen den selben Preis hätten.

Zu den Fakten:
  • Die Fritzbox hat beim WLAN keine Chance gegen den Access Point. Weder bei Reichweite, noch bei Anzahl gleichzeitiger Clients.
  • Repeater kosten für die Fritzbox das Gleiche wie zusätzliche Access Points für den Edgerouter, die sich übrigens dank PoE mit nur einem LAN-Kabel wunderbar platzieren lassen.
  • Draytek und Ubiquiti sind beileibe keine Ramschbuden. Der Edgerouter X ist beispielsweise seit 2015 auf dem Markt und erhält seitdem, bis heute, Updates.
  • Alter Router mit neuem Modem im Vergleich zu neuem Router wäre, wenn es möglich gewesen wäre, auf jeden Fall günstiger als eine neue Fritzbox; je nach dem was mit dem alten Router passiert wäre, auch nachhaltiger.

Nochmal deutlich: Der vierte Punkt ist mir ursprünglich vorgeschwebt. Dass die alte Fritzbox dazu technisch nicht in der Lage ist, habe ich übersehen.

Fritzbox kann man kaufen, würde ich aber nicht machen. Insbesondere nicht in einem Mehrpersonenhaushalt, in dem mehrere Leute gleichzeitig übers WLAN ins Internet wollen. Und erst recht nicht, wenn gutes QoS gefragt wäre.

Ich habe an dieser Stelle auch alles mindestens zwei Mal gesagt, damit kann ich es jetzt hoffentlich gut sein lassen.
 
1. hat sich @joni94 nicht mehr gemeldet.

2. hat er bisher eine 7412 im Einsatz. Das heißt:
Er hat einen einzelnen 100MBit/s LAN-Anschluss und nur 2,4GHz WLAN mit gerade mal 300MBit/s.

Das heißt: Er wird diese Kiste wohl kaum dazu verwenden, um damit Internet in einem Mehrparteienhaushalt zu verteilen samt dutzender WLAN-Geräte.
Bei der Empfehlung/Beratung muss man die individuellen Gegebenheiten beachten, ansonsten ist das alles nicht ziel- und lösungsorientiert.

Draytec und Ubiquiti sind gut, keine Frage. Hier aber mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Genauso wie die Empfehlung Access-Points usw. anzuschaffen.

Hier war lediglich die Frage, ob sein vorhandener Router mit einem 250MBit/s DSL-Anschluss klar kommt oder nicht.
Die Antwort da drauf ist kinderleicht und schnell formuliert: Nein!

(Theoretisch funktioniert sein Router auch an einem 250MBit/s Anschluss, dann würde sein Anschluss aber auf das 100MBit/s Fallback-Profil runterschalten.)

Das heißt: Der Router muss ersetzt werden durch ein Modell, das SuperVectoring beherrscht.
Im privaten Umfeld haben sich nunmal die Router von AVM quasi durchgesetzt.
Es sind weder die besten noch die preiswertesten und für speziellere Anforderungen gibt es geeignetere Geräte.

Hier wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber einfach nur ein neuer, ordinärer Router benötigt. Mehr nicht.
Ein neuer Router, egal welcher, hätte darüber hinaus sowieso schon eine deutlich bessere, modernere und umfangreichere Ausstattung.
Bisher reichte @joni94 seine 7412. Also wird jeder neuere Router mehr als ausreichen.

Meine Empfehlung ist demnach die
AVM FRITZ!Box 7530 AX https://geizhals.de/avm-fritz-box-7530-ax-a2411180.html für aktuell 179€.
Oder, falls sein Provider zufällig die Telekom sein sollte, der Telekom Speedport Smart 4 https://geizhals.de/telekom-speedport-smart-4-40896157-a2544149.html für aktuell 139€.

Alles darüber ergibt meiner Meinung nach keinen Sinn. Drunter würde ich aber auch nicht gehen.
Es sei denn @joni94 konkretisiert seine Anforderungen.
 
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So jetzt melde ich mich mal zurück. Vielen Dank für die lebhafte Diskussion! 😁 Bin momentan zeitlich gut ausgelastet, daher habe ich ein bisschen gebraucht, um hier alles durchzugehen.

Zunächst einmal: Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage, ob es irgendwie möglich wäre, die 250Mbit im WLAN mit der 7412 zu nutzen. Ist es nicht. Es muss also ein neuer Router mit Modem her. Wenn ich bei Fritz schaue, sehe ich auch die 7530ax, die 7590 und die 7590ax (obwohl die schon sehr teuer ist) als Möglichkeit. Ob WiFi 6 zwangsläufig gebraucht wird sei mal dahingestellt.. Da der Router eh ersetzt werden muss, warum nicht gleich vernünftig aufrüsten.

1. Anwendungsfall ist der folgende: 2 Personen im Haushalt. Homeoffice mit viel Videotelefonie. Gleichzeitig wird dabei evtl etwas von der Freundin gestreamt. 100 MBit müssten also ausreichen. Wechsel auf 250 MBit erfolgt, da es hier tatsächlich das günstigste ist.. Und wenn man sowas schon hat möchte man es ja auch nutzen.. Auch wenn 100 ausreichen würden.

2. Anwendungsfall: Oculus Quest 2 via Virtual Desktop kabellos am PC betreiben. Geht zwar auch mit Link Kabel, aber da ich ja eh aufrüsten muss kann man ja schauen ob man das hinkriegt. Evtl mit einem repeater in dem Zimmer in dem gezockt wird?

Ein weiterer Punkt den ich bisher nicht genannt habe:
Die Telefondose ist leider blöd hinter einer Wand. Genau davorstehend habe ich mit meinem Handy 92Mbit Download, in meinem Zimmer nur noch 50-60Mbit. Mein Arbeitslaptop hat sogar nur knappe 30 MBit download. Außerdem wird von uns ständig einer rausgekickt wenn der andere eine Aktivität wie Videotelefonie / Streaming startet. Wäre also evtl auch zu bedenken bei der Routerauswahl.

Nachtrag: momentaner Anbieter bis Dezember ist Telekom, danach 1&1

Viele Grüße,
Jonathan
 
joni94 schrieb:
Die Telefondose ist leider blöd hinter einer Wand. Genau davorstehend habe ich mit meinem Handy 92Mbit Download, in meinem Zimmer nur noch 50-60Mbit. Mein Arbeitslaptop hat sogar nur knappe 30 MBit download. Außerdem wird von uns ständig einer rausgekickt wenn der andere eine Aktivität wie Videotelefonie / Streaming startet. Wäre also evtl auch zu bedenken bei der Routerauswahl.
Das ist keine Frage der Routerwahl, das ist eine Frage des Netzwerkaufbaus.
Allem Anschein nach ist es in der Wohneinheit einfach nicht möglich mit nur einem Router ein vernünftiges, flächendeckendes WLAN zu erstellen. Daran wird weder der neue Router noch der 250Mbit Anschluss etwas ändern.

Idealerweise versetzt zu den Router an einen anderen, besser geeigneten Punkt mit etwas längerer Zuleitung zur Telefondose oder du stellst mehrere WLAN Nodes auf, idealerweise mit Kabelverbindung zum Router (Accesspoint) und nicht als reine Wireless Repeater.

Du könnest z.B. die alte 7412 als AccessPoint verwenden. da kommen dann immerhin 100Mbit an, aber wie du siehst ist das per WLAN ja gar nicht so schlecht.
 
@joni94 Meiner Meinung nach brauchst Du zwei Sachen:
  • Ein gutes WLAN
  • Brauchbares Quality of Service (Traffic-Priorisierung nach "Dringlichkeit", Bevorzugung von Traffic für Echtzeitdienste wie Videotelefonie, Gaming, ...)
Gibt es zusätzlich irgendwelche wichtigen Dinge wie zum Beispiel ein Telefon, das benutzt werden soll? Denn das wäre potentiell je nach Router etwas fummelig.

Zu Quality of Service: Quality of Service gibt es in unterschiedlichen Implementierungen, ist grundsätzlich aber einfach eine Möglichkeit, speziellen Sorten von Traffic Priorität zuzuweisen. Oft wird dazu ein gewisser Prozentsatz des dauerhaft einhaltbaren Up- und Downstreams reserviert und in irgendeiner Form vom Router die ein- und ausgehenden Pakete analysiert. Manchmal funktioniert QoS nur mit speziellen Regeln (umständlich, jede Anwendung von Hand mit Regeln versehen) und manchmal werden diese Regeln auch nur auf spezielle Geräte angewendet (ideal ist eigentlich globale Anwendung, denn die verfügbare Bandbreite gibts ja auch nur für alle Geräte gleichzeitig).

Zum WLAN: Im Prinzip sind für gutes WLAN Access Points (ab WiFi 5) besser als die typischen Repeater, weil Access Points ihr Signal (und manchmal auch ihren Strom) per LAN-Kabel bekommen. Außerdem geben sich die Dinger preislich nicht viel. Access Points sind außerdem besser als Powerline Adapter, weil das Signal auf einer Leitung läuft, die dafür auch gedacht ist.

Wie groß ist die Wohnung? Welches Material haben die Wände? Gibt es vielleicht schon bestehende LAN-Dosen in den Zimmern, die man für Access Points benutzen könnte?

Wie schon erwähnt, habe ich selbst Equipment von Ubiquiti und bin damit äußerst zufrieden. Ich bin auf diesem Weg auf die Firma gestoßen, und insbesondere als ich hier noch mit 25 Mbit/s gestraft war, hat das Setup blendend funktioniert. Du kannst grundsätzlich auch Ubiquiti Access Points verwenden, wenn Du keinen Router von denen benutzt. Dazu braucht man nur einen Computer mit einer halbwegs aktuellen Java-Runtime und macOS oder Windows; der Rest geht per Unifi Controller (Software).

Fritzboxen können auch QoS, aber machen die Sache meiner Meinung nach unnötig kompliziert, weil Priorisierungsregeln nur für Anwendungen und Geräte eingestellt werden können. Beispielsweise erlaubt das Betriebssystem der Edgerouter, global zu regeln. Dazu muss man dem Router nur sagen, wie schnell die Leitung immer ist (einhaltbarer Up- und Download). Für QoS bei 250 Mbit braucht der Router allerdings eine starke CPU. Den Edgerouter X, den ich vorgeschlagen habe, würde ich zum Beispiel nur für ne 100er Leitung einplanen.

Würdest Du so ein Setup wollen, dann muss man fair dazu sagen, dass es für eine 250er Leitung mit Supervectoring nicht wirklich billig würde. Du bräuchtest:
  • Draytek Vigor 167 (Supervectoring-fähiges Modem), ~110€
  • Edgerouter 6P (Router ohne Modem samt PoE-Support auf allen RJ45-Anschlüssen), ~200€
  • Zu bestimmende Anzahl an Access Points, ab ~70€/Stück (WiFi 5) bzw. 100€/Stück (WiFi 6)
Es gäbe noch den preislich etwas günstigeren EdgeRouter 4, der laut Datenblatt kein PoE auf den RJ45-Anschlüssen bietet. Die Access Points kommen mit PoE-Injektoren, sodass nicht unbedingt ein Problem wäre. Allerdings wäre vermutlich ein zusätzlicher Switch für etwa 20€+ nötig.

Als Anhaltspunkt: Ich habe einen UniFi AP-AC Lite in meiner (flächenmäßig) 100m^2 Dachgeschosswohnung mit (ich glaube) Gipssteinwänden und komme damit bestens hin.

Bei Wechsel auf Glasfaser fällt dabei das benötigte Modem nur weg, der Rest kann weiterverwendet werden.
Wie schon erwähnt könnte man die Access Points aber auch mit einer gewöhnlichen Fritzbox verwenden.

Edit: Das Draytak Vigor 167 ist kinderleich einzurichten. So wie es aus der Schachtel kommt, kann man es direkt verwenden, Kabel rein und go. Firmware aktualisieren und neue IP verteilen, weil 192.168.1.1 standardmäßig vom Router verwendet, ist da das Höchste der Gefühle.
 
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h00bi schrieb:
Du könnest z.B. die alte 7412 als AccessPoint verwenden. da kommen dann immerhin 100Mbit an, aber wie du siehst ist das per WLAN ja gar nicht so schlecht.
Die kann nur 2,4 GHz, die Oculus per WLAN braucht 5GHz
 
Jetzt wieder meine Meinung... ;)

Ich würde erstmal einen neuen Router kaufen. Welcher ist fast egal, solange dieser SuperVectoring beherrscht und ein halbwegs brauchbares WLAN bereitstellen kann.
Ich habe die AVM FRITZ!Box 7530 AX für 179€ genannt und empfohlen.

Wenn die WLAN-Reichweite auch mit dem neuen Router nicht ausreichen sollte, um das nun deutlich schnellere Internet in der Wohnung zu verteilen,
würde ich einen Repeater von AVM dazu kaufen. Diesen kann man natürlich auch - wie einen Access-Point - per LAN an eine Fritzbox anschließen.
z.B. den AVM FRITZ!Repeater 3000 https://geizhals.de/avm-fritz-repeater-3000-20002856-a1879801.html für 119€.

(Der zum Router besser passende FRITZ!Repeater 6000 ist mit über 200€ deutlich zu teuer.)

Die vorhandene 7412 würde ich entsorgen/verkaufen. Das Ding zieht einfach nix mehr vom Teller... weder was DSL angeht, noch was WLAN angeht.

DrayTek, Lancom usw. halte ich für zu kompliziert in der Bedienung/Einrichtung und bei Ubiquiti ist das Problem das diese nur dann wirklich ihre Leistung ausspielen,
wenn alle Netzwerkgeräte im Haushalt von diesem Hersteller sind.
 
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