@ghecko,
@duskstalker
Es steckt leider sehr viel Wahrheit in euren Posts diesbezüglich.
Anmerken möchte ich, dass ich Herrn Bezos nicht persönlich kenne und daher kein Urteil über ihn abgeben kann oder möchte.
Kann der beste Kumpel sei oder der schrecklichste Egomane ... man weiß es nicht.
Aber ihr habt Recht, unsere Gesellschaft tendiert nicht erst seit heute, Erfolg an Monetärem zu messen und dann natürlich jene Menschen auf ein Podest zu stellen, die das in Zeiten der Globalisierung am besten können. Das ist bei immer weniger echten Sozialkontakten durchaus problematisch, wenn man das als alleinigen Fortschritt für das eigene Bestehen definieren möchte.
Viele kleinere, die sich zwar in anderen Maßstäben aber wohl durchaus weniger dominierend mit den Regeln des Kapitalismus auseinandersetzen, schaffen eine verträglichere Symbiose mit einer ökosozialen Marktwirtschaft. Hört man halt nie, das ist wie der gute Durchschnitt, der sonst nie auffällt.
Lange Rede, kurzer Sinn für mich: wenn man Bezos, Gier, Machtanspruch, etc. vorwerfen möchte, so ist dies wohl an vielen Stellen nicht von der Hand zu weisen. Er ist ein prominent gewordenes Spiegelbild der gesellschaftlichen "Werte", in welche er wie wir eingebettet ist und er weiß damit mit Amazon wirtschaftlich hervorragend umzugehen. Mein Knackpunkt ist, dass diese negativen Eigenschaften zwar bei anderen immer frappant bemerkt werden, man sein eigenes Tun aber immer als "karitativ" einstuft oder entschuldigt. Soll heißen, die Gier beginnt meist in der eigenen Haut, da darf man sich nichts vormachen. Manche meinen auch, das wäre die hauptsächliche Triebfeder für die Entwicklung ...
Der umtriebige Seitenhandel mit PS5, die XBox One X, RTX 3080/3090, Ryzen 3, Kryptowährungen, Aktien etc. zeugen in den letzten Monaten oft davon, dass man für sich gerne diese Boni einstreift, aber, bitte, bitte, bitte, ein Herr Bezos der das halt x-Nummern größer macht, wäre dann das eigentliche Übel.
So meine Erfahrung in dem Umfeld ...
Aber ja, wenn er möchte, könnte er als Leuchtturm fungieren und seinen Mitarbeitern und vielen ausgelagerten Helfern bestimmt bessere Konditionen sichern.
Das "Problem" des Kapitalismus und der globalisierten Welt ist aber weitaus verstrickter als rein auf Amazon mit dem Finger zu zeigen.
Zur Erläuterung: bin seit 1999 bei Amazon als Kunde und hab' wirklich zu 99,9 % nur gute Erfahrungen gemacht. Ich hätte viele Dinge (größtenteils aber auf IT & Elektro, Hobby und Einrichtungsgegenstände) gar nicht oder nur mit äußerstem Widerwillen der lokalen Händler überhaupt bekommen. Viele Dinge der Gewährleistung/Garantie sind ungleich schwieriger vor Ort durchzusetzen als das kulante Handeln von Amazon. Das ist auch der Grund, warum ich trotz der meist nicht mehr besten Preise gerne dort einkaufe - nicht erst seit Corona.
Das hat Amazon verstanden und viele der leider sitzengebliebenen lokalen Händler immer noch nicht.