Für Hartz4 etwas tun

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@BelaC
An den kritikwürdigen Zuständen stellst du nur eines fest: dass man sie vermeiden kann. Und wie? durch vermehrte Anstrengung und Anpassung seitens der Lohnabhängigen, die das schon immer geübt haben.

Also alles in einem: Eine Kritik die sich selbst Grenzen setzt und sich zurücknimmt und deswegen sich ihrem Objekt gegenüber ganz konstruktiv verhält. Eine Kritik die einfach nur eine Zustimmung sein will.

/EDIT
@BelaC
Das Lob der Selbständigkeit will nicht abreißen. Das haben wir hier schon gehabt von bex1

Zitat barista: "Und was ist das 'unternehmerische Risiko'? Genau das, was diese braven Unternehmer zustande bringen, indem sie den Kampf um den Gewinn auf dem freien Markt untereinander austragen. Sollen sie jetzt deswegen heilig gesprochen werden, sind sie die Märtyrer der sozialen Marktwirtschaft ? Die 'Lagerarbeiter' bekommen doch einen Job, nicht weil der Unternehmer ein guter Samariter ist, sondern weil er mit ihnen seine Gewinne macht"

Womit wird argumentiert, wenn man dem Unternehmer höhere Gewinne zubilligt? Das Risiko ruft er selbst herbei, indem er um den Gewinn gegen seine ebenfalls gierigen Konkurrenten antritt. Und jetzt soll gerade was er selbst herbeiruft seine Gewinne rechtfertigen? Was ist das für ein Argument?

Zitat BelaC: "In beiden Fällen würde der Staat massiv in das Leben der Bürger eingreifen, was ich persönlich nicht gut finde"

Als würde der Staat nicht schon jetzt 'in das Leben der Bürger eingreifen', wenn er die einen so arm hält, auf dass sie die anderen so reich machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele Wege füren nach Rom, aber ich kann auch sagen, dass einem in Deutschland sehr oft viele Steine in den Weg gelegt werden.

Was ich nicht verstehe ist, dass ausgebildete Kräfte in Deutschland für nen Lohn arbeiten gehen müssen, der kaum höher ist als der Hartz4 Satz. Ich verdiene selbst als ausgebildeter Bürokaufmann nichtmal 1000€ netto und hab ne immer mindestens 40 Stunden pro Woche.

Ich hab mich auch schon für Weiterbildungen angemeldet, aber hier in der Region finden diese nie statt, weil die IHK nichtmal 10 Teilnehmer zusammen bekommt. Ich könnte die natürlich woanders machen, aber dann kommen zu den 250€ die der Kurs pro Monat kostet, nochmal locker bis zu 200€ Fahrtkosten hinzu und das kann ich mir mit meinem Gehalt gar nicht leisten, da man ja laufende Kosten hat wie Versicherung etc.

Ich war auch mal Selbstständig vor meiner Lehre war das noch und ich hab damals aufgehört um die Lehre zu machen. Im Nachhinein war das vielleicht die falsche Entscheidung aber hey das weiss man halt vorher nie. Ich kann auf alle Fälle sagen, dass dies bestimmt nicht jedermanns Sache ist und die meisten nicht am fachlichen Wissen scheitern, sondern am Kaufmännischen Geschick. Eine Selbstständigkeit muss man sich heutzutage nebenbei aufbauen, direkt in Vollzeit kann es fast nur in die Hose gehen, außer man hat sich vorher Schwarz schon nen guten Kundenstamm erarbeitet.
 
nebulein schrieb:
Ich verdiene selbst als ausgebildeter Bürokaufmann nichtmal 1000€ netto und hab ne immer mindestens 40 Stunden pro Woche.

Wie bitte? 1000 Euro als Bürokaufmann? :freak:
Ach du meine Güte!

Was ist das denn für ein Unternehmen?? Ist haarscharf an der
Grenze zum Niedriglohnsektor-Bereich.

Mein Beileid!
Ich würde mir nebenbei ein besser bezahlten Job suchen und mich fleißig bewerben.
 
Also ich denke das Problem liegt darin, das viel zu viele Maßnahmen einfach nur verschwendung sind.
Die helfen einem Hartz IV empfänger im seltenen Fällen. Was tun für HartzIV?
naja ich denke, dass die allermeisten unverschuldet dort reinrutschen und es schwer fällt, dann von 350 Euro im Monat zu leben. Generell muss man sagen, dass das aber auch genug geld ist, erhöht man den Satz, dann hören alle die auf zu arbeiten, die eh schon nur minimal mehr verdienen, als wenn sie Staatshilfe bekommen würden.

Ich denke, man sollte effizientere Maßnahmen anbieten und die Bezugszeit von Arbeitslosengeld 1 erhöhen von 1 Jahr auf 2 Jahre, denn gerade ältere Menschen haben es schwer, nach so kurzer Zeit direkt einen neuen Job zu finden, wenn man dann direkt nach einem Jahr in Hartz IV fällt, dann ist man einfach kaputt.

Wir können droh sein, dass wir so ein System haben, dass Arbeitslose in so einem System aufgefangen werden und quasi für sie gesorgt wird. darauf sollten wir stolz sein, aber dennoch erwartet man natürlich, dass sich jene auch bemühen so schnell wie möglich einen neuen Job zu finden, gelingt das nicht, dann sollten bessere Maßnahmen angeboten werden, dann kommen die da auch schneller raus.
 
exoplanet schrieb:
mich hat es fast umgehauen, Deutschland gehört immer noch mit
zu den reichsten Ländern der Welt, aber produziert Obdachlose...

"... Nettovermögen von 405 Prozent des BIP oder 9 700 Milliarden Euro.
Demgegenüber nimmt sich die explizite Staatsschuldenquote (2009) in Höhe von 73 Prozent des BIP (1 760 Milliarden Euro) recht moderat aus.
Wir beobachten also eine Entwicklung zunehmender öffentlicher Armut bei gleichzeitig drastisch steigendem privatem Reichtum, nämlich Auszehrung des Gemeinwesens bei gleichzeitiger Anhäufung privaten Vermögens..."

http://www.nachdenkseiten.de/?p=8249

... tja, man wundert sich über diese Perversion.
 
exoplanet schrieb:
Wie bitte? 1000 Euro als Bürokaufmann? :freak:
Ach du meine Güte!

Was ist das denn für ein Unternehmen?? Ist haarscharf an der
Grenze zum Niedriglohnsektor-Bereich.

Mein Beileid!
Ich würde mir nebenbei ein besser bezahlten Job suchen und mich fleißig bewerben.

Ich schreibe seit 2 Jahren bewerbungen...
 
getexact schrieb:
Also ich denke das Problem liegt darin, das viel zu viele Maßnahmen einfach nur Verschwendung sind.

das Unterschreibe ich mit.


getexact schrieb:
Generell muss man sagen, dass das aber auch genug geld ist, erhöht man den Satz, dann hören alle die auf zu arbeiten.


So einfach läßt sich das nicht erklären. Der Satz ist zu niedrig, denke das ist sich die Mehrheit einig. Selbst wenn es zu einer signifikanten Erhöhung kommen sollte, gäbe es vielleicht ein paar die mit dem Arbeiten aufhören würden. Das macht nichts. Denn die Zahl der Arbeitssuchenden ist so hoch und die offenen Arbeitsplätze so gering das es nichts ausmacht. Das Hauptproblem sind die viel zu wenigen Vakanzen und Massen an Leuten die gerne arbeiten würden, könnten. Das Angebot und die Nachfrage sollten eigentlich sich die Waage halten, aber das ist gehörig in die Schieflage geraten. Katastrophal für den Arbeitsmarkt. :freak:
Ich kenne eine Diplom-Betriebswirtin (FH), sie ist 33j hat mehrjährige Berufserfahrung und war auch im Ausland tätig. Ihre Bewerbungen sind 1a, seit 6 Monaten bekommt sie nur Absagen von den Firmen. Das liegt an den Massen an Bewerbungen. Auf 1 Stelle kommen 100 Suchende die den Job wollen.
Sie ist immer noch arbeitslos und hat jetzt ALG-II beantragen müssen.
Wahnsinn, Hochschulabschluß mit Berufserfahrung, bewirbt sich fleißig und hängt sonst den ganzen Tag daheim rum. Ich finde das traurig.


getexact schrieb:
Ich denke, man sollte effizientere Maßnahmen anbieten und die Bezugszeit von Arbeitslosengeld 1 erhöhen von 1 Jahr auf 2 Jahre.

Deine Idee wurde früher viele Jahre lang praktiziert.
ALG-I Bezugsdauer wurde dann von 2 auf 1 Jahr gekürzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
zitat exoplanet

Wie kann das sein? Schrecklich.


steht alles auf den letzten 1 bis 2 Seiten hier im Thread. Musst die Posts nur richtig lesen.

auch den Thread hier kann ich dir empfehlen:

https://www.computerbase.de/forum/t...diskussionen-rund-um-den-kapitalismus.346694/

Reichtum einer Nation als Wirtschaftssubjekt und Armut der einzelnen Akteure innnerhalb dieses Wirtschaftssubjektes "Nation" sind eben überhaupt keine wiedersprüche. Was ist daran schrecklich? Das ist unsere Marktwirtschaft.
Hartz 4 Kürzungen, Zeitarbeit und Lohndumping generieren den Reichtum der Nation als ganzes. Ist doch Super, ich bin zwar bettelarm aber "Mein Land" ist reich; na wenn es sich dafür nicht lohnt "den Gürtel etwas enger zu schnallen"....
 
Zuletzt bearbeitet:
sicher, Armut und Arbeitslose wird es immer geben, aber man kann
dagegen Steuern (diejenigen die die Macht dazu hätten) und diese Zahl so gering wie nur möglich halten.

ich habe den Eindruck das die Machthaber gar nicht daran interessiert sind an diesen
Mißständen in Deutschland etwas verändern zu wollen.

War schonmal ein Westerwelle oder eine Arbeitsministerin Von der Leyen in einem Obdachlosenheim und hat mit den Leuten dort gesprochen?
Ist er/sie schonmal zur "Tafel" gegangen oder zu einer Suppenküche? Um vor Ort mit den Arbeitslosen zu reden? Würde mich mal interessieren.

Ich glaube die wissen nicht mal wie elend es manchen Leuten hier in Deutschland geht.
Nicht nur materiell auch psychisch! Der Staat läßt sie links liegen, obwohl sie dazu verpflichtet sind Leuten die unverschuldet in einer Notlage geraten, sie aufzufangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
frag doch dich doch mal nach den Gründen:

Was spricht für die Regierung dagegen, Hartz 4 zu erhöhen.

Um gleich mal beim Threadthema zu bleiben.
 
DugDanger schrieb:
frag doch dich doch mal nach den Gründen:

Was spricht für die Regierung dagegen, Hartz 4 zu erhöhen.

Um gleich mal beim Threadthema zu bleiben.


gute Frage. Weil die Regierung der Meinung ist, daß die Mehrheit gegen eine Erhöhung der Regelsätze ist und immer noch fälschlicherweise angenommen wird, daß viele selbst schuld seien wenn sie arbeitslos sind.
Die Regierung meint, wenn die Arbeitslosen kaum Geld haben und man sie schikaniert, man sich nicht um sie kümmert, wäre das ein noch größerer Ansporn für sie wieder in Arbeit zu kommen. Ein Trugschluß und Realitätsfremd obendrauf. Da setzen sie auf das falsche Pferd.
Selbst wenn das stimmen würde, es sind zu wenig Stellen frei, als das dieser Hintergedanke funktionieren könnte.

das Argument "selbst schuld, geh doch arbeiten", zieht nicht wenn es viel zu wenig offene Stellen und zuviele Bewerber gibt.

Das da zwangsläufig einige auf der Strecke bleiben ist klar.
Den "Verlierern" muß auch geholfen werden.

Nur der Staat entzieht sich immer mehr seiner Verantwortung, das ist eine Tatsache.
Letztendlich, wenn diese Entwicklung so weiter voranschreitet haben wir in spätestens
10 Jahren amerikanische Verhältnisse. Ich hoffe das will keiner hier bei uns haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mal sagen die enormen Kosten sprechen gegen eine weitere Erhöhung der Hartz IV Regelsätze, wenn wir uns unseren Staatshaushalt mal ansehen und nicht die notwendig von Armut oder was hier alles geschrieben wird...
Seht euch mal die Sozialausgaben in RElation zum Staatshaushalt an Leute
 
Prom07 schrieb:
Ich würde mal sagen die enormen Kosten sprechen gegen eine weitere Erhöhung der Hartz IV Regelsätze, wenn wir uns unseren Staatshaushalt mal ansehen und nicht die notwendig von Armut oder was hier alles geschrieben wird...
Seht euch mal die Sozialausgaben in RElation zum Staatshaushalt an Leute

schonmal was von Umverteilung gehört? Sicher.
oder von der Finanztransaktionssteuer? Das würde 100 Milliarden Euro jährlich einbringen!

Die Banken und Versicherungen müßten nur ein minimalst Beitrag ihrer Gewinne an Steuern dem Staat abführen. So einfach ist das.


hier ein Video zur Verdeutlichung:

http://www.steuer-gegen-armut.org/
 
eben,

exoplanet interpretiert ein bischen viel in das Gelaber der Politiker rein.

Ein Staat hat Ausgaben und Einnahmen, die Differenz ist der Verlust bzw. der Gewinn.
Der Staat verfolgt - ganz Kapitalist - das Ziel der Gewinnmaximierung, den Empfängerrn zahlt man halt gerade soviel, dass sie nicht auf die Strasse gehen. Desto weniger desto besser, weil bessere Haushaltsbilanzen.
Umverteilt wird gerade soviel, dass der Laden am laufen bleibt.
SO einfach ist das.

Vergiss das ganze Gedüns über mehr Ethik in der Arbeitswelt und mehr Steuergelder für die Armen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seht euch mal die Sozialausgaben in RElation zum Staatshaushalt an Leute

Mit Verlaub. Aber das ist doch mal wirklich schei*egal.
Wichtig ist, wie hoch der Bedarf an Sozialausgaben wirklich ist. Wenn du das weißt, dann kannst du erst sagen, ob genug oder ob zu wenig dafür ausgegeben wird.
Fakt ist: Deutschland ist eigentlich ein reiches Land. Nur das Geld ist sehr ungleichmäßig verteilt. Und daran muss etwas geändert werden.
 
Zitat exoplanet: "gute Frage. Weil die Regierung der Meinung ist, daß die Mehrheit gegen eine Erhöhung der Regelsätze ist und immer noch fälschlicherweise angenommen wird, daß viele selbst schuld seien wenn sie arbeitslos sind"

Seit wann schaut die Regierung, was die Mehrheit über die Regelsätze denkt? Die Mehrheit hat die Regierung doch 'gewählt' und der sagt die Regierung auch, warum die Erhöhung desselben nicht möglich ist: weil das einfach nur Kosten sind und den Gewinnen nicht gut bekommen. Was die Arbeitslosen betrifft, ist es schon merkwürdig. wie die Menschen sich verändert haben sollten - auf einmal wollen ein Paar Millionen nicht mehr arbeiten! Und das gerade als die Wirtschaft durch Rationalisierungen und Verlagerung der Arbeitsplätze immer weniger Leute brauchen, um ihrer immer steigende Gewinne einzustreichen. Da kann man sich nicht genug wundern. Aber auf den Gedanken zu kommen, dass eben dies der Grund für die Arbeitslosigkeit ist, tut keiner. Einen richtigen Gedanken zu fassen bringt wohl keinen Nutzen, besser lässt man die Regierung für einen denken, daher wurde sie gewählt! (?)

/EDIT

Zitat Prom07: "Seht euch mal die Sozialausgaben in RElation zum Staatshaushalt an Leute"

Und was soll uns eine Zahl sagen? Hast du vielleicht noch eine Erklärung dazu? Das ist doch klar, dass der Staat seine Kosten hat, woher hat er nur sein Geld? - Wohl durch Steuern von seiner Gesellschaft, schon vergessen?
 
Zuletzt bearbeitet:
DugDanger schrieb:
Vergiss das ganze Gedüns über mehr Ethik in der Arbeitswelt und mehr Steuergelder für die Armen.

würde ich das "Gedöngs" vergessen müßte ich mein Gewissen in der Mülltonne entsorgen, danach könnte ich mein Gesicht im Spiegel nicht mehr ansehen.

Ein Herr Westerwelle oder eine Frau Von der Leyen sollten mal ALLEINE, ohne Schleimer und Berater-Anhang Obdachlosenheime und "Tafeln" sowie Suppenküchen besuchen. Mit den dortigen Menschen reden. Dann wird ihnen ein Licht aufgehen sofern sie noch Menschen sind die eine Seele besitzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@exoplanet -

Ich denke die Finanztransaktionssteuer würde von den meißten Marktteilnehmern ausgehebelt werden. Abgesehen davon heißt es selbst in deinem Link "..zwischen 12 und 36 Milliarden Euro einbringen..." - Wo nimmst du da die Zahl von 100 Mrd. her?
Außerdem - Steuern werden nicht zweckgebunden erhoben, wer oder was sagt dir also dass man die Mehreinnahmen aus einer Finanztransaktionssteuer nicht für andere Zwecke (Schuldentilgung!) verwendet?

Edit: Ich denke wenn man in der Position eines Ministers ist, ist man dazu gezwungen Menschen als ökonomische Größen zu sehen...

andiac - Ist halt nicht Staatsegal - wo nur eine begrenzte Menge von Ressourcen vorhanden ist, kann man nur begrenzt Geld ausgeben.
Wie du Verteilungsgerechtigkeit (eigentlich ein schreckliches Wort) herstellen willst ohne gegenüber denen, welche mit viel Aufwand ihr Kapital erarbeitet haben ungerecht gegenüber sein willst, erschließt sich mir manchmal nicht vollständig.
 
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