Servus zusammen,
ich hatte ja versprochen, den heute gelieferten
Ryzen 7 5800X (ein VMR-B2 ist es geworden, produziert in KW 07.2022) in meinem Hauptrechner (System: siehe Signatur) gegen den neun Monate alten
Ryzen 9 5900X (VMR-B0) hinsichtlich der CPU-Temperaturen zu testen. Beide sind mit 105 W TDP (142 W max.) spezifiziert.
Der Postbote kam rechtzeitig.
Etwas verwundert war ich, dass der Rechner nach dem CPU-Tausch gleich ins Windows startete. Dort wollte das SIV-Tool (Lüfter- bzw. Pumpensteuerung) von Gigabyte die Lüfter neu kalibrieren. Das hab ich gemacht und dann das vorherige Profil neu geladen. Beim nächsten Start wurde der CPU-Tausch dann doch erkannt und ich habe im BIOS alle Werte zurückgespielt.
Die drei verwendeten Lüfterkurven sind einfach aufgebaut: bis 60 °C konstant niedrig, dann linear ansteigend auf 100% bei 90 °C CPU-Temp. Im Detail werden gesteuert:
1: Pumpe der Celsius+ S28 (ca. 1000 RPM im Idle) und damit indirekt drei NF-A14 PWM
2: 1x Hecklüfter NF-A14 PWM (ca. 500 RPM)
3: 2x Bodenlüfter Dynamic X2 GP-18 PWM via Fan-Hub (ca. 500 RPM)
Die Raumtemperatur im DG lag heute durchgehend bei 27,5 °C.
Zum Erzeugen hoher Last verwendete ich den AIDA64 Extreme Systemstabilitätstest. Der Test lief dabei nach einer angemessenen Ruhezeit (>Minimum-Werte) jeweils gut 47 Minuten (>Maximum-Werte). Die gewählten Zeiten waren ausreichend lang für quasi-stationären Betrieb. Außerdem war der Rechner "offline".
Current-Werte sind eine reine Momentaufnahme und ohne große Bedeutung. Average-Werte habe ich unkenntlich gemacht. Der 5900X hatte viel länger Pause, deshalb sind die Werte nicht vergleichbar.
Im Ergebnis ist der 5800X (rechts im Bild) – nicht ganz unerwartet wegen Anzahl CCX – wärmer als der 5900X (
80 vs. 86 °C). Dabei hat der 5800X das PPT-Limit hier nicht mal ganz ausgeschöpft (142 vs. 135 W). Das sieht man auch an der Temp. von VRM-MOS (59 vs. 52 °C).
Aber kein Schatten ohne Licht:
die höhere CPU-Temp. lässt die Lüfter schneller drehen. Davon profitieren am Ende alle übrigen Mainboardsensoren mehr oder weniger stark. Die verbaute AIO ist auch noch nicht am Ende. Man könnte die CPU besser kühlen, aber dann wird es lauter. Das ist nämlich die Krux beim FD Torrent: ja wärmer die CPU, desto wohler fühlt sich alles andere in dem Case. Guter Airflow macht das möglich.
Auf der anderen Seite ist der 5800X im Idle bei dann gleichen Drehzahlen kühler als der 5900X (51 vs. 44 °C).
Ich wollte auch im Eco-Mode (87 Watt max.) testen.
Diese Messung habe ich nach 5 Minuten bei 60 °C CPU-Temperatur und unverändert leisem PC abgebrochen, den zuvor hatte der 5900X in der Ruhephase(!) bereits einmal kurz 72 °C erreicht und da wäre er niemals hingekommen.
Beim 5800X hab ich dann gar nicht mehr gemessen. Das geht alles im „Grundrauschen“ von Windows unter.
Zusammengefasst:
groß sind die Unterschiede zwischen beiden CPUs in Standardeinstellung nicht, aber bei einem Gehäuse mit wenig Airflow wird die Kühlung vermutlich schwierig. Ob es einen Unterschied macht, welchen der beiden Prozessoren man nimmt? Ich glaube kaum.
Anderseits kann man sicher sagen, dass eine AM4-CPU im
Eco-Mode bzw. gleich ein Modell mit
65 W TDP dieses Problem nicht haben wird. Das sehe ich an meinen anderen Prozessoren: Ryzen 5 3600 oder Ryzen 5 5600G machen Spaß, sind ausgesprochen einfach und leise zu kühlen und dabei schnell genug (für meine Zwecke).
@InsideInfinity:
mehr Bilder zum Test schicke ich Dir in einer privaten Unterhaltung. 😉