Um Discord kommt man leider kaum noch herum. Der wichtigste Punkt hätte 1:1 von mir kommen können: "User-Inhalte sind für Außenstehende nur umständlich zugänglich und können nicht von Suchmaschinen indexiert werden."
Ich sehe hier eine massive Gefahr für das freie Internet an sich. Suchmaschinen waren immer eine feine Sache, um über das ganze Internet Hilfe zu einen Problem zu finden und Webseiten zu entdecken.
Mit Discord, Telegram, Instragram und Konsorten gibt man noch mehr Inhalte Plattformen von (kommerziellen) Unternehmen, die vielleicht für einfache Nutzer kostenlos sind, aber das Geld über andere Wege wieder einfahren wie Premium Abos, Werbung, Nutzerdaten verkaufen... Das große Problem ist nicht, dass sie es machen, sondern mit welcher Gewalt sie das machen können. Einfach die AGBs ändern, Zustimmung einholen (liest sowieso niemand) und schon ist die kommerzielle Auswertung der DMs erlaubt. Naja.
Der Zugriff auf Informationen wird einfach sehr volatil. Vom Server gekickt verliert man den Zugriff. Von Discord gebannt, verliert man den Zugriff auf alles, was man dort hatte. Von Zugängen zu Servern, Rollen und den persönlichen Nachrichten. Da gibt man schon eine Menge seines digitalen Lebens in die Hand eines Unternehmens. Selbiges gilt natürlich für Google. Ein Account mit SSO? Bequem! Daten dort abladen! Bequem! Account gebannt? "Scheiße!"
Das Abwandern von Foren und Communityspaces zeigt für mich noch ein weiteres Problem des modernen Internets: Inhalte werden volatil und gehen in der Flut unter. Ich bin schon mit diesem alternativen Modus von Xenforo völlig unzufrieden bei dem es Foren gibt, aber die Threads mehr über Tags organisiert werden. Das könnte ganz wunderbar klappen, wenn die Nutzer das auch richtig verwenden würden und davon darf man leider nicht ausgehen. Discord hat so etwas gar nicht. Die Suchfunktion ist einigermaßen mächtig, aber dennoch ist es schwierig, Inhalte zu finden. Leute wissen oftmals gar nicht, dass ein Kanal Threads hat, die von einer einzelnen Nachricht abgekoppelt wurden. Moderieren kann man meines Wissens auch nur durch löschen. Umsortieren o.Ä. ist kaum möglich.
Ich warte ja noch darauf, dass man für das Ansehen älterer Inhalte Geld hinblättern muss...
Es gibt definitiv viele gute Gründe und vor allem auch Gründe für den Durchbruch. Aber im Vergleich zu Teamspeak ist Discord durch den Webkit Unterbau extrem ressourcenhungrig und fühlt sich träge an. Gleichzeitig macht es das universell und portabel. Die App auf allen Geräten zu haben, ist schon sehr praktisch. Teamspeak... Eine alte Paid App für Android... Ne, danke. Der Zug ist abgefahren.
Ansonsten... Man kann nicht leugnen, dass es eine tolle Plattform ist. Mit manchen Dingen sind sie echt nervig wie auffällige Shop Buttons und viele "mit Nitro könntest du das jetzt" Fallen. Einiges wird durch 3rd Party Frameworks und deren Plugins verbessert.
Mir gefällt es einfach nicht, dass man sich so in die Abhängigkeit von einem Anbieter begibt.