@brthr_nemiel
Ja, natürlich gab es das früher mit den Guides, aber da es noch kein Internet gab, war das ja auch tatsächlich (außer mit Kumpels gemeinsam tüfteln) die einzige Möglichkeit und viele Spiele waren im Vergleich zu heute bockschwer. Da MUSSTE man teils Guides haben, wenn man nicht gerade ein Großmeister im Um-die-Ecke-denken war.
Die Spieldesigner haben sich ja früher sogar eine Art Spaß daraus gemacht, Rätsel zu entwerfen, die extrem harte Nüsse waren, so nach dem Motto "
wenn Du kleiner mieser Spieler denkst, dass Du schlau bist, dann denk jetzt noch mal"
.
Die Spiele waren meist auch viel kürzer und auch deswegen wurden teils hohe Hürden eingebaut, um die Leute herauszufordern und bei Laune zu halten... oder eben sie zu Guides/Cheats zu treiben.
Last but not least kommt dazu, dass man manchmal in einem Spiel nicht weiterkam, weil das einfach ein Bug war und kein besonders gelungenes Rätsel
. Aber woher sollte man das wissen? Das "Schwarmwissen" namens Internet gab es eben noch nicht.
Es war einfach eine komplett andere Zeit. Aber heutzutage ist es doch so, dass selbst bei einfachsten Spielen viele Spieler einfach nicht mehr selbst Entscheidungen fällen wollen, weil sie Riesenpanik schieben, dass sie etwas "falsch" machen könnten.
Siehe ein BG3. Da wird brav dem Lieblingsstreamer nachgespielt, weil man bloß nicht selbst mal eine Entscheidung treffen will, die dann vielleicht -WAAAAAAHHH- auch noch Konsequenzen haben könnte. Nein. Das geht nun wirklich nicht. Lieber den Stream anwerfen oder einen Let's Player konsultieren, bevor da mal eigene Wege beschritten werden.
Das ist das, was ich in meinem vorherigen Post ausdrücken wollte. Wenn jemand in einem Spiel wirklich hängt, dann ist es mehr als nachvollziehbar, dass Guides/Streamer/LPs konsultiert werden. So wie früher auch.
Was ich dagegen befremdlich finde, ist die Tatsache, dass viele Spieler heutzutage alles nur noch "nachspielen", weil sie entweder einfach nicht mehr selbst in der Lage oder aber nicht willens sind, eigene Entscheidungen zu treffen und eigene Wege zu gehen.
Viele müssen scheinbar alles genauso machen wie ihr Lieblings-Influencer, weil nur das dann cool ist und man dann ja auch "safe" ist, dass die Entscheidungen zum gewünschten Ergebnis führen.
Wie
@C.J. da in meinem zuvor zitierten Beitrag geschrieben hat, ist auch meiner Ansicht nach die Erkundungsphase eines neuen Spiels mit das Beste. Also die Phase, wenn man selbst seinen Weg in einem Spiel sucht und Entscheidungen trifft usw. etc. pp.
Das tritt aber gerade bei jüngeren Spielern meiner Wahrnehmung nach immer mehr in den Hintergrund, da diese scheinbar weder Zeit noch Lust noch den Mut haben, eigene Wege zu gehen, sondern stattdessen wird eher nachgespielt, was man zuvor beim Influencer im Stream/LP gesehen hat.
Für die Influencer und deren hörige Jünger wäre G-Assist vermutlich ein Gottesgeschenk. Wenn man den Assistenten mit den Spieldaten und voice recordings eines Influencers füttert, dann könnte eine virtuelle AI-Kopie dieses Influencers den Jünger exakt so durch das Spiel leiten, wie der Influencer in seinem Stream auch gespielt hat. Wenn das mit G-Assist wirklich ginge, dann brechen harte Zeiten für Twitch an
.