ghecko schrieb:
Auf den Mac Pro bin ich mal gespannt. Ich kenne einige die den 4.1 und 5.1 bis an die Zähne aufgerüstet haben mangels Alternativen. Wenn Apple jetzt nicht liefert werden sie auch noch die letzten Fürsprecher im Professionellen Umfeld verlieren.
Als wenn die Professionellen, welche auf ihre Hardware zum
Geld·verdienen drauf angewiesen sind, nicht ohnehin praktisch allesamt
Mac OS macOS vor Jahren den Rücken gekehrt und auf Windows/Linux gewechselt wären. Allein das Debakel um den scheinheiligen Verkaufsstop der Käsereibe wegen den imaginären Lüfterproblemen seinerzeit, sprach damals doch für alle Zukunft Richtung
Pro schon Bände …
M.Ing schrieb:
[…]
Nachdem Apple aber jetzt mittlerweile fast 2 Jahre diesen mysteriösen Mac Pro anteasert, werden sie die Erwartungen eh nie erfüllen können …
In der Tat, ja.
Aber es sei einem versichert, daß Tim Cook mit seinen trivialen Sprachhülsen à la
„great Desktops“ noch immer genug Leute auf den Leim gehen werden, in dem Glauben, dieses Jahr klappt es eben doch noch mit der
Pro-Sparte. Für die, Welche sich von derlei Plattitüden blenden lassen, gibt es sicherlich 'konkrete Anhaltspunkte' für kommende Produkte der
Prosumer-Kategorie …
Déjà-vu
Erinnert mich geradewegs an die damalige, vielzitiert-berühmte Mail von Tim Cook, die dieser Phantast mit dem Charm einer Kettensäge seinerzeit medienwirksam an Wen verschickte, als es um einen neuen Mac Pro ging. Heraus gekommen ist ein überteuerter Tisch-Staubsauger, dessen Leistungsfähigkeit einzig in den Köpfen jener verblendeter Nutzer zu finden war.
Man hat seitens Apple aber seit Jahren auch gar nicht mehr den Anspruch, den
wirklich professionellen Anwendern eine Plattform zu bieten – das haben die letzten Jahre ja nun zur Genüge gezeigt. Also jene
Pro-User also, welche sie ja nicht müde werden immer wieder händeringend als ach so
„really important to us“ zu beteuern – haben wir ja schon immer geahnt.
Was Apple unter professionellen Anwendern versteht, sind keine
Enthusiats wie unsereins das Wort interpretiert! Das, was Apple unter
Professionals versteht, sind für uns lediglich Prosumer. Demnach Möchtegern-Profi's mit zu locker sitzender Kreditkarte à la Youtuber & Co (und diese neumodische Erscheinungsform des Lebensunterhaltes mit dem unsäglichen Titel
Influencer …).
Tja, die erklärte Klientel der Produktpalette der letzten Jahre richtet sich an solche
Enthusiast-Consumer, die einfach eine leichte Erweiterung für ihren iMac oder Mac mini suchen. Ein externes Festplatten-Rack für die Musik- oder Photosammlung hier, eine vermeintlich spieletaugliche dedizierte Grafikkarte für den Spaß zwischendurch dort.
Lifestyle-Gadgets
Von NAS/Xsan oder ernsthafte Mehrkanal-Audio-Compositing ist hier schon lange gar keine Rede mehr, ebenso wenig wie Motion-Editing mittels Maya & Co. Es geht hier lediglich seit Jahren um Lifestyle-Gadgets für
des Hipsters iMac und weniger um Pro-User. Oder meint man allen Ernstes, Apple würde in Zukunft noch versuchen wollen, professionellen Anwendern einen Ersatz für den Mac Pro zu bieten? Ist überhaupt nicht beabsichtigt und wird auch nicht mehr kommen, sollte einem aber schon seit Jahren bekannt sein …
M.Ing schrieb:
[…] "modular" beschränkt sich wahrscheinlich auf irgendwelche semi-proprietären Formate, wenn man in den nächsten Mac Pro einfach eine normale Grafikkarte oder eine Decklink mit PCIe reinstecken kann, fress ich einen Besen.
Nein, nie im Leben wird Apple einen entsprechenden Mac
Pro vom Schlages eines damaligen G3/G4 jemals wieder zulassen. Das widerspricht auch einfach fundamental ihrer kapitalen Geschäftsphilosophie, mit einem vehement ab- und
in sich geschlossenen – dabei vermeintlich hochwertigen – Ökosystem, die Kunden gängelnd weil nötigend zur Kasse zu bitten.
Die Konsequenz des G3/G4 war ja zuvorderst, daß die Kunden ihre Rechner erstmals seit langer Zeit plötzlich wieder
selbst aufrüsten konnten, und damit Apple mit schon an Diebstahl grenzend überteuerten Ersatzteilen und Aufrüst-Optionen abgesehen vom initialen Kaufpreis kein weiteres Geld an ihnen verdient hat.
Man konnte weil durfte plötzlich beliebige PC-Komponenten nutzen, auf gescheite und kostengünstige Hardware aus dem PC-Lager zurückgreifen, die Leute haben sich die Grafikkarten selbst geflasht statt die horrend überteuerten Mac-Editions zu kaufen (welche sich ohnehin nur durch das BIOS zum PC-Pendant unterschieden) et cetera pp.
Zweitens sind dadurch prinzipbedingt die Rechner länger im Einsatz – wobei ja Apple immer wieder alles daran gesetzt hat, durch minderwertiges Lot sicher zu stellen, daß selbst tausende Euro teure G5/Mac Pros nach ein, zwei Jahren den Geist aufgaben.
Man hat damals mit dem Auslaufen des G4 schon sehen können, wohin die Reise geht;
Die User haben seit Jahren nach einem gleichwertigen Ersatz für den G4 förmlich gebettelt, bekommen haben sie den für die avisierte Kundschaft unnützen Mini mit der Option in Form des G5/Mac Pro ein vollkommen überteuertes, wenn auch schickes Gehäuse zu erstehen.
Beides ging
beabsichtigt am Kunden vorbei, da Apple diese Klientel zu keiner Zeit bedienen
wollte – und wenn, dann nur in dem von ihren beabsichtigten Rahmen.
Ich glaube, die wenigsten würden sich mittlerweile auch noch einen solchen kaufen, da es einfach immer wieder ein um des Marketing oder weiteren Verkaufs wegen architektonisch kastrierter Rechner ist, der funktionell der Konkurrenz Preis-/Leistungsmäßig immer weit hinterher hinkt.
Es hat Apple ja wahrscheinlich schon jede Standard-PCI-Karte gewurmt, die der gemeine Nutzer der Kompatibilität wegen vom nächsten PC-Höker nutzen konnte, statt sie von ihnen zu beziehen. Allein einem Pro-User als gleichwertigen Ersatz einen iMac anzubieten, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten – aber ist eh alles Geschichte …
Illunia schrieb:
Was ist denn mit "modular" bei den kommenden Mac Pros gemeint?
Wieder eine proprietäre Lösung wie bei den NVME-SSDs um die Marge hoch zu halten?
Oder ist damit schlicht "erweiterbar" gemeint?
Was Apple grundsätzlich damit meint, ist, daß man PCI-Karten prima in einem externen Gehäuse unterbringen kann (damit das von Jony Ive entwickelte tolle neue Design eines neuen MacPro nicht leidet…) und das dann über Thunderbolt anbindet – das wird dann auch so gemacht.
Etwa ein Mac mini mit externer Thunderbolt-Box – nach dem damaligen Witz Namens
Mac mini Server und dem neuerlichen
Mac Pro aka Tischstaubsauger, der aussieht, als hätte ‘ne Vase mit ‘ner Urne … Sie wissen schon – ist ihnen das ohne weiteres zuzutrauen …
Dazu noch zwei IGPs („Das ist ein Server, da kann weil soll man nicht drauf spielen!“) im SLI-Verbund aka
Optimus (wer brauch DisplayPort?!) ihres Haus- und Hoflieferanten samt einem 1TByte Fusion Drive für‘s System, der Rest ist auszulagern auf externe HDDs, welche per Thunderbolt über (e)S-ATA angebunden werden.
Das ganze Geraffel
natürlich soldered, wo kämen wir denn sonst hin?!
… für günstige 3499,– Es lebe die Einfältigkeit!
M.Ing schrieb:
Apple ist mittlerweile draufgekommen, mit der Lifestyle-Schiene und Hipsterzeug für Influencer und Wannabe-Kreative macht man mehr Marge als mit Profiprodukten, die ewig lang halten und halbwegs einfach selbst wartbar sind.[…]
Eben drum …
Die erklärte Zielgruppe sind und bleiben Consumer, denn damit wird seit Jahren der Löwenanteil des Umsatzes verdient. Ein Pro tingelt eben nicht im App- oder iTMStore rum und füllt auch doch sonst neben dem bisschen, zugegebenermaßen teuren Hardware und Lizenzen für beispielsweise Final Cut (Hust …), keine Kassen.
Von daher ist die ganze Nutzergruppe für Apple schlicht marktunrelevant, das ist der Punkt.
Ist aber jetzt auch Nichts, was man schon nicht seit Jahren wüßte …
Es scheint, als daß nur noch Kaugummi kauende, dauer-chattende Kiddies für Apple interessant sind, die den ganzen Tag ihre persönlichen Daten von einer Cloud in die andere schieben.
In diesem Sinne
Smartcom
PS: Der Autor ist seit Jahrzehnten Mac-User , zählt sich selbst den Power-Usern zugehörig, besitzt noch immer seinen ersten Mac (einen Mac Plus von '84, mit 4 MByte Ram bitteschön!) – und betrachtet die Abkehr Apple's von seinen eigentlichen Kunden seit Jahren mit Sorge.