AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?
Lübke schrieb:
auf der erde hat die natur sowohl achtarmige tiere als auch wirbeltiere hervorgebracht. was macht eine kombination beider eigenschaften in einem tier da so abwegig? scheinbar gibt es ja grundsätzlich für beides seine vorzüge.
Effizienz ist der Hauptantrieb für Evolution. Schau dir nur den Menschen an. Er futtert, anders als seine feeeeernen Vorfahren, kein Gras etc. in rauen Mengen. Während ein Elefant einen Blinddarm wie ne Ikea-Tüte hat, haben wir ein winziges Ding, dessen einziger "Nutzen" ein einmaliger Freifahrtschein ins Krankenhaus ist.
8 Beine sind schwerer zu füttern als 4. Mit 4 Beinen (evtl. +Schwanz) bist du schon verdammt stabil. Du kannst als Bergziege über unwahrscheinliche Abhänge klettern, als Gecko an der Glastür kleben oder als Katze auf dem Balkongeländer herumlaufen. Du brauchst z.B. auch keine 100 Augen wie eine Fliege, 2 ordentliche reichen völlig. Und selbst hier gibt es genügend Variationsmöglichkeiten, es muss nicht Linse-Glaskörper-Netzhaut sein. Frag mal ne Krake mit ihren Sackaugen.
Ne, das Schlüsselwort heißt Biokonvergenz. Du willst fliegen? Du brauchst Flügel, und ziemlich effektiv ist es, nur 2 davon zu erzeugen, keine 20. Du willst zügig an Land vorwärts kommen? Beine, nach Möglichkeit mit Gelenken, liegen voll im Trend. Da hast du ne etwas freiere Auswahl, wie viele du einbaust, aber jedes Bein muss koordiniert und versorgt werden, also übertreib es nicht.
Steve81 schrieb:
Der Affe gilt als ein sehr intelligentes Wesen – der Mensch glaub das auch von sich zu sein. Aber obwohl Mensch und Affe zur gleichen Zeit auf dem gleichen Planeten leben, tun sich beide enorm schwer miteinander in Kontakt zu treten.
Sprache benötigt Abstraktion, und daran scheitern Tiere üblicherweise. Die Fähigkeit zur Abstraktion ist, was uns und eventuelle Besucher aus macht. Je abstrakter du denken kannst, desto intelligenter bist du.
Eine außerirdische Lebensform, die sich unter völlig anderer Umgebung entwickelt hat sieht die Welt – buchstäblich - mit ganz anderen Augen. Vielleicht können sie kein Licht wahrnehmen, vielleicht kommunizieren sie über Gasverbindungen, Röntgenstahlen, Temperatur- und Druckunterschiede.
Was richten Röntgen-Strahlen noch einmal bei komplexen Molekülen an? Keine Spezies wäre so dämlich, sich gegenseitig mit Röntgen zu beschießen, nur um Hallo zu sagen. Egal wo und wie die sich entwickelt haben, Röntgen tut ihren weh!
Kommunikation über Gasverbindung? Ach herrje, wie ausgefallen. Sagt dir das Wort "Pheromon" was? Schon mal den Ausdruck gehört: "jemanden nicht riechen können"? Stimmt die Chemie zwischen dir und deinen Kollegen?
Lange bevor jemand den Mund aufmacht haben wir uns über den Pheromon-Cocktail dieser Person ein Urteil über sie gebildet, vorausgesetzt sie hat nicht in Parfüm gebadet (was auch ein Urteil erlaubt). Das einzige, was wir NICHT können: Unseren Mief a) kontrollieren und b) bewusst wahrnehmen. Da haben Hunde, Katzen,... uns was voraus.
Warum sollte eine Spezies kein Licht wahr nehmen? Doch nur, weil sie unterirdisch lebt. Hat eine solche Spezies überhaupt den Drang, den Himmel und das All zu erobern? Exo-Psychologie...
Ne, am Ende wird es auf die guten alten Methoden hinauslaufen, die auf der Erde so gut funktionieren: Schall (bis hin zu Sonar-Systemen), "sichtbares" Licht, Pheromone & und ähnliche Geruchsmischungen, Infrarot, Berührung. Nix zu ausgefallenes.