Gibt es außerirdisches Leben?

AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Ich meine ja nicht wörtlich nehmen, sondern sinngemäß.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Wieso soll die Entdeckung von Leben auf anderen Planeten die Gesellschaft erschüttern? Was soll daran denn destabilisierend sein?
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

das frag ich mich aber auch...sollen dann alle ihren Glauben aufgeben, nur weil auf anderen Planeten noch Amöben leben?^^
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Tja, wie ging das noch alles grundlegend ab?
Gott schuf die Erde. Gott schuf die irdischen Spezies, Gott schuf den Menschen als Krönung, auf dass ihm die ERDE untertan ist,...

Du hast 2 Optionen, wenn du strikt nach den großen Religionen gehst:
1.) Gott hat nur auf der Erde Leben geschaffen. Leben woanders müsste von jemand anderem geschaffen worden sein.
2.) Gott hat an mehreren Ecken Leben geschaffen. Die Erde ist nur ein Nebenschauplatz. Doch wie lässt sich das damit vereinbaren, dass wir doch angeblich nach Gottes Ebenbild geschaffen wurden? Waren die anderen Planeten nur Trainingseinheiten? Aber Gott ist doch unfehlbar,...

Du siehst: die 3 großen Weltreligionen haben kollektiv ein Problem mit E.T.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Weil sie alles so ausgeschmückt haben, vielleicht auch, um die ganze Sache ansich schlüssiger erscheinen zu lassen.

Wobei mich die reale Auswirkung einer solchen Entdeckung wirklich interessieren würde, vor allem die Reaktion der Kirchen darauf.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

MikeBe schrieb:
Deshalb bin ich gar nicht optimistisch sondern realistisch: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird "Curiosity" nichts finden.
Zum Glück (?) sehen das die Entschiedungsträger der Agenturen anders. Aber was wissen die schon.

Solche Thesen spiegeln IMHO nur die Verzweiflung der Wissenschaftler weil sie immer noch nichts gefunden haben müssen halt immer abenteuerlichere Thesen herhalten.
So so, du kannst also bewerten, was abenteuerlich ist und was nicht? Ich kann es nicht. Ich muss auf die Expertise der nicht wenigen Wissenschaftler und Experten vertrauen, die solche Missionen anregen.

Und warum MÜSSEN die Wissenschaftler eigentlich Leben finden? Das ist doch keine religiöse Sekte, die die Existenz Gottes beweisen will. Wissenschaft ist ergebnisoffen. Entweder das Leben ist da oder es ist nicht da. Um das heraus zu finden, muss man nachschauen, und wenn man an den angenommenen Orten kein Leben findet, dann wird das zu Kenntnis genommen und die Theorien werden entsprechend modifiziert, aber es brechen keine Welten zusammen.

Und noch immer nichts gefunden? Wir haben gerade erst angefangen zu suchen. Weil Erkenntnisse gemacht wurden, die nahe legen, dass außeriridisches Leben, so simpel es sein möge, vielleicht gar nicht so weit entfernt ist.

Es wäre ja auch möglich dass Leben einmalig auf der Erde vorkommt.
Da kann bzw. muss man dann aber tatsächlich einen Schöpfer bemühen.

@Daaron
Jetzt machen wir das nächste Schlachtfeld auf. Ich glaube nicht, dass der Fund eines Bakteriums zwe Meter unter der roten Erde des Mars die Welt auf den Kopf stellen wird. Wir leben nicht mehr im späten Mittelalter, als es über Jahrunderte Konsens war, dass die Welt von einem Gott erschaffen wurde und dieser Konsens bis aufs Blut verteidigt wurde. Wir machen jedes Jahr technologische und wissenschaftliche Durchbrüche, frühere Epochen der Menschheit auf den Kopf gestellt hätten, heute aber kaum zur Kenntnis genommen werden.

Vor einige Jahrzehnte wussten wir nicht einmal, dass es extrasolare Planeten gibt. Heute wissen wir, dass erdähnliche Planeten alleine in unserer Galaxie zu Milliarden auftreten müssen. Vor einigen Jahrhunderten noch hat man mit dem Leben gespielt, wenn man angedeutet hat, dass wir nicht das Zentrum des Universums sind. Heute kriegen wir ständig um die Ohren gehauen, dass wir nur eine kleine Nebenrolle im Universum spielen. Wie nimmt die Welt das wahr? Die Geeks frohlocken zwei Tage, der Rest der Welt kümmert sich um seine tägliche Sorgen.

Das wird nicht viel anders sein, falls Curiosity beim Graben ein Bakterium finden sollte. Es würde etwas bestätigen, was ohnehin schon gemeinhin angenommen wird. Die Schlagzeilen wären vielleicht zwei Tage länger von der Botschaft bestimmt, dass das Leben nicht nur auf die Erde beschränkt ist, und die Geeks freuen sich vielleicht ein bisschen mehr als beim Higgs. Aber der Rest der Welt wird nicht weiter berührt und dreht sich weiter.

Es wäre vielleicht etwas anderes, wenn wenn plötzlich Aliens auf der Erde landen würden. Wobei ich die Gefahr an der Stelle vor allem in einem möglichen Misstrauen und großer Angst sehen würde.

Nachtrag: Gott hat die Welt geschaffen, nicht die Erde. Die Gläubigen werden sich auf die Position zurück ziehen, dass das ganze Universum als Welt zu verstehen ist, die Gott geschaffen hat, ebenso wie jedes Leben, dass im Universum existiert. Das tun sich eigentlich auch schon, seit dem wir wissen, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist.

Du siehst: die 3 großen Weltreligionen haben kollektiv ein Problem mit E.T.
Die haben streng genommen ein Problem mit jeder Realität, in der die Erde nicht der Mittelpunkt der Welt und der Mensch nicht die Krone der Schöpfung ist. Ist deswegen alles in den jüngeren Vergangenheit auseinander gefallen? Die Hardliner flüchten sich in den Kreationismus. Schlimm genug. Aber führen sie deswegen einen Krieg gegen die Welt?

Im Übrigen sind weite Teile der Welt atheistisch oder interpretieren ihren Glauben sehr moderat, wobei sie die Schöpfungsgeschichte nicht mehr berücksichtigen, oder auf die Realität umdeuten.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Wenn ich mich recht erinnere, hat die christliche Kirche gesagt, dass sie kein Problem mit Außerirdischen hätten.
Die Aussage war sinngemäß etwa: "Sollte es sie geben, wären sie auch eine Schöpfung Gottes. Liebe deinen Nachbarn usw."
Zumindest diese Religion sieht kein Problem darin, eine kosmische Nachbarschaft zu haben.

Beim Islam wird es etwas schwer. Sofern die Außerirdischen nicht direkt "Allah akbar" als erstes sagen, dürften sie direkt als Ungläubige mit allen dazugehörigen Konsequenzen eingestuft werden.

Den Buddhisten dürften Aliens völlig egal sein. Sie dürften sie wie jede andere Lebensform behandeln.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Ganz so stark darf man es aber auch nicht vereinfachen. In jeder Religion gibt es Strömungen. Die meisten sind gemäßigt und leben friedlich nebeneinander und haben sich schon lange von der Schöpfungsgeschichten ihrer Religionen los gesagt oder sie so umgedeutet, dass sie auf das Universum angewandt werden können. Aber es gibt auch radikalere Strömungen, und die erfinden den Kreationismus oder führen heilige Kriege. Die werden auf einen weiteren Schlag gegen das zentralistische Weltbild ihrer Religionen sicherlich nicht gut zu sprechen sein. Aber was können sie tun? Leugnen. In Wort und Schrift protestieren. Auf reddit und YouTube findet man dann und wann CrackPot-Eintrag, aber der Rest Welt merkt nach wenigen Tagen, dass die irdischen Probleme noch immer da sind.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Ich kann dir heute schon sagen was "Curiosity" entdecken wird, dazu braucht man auch kein Prophet zu sein.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

GevatterTod schrieb:
Wir leben nicht mehr im späten Mittelalter, als es über Jahrunderte Konsens war, dass die Welt von einem Gott erschaffen wurde und dieser Konsens bis aufs Blut verteidigt wurde. Wir machen jedes Jahr technologische und wissenschaftliche Durchbrüche, frühere Epochen der Menschheit auf den Kopf gestellt hätten, heute aber kaum zur Kenntnis genommen werden.
Klar, und weil Religion keine Rolle mehr spielt, erst recht nicht in der westlichen Welt, können Frauen heute problemlos abtreiben und wir ernten die Früchte der embryonalen Stammzellenforschung. Moderne Technologien führen durchaus noch zu Problemen, es gibt nur eben nicht mehr so viele Spinner wie im Mittelalter.
Tatsächlich reicht aber EINER, um enormen Schaden zu verursachen. Eine kleine Gruppe radikaler Christen, die der Meinung sind, die NASA öffne hier Tür und Tor für den außerirdischen Satan, könnte hunderte Leben kosten, Milliarden an Schaden verursachen und die Forschung um Jahre oder Jahrzehnte zurückwerfen.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

MikeBe schrieb:
Ich kann dir heute schon sagen was "Curiosity" entdecken wird, dazu braucht man auch kein Prophet zu sein.
Bestenfalls Spuren eines einstigen Lebens. Das da heute noch etwas lebt glaube ich auch nicht, auch wenn eine theoretische Chance für eine Nische besteht. Und selbst wenn dort nie etwas existiert haben sollte, dann kann man den die Theorien genauer eingrenzen.

@Daaron
Jetzt sei nicht so einfältig. Natürlich gibt es noch viel religiös motivierten Unsinn in der Welt. Und natürlich wehren sich einige Gruppen immer wieder gegen wissenschaftliche Erkenntnisse, die ihren Weltbildern zuwider laufen. Aver weltweite Verwerfungen wegen einer Amöbe? Wenn dieses Potential vorhanden ist, dann hätte es sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer dann zeigen müssen, und zwar immer dann, wenn die Erde wieder ein wenig weiter aus dem Zentrum des Universum gerückt ist. Wie viele Terroranschläge hat es gegeben, als man entdeckt hat, das die Miclhstraße nur eine Insel unter vielen ist? Dass die Erde nur ein Planet unter vielen ist? Als man schon einmal Leben auf dem Mars gefunden haben wollte? Wie viele Verwerfungen hat es gegeben, seit dem ein Hype um außerirdisches Leben existiert, allenthalben angenommen wird, dass wir nicht einmal beim Leben selbst eine Sonderrolle einnehmen und vehement nach außeriridischem Leben gesucht wird? Mir ist nicht viel zu Ohren gekommen (genau genommen gar nichts), was vielleicht auch daran liegt, dass selbst Kreationisten von einer außerirdischen Lebensform als "intelligent Designer" ausgehen (mit dem würde ich aus gegebenen Anlaß gerne darüber reden, warum meine Fortpflanzungsorgange Außen liegen).

Eine kleine Gruppe radikaler Christen, die der Meinung sind, die NASA öffne hier Tür und Tor für den außerirdischen Satan,
Das muss aber eine große Amöbe sein.

die Forschung um Jahre oder Jahrzehnte zurückwerfen.
Jetzt musst du mir bitte erklären, wie das geschehen soll. Erheben sich alle radikalen Christen und Moslems dieser Welt in Eintracht, um die westlichen Regierungen zu stürzen und alle wissenschaftlichen Einrichtungen nieder zu brennen?
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Zerleg die ISS, das macht genug Schaden. Oder röste den LHC.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Und wie soll das ein Terrorist anstellen? Oder stellst du dir vor, dass auf der ISS oder am LHC Menschen arbeiten, die die Fassung verlieren, wenn irgendwo im All eine Amöbe gefunden wird? Ein Astronaut, dessen Auftrag darin besteht, Leben außerhalb der Erde zu untersuchen, dreht durch, wenn tatsächlich Leben außerhalb der Erde gefunden wird? Ein Wissenschaftler, der im Grenzbereich des menschlichen Wissens arbeitet, schleicht sich nachts in den Keller des CERN und steckt den LHC an die falsche Steckdose? Mensch, schau und lies weniger Science Fiction.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

einfach, da stimme ich dir zu, aber unersetzbar sicher nicht. unsere ersten werkzeuge waren aus pflanzen, stein und knochen. wir kennen die eigenschaften außerirdischer pflanzen und knochen nicht, aber in unserer natur gibt es stoffe die metal in vielerlei hinsicht überlegen sind und wo die menschheit gerade erst anfängt, diese zu erforschen. spinnenseide z. b. ist stahl in belastbarkeit und gewicht um ein vielfaches überlegen. chitin wäre ein guter metalersatz. auf der erde gibt es diese stoffe in kleinen mengen und für menschen nur schwer zugänglich (wobei raupenseide ja schon früh in großen mengen gewonnen wurde). und auch hölzer oder bambus ersetzen stahl in anderen ländern. in china werden die gerüste für wolkenkratzer aus bambus gebaut...

Es ging bei dieser meiner Aussage um Technologie im Allgemeinen und da sind Metalle nicht wegdenkbar, sei es nun bei elektronischen oder magnetischen Dingen, als auch bei Gerätschaften, die ein Grundmaß an Elastizität mit Hitzebeständigkeit und Stabilität verbinden müssen (Flugzeuge beispielsweise). Das ist ein unumstößliches Faktum, dass auch nicht dadurch widerlegt wird, dass es in partiellen, meist stark eingeschränkten Anwendungsgebieten organische Alternativen gibt.

Eisen, das aus Bauxit gemachte Aluminium oder eben Kupfer kann man nicht mit organischen Stoffen ersetzen, dazu sind diese Elemente\Stoffe zu vielseitig in ihrer Verwendbarkeit und zu umfangreich in ihrer Verfügbarkeit.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Ich denke die einzige Alternative zur Datenverarbeitung wie wir sie kennen, wäre biologisch in einem Gehirn. es wäre zumindest vorstellbar, dass eine extraterrestrische Spezies ein Gehirn besitzt, welches Zahlen sehr viel besser beherrscht als das unsrige. (Auch wir kennen hier Ausnahmen, gibt da einen bekannten Film, der mir grad nicht einfällt)
So wäre es denkbar, dass eine derartige Zivilisation gar keine Computer benötigt, da Berechnungen im Kopf einfacher und schneller sind als mit einer Maschine.

Nichtsdestotrotz ist Elektrizität ein ziemlich zwingendes Argument für Fortschritt, da diese Energieform relativ einfach in alle anderen Energieformen umgewandelt werden kann.
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Lübke schrieb:
Vieles von dem, was ihr so wehement bestreitet, gibt es ja sogar auf der erde. Ich sage das leben ist nicht fix, es gibt eine varianz.
Bring doch mal bitte folgende lebensformen auf den kleinsten gemeinsamen nenner:
qualle
vogel
baum
mensch
schimmel
und zu guter letzt der tausendfüssler aus der höhle in polen
was haben all diese lebensformen gemeinsam? atmen alle sauerstoff? nein. sind alle auf sonnenlicht (photosyntese) angewiesen? nein. haben alle augen? nein...

-Basieren alle auf Kohlenstoff
-haben alle einen relativ schnellen Metabolismus (gewisse Bäume wohl nicht...)
-*verwenden* alle Sauerstoff
-besitzen alle DNA

Sind schon mal einige Punkte, findest du nicht? Die Millionenfrage für den Tausendfüssler ist dann: wo kommt der her? Hat der Essen in der Höhle gefunden und sich einfach daran angepasst?
 
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

-Basieren alle auf Kohlenstoff - check, aber soweit waren wir ja schon ;)
-haben alle einen relativ schnellen Metabolismus (gewisse Bäume wohl nicht...) - somit also keine absolute physikalische grenze, richtig?
-*verwenden* alle Sauerstoff - das ist mal sehr schwammig. sauerstoff = physikalische grenze? diskussionswürdig würde ich behaupten. unserer sauerstoffatmosphäre setzt natürlich irgendwo auch eine anpassung des lebens an sauerstoff vorraus. das allein macht also noch keine physikalische grenze aus, richtig? da kam ja schon der einwand, dass eine hochtechnologie mangels feuers nicht möglich wäre, aber das ist imho erstmal ein bis zwei schritte weiter. ich denke, es wäre produktiver, ersteinmal die möglichkeit zur entstehung von inteligentem leben einzugrenzen, bevor wir die mögliche technologie diskutieren.
-besitzen alle DNA - check. das scheint mir der kleinste gemeinsame nenner zu sein, da schon die pflanzlichen und tierischen zellen grundverschieden sind. wobei wenn ich prionen mit in die liste aufnehmen würde... aber das lassen wir lieber ^^

Die Millionenfrage für den Tausendfüssler ist dann: wo kommt der her? Hat der Essen in der Höhle gefunden und sich einfach daran angepasst?
tatsächlich leben die tiere komplett in der höhle und ernähren sich voneinander. sie werden noch erforscht aber es handelt sich zumindest um einen in sich geschlossenen kreislauf der mutmaßlich schon vor der eiszeit dort von der außenwelt abgetrennt war. (randnotiz: alle verfügen über eigene gifte) in unserem fall wäre wohl die frage, gibt es irgendein ko-kriterium, das eine entwickung von einzelligen organismen bis hin zu fleischfressenden rieseninsekten unter der planetenoberfläche verhindern würde, denn die waren in ihrer evolution sicher mal an der oberfläche, sonst wären sie unseren bekannten insekten nicht so extrem ähnlich (bis auf größe, gift und fressgewohnheiten sozusagen).
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Lübke schrieb:
ja das hätte ich nicht schreiben sollen, aber mit dem esoteriker und pottraucher hab ich halt echt ne kravatte bekommen. ich entschulidge mich dafür. wir sollten uns denke ich alle wieder beruhigen, sonst kommt kaum eine sinnvolle diskussion zu stande...
Und ich entschuldige mich dafür, die Diskussion nicht entschärft zu haben. Wenn diese Diskussion nich irgendetwas bringen soll, dann wird sie nicht nur zu keinerlei Erkenntnisgewinn führen, sondern auch die Fronten für zukünftige verhärten (btw. "Crackpot" bedeutet nicht "Pottraucher" oder "Kiffer").

dass zum beispiel nur silizium und kohlenstoff als lebensgrundlage geeignet sind, war für mich ein sehr großer erkenntnisgewinn und hat mir in der thematik sehr weitergeholfen.
Dieser Artikel der englischen Wikipedia ist vielleicht interessant für dich und wird dir hoffentlich zeigen, dass mögliche Alternativen durchaus wahrgenommen und diskutiert werden.

beispiel das aktuelle thema mit der welt, bei der das leben unter der oberfläche existiert. kann man das sicher ausschließen, fallen wieder eine ganze menge optionen weg. unterirdische seen und bakterien werden ja auf diversen planeten für möglich gehalten. die "erdwärme" würden den spielraum für eine habitable zone deutlich vergrößern...
Dennoch kann man hochkomplexe Lebensräume in einer solchen Umgebung mit ziemlicher Sicherheit ausschließen. Erdwärme kann auch für Stoffwechsel genutzt werden, aber nichts kann einen Stern ersetzen, wenn komplexe Lebensräume mit hochkomplexen Lebewesen entstehen sollen. Komplexität und vor allem Intelligenz erfordern viel Energie, die in diesen Lebensräumen nicht vorhanden ist. Und einfach das Themostat hoch drehen funktioniert auch nicht. Wir kennen Höhlen auf der Erde, die 50, 60 70 Grad heiß sind und eine enorme große Luftfeuchtigkeit aufweisen. Wasser, Wärme und Energie ist in diese Umgebungen vorhanden. Und welche Lebensformen hat man dort gefunden? Nichts außer Mikroben. Wenn überhaupt.

die meisten der ideen, die ich hier eingebracht habe, stammen aus sendungen des bbc und co.
Diese Sendungen liegen sicherlich auch nicht vollkommen daneben. Mein Eindruck aber, den ich in dieser Diskussion gewonnen habe ist, dass du aus solchen Quellen etwas aufschnappst, zum Beispiel das Silizium einige für die Entwicklung von Leben nötige Eigenschaften mit Kohlenstoff teilt, und spinnst daraus ungeahnte Möglichkeiten außerirdischen Lebens (bis hin zu außerirdischen Zivilisationen), das auf Silizium aufbaut.

es ist auch kein geheimnis, das ich die grenzen nicht kenne.
Wenn wir dir die Grenzen aufgezeigt haben, dann hast das häufig damit abgeschmettert, dass wir noch nicht alles wissen können oder das sich die Wissenschaft - wie so häufig geschehen - irren kann. Das mag sogar der Fall sein und wir werden noch viele Theorien über den Haufen werfen müssen. Aber wir können keine Diskussion auf der Grundlage führen, dass sich die Wissenschaft irren könnte - außer du kannst eine überzeugende und falsifizierbare Alternative anbieten.

nochmal: das ist doch ziel der diskussion. du glaubst alle grenzen zu kennen, alle möglichkeiten ausgeschöpft zu haben?
Ich weiß sicherlich nicht alles. Bei Weitem nicht. In anderen Foren bin ich bestenfalls stiller Mitleser, weil ich keine Chance habe, Diskussionen mit echten Cracks zu führen. Aber wenn ich etwas nicht weiß, dann schlage ich es nach oder frage jemanden, der sich auskennt. Als ich als Teenager vom "Alcubierre Drive" gehört habe, war ich zunächst total begeistert. Aber ich bin nicht durch Foren gezogen und habe Leuten in den Kopf hämmern wollen, dass der "Warp-Antrieb" irgendwann Realität sein wird, sondern habe mich weiter in das Thema eingelesen und festgestellt, dass der Warp-Antrieb vor Hürden steht, die nicht zu überwinden sind. Ähnlich war es auch, als ich mit Siliziumleben auseinander gesetzt habe.

die welt, wo leben nur unter der oberfläche überleben kann wäre doch so ein beispiel. möglich oder nicht?
Siehe oben; in einem solchen System gäbe es zu wenig Energie, um hochkomplexes Leben zu ermöglichen, egal wie viel Energie du aus anderen Quellen zuführen willst, und sei es unmittelbar aus dem flüssigen Inneren des Planeten.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

wie machst du das fest, dass die energie zu gering wäre? von welchen dimensionen sprechen wir hier?

ich möchte nochmal auf die höhle in polen hinweisen. hier fehlt zwar gänzlich die fauna, aber komplexes leben hat dort wohl hunderttausende von jahren ohne sonnenstrahlen gelebt.
geht es hier um den entstehungsprozess oder das (über-)leben ganz allgemein?

kann ich das so verstehen, dass je mehr energie verfügbar ist, des so höher kann sich die lebensform entwickeln? sprich wenig energie: pilze, moose, algen, mittlere energie: insekten, echsen, nager, viel energie: humanuide?

was ist mit der möglichkeit, dass ein großteil der biomasse aus mineralien und wasser kommen könnte um den energiebedarf diesbezüglich etwas zu kompensieren? das verhältnis lässt sich natürlich nicht beliebig verschieben, allein weil energie für die umwandlung erforderlich ist, aber könnte ein besonders nährstoffreiches umfeld den energiebedarf reduzieren?

(hab jetzt mal etwas "durchgewischt", da ich mich doch ziemlich verrannt hatte. sry leute. hoffe jetzt passts wieder. sollte ich zu viel versenkt haben, bitte kurze pn an mich.)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Frag mich nicht danach, wie viel Joule ein Lebensraum gewissermaßen freisetzen muss, damit sich eine hochkomplexe und diverse Fauna entwickeln kann. Ich bin auch kein Experte, und sobald es an Zahlen geht, zeigen sich bei mir schnell allergische Reaktionen. Aber um mal eine Größenordnung zu nennen: 20 (bei Neugeborenen bis 50) Prozent unserer Ruheleistung gehen nur für unser Gehirn drauf. Ob es sich die Natur leisten kann, in einem Lebensraum, der nur wenig Energie zur Verfügung stellt, ein Organ zu entwickeln, dass mal eben bis zur Hälfte der Energie eines Lebewesen auffrisst? Ich glaube nicht. Selbst auf der Erde, die dank einer angenehmen Sonneneinstrahlung ideale Voraussetzungen bietet, entwickelt sich nur selten ein derartig komplexes Gehirn wie das Unsrige.

hier fehlt zwar gänzlich die fauna, aber komplexes leben hat dort wohl hunderttausende von jahren ohne sonnenstrahlen gelebt.
Du meinst, dass sich dort keine Flora entwickelt hat. Und sicherlich kann in Höhlen komplexeres Leben in der Dimension von Molchen existieren. Es ist ja nicht so, dass dort keine Energie vorhanden wäre. Der Spielraum ist aber eben sehr begrenzt.

geht es hier um den entstehungsprozess oder das (über-)leben ganz allgemein?
Sowohl als auch würde ich sagen. Auf dem Eisplaneten, auf dem keine ergiebigen und beständigen Wärmequellen an der Oberfläche existieren, wird es wohl auch keine Eisbären geben. In einer arktischen Umgebung wird es schwierig für Mikroben, etwas mehr als Mikroben zu werden - oder überhaupt zu existieren. Folgerichtig sind die komplexeren Lebewesen, die die arktischen Lebensräume besetzen, auch zugewandert und nicht vor Ort entstanden. Etwas Ähnliches müsste auch auf Hoth geschehen: An Orten, an denen die Bedingungen günstig sind, entwickeln sich komplexe und anpassungsfähige Lebensformen, die die kälteren Regionen des Planeten erobern.

Für die Höhlen gilt Ähnliches: In solchen Lebensräumen kann viel mehr existieren, als dort entstehen kann. Aber viele Lebensformen werden eingewandert sind. Wenn es keine anderen Lebensräume gibt, in denen komplexeres Leben entstehen kann, dann wird auch weniger Leben in die Höhlen einwandern. Ich bin mir gar nicht mal sicher, ob es überhaupt Lebewesen (komplexer als Mikroben oder Moose) gibt, die tatsächlich in solchen Höhlen entstanden sind, oder ob es durchweg Einwanderer sind, die sich stark an den Lebensraum angepasst haben, etwa der Grottenolm (bei denen sich übrigens eine sehr geringe Artenvielfalt zeigt, was mich darauf schließen lässt, dass die eingeschränkten Möglichkeiten ihrer Lebensräume auch nur zu einer eingeschränkten Artenvielfalt führen). Interessant wäre ein solcher Lebensraum allemal, denn dann könnten wir beobachten, ob und wie sich Leben in einem vollkommen andersartigen Lebensraum von Grund auf entwickelt. Ich wage mal eine Prognose: Wenn es Knochen hat, dann hat es vier Beine und einen Schwanz ;)

kann ich das so verstehen, dass je mehr energie verfügbar ist, des so höher kann sich die lebensform entwickeln? sprich wenig energie: pilze, moose, algen, mittlere energie: insekten, echsen, nager, viel energie: humanuide?
Vereinfacht ausgedrückt.

Tragen wir doch mal die Faktoren zusammen, die für Intelligenz und Zivilisationsbildung wahrscheinlich erforderlich sind:

1. Intelligenz verbraucht Energie. Viel Energie. Ein Lebensraum muss viel Energie bereit stellen.
2. Ein Lebensraum muss eine ausreichend große Komplexität aufweisen (was wieder mehr Energie erfordert), damit Intelligenz überhaupt einen evolutionären Vorteil darstellt. In einer ziemlich unspektakulären Höhle gibt es nicht viele Herausforderungen, auf die man mit Intelligenz reagieren müsste.
3. Eine Intelligenz muss Wissen erlangen und weiter gegeben können. Oktopusse stecken an der Stelle zum Beispiel in einer Sackgasse. Sie sind Einzelgänger und die Weibchen sterben, nachdem der Nachwuchs geschlüpft ist. Oktopusse können eine Menge lernen und sich auch eine Menge abschauen, aber sie haben nie die Gelegenheit, ihr Wissen weiter zu geben.
4. Intelligenz braucht also soziale Interaktion und familiäre Bande, damit Wissen weiter gegeben werden kann.
5. Intelligenz muss sich mitteilen können, um Kultur schaffen zu können. Walgesänge reichen dazu nicht aus. Ohne soziale Bindungen, in denen eine Kultur entstehen kann, wird sich keine Zivilisation entwickeln. Zivilisation ist eine kulturelle Leistung.
6. Eine Intelligenz muss in der Lage sein, Technologie herzustellen. Sie braucht Gliedmaßen, die zur Feinmotorik in der Lage sind, um die Lösungen, die sie ersinnt, bauen zu können.
7. Zivilisationsbildung kann nicht vollständig im Wasser statt finden. Eine Intelligenz muss irgendwann das Wasser verlassen, um bestimmte Schlüsseltechnologien entwickeln zu können.
 
Zurück
Oben