Glasfaser Vodafone vs. Glasfaser Telekom

herber.marc

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Hallo,

mich treibt seit ein paar Tagen das Thema Glasfaser um. In unserem Wohnviertel verlegt die Telekom in den kommenden Wochen Glasfaser, entsprechend werden hier alle Straßen aufgerissen. Nun habe ich schon gelernt, dass wenn man das in Anspruch nehmen möchte wird noch ein "Verteilerkasten" in der Straße gesetzt und von dort per Erdrakete das Kabel durch die Erde und Hauswand ins Haus geschossen. So weit, so gut.

Nun bin ich aber aktuell bei Vodafone und die werben ja auch mit Glasfaser und ich weiß, dass ich an meiner Adresse bereits Glasfaser über Vodafone in Anspruch nehmen kann. Und hier stoße ich jetzt an meine Grenzen. Gibt es also 2 Arten von Glasfaser? 1x das "echte" was die Telekom gerade verlegt und dann das Glasfaser, dass Stand heute über den Kupferanschluss ins Haus eingespeist wird?

Aktuell beziehe ich einen VDSL Anschluss was für mich ins Bild mit dem Kupferanschluss passt. Wenn Vodafone jetzt aber sagt ich kann auch schon Glasfaser beziehen würde das ja heißen (weil ich ja nun mal nur Hausanschluss habe), dass über eben den bestehenden Anschluss (Kupferkabel) auch Glasfaser bedient werden kann. Passt ja nicht, weil Kupferkabel?!

Kann mir da mal jemand weiterhelfen? Danke vorab.
 
Glasfaser ist die Anbindung bis zum Haus/Straßenverteiler. Dann gehts per Kupferkabel ins Haus. Wo liegt das Problem.
 
Vodafone wirbt mit Glasfaser was kein Glasfaser ist. Natürlich sind die Verteilpunkte bei VDSL und Kabel per Glasfaser angebunden. Sowohl bei der Telekom alsauch bei Vodafone. Nur wirbt Vodafone hier mit Glasfaser obwohl es keine ist. Klassisches Marketing bzw. ich würde sogar sagen Schwindel.

Glasfaser hast du nur wenn die Faser auch bei dir im Haus landet.
 
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Vodafone betreibt da viel Marketing und die Glasfaser liegt bei denen oft bis an der Straße FTTC. Ins Haus hast du dann aber immernoch COAX Kabel oder Kupfer. Solange du also keine Glasfaserleitung bis in dein Haus hast ist es kein "echtes" Glasfaser also FTTH.
 
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herber.marc schrieb:
Nun bin ich aber aktuell bei Vodafone und die werben ja auch mit Glasfaser und ich weiß, dass ich an meiner Adresse bereits Glasfaser über Vodafone in Anspruch nehmen kann. Und hier stoße ich jetzt an meine Grenzen. Gibt es also 2 Arten von Glasfaser? 1x das "echte" was die Telekom gerade verlegt und dann das Glasfaser, dass Stand heute über den Kupferanschluss ins Haus eingespeist wird?
Das ist doch ganz einfach. Geht bei mir eine reine Glasfaster-Leitung bis ins Haus ? Nur dann hast du echtes FTTH (Fiber To The Home)

Leider werben Vodafone und co mit einer "Glasfaser-Koax-Technologie". Das ist aber nichts anderes als Bullshit. Klar der Kabelverteil ist mit Vodafone per Glasfaser verbunden, aber in dein Haus geht immer noch das alte krüppelige Coax-Kabel. Ähnlich ist es bei VSDL. Der DSLAM ist per Glasfaser mit dem Provider angebunden, aber in dein Haus geht immer noch das alte Telefonkabel rein.
 
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Vodafone bewirbt sein Kabelnetz ebenfalls als Glasfaseranschluss. Die "letzte Meile" ist aber oft trotzdem Kupfer, welches per Technik noch beschleunigt wird.

Echtes FTTH gibt es zwar auch von Vodafone, aber Du wüsstest es in der Regel wenn Du einen FTTH Anschluss hast.
 
Ok, passt ja in mein Bild. D.h., dass was Vodafone als Glasfaser verkauft ist am Ende immer noch der gleiche Kupferdraht, der bei mir im Haus in der Dose landet, richtig?

Folgende 2 Punkte verstehe ich dann aber nicht:
  • Wieso verlegt die Telekom jetzt noch mal ein Glasfaserkabel in der Straße wenn das ja offensichtlich schon lange der Fall ist (auch wenn Vodafone von dem Glasfaser in der Straße dann per Kupfer ins Haus gegangen ist)??
  • Glasfaser (egal ob Vodafone oder Telekom) wirbt ja damit, dass man die zugesagte Bandbreite auch vollständig ohne Verluste nutzen kann. Wie also gelingt das Vodafone, wo ja die exakt gleiche Infrastruktur genutzt wird die auch heute schon für meinen VDSL Anschluss vorliegt? Oder umgekehrt müsste man ja sagen, dass mit dem bestehenden VDSL es auch möglich sein müsste die 50 MBit/s immer verlässlich und konstant abrufen zu können?
 
M-X schrieb:
Vodafone betreibt da viel Marketing und die Glasfaser liegt bei denen oft bis an der Straße FTTC.
Wenn es überhaupt das ist. Bei Kabelnetzbetreibern passt eher die Bezeichnung FTTN (Fibre-To-The-Node), also Glasfaser bis zum Verteiler. Und selbst dann ist es kein vollständiges FTTN/FTTC, weil oft nicht alle Verteiler per Glasfaser angebunden sind, sondern nur einige und von dort dann andere Verteiler per Kufper angebunden sind.

Echtes FTTH wäre das, was bei mir demnächst gefördert aufgebaut wird, wo dann die GF-Leitung bis zum Router geht.
 
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herber.marc schrieb:
Wieso verlegt die Telekom jetzt noch mal ein Glasfaserkabel in der Straße wenn das ja offensichtlich schon lange der Fall ist (auch wenn Vodafone von dem Glasfaser in der Straße dann per Kupfer ins Haus gegangen ist)??
Weil Telekom und Vodafone unterschiedliche Netze haben ? Außerdem legt die Telekom die Leitung bei dir bis in das Haus.

Vodafone arbeitet weiter mit Krüppel COAX oder Kupfer. Über COAX und Kupfer hast du immer Verluste weil diese Kabel nie dafür vorgesehen waren solche Bandbreiten zu transportieren.
 
Bei vollem FTTH (was telekom vermutlich bei dir macht) bekommst du einen eigenen Anschluss und ein eigenes Kabel).
Bei dem System was Vodafone nutzt, werden auf den letzten Metern wie bereits im Thread erwähnt Kupferkabel genutzt. Aber es sind auch hier mehrere Häuser an einem Strang miteinander verbunden. Du teilst also die Leitung mit anderen Parteien. Wird abends viel gesurft oder ist der Verteiler mit zu vielen Kunden völlig überbucht, bricht deine Leitung ebenfalls ein. Es ist ein "Shared-Medium".
 
herber.marc schrieb:
  • Wieso verlegt die Telekom jetzt noch mal ein Glasfaserkabel in der Straße wenn das ja offensichtlich schon lange der Fall ist (auch wenn Vodafone von dem Glasfaser in der Straße dann per Kupfer ins Haus gegangen ist)??
Lass dich nicht von Vodafone einlullen. Die angebliche "Glasfaser" in deiner Straße wird nur bis zum DSLAM/Kabelverteilerkasten gehen und nicht bis vor jedes Haus. Wenn die Telekom jedes Haus anschließen will, dann muss man natürlich anders dran gehen und wirklich überall hin bauen. Du brauchst auch pro Haus eine Faser.
 
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Skeidinho schrieb:
Es ist ein "Shared-Medium".
Das ist Glasfaser wie es die Telekom verbaut aber auch siehe GPON. Allerdings hast du bei dieser Technologie genug Reserve das es nicht auffällt. Soweit ich weiß teilen sich aber max. 32 Teilnehmer eine Faser bei der Telekom.
 
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Humptidumpti schrieb:
Vodafone wirbt mit Glasfaser was kein Glasfaser ist. Natürlich sind die Verteilpunkte bei VDSL und Kabel per Glasfaser angebunden. Sowohl bei der Telekom alsauch bei Vodafone. Nur wirbt Vodafone hier mit Glasfaser obwohl es keine ist. Klassisches Marketing bzw. ich würde sogar sagen Schwindel.

Glasfaser hast du nur wenn die Faser auch bei dir im Haus landet.
Etwas allgemein und vor allem polemisch formuliert

@herber.marc
Wikipedia hat die Unterschiede, bis wohin die Glasfaser verlegt ist, eigentlich sehr schön aufgeschlüsselt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Glasfasernetz#Hintergründe

Vodafone wird wahrscheinlich nur FTTN verlegt haben, also den von dir aus nächstgelegenen Knoten mit Glasfaser versorgt haben. Ab da geht es über klassisches Kupfer weiter.

Was die Telekom jetzt anscheinend machen wird wird wahrscheinlich FTTB sein, also die Glasfaserleitung bis in den Keller des Gebäudes. Möglicherweise auch FTTH, also Glasfaser bis zur Wohneinheit, falls es Mehrfamilienhäuser sind und die Hauseigentümer mitspielen. Wahrscheinlicher aber B statt H.
 
Gnah schrieb:
Vodafone wird wahrscheinlich nur FTTN verlegt haben, also den von dir aus nächstgelegenen Knoten mit Glasfaser versorgt haben. Ab da geht es über klassisches Kupfer weiter.

Was die Telekom jetzt anscheinend machen wird wird wahrscheinlich FTTB sein, also die Glasfaserleitung bis in den Keller des Gebäudes.
Ja genau ... das trifft es.

Vor-, bzw. Nachteile habe ich soweit verstanden. Was mir rein vom Verständnis jetzt aber noch nicht klar geworden ist: Wenn ich jetzt "Glasfaser" über Vodafone beziehe, wie stellen Sie sicher, dass bei einem Shared Medium (weil mehrere Haushalte über das gleiche Kupferkabel) ich mit einem Glasfaser Tarif a) mehr Bandbreite und b) die auch noch verlustfrei bekomme?

Ich kann so einem Kupferkabel doch nicht sagen welche Pakete es bevorzugt und schneller verteilen soll?! Da werden doch alle Pakete für alle Enpunkte gleichermaßen verteilt?!

Wobei wenn ich mir das gerade so richtig überlege muss es ja etwas geben, weil mein Nachbar ggf. eine VDLS 100 Tarif hat, ich nur 50 und der nächste vielleicht nur 18...

Wie kann man das steuern?
 
herber.marc schrieb:
wie stellen Sie sicher, dass bei einem Shared Medium (weil mehrere Haushalte über das gleiche Kupferkabel) ich mit einem Glasfaser Tarif a) mehr Bandbreite und b) die auch noch verlustfrei bekomme?
Na garnicht. Ist aber bei allen anderen Anbietern auch so. Kein Nutzer hat im schlimmsten Fall seine Komplette Bandbreite für sich reserviert. Nur Vodafone hängt halt gerne zu viele Nutzer an ein Segment. Das scheint bei denen Chronisch zu sein.

Im schlimmsten Fall sinkt halt die Übertragungsrate.
 
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herber.marc schrieb:
Wenn ich jetzt "Glasfaser" über Vodafone beziehe, wie stellen Sie sicher, dass bei einem Shared Medium (weil mehrere Haushalte über das gleiche Kupferkabel) ich mit einem Glasfaser Tarif a) mehr Bandbreite und b) die auch noch verlustfrei bekomme?
Glasfaser ohne eine echte Glasfaser bis in dein Haus ist keine Glasfaser. Egal wie Vodafone es nennen mag.

Das ist nix anderes als Internet über VDSL oder Kabel (DOCSIS) und das gibt es alles schon > 10 Jahre. Daran ist rein gar nichts neu. Neu ist nur dieser Marketing-Bullshit mit "Koax-Glasfaser". Lass dir nicht Technik von gestern als Glasfaser verkaufen.

Bei VDSL benutzt nur du den Kupferdraht zwischen DSLAM und deinem Anschluss. Deshalb ist der weniger anfällig für Überbuchungen etc. Bei Kabel-Internet (DOCSIS) teilst du dir das Koax-Kabel bis zum Verteiler immer mit anderen Leuten (shared Medium). Deshalb bricht gerade bei DOCSIS Abends gerne mal die Performance ein, wenn alle Online sind :)
 
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herber.marc schrieb:
Folgende 2 Punkte verstehe ich dann aber nicht:
  • Wieso verlegt die Telekom jetzt noch mal ein Glasfaserkabel in der Straße wenn das ja offensichtlich schon lange der Fall ist (auch wenn Vodafone von dem Glasfaser in der Straße dann per Kupfer ins Haus gegangen ist)??
  • Glasfaser (egal ob Vodafone oder Telekom) wirbt ja damit, dass man die zugesagte Bandbreite auch vollständig ohne Verluste nutzen kann. Wie also gelingt das Vodafone, wo ja die exakt gleiche Infrastruktur genutzt wird die auch heute schon für meinen VDSL Anschluss vorliegt? Oder umgekehrt müsste man ja sagen, dass mit dem bestehenden VDSL es auch möglich sein müsste die 50 MBit/s immer verlässlich und konstant abrufen zu können?
Die Anbieter haben eben verschiedene technische Voraussetzungen:

Die Telekom hat das klassische Telefonnetz als Bestandsnetz, mit einfachen Kupferdoppeladerkabeln. Bei diesem Netz ist die erreichbare Geschwindigkeit bei den dort verwendeten DSL-Anschlüssen im Wesentlichen durch die Leitungslänge begrenzt (Durchmesser und sonstige Aspekte spielen für die Qualität auch eine Rolle). Deswegen hat die Telekom in den letzten Jahren erstmal Glasfaser bis zu den Verteilerkästen in den Straßen gelegt, um die Länge der verwendeten Kupferkabel zu verkürzen. Auf diese Weise sind in den Ausbaugebieten jetzt vielerorts 250 Mbit/s möglich, je nach verbliebener Leitungslänge auch weniger.

Vodafone besitzt die alten TV-Kabelnetze aus Koaxkabel. Die haben keine Probleme mit der Leitungslänge, allerdings teilen sich in diesen Netzen mehr oder weniger viele Haushalte die Kapazität eines Segmentes.

Bei DSL kann man also grundsätzlich Pech haben mit Leitungslänge und Qualität. Bei Internet über Koax-Netze kann man Pech haben mit der Anzahl der Nutzer, mit denen man sich die Kapazität teilt.

Für die Telekom ist der nächste Schritt für mehr Geschwindigkeit jetzt, die Glasfaser bis in die Häuser und Wohnungen zu legen. Vodafone scheint sich bisher noch darauf zu konzentrieren, bei Bedarf die Segmente zu verkleinern, also die Anzahl der Haushalte die sich die Kapazität teilen. Auch hier wird meist Glasfaser verlegt, in der Regel aber noch nicht bis ins Haus.
 
Was mir gerade einfällt, wo man bei Vodafone unterschieden muss: sie bieten neben den Kabelanschlüssen auch Tarife für FTTH an. Die haben dann je nach Tarif bis zu 250 MBit/s im Upload (bei Kabel ist derzeit 50 Mbit/s Upload das Maximum). Da weiß ich aber nicht, ob Vodafone auch selber FTTH verlegt oder da nur als Reseller tätig sind.

Müsstest du also in deinem Fall mal in Erfahrung bringen, ob Vodafone da tatsächlich selber FTTH bei dir verlegt oder nur die die Anbindung der Kabel-Verzweiger auf Glasfaser "upgradet".
 
mibbio schrieb:
Was mir gerade einfällt, wo man bei Vodafone unterschieden muss: sie bieten neben den Kabelanschlüssen auch Tarife für FTTH an. Die haben dann je nach Tarif bis zu 250 MBit/s im Upload (bei Kabel ist derzeit 50 Mbit/s Upload das Maximum). Da weiß ich aber nicht, ob Vodafone auch selber FTTH verlegt oder da nur als Reseller tätig sind.
Vodafone kooperiert da viel mit Partnern. Zum einen PrimeVest Capital Partners, zum anderen mit Landkreisen, die sich mit Fördergeldern ein eigenes Netz bauen. In beiden Fällen ist Vodafone dann der Pächter und Netzbetreiber.
 
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