News Google lehnt erste Löschanträge ab

Bundesferkel schrieb:
@dgschrei

Du unterliegst hier einem gewaltigem Denkfehler. Die Löschanträge bei Google haben nichts, aber auch wirklich rein gar nichts mit Zensur zu tun.

Wenn ich in einem Forum aktiv bin, oder auf meiner eigenen kleinen Internetseite über Themen spreche, oder Bilder anbiete, so sind diese in der Regel nur einem begrenzten Personen- und Besucherkreis zuständig - und so ist das auch beabsichtigt.

Dank der Datenkrake Google (und vergleichbaren Suchmaschinenbetreibern) werden jedoch systematisch Webseiten und Foren abgegrast und die Suchergebnisse lecker und für jeden Deppen simpel verpackt. Jeder potentielle Arbeitgeber, Neider, missgünstige Mensch oder politische Institution kann hiermit zu meiner Person Daten bequem in Erfahrung bringen, die sich je nach Suchenden durchaus auch negativ auswirken können.

Ich finde Suchmaschinen toll, liefern sie doch gezielt Informationen zu Wissen. Was ich nicht so toll finde, ist die Verkettung mit persönlichen Daten und Personen die NICHT in der Öffentlichkeit stehen (dazu gehören auch Anbieter wie yasni). So ein Bockmist muss einfach nicht sein.

Und um auf die "Zensur" zurückzukommen: Es werden lediglich SUCHERGEBNISSE gelöscht, nicht die eigentlichen Inhalte auf entsprechenden Seiten. Wie kann man hier also von Zensur sprechen?

Kann es sein, dass du versuchst andere für dein Fehlverhalten verantwortlich zu machen? Kann es sein, dass du noch nicht von Muttis Rock weggekommen bist!?

Es gibt ein schönes Sprichwort: "Jeder ist sein Glückes Schmied."

Unter diesen Gesichtspunkt sollte das Internet geführt werden und nicht anders! Das Internet ist eben genau so real wie die Existenz jedes Einzelnen von uns.
 
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dgschrei schrieb:
Und am besten gleich noch jeden bei dem der Antrag abgelehnt wurde in einer Liste veröffentlichen damit dieser den Streisand Effekt zu spüren bekommt. Dieses Gerichtsurteil ist einfach ein absoluter Schlag ins Gesicht für die Informationsfreiheit im Internet.
Wer etwas nicht in einem öffentlichen Medium haben will, der hätte sich darum kümmern müssen, dass es gar nicht erst da landet.
Öffentlich verfügbare Informationen nachträglich zu unterdrücken und sei es nur durch die Auslistung aus der Google Suche, ist Zensur.
Und "Eine Zensur findet nicht statt."
Schon gar nicht durch Erlaubnis des EuGh und über den zivilen Klageweg. Wenn jeder alles aus dem Netz löschen lassen kann, was sich auf ihn bezieht und ihm nicht gefällt, können wir das Netz auch gleich abschalten. Bleibt ja nur noch heile weiße Welt und ein Netz voller Schönrederei übrig.

Man ist nicht immer selbst Herr über die Informationspolitik im Internet. Es kann auch etwas von Dritten über dich online gestellt werden...
 
akuji13 schrieb:
Ich kenne jemanden der war zu Gast in Berlin in lief versehentlich (!) an einer NPD Demo vorbei.
Sein Foto landete mit seinem Namen im Netz und er wurde als Aktivist der Szene hingestellt.
Muss blind gewesen sein, ich meide solch große Polizeiaufmärsche großräumig. Ansonsten sind Demonstrationen in Deutschland noch erlaubt. Ich verstehe worauf du hinaus willst. Personen im Umfeld einer Demonstration werden polizeilich erfasst. Mit all der Technik, die gerade verfügbar ist. Also biometrische Daten, Bewegungsprofil mit dem Mobiltelefon, Gespräche sowieso, Anzahl Bargeld in Scheinform, usw. Die Deutschen waren schon immer gut beim Bücherverbrennen, überwachen und zensieren.

Hier gehts nunmal um Zensur, es sollen Zeitungsartikel gesperrt werden!

Wenn einer aus deinem Viertel dich beim popeln oder am Sack kratzend in deinem Garten fotografiert und deinen Namen dazu schreibt ist es viel zu umständlich den eigentlichen Ersteller ausfindig zu machen, falls es überhaupt klappt.
Richtig, kann man nichts machen. Ich kann dir nur zu einem Religionswechsel raten. Als Burka-Träger hat man einige Sonderrechte und Probleme mit biometrischen Kameras sind auch vorbei.
Nein warte, solange nicht Google dahintersteckt ist es ja wieder in Ordnung.

Elfhelm schrieb:
Darauf würde ich antworten: "Suchen Sie halt bei Bing, da werden Sie eh nichts finden". :lol:
Lächerlich. Auf die großflächige Werbung bei Google verzichte ich gerne.
Immer schön an Goolge kleben und sich dann wundern wenn die alle Daten haben. Aber gut, solange die Zensur nur google.de betrifft ist es mir fast egal. Blöd ist nur, das es sich vermutlich wie ein Virus ausbreiten wird.
 
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Unyu schrieb:
[...]es sollen Zeitungsartikel gesperrt werden![...]
Sollen sie das wirklich? Eher ist es doch so, dass die Artikel weiterhin vorhanden sind, nur eben der "Bibliothekar" keine Auskunft mehr auf Fragen geben darf, ob er vorhanden, bzw. wo er zu finden ist.
 
Korrekt, Google soll die Presse zensieren. Die Artikel bleiben vorhanden, keine Sau beanstandet den Inhalt oder bewegt den europäische Verlag den Artikel zu löschen. Ist für den Politker nunmal einfacher sich nur an Google zu wenden, um umliebsames filtern zu können.
 
Unyu schrieb:
Solange Google nicht hostet, sondern Suchtreffer listet bist du bei der falschen Adresse. Du darfst den nächstbesten Zeitungsartikel über mich rumtragen und den Leuten davon erzählen. Egal ob er richtig ist, Bücherverbrennung ist gerade nicht in Mode. Ich darf nur die Zeitung dazu bringen den Verkauf einzustellen. Reichlich sinnlos bei einer Tageszeitung ...

In welcher Welt lebst du? Wenn ich eine öffentliche Plattform schaffe, und nichts anderes ist Google, in der ich Gerüchte aus anderen Quellen sammle und drucke die faktisch nicht stimmen kann ich GEZWUNGEN werden dies zu unterlassen. Dass dir das nicht klar zu sein scheint erklärt deine Meinung zu diesem Thema.

Was hat das mit Bücherverbrennung zu tun? Hier gehts darum eine Balance zu finden zwischen Regeln die wir bereits in der analogen Welt haben und deren Anwendung in der digitalen Welt wo sie umsetzbar sind. Diese Regeln gibts nicht aus Spaß, die haben ihre Nützlichkeit, nein ihre Notwendigkeit, schon lange bewiesen.

Unyu schrieb:
Ist für den Politker nunmal einfacher sich nur an Google zu wenden, um umliebsames filtern zu können.

Wenn man schon so wie du wehement dagegen wettert könnte man sich die Mühe machen die Richtlinie wenigstens zu lesen die man kritisiert, genau das was du da schreibst wird ausdrücklich ausgeschlossen...

97 Da die betroffene Person in Anbetracht ihrer Grundrechte aus den Art. 7 und 8 der Charta verlangen kann, dass die betreffende Information der breiten Öffentlichkeit nicht mehr durch Einbeziehung in eine derartige Ergebnisliste zur Verfügung gestellt wird, ist, wie sich insbesondere aus Rn. 81 des vorliegenden Urteils ergibt, davon auszugehen, dass diese Rechte grundsätzlich nicht nur gegenüber dem wirtschaftlichen Interesse des Suchmaschinenbetreibers, sondern auch gegenüber dem Interesse der breiten Öffentlichkeit daran, die Information bei einer anhand des Namens der betroffenen Person durchgeführten Suche zu finden, überwiegen. Dies wäre jedoch nicht der Fall, wenn sich aus besonderen Gründen – wie der Rolle der betreffenden Person im öffentlichen Leben – ergeben sollte, dass der Eingriff in die Grundrechte dieser Person durch das überwiegende Interesse der breiten Öffentlichkeit daran, über die Einbeziehung in eine derartige Ergebnisliste Zugang zu der betreffenden Information zu haben, gerechtfertigt ist.
 
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Unyu schrieb:
Hier gehts nunmal um Zensur, es sollen Zeitungsartikel gesperrt werden!

AvenDexx schrieb:
Sollen sie das wirklich? Eher ist es doch so, dass die Artikel weiterhin vorhanden sind, nur eben der "Bibliothekar" keine Auskunft mehr auf Fragen geben darf, ob er vorhanden, bzw. wo er zu finden ist.

Es ist keine Zensur und es werden keine Zeitungsartikel gesperrt. Wenn Du gezielt nach dem Zeitungsartikel suchst, wirst Du ihn weiterhin bei Google (und anderen Suchaschinen) finden. Was Du nicht mehr angezeigt bekommst ist die Verbindung von Artikel mit dem Namen des Betroffenen.
 
doppelpost [löschen]
 
TNM schrieb:
In welcher Welt lebst du? Wenn ich eine öffentliche Plattform schaffe, und nichts anderes ist Google, in der ich Gerüchte aus anderen Quellen sammle und drucke die faktisch nicht stimmen kann ich GEZWUNGEN werden dies zu unterlassen. Dass dir das nicht klar zu sein scheint erklärt deine Meinung zu diesem Thema.
Wie gesagt, du willst Google verbieten. Die Sache ist nunmal, das nicht Google angeblich Falsches verbreitet, sondern Verbreitetes Falsches weiter verbreitet. Du willst nun die Verbreitung nicht bekämpfen. Das nennt sich nunmal Zensur, auch wenn du es nicht hören willst. In einem Rechtsstaat würde man die Rechtlichkeit des Artikels prüfen und ggf. Schritte einleiten. Ist zum Glück ein riesen Aufwand, nicht so wie jetzt wo mit einem Fingerschnippen Millioen Treffer entfernt werden sollen. Ohne großartige Prüfung. Die Sperrung macht bei richtigen Artikeln nicht halt. Unliebsame Artikel über die nächsten Milliarden Euro Verbrennungen? Weg gesperrt.

Was hat das mit Bücherverbrennung zu tun? Hier gehts darum eine Balance zu finden
Es gibt keine Balance, es gibt nur mehr Kontrollen und Sperrhebel. Schon eigenartig, wie die braven Schäffchen jede weitere Gängelung toll finden.

Wie gutgläubig muss man eigentlich sein, um das gut zu finden? Es geht darum unliebsame Artikel nicht mehr in der Suchliste erscheinen zu lassen. Bequem und schnell zensiert.

Palomino schrieb:
Es ist keine Zensur und es werden keine Zeitungsartikel gesperrt.
Aber selbstverständlich. Ist bereits geschehen. Such mal nach "recht auf vergessen gesperrte artikel". Natürlich nicht mit Google.

StreetView ist eine fantastische Sache, aber für das deutsche Neuland natürlich zu viel. Satellitengestütze Maut ist natürlich Klasse, Hauptsache der Bürger sieht keine Daten.
 
Wow...nein wirklich, wow. Du hast KEINE Zeile aus dem Richtlinienauszug gelesen oder? Fakten sind lästig wenn sie die eigene Argumentation nicht stützen...

Aber lass dich in deinem paranoiden Wutanfall nicht stören, das Forum ist ein gutes Ventil dafür...viel Spaß.
 
homerpower schrieb:
Wie Bitte???! Ich glaube du hast das Internet nicht verstanden :freak:
Ich glaube du warst noch nie im Internet bevor es Google gab :D Google hat das Internet verändert, und die Anträge auf löschung von Suchergebnissen ist nur sinnvoll!
Ergänzung ()

Homi73 schrieb:
Ist allen Löschungsgegner klar, in welch wahnwitziger Weise Google Daten sammelt und vorhält? Über jeden von uns! Wer gibt Google das Recht dazu, mit unseren Daten und unserem Leben ein Geschäft zu machen?
Hee Google stellt dir all Ihre Dienste für lau zur Verfügung. Wenn das nichts ist :) Nee spass bei Seite, ich teile deine Meinung.
 
JDBryne schrieb:
Ich glaube du warst noch nie im Internet bevor es Google gab :D Google hat das Internet verändert, und die Anträge auf löschung von Suchergebnissen ist nur sinnvoll!
Aus welchem Grund ist die Zensur sinnvoll?

TNM schrieb:
Aber lass dich in deinem paranoiden Wutanfall nicht stören, das Forum ist ein gutes Ventil dafür...viel Spaß.
Offensichtlich sind dir Argumente für diesen Schildbürgerstreich entfallen.

Leider betrifft die Zensur nicht nur die Zensurfans. Sehr bezeichnend das Ganze als Wutanfall zu betiteln. Ja der schlimme Wutbürger, ist doch sonst alles so wundertoll. Ich frag mich wirklich, wie verblendet muss sein um jeden Scheiss toll zu finden? Es geht nicht darum dem bösen Google eins auszuwischen!

Jimmy Wales schrieb:
There is no ‘right to be forgotten’ – there is apparently a ‘right’ in Europe to censor some information that you don’t like.
Hoffentlich besuchst du nun Wikipedia nicht mehr. Für fein vorgefilterte "neutrale" Berichterstattung empfehle ich das ARD. Da sitzen schon die CDU und SPD Leute und sorgen für Seriösität.
 
erinnert sich eigentlich noch jmd an die suchmaschinenvielfalt vor Google the one and lonely? da gab es noch metacrawler, mit denen man halbwegs so effektiv zu sein versuchte, wie es Google heute ist. selbst bing ist da heute wahrscheinlich umfangreicher bei den suchergebnissen. oder vllt auch nicht :D
 
TNM schrieb:
In welcher Welt lebst du? Wenn ich eine öffentliche Plattform schaffe, und nichts anderes ist Google, in der ich Gerüchte aus anderen Quellen sammle und drucke die faktisch nicht stimmen kann ich GEZWUNGEN werden dies zu unterlassen.
Aha, jetzt erkläre mir mal, wie Google bei hunderttausenden Anträgen prüfen soll, ob die Informationen faktisch stimmen oder nicht? Weil die Antragsteller denen das sagen, also wird das schon stimmen? Wie naiv kann man bitte durch die Weltgeschichte laufen?
Die zehntausenden bereits eingegangenen Löschanträge sind bestimmt alle gerechtfertigt, es gibt da bestimmt überhaupt keinen Missbrauch.
 
Amr0d schrieb:
Stimme ich dir erstmal zu. Hältst du es für Zensur wenn eine Schülerin durch Cybermobbing bloßgestellt wird und man Google jetzt bittet zumindest schonmal die Suchergebnisse aus Google zu entfernen damit wenigstens darüber nicht noch mehr Leute auf die Seite kommen?

Kurz und knapp: Ja.

Zensur ist einfach nur eine Methode. Das systematische, gezielte Unterdrücken von Informationen zwischen Quelle und Öffentlichkeit. Unabhängig davon, um was für Informationen es sich handelt und ob die z.B. offensichtlich illegal sind.
Die Methode der Zensur ist per Grundgesetz verboten, weil sie wie gesag twichtigen, rechtsstaatlichen Prinzipien widerspricht und sehr gefährlich ist, für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung.

Aber zum Glück gibt es nicht nur Zensur, mit der man der Informations- und Meinungsfreiheit, wie vom GG vorgesehen, Grenzen setzen kann. Es gibt andere Mittel und Wege.

Es muss das Prinzip gelten:
Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Aber wenn man dabei Gesetze bricht, dann wird man dafür zur Verantwortung gezogen. Man wird vor Gericht gestellt, verurteilt und bestraft. Das ist Rechtsstaatlichkeit.
Meinungs- und Informationsfreiheit sind unantastbare Grundrechte, aber auch Grundrechte enden da, wo die Grundrechte anderer Menschen verletzt werden. (Z.B. durch Mobbing, oder Verleumdung, oder Verbreitung illegaler Inhalte usw.) Wer sich nicht daran hält, muss mit juristischen Konsequenzen rechnen.

So und nicht anders muss man auch mit diesem Thema umgehen. Im Fall von Mobbing müssen Strafverfolgungsbehörden ermitteln, den Täter ausfindig machen, dann vor Gericht bringen usw. Im Laufe dieses Verfahrens werden dann natürlich auch die entsprechenden Informationen an der Quelle gelöscht bzw. unzugänglich gemacht.
Einfach nur irgendwo zwischen Quelle und der Öffentlichkeit den Zugang zu irgendwelchen Informationen zu erschweren oder ganz zu unterbinden, verletzt nicht nur auf verfassungswidrige Weise die Informations- und Meinungsfreiheit, sondern lässt auch einfach einen mutmaßlichen Straftäter ungeschoren davon kommen. Das kann kein Zustand sein, den ein Rechtsstaat anstrebt.

Umgekehrt kann man auch nicht einfach Grundrechte über Bord werfen, wenn eine ordentliche Strafverfolgung schwierig oder unmöglich erscheint. Zensur ist grundsätzlich verfassungswidrig, auch als (vermeintlicher) "letzter Ausweg". Wenn alle rechtsstaatliche Methoden ausgeschöpft wurden und man es trotzdem nicht schafft, eine Straftat zu ahnden, dann ist das halt so. Auch dann kann man die Rechtsstaatlichkeit nicht einfach über Bord werfen.
In so einem Fall muss man sich halt darum bemühen, die Möglichkeiten zur Ermittlung und Verfolgung der Verdächtigen zu verbessern. Z.B. durch bessere internationale Kooperation usw.

Aber manchmal muss man in einem Rechtsstaat halt akzeptieren, dass es von der Verfassung vorgegeben Grenzen gibt, an denen man einfach halt machen muss, auch wenn das bedeutet, eine mutmaßliche Straftat nicht ahnden und einen illegalen Zustand nicht abstellen zu können. Einfach, weil man potentiell viel größeren Schaden anrichten würde, auch wenn man nur in bester Absicht und im Namen der Gerechtigkeit die Grenzen der Grundrechte überschreitet.
 
Herdware schrieb:
[...]Zensur ist grundsätzlich verfassungswidrig[...]

Art. 5 GG

"[...]Eine Zensur findet nicht statt[...]Diese Rechte finden ihre Schranken[...]in dem Recht der persönlichen Ehre[...]"

Einfach mal so im Bezug auf Mobbing, was in der persönlichen Ehre ja durchaus verletzend ist! Vielleicht ist das Zitat ein klein wenig aus dem Zusammenhang gerissen, trotzdem wirkte dein Beitrag so, als wenn du das GG etwas verwässern wolltest, trotz deines letzten Absatzes.
 
Herdware schrieb:
Es muss das Prinzip gelten:
Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Aber wenn man dabei Gesetze bricht, dann wird man dafür zur Verantwortung gezogen. Man wird vor Gericht gestellt, verurteilt und bestraft. Das ist Rechtsstaatlichkeit.
Meinungs- und Informationsfreiheit sind unantastbare Grundrechte, aber auch Grundrechte enden da, wo die Grundrechte anderer Menschen verletzt werden. (Z.B. durch Mobbing, oder Verleumdung, oder Verbreitung illegaler Inhalte usw.) Wer sich nicht daran hält, muss mit juristischen Konsequenzen rechnen.

Ein Gericht hat aber entschieden, dass es mit dem geltenden Recht vereinbar ist, dass unter bestimmten Voraussetzungen Suchergebnisse nicht mehr angezeigt werden dürfen.

Und darüber, ob das jetzt Zensur ist kann man sich durchaus streiten, laut Gerichtsurteil ist es das nicht. Schließlich wird weder die Quelle zensiert noch das auffinden derer durch Suchmaschinen. Es werden nur keine Ergebnisse mehr in Verbindung mit dem Namen der betroffenen Person mehr angezeigt.

Wenn in der Zeitung stehen würde: "Max Mustermann ist ein Arschloch", kann er selbstverständlich dagegen klagen und würde recht bekommen. Die Zeitung müsste sogar eine Gegendarstellung drucken. Nur sollte man sich fragen ob es der Meinungsfreiheit dient, wenn in 20 Jahren bei der Suche nach Max Mustermann an erster Stelle der Arschloch-Treffer zu finden ist und die Gegendarstellung erst dort steht, wo eh keiner mehr sucht.

Irgendwann werden seine Urenkel zu ihm kommen und sagen: "Hey Opa, bei Google steht dass Du ein Arschloch bist."
Unter normalen Umständen wäre die ganze Sache in vergessenheit geraten. Dank Suchmaschinen und Co. bleibt jeder noch so dumme Scheißdreck ein Leben lang erhalten.

Ich sehe überhaupt keine Gefahr für die freie Meinungsäußerung oder die Informationsfreiheit, wenn man Sachverhalte, die keinerlei öffentliches Interesse erzeugen und zu Privatpersonen gehören, mit der Zeit aus dem öffentlichen Fokus entfernt.
Es bleiben schließlich die Quellen erhalten und diese können auch weiterhin gefunden werden. Es wird nämlich nichts gelöscht.
 
Stimmt, es ist höchst ärgerlich wenn ein Politiker mit dem Mist in Verbindung gebracht wird, der in seiner Amtszeit geschehen ist. Wie soll er da bloß wiedergewählt werden? Na Goolge sei dank sind diese Zeiten vorbei. Das bestätigt auch ganz klar, warum nur auf Google verwiesen wird. Niemand braucht 100% der Stimmen.

Wer nach "Wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit" sucht findet eben nichts mehr. Oder wer hat nochmal die Großprojekte versaut? Hm Niemand, ist alles aus dem Himmel gefallen, alle sind unschuldig. Wer hat mit Rettungspaketen die Kriese ausgelöst? Niemand. Schonmal darüber nachgedacht, ob Mustermann zurecht als Arschloch bezeichnet wird, aufgrund seiner Handlung?
 
Nun hat aber der EuGH in einem Voraburteil entschieden, dass Suchmaschinenbetreiber für die Datenverarbeitung verantwortlich sind, die im Rahmen der Websuche erfolgt. Obwohl die persönlichen Daten ursprünglich auf Webseiten von Dritten – also etwa Nachrichtenseiten – veröffentlicht werden, können Suchmaschinen die „Grundrechte auf Achtung des Privatlebens und den Schutz personenbezogener Daten“ zusätzlich erheblich beeinträchtigen.

Wenn Internetnutzer den Namen einer Person in eine Suchmaschine eingeben, erhalten sie „mit der Ergebnisliste einen strukturierten Überblick über die (...) im Internet verfügbaren Informationen“ zu der gesuchten Person, die „ohne die Suchmaschine nicht oder nur sehr schwer miteinander verknüpft werden können“. Internetnutzer erhalten also „ein mehr oder weniger detailliertes Profil“, zumal die in den Suchergebnissen bereitgestellten Informationen „potenziell zahlreiche Aspekte des Privatlebens“ der gesuchten Personen betreffen.

Die Knackpunkte sind an dieser Stelle die „bestimmten Voraussetzungen“. Wenn Links aus den Ergebnislisten entfernt werden, kann sich das – je nach Information – auf das „berechtigte Interesse von potenziell am Zugang zu der Information interessierten Internetnutzern“ auswirken. Nach Ansicht des EuGH ist es daher nötig, je nach Fall zwischen den Rechten der betroffenen Person und den Interessen der Internetnutzer abzuwägen. Dieser Ausgleich kann „von der Art der betreffenden Information, von deren Sensibilität für das Privatleben der betroffenen Person und vom Interesse der Öffentlichkeit am Zugang zu der Information abhängen“.

Selbst wenn Herr Mustermann aufgrund seines Verhaltens es verdient hätte als Arschloch bezeichnet zu werden, handelt es sich hierbei um eine Beleidigung. Die ist strafbar. Als 08/15 Bürger besteht auch kein öffentliches Interesse daran, diese Information bis in alle Ewigkeit zu verbreiten. Wäre er ein Politiker, der ggf. für Skandale o.ä. verantwortlich ist, würde diese Information niemals aus den Suchergebnissen entfernt werden.

Man kann nicht alle Menschen, über die Informationen verschiedenster Art existieren gleich behandeln. Zumal das gerade dazu einladen würde, missbrauch zu betreiben.

Ich habe mal Punkte aus dem Artikel zum Urteil rausgesucht und hervorgehoben um genau das zu verdeutlichen.

Und Google muss in jedem Einzalfall abwägen, ob das Interesse der Nutzer am Finden der Information größer ist als das Interesse des Antragstellers daran, bestimmte Ergebnisse nicht zu finden. Google kann jederzeit Anträge ablehnen und im Zweifelsfall die Entscheidung einem Gericht überlassen.
 
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