gaunt schrieb:
Die Griechen wollen verhindern, dass der Großteil der Kohle die sie bekommen lediglich in Zinszahlungen fließen, und die EU will eben jene erhalten, damit die Banken zufrieden sind und die Kredite nicht abschreiben müssen.
Das ist totaler Unsinn, denn erstens brauchen die die Griechen unter der aktuellen Regierung wieder Geld für den laufenden Haushalt und vor allem die ganzen Wahlversprechen, da sie mit den Steuereinahmen wieder einmal nicht auskommen. Zweitens haben die Banken die Kredite schon lange weitgehend abgegeben und die Anleihen und damit das Risiko liegen nun bei EU Institutionen und dem IWF, also dem Steuerzahlen. Diese stundet drittens die Rückzahlungen und Zinsen für die allermeisten Darlehn im Moment noch und auch noch für viele Jahren. Im Ergebnis zahlt Griechenland im Schnitt für seine Schulden einen geringeren Zinsatz als Deutschland.
Man darf nicht den Fehler machen die in der Presse immer wieder genannten aktuellen Renditen mit dem tatsächlich vom Gläubiger gezahlen Kupon zu verwechseln!
gaunt schrieb:
Nix ist gut wenn die Griechen aus der EU fliegen.
Das stimmt, es wird für die Griechen richtig hart und für die EU zumindest unschön, aber welche Alternative gibt es noch? Diese Regierung will ja nicht einmal mehr so tun als würde sie versuchen Reformen zu machen die dann dazu führen, dass die Ausgaben eines Tages wieder von den Einnahmen gedeckt werden können und vielleicht noch Geld für Zins- und Tilgungszahlungen bleiben könnte. Unter den Bedingungen können sie nur im Euro bleiben, wenn sie durch dauernde Transferzahlungen dort gehalten werden. Willst D u noch den Soli2 für Griechenland bezahlen, auch immer und ewig? Dann den Soli3 für Spanien, Italien, Portugal, Frankreich, bis zum Brutto nichts mehr Netto bleibt? ICH NICHT! Vielleicht geht es noch anderen wie mir.
gaunt schrieb:
Das Problem sind die aufgehäuften Schulden.
Die haben die Griechen von alleine über Jahre aufgehäuft und auch noch kriminell verschleiert mit Hilfe von GS. Aber die kann man sowieso nie mehr eintreiben, die sind so oder so verloren, die Frage ist nun nur noch, ob man weiter gutes Geld schlechtem hinterher wirft.
gaunt schrieb:
Die wirtschaftliche Situation ist den Banken doch schon lange bekannt.
GS vielleicht, aber die Kriie in GR ging los, als die Verschwleierung nicht mehr funktioniert hat und die wahre Höhe der Verschuldung bekannt wurde. Davor wurde erfolgreich der Eindruck vermittelt, dass die Verschuld im Rahmen liegen und damit kein Prblem sein würde.
gaunt schrieb:
Na weil sie sich drauf verlassen das die Politik einspringt, und ihre Risiken minimiert.
Eben auch nicht, aber das war in der Finanzkrise und da wollten die Poltiker nicht riskieren, dass wegen Griechenland nun auch noch in Europa einige Banken den Bach runter gehen Lehman hat man hopps gehen lassen, wiel sich keiner die Folgen vorstellen konnte, die ganzen Auswirkungen der Lehman Pleite hat man einfach unterschätzt. Obendrein wollte man auch Griechenland helfen, aber eben nicht in ein Dauersubventionssystem einsteigen.
gaunt schrieb:
Die Kredite sind verloren und das muss akzeptiert werden. Besser jetzt die Verlusst akzeptieren, als die nächsten hundert Jahre die Völker aufeinander hetzen. Tsipras will verhindern, dass die Europäischen Bürger (allen vorann die Deutschen) noch ewig die Zinzlast der Griechen schultern müssen sondern dass die Verlust auch wirklich zu Lasten der Banken gehen sollten.
Nochmal: Die Banken sind im wesentlichen draußen, die betrifft das nicht mehr und das man einen Großteil der Schulden abschreiben muss, dürfte jedem der halbwegs bei Verstand ist, auich klar sein. Das Problem ist aber, das Tsipras eben nicht gewillt ist endlich Reformen zu machen um dann nach einem Schulenschnitt auf eigenen Beinen stehen zu können. Er will die alten Schulden los sein um dann munter neue machen zu könenn und das will eben die EU nicht zulassen, denn in ein paar Jahren haben wie dann auch in Griechenland wieder die gleiche Situation und dann will kein Volk mehr Reformen akzeptieren und keine Regierung mehr sparen, allen wollen dann Schuldenschnitte und weiter Kohle verprassen die sie nicht haben um wiedergewählt zu werden.
Nur sind dann die ganzen Guthaben, also auch Lebensversicherungen, plötzlich alle wertlos. Findest Du das toll?
HerrRossi schrieb:
selbstverständlich ist auch die jetzige gr. Regierung unfähig, was das Eintreiben von Steuern und die Bekämpfung der Korruption angeht.
Und das ist das Hauptproblem, weil Griechenland so niemals auf eingene Beinen stehen kann. Ohne Garantien wird ihnen aber hoffentlich auch danach niemand mehr Geld leihen, aber wenn sie nur genug Zinsen bieten, finden sich immer Käufer für Schuldscheine.
HerrRossi schrieb:
Die Banken haben den Griechen das Geld gegeben und die Banken wären durch eine Pleite Griechenlands in arge Bedrängnis geraten, die wieder für eine Systemkrise gesorgt hätte.
So ist es, wobei man auch die Solidarität nicht vergessen sollte, man wollte die Griechen und ihre damals neue Regierung die das wahre Ausmass der Schulden öffentlich gemacht hat, auch nicht im Regen stehen lassen.
HerrRossi schrieb:
Deswegen muss jetzt wieder der Steuerzahler den Kopf hinhalten, damit die Banken nicht auch pleite gehen,
Nicht hetzt das ist durch, damals hat der Steuerzahler den Kopf hingehalten und die Banken sind raus aus dem Risiko.
Jetzt geht es darum ob die damals unterschriebenen Bürgschaften gezogen werden oder nicht. Bisher hat unsere Regierung ja so getan was wäre das nur eine Unterschrift die nicht mehr als die Tinte auf dem Papier kosten wird. Jetzt würde dann klar, dass der auf dem Papier stehende Betrag weg sein wird.
HerrRossi schrieb:
Imho kann man Griechenland nur so helfen, indem man alle Schulden in ein großes "Darlehen" zusammen fasst, das komplett zinsfrei stellt und mit Summe x Mrd € jährlich tilgen lässt. Sonst kommen die nie mehr auf einen grünen Zweig. Funktioniert natürlich nur, wenn - wie schon oben angesprochen - mindestens ein vernünftiges Steuersystem etabliert wird.
Zu einem großen Teil ist das ja schon som, nur funktioniert das eben nur, wenn die Griechen nicht weiter ständig laufend Geld verbrennen und daher der Schuldenberg auch noch wächst statt mal zu schrumpfen. Nur auf Sparen und Steuerzahlen haben die Griechen keinen Bock und tun das auf der Strasse und bei den Wahlen auch kund.
HerrRossi schrieb:
Jedes Investment hat seine Risiken und niemand wurde gezwungen, Geld in GR zu investieren, zumal man die Zinsen gerne genommen hat.
Die Basis für ein Darlehen ist immer auch die Information zur finanzellen Situation des Darlehensnehmer und da hat Griechenland in der Vergangenheit mit erheblichen krimineller Energie und Komplizenschaft von GS gewaltig geschummelt. Bei Kenntnis der wahren Situation wären die Kredite schon vorher nicht so gewährt worden wie es der Fall war. Die EU hat dann eine Umschuldung ermöglicht, wofür sie von den Griechen auch noch beschimpft wurde, weil man ihr u.a. vorgeworfen hat, dass das Geld der neuen Kredite ja an die Banken gegangen ist, aber so das bei einer Umschuldung nun einmal: Die alten Gläubiger erhalten das Geld und der Schuldner schuldet es nun dem neuen Gäubiger und bekommt es nicht zum verfrühstücken in die Hand. Natürlch hätte die EU das nicht machen müssen und vermutlich um des Friedens innerhalb der EU auch nicht sollen, aber dann hätten es die Griechen heute mit Banken und vor allem Hedge Funds zu tun. Dt. Politker würden aber nicht als Nazis verunglimpft werden und wir müssten nicht das Theater der aktuellen gr. Regierung ertragen, die Griechen wären Pleite, müssten mit den Steuereinnahmen ihre Ausgaben decken (also massivere Reformen durchführen als sie es jetzt ablehnen) und ihre Drachme immer weiter abwerten.
HerrRossi schrieb:
Die Banken wälzen insofern normale Geschäftsrisiken auf den Steuerzahler ab und das ist inakzeptabel. Banken müssen auch pleite gehen dürfen, wir müssen von dieser elenden "Systemrelevanz" weg
Da gebe ich Dir vollkommen recht und ein erster Schritt wäre es mal die Geschäfte zwischen den Banken komplett zu verbieten. Dann wären auch fast alle Derivate hinfällig, die sowieso fast nur Nullsummenspiele zwischen Banken sind und die Bilanzen aufzublähen und eine Größe vorzutäuschen die real gar nicht existiert. Dann müssten Banken sich bei der Zentralbank finanzieren und wären wieder Dienstleister für die Kunden.
HerrRossi schrieb:
Wer sich verspekuliert, falsch investiert oder einfach schlecht arbeitet, der muss weg vom Markt, das geschieht im Wirtschaftsleben Tag für Tag und das muss auch wieder bei Banken möglich sein.
Genau, nur leider ist das wohl nicht mehr möglich, weil weder politisch durchsetzbar noch wirtschaftlich zu realisieren.
_killy_ schrieb:
Die Troika ist als Gläubiger für die Schulden Griechenlands eingetreten weil sie den Spekulationen und extrem hohen Zinsen ein Ende setzen wollten.
Nochmal: Man muss bei Anleihen zwischen der Rendite und dem Kupon unterscheiden. Wenn die Anleihen begeben werden, dann wird der Kupon vergelegt und den bezahlt der Gläubiger bis zum Ende der Laufzeit. Die Rendite ergibt sich aus dem Preis für den alten Anleihen weiterverkauft werden und dem Kupon der Anleihe. Wenn die Kurse für die Anleihen fallen, steigt die Rendite aber der Gläubiger zahlt deswegen keinen Cent mehr Zinsen an die Gläubiger. Die Kurse alter Anleihen spiegeln eben normalerweise die Rückzahlungswahrscheinlichkeit wider.
Natürlich muss ein Schuldner dann aber einen ähnlichen Kupon für neue Anleihen bieten wie die Rendite für alten Anleihen, sonst würden die Anleger lieber die alten Anleihen kaufen statt neue Anleihen zu zeichnen. Aber diese hohen Zinsen werden dann nur auf die neuen Anleihen fällig, nicht auf die alten die früher ausgegeben wurden. Das ist eigentlich der Moment wo eine verantwortungsvolle Regierung dann selbst Sparprogramme auflegt um eben nicht so viele neue Anleihen zu so hohen Zinsen begeben zu müssen. Nur ist diese Mechanismus eben bei den Griechen erst durch die betrügerischen Verschleierung der wahren Situation des Landes ausgehebelt und wird heute durch Rettungsschrime und EZB Politik ausgehebelt, auf bisher unbestimmte Zeit. Das liegt das wahre Problem und daher stimme ich dieser Aussage auch nicht zu:
_killy_ schrieb:
Dies hat die Troika auch geschafft, das Zinsniveau für Griechenlands Schulden ist auf ein vernünftiges Maß heruntergefahren.
Denn vernünftig ist das Zinsniveau in der Eurozone nicht mehr, da es in keiner Weise mehr die Risiken widerspiegelt. Vernünftig wäre ein Zinsniveau das die Regierungen vor zu hoher Verschuldung schützt, weil sie erkennen müssten, dass eine weitere Verschuld nicht mehr tragbar wäre. Leider haben auch die Regierungen über die Jahrzehnte einiges dazu getan diese Mechanismen außer Kraft zu setzen, z.B. indem die Staatanleihen als absolut risikolos dargestellt wurden und man bestimmte institutionelle Anleger, z.B. Lebensversicherungen, praktisch zum Kauf von Staatanleihen gezwungen hat.
_killy_ schrieb:
Ohne funktionierendes Steuer-Eintreibungssystem ist es ja am Ende egal, wie hoch die Schuldenlast bzw. der Schuldzins ist. Wenn auf der Einnahmeseite einfach nichts reinkommt, ist jeder EUR, ein EUR zuviel.
So ist es, die Entscheidung für eine Rettung ohne die wirkliche Durchführung von Reformen wird die Entscheidung für endlose Durchsubventionierung durch ewige Tranferleistungen sein. Wir werden dann alle mehr Steuern und Abgaben zahlen und weniger Leistungen vom Staat bekommen, damit die Griechen das nicht müssen! Dann die Spanier und der ganze Club-Med, bis wir auch zusammenbrechen. Dann gibt es aber niemanden mehr, der uns helfen wird.
_killy_ schrieb:
Deshalb kann die einzig sinvolle Lösung für Griechenland auch nur lauten: "Schuldenschnitt und raus aus dem EUR". Die müssen ihr System vernünftig aufbauen.
So ist es, denn die Griechen wollen ganz offenbar nicht den Gürtel engen schnallen, was z.B. in Irland und Lettland funktioniert hat, auch wenn es für die Bürger hart war.
HerrRossi schrieb:
So wie sich die bisherigen gr. Regierungen präsentiert haben, traue ich es denen aber auch nicht zu, dass sie sich reformieren können
Die alten Regierungen haben das aber wenigsten geheuchelt, die jetzige möchte offenbar lieber den Sozialismus einführen, aber bitte auf Kosten der anderen Europäer.