Lars_SHG schrieb:
Nicht Deutschland profitiert vom Euro, es sind Banken und wenige einzelne Firmen - abgesehen davon das die Banken zwar hier ansässig sind, die Inhaber aber meist keine deutschen sind!
Deutsche Bank zu
57% in deutscher Hand
Commerzbank mehrheitlich Deutsch (oder zumindest SoFFin)
Lars_SHG schrieb:
Jetzt werden einige sagen, aber dadurch werden ja Steuern regeneriert die dem deutschen Steuerzahler zu gute kommen - Bei den Firmen ähnlich - Große Firmen, die eigentliche Profiteure, zahlen kaum Steuern!
Sofern du wirklich in Deutschland Steuern zahlst, kommst du als Inhaber einer gut verdienenden Kapitalgesellschaft auf einen Steuersatz um oder jenseits der 50%.
Rechenbeispiel gefälligst?
Gewinn der Firma: 100 Mio €
Körperschaftssteuer: 15 Mio €
Soli: 5,5% von 15 Mio €: 0,825 Mio €
Gewerbesteuer (bei 400% Hebesatz): 13.996.570 €
Summe: 29,82 Mio. €
Brutto Ausschüttungsbetrag: 70,178 Mio. €
Davon einzubehaltende Kapitalertragssteuer inkl. Soli (exkl. Kirchensteuer): 17,544 Mio €
-> Effektiver Steuersatz: 48,4%
Den Sparerpauschbetrag habe ich mal raus gelassen (reduziert den Betrag hier um 200,25€).
Von jedem Euro, der erwirtschaftet wird und für den ein erhebliches Risiko eingegangen wird (man bekommt ja kein Geld raus, wenn man Minus macht), musst du also knapp die Hälfte abgeben. Die Rechnung wäre bei 1 Mio Gewinn schon genau so. Oder bei 100.000€ (wobei ich dann den Sparerpauschbetrag berücksichtigt hätte).
Schlimmer sieht es sogar noch aus, wenn die Person nicht nur Dividenden erhält, sondern bei der Firma als Geschäftsführer arbeitet und ein Gehalt in Höhe dieser 70,178 Mio € erhalten. Darauf viele dann Einkommenssteuer an und er läg bei einem Durchschnittssteuersatz von 47,45% (inkl Soli) und von 100 Mio erwirtschafteten Euro würden lediglich 36,9 Mio € bei ihm ankommen. Damit hat er aber noch keine Sozialversicherungsbeiträge etc. gezahlt.
Lars_SHG schrieb:
Da wäre noch das zweite Argument, Jobs die durch die Firmen und Banken geschaffen werden - schauen wir auf die Firmen und Banken vorher / nachher dann stellen wir fest, auch die Mär von den Jobs ist so nicht haltbar!
So viele Beschäftigte wie noch nie
Ein weiteres Beispiel, ich arbeite in einer kleinen Firma, wir importieren viel - vorher mit der DM waren die Beträge lange fest und stabil - jetzt mit dem Euro bekomme ich bald halbjährlich Mitteilungen von unseren Lieferanten, dass die Preise angepasst werden sollen - und das geht schon länger so, auch schon vor der Finanzkrise!
Lars_SHG schrieb:
zumal ich wette, dass andere Länder tatsächlich deutlich mehr davon profitieren, weil sie vorher eine Weichwährung hatten - nicht so wie wir hier in D!
Diese Länder, die deiner Meinung nach vom starken Euro profitieren sind eben die, die dadurch die größten Probleme haben. Es sind die Länder, die eben nicht mehr eben neues Geld drucken können um ihre Währung abzuwerten und dadurch wieder wettbewerbsfähig zu werden.
Lars_SHG schrieb:
Ach ja, da war ja noch das Argument Kostenersparnis durch eine Währung in Euroland - sehe ich nicht! Die Bankspesen sind beinahe gleich gegenüber den DM-Zeiten! Die Banken haben da schon drauf geachtet, dass sie nicht zu viel verlieren!
Wie viele Unternehmen machen das wohl? Oder denken sich die meisten, ach komm, scheiß drauf.......
Da sieht man, dass du kein Unternehmer bist. Bereits Kleinunternehmer bekommen bei Banken ganz andere Konditionen als Privatpersonen. Da kostet eine Auslandsüberweisung dann nciht mehr als eine Inlandsüberweisung. Außerdem wollte ich nicht auf Bankspesen hinaus, sondern auf Wechselkursabsicherungen, die die Unternehmen sonst schließen mussten, damit sie sich sicher sein konnten aus einem geschäft keinen Verlust zu fahren (Du verkaufst etwas beim Wechselkurs 1:1 und wenn das Geld eingeht ist es nur noch 1:1,1 und schon hast du knapp 10% Verlust).
@gh0: Es gibt nicht nur Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, sondern auch das alles in Personalunion
Ich profitiere definitiv vom Euro und der EU.
Das Problem ist bei Griechenland, dass es immer mehr zu einer Transfergemeinschaft wird ohne eine einheitlich Finanzpolitik zu haben. Das funktioniert einfach nicht.