Griechenland - aktuelle Entwicklungen?

@ Spacy Boy

Ich führe keine Argumentation gegen den Kapitalismus, warum sollte ich? Ich hatte nur deine Frage nach einer Alternative falsch verstanden ... und dachte du frägst nach einer Alternative für Griechenland.

Weiterhin musst du auch genauer lesen -> ich bin für den Exit von Griechenland aus der Währungsunion, nicht auch der EU!!! Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

Und eine Pipeline die in Planung ist, ist eine Pipeline die in Planung ist. Termin irgendwann für 2020 ... du kennst ja öffentliche Bauprojekte und deren Zeitplaneinhaltung sicher auch, oder? Sagen wir mal frühestens in 10 Jahren wird auch durch Griechenland Öl fließen, und? Das nützt heute keinem Griechen etwas noch Griechenland selbst. Schön dass es solch langfristigen Projekte gibt, aber heutige Probleme Griechenlands werden nicht durch diese Eine Pipeline gelöst. So abhängig sind die EU Staaten nicht von dieser einen Pipeline ...
 
Jop, habe ich gerade auch gemerkt. Da haben wir wohl an einander vorbeigeredet.

Zum zweiten Punkt muss ich dir dennoch widersprechen: natürlich sind die EU-Staaten nicht total abhängig von dieser einen Pipeline. Dennoch ändert das nichts an der Tatsache, dass die Pipeline nichtsdestotrotz enorm wichtig ist, v.a. angesichts der Beziehung zum Öl-Lieferanten Russland. 5 Jahre kann man in der Hinsicht als übermorgen sehen. Bulgarien und Rumänien z.B. sind auch größtenteils (wenn nicht sogar nur) wegen ihres Zugangs zum Schwarzen Meer in der EU. Und es hat auch nicht lange gedauert, bis die Union der Ukraine das Angebot eines EU-Beitritts gemacht hat. Und auch hier stelle ich gerne die Frage: Wieso interveniert niemand aus dem Westen in China oder Nord Korea, wo auch Menschenrechte nicht beachtet werden? Richtig, da gibt's nichts zu holen...
 
@Lars_SHG
Du erwartest halt das dir Gerechtigkeit wiederfährt. Das passiert aber nicht. Recht hat der, der die Macht hat seine Interessen durchzusetzen. Und das bist nicht du sondern andere. Das einzige was dir bleibt ist dir die Grundregeln anzuschauen, und gucken ob du nach ihnen spielen kannst/willst. Ein Grundregel ist dass man nicht die eigene Existens zugrunde richtet. Also werden die Finanzmärkte und Staaten versuchen weiter zu existieren und sich gegenseitig stützen. Dafür benötigen sie zwingend die Marktplätze. Seit Anfang der 80er hat der Dax (der neue Markt ist ein misserables Beispiel) im Schnitt 9,5% pro Jahr gewonnen. Allen Kriesen zum trotz. Anbieter von Finazprodukten wollen dir nix gutes tun sondern Geld mit dir verdienen. Mindestens das ist dein Verlusst. Wirtschaften sie schlecht wird es noch schlechter für dich. Willst du also Renditen machen musst du selbst aktiv werden und die Finazprodukte außen vor lassen und dich selber informieren. Schimpfen auf Ungerechtigkeiten (auch wenn du recht hast) bringt da leider wenig.


Und jetzt der Bogen zurück zu den Griechen: So leid es mir um die Menschen tut. Aber Griechenland ist bestenfalls ein Symptom einer Krankheit, aber ganz sicher nicht der Grund!!! Die Finanziellen Probleme in Griechenland sind kaum das Gelaber wert. Die Wiedervereinigung Deutschlands hat uns locker das 10 fache vom WorstCase in Griechenland gekostet. Und das hat Deutschland größtenteils alleine gestemmt. Die Finanzkrisen der letzten Jahre haben die EZB dazu bewogen soviel Geld in den Markt zu pumpen, dass die griechischen Schulden bestenfalls ein Rundungsfehler sind. Mit der Wirtschaftsmacht der EU könnte man Griechenland auch ohne Reformen recht Problemlos durchfüttern (nicht das ich dass für sinnvoll halten würde!).

Das ganze mit dem Schuldenschnitt ist doch menschlich gesehen ne Farce. Griechenland kann auf unbestimmte Zeit (ebenso wie Deutschland, nur das wir den Schuldendienst noch hinbekommen) seine Schulden nicht zurück zahlen. Ob ich jetzt die Schulden streiche oder sie auf dem Papier stehen lasse mach de fakto für den Bürger wenig unterschied. Weg ist weg. Nur für einen machts nen Unterschied. Für die Finazbranche. Denn solange für griechische Anleihen Zinsen gezahlt werden ist es ein gutes Geschäft.
 
@ Spacy Boy

Also bisher gibt es die Pipeline nicht. Auch sind nicht alle notwendingen Verträge geschlossen. Wenn mit dem Bau begonnen wird, dann erst kann man wirklich eine "Abhängigkeit" unterstellen. Hier aber auch wieder eingeworfen, öffentliche Bauprojekte müssen ja nicht immer nach Zeitplan verlaufen. Deshalb ist die Pipeline keine Lösung für Griechenlands heutigen Probleme. Profitieren können die Griechen davon frühestens in 5 Jahren wenn alles glatt läuft ...

Und was hat Griechenland die Zukunft Griechenlands mit evtl. Interventionen bzgl. Menschenrechtsverstößen in China zu tun? Richtig - gar nichts. Bitte ein bisschen beim Thema bleiben und keine Polemik walten lassen.

Und ja, Russland ist ein wichtiger Öl- und Gaslieferant. Die werden ganz genau prüfen durch welche Länder sie ihre Leitungen legen. Am Ende muss nämlich auch Öl durch die Leitung befördert werden damit Russland auch Geld bekommt. Länder mit politischen Risiken, welche auch den Bau verzögern können, stehen da nicht wirklich ganz oben auf deren Liste wo sie ihre Leitung lang legen möchten. Am Ende ist nämlich auch Russland vom Öl-Verkauf in die EU abhängig.
 
Ich bleibe beim Thema. Ich wollte mit der Frage lediglich verdeutlichen, was für Ziele die EU hegt...
 
Also mit den Milliarden die nach Griechenland geflossen sind, könnte die EU auch selbst den Bau der Öl-Pipeline in die Hand nehmen. Wirklich gut passt da deine Argumentation aus meiner Sicht nicht.
Das wesentliche ist aber, das die EU Griechenland helfen möchte. Neben dringend benötigter finanzieller Hilfe bekommt Griechenland ja auch Unterstützung im Aufbau eines vernünftigen Staatsaperats. Ergebnis der Hilfen soll ja sein, dass Griechenland wieder unabhängig von den Hilfen wird. Die notwendigen Reformen tun natürlich weh, Altes wird abgeschaft, Neues eingeführt. Das gefällt nicht jedem - schöner sind da natürlich die Wahlversprechen von Tsipiras der Milch & Honig verspricht auf Kosten der EU Mitglieder. Nur sind andere Staatschefs nicht so blöd sich darauf einzulassen. Tolle Wahlgeschenke wollen die ja auch lieber bei der eigenen Bevölkerung platzieren, damit sie wiedergewählt werden. Sarkastisch gesagt - selbst wenn Deutschland alles zahlt würde ja kein Grieche Angie wählen. ;)
 
@_killy_

Das ist mal wieder das typische "Deutsche" Mainstreammedien Linken Bashing an der griechischen Regierung. Was die wollen ist erstmal, wie oft soll man das noch schreiben, die eigene Bevölkerung nicht verhungern lassen, die Sozialkürzungen, die den kompletten Binnenmarkt zersört haben zu stoppen. Das Wirtschaftswachtsum ist in Griechenland seit 2010 eingebrochen und Staatsschulden trotzt der Troikakürzungen sind gestiegen, komisch was?
Die ganze Kohle floss an die Gläubiger und wer sind die? Ein Teil davon zumindest Deutsche Banken. Deutschland hat an der Verschuldung Griechenlands anscheinend auch gut verdient oder? Man hätte ja auch als man wusste was dort so abläuft Griechenland erstmal reformieren können, keiner hat das beim Eurobeitritt verlangt. Und sich jetzt hinzustellen und die Regierung, die gerade mal 100 Tage regiert so zu demütigen ist meiner Meinung nach ein Schuss in den Ofen. Ist hier eigentlich bekannt, dass Syriza mit der Schweiz verhandelt um an die Schwarzgelder ihrer Bonzen zu kommen? Nein. Wird das gross in der Deutschen Presselandschaft verkündet? Nein.
Ich sag dir was, wir sind genauso verdorben mit unserer bigotten Neoliberalen Politik und unserer Selbstgerechtigkeit. Man hätte schon 2010 einen Schuldenschnitt machen können und sinnvolle Reformen fordern, aber doch nicht diesen Sozialabbau Mist. In mitten Europa müssen knapp 1 Million Menschen in Suppenküchen zum Essen, weil sie nicht genug Geld haben, keinen Strom und kein warmes Wasser.
 
Hallo
Godde schrieb:
Das ist mal wieder das typische "Deutsche" Mainstreammedien Linken Bashing an der griechischen Regierung. Was die wollen ist erstmal, wie oft soll man das noch schreiben, die eigene Bevölkerung nicht verhungern lassen, die Sozialkürzungen, die den kompletten Binnenmarkt zersört haben zu stoppen.
Der Teil der Geschichte ist ja auch löblich.

Godde schrieb:
Das Wirtschaftswachtsum ist in Griechenland seit 2010 eingebrochen und Staatsschulden trotzt der Troikakürzungen sind gestiegen, komisch was?
Das ist nicht komisch, wenn man nur Ausgaben aber keine Einnahmen hat dann müssen die Schulden steigen.
Wieso ist der griechische Staat seit Jahrzehnten nicht in der Lage Steuern einzutreiben ? Was war das denn für eine schwachsinnige Idee von Varoufakis Touristen mit Kameras auszustatten um Steuersünder zu erwischen ?
Wieso ist der griechische Staat seit Jahrzehnten nicht in der Lage reiche Griechen mit Steuern zu belegen ?
Wieso ist der griechische Staat seit Jahrzehnten nicht in der Lage das Schwarzgeld aus der Schweiz anzufordern ? Die Schweiz hat es mehrmals angeboten, ein Anruf/Treffen und die Schweizer überweisen das Geld.
Wieso ist der griechische Staat seit Jahrzehnten nicht in der Lage eine vernünftige Mehrwertsteuer einzuführen ?
Syriza hat versprochen die Korruption und Vetternwirtschaft zu bekämpfen, gerade wurde eine Liste mit sehr vielen Verwandten von Syriza Politikern veröffentlicht die einen neuen gut bezahlten Job in der Politik bekommen haben.
Syriza macht nicht nur genau da weiter wo die alte Regierung aufgehört hat, Syriza ist noch schlimmer, Syriza plündert sämtliche sozialen und öffentlichen Kassen, wenn Syriza fertig ist dann ist Griechenland komplett leer gesaugt.

Godde schrieb:
Ist hier eigentlich bekannt, dass Syriza mit der Schweiz verhandelt um an die Schwarzgelder ihrer Bonzen zu kommen? Nein. Wird das gross in der Deutschen Presselandschaft verkündet? Nein.
NaJa aber anscheinend ist das auf der griechischen Prioritätenliste noch hinter dem Punkt den Mond neu zu streichen.
Da muss nichts verhandelt werden, die Schweizer haben mehrmals gesagt das Griechenland nur Bescheid sagen muss und das Geld kann sofort überwiesen werden. Was ist bis jetzt passiert ? Nichts.

Godde schrieb:
Ich sag dir was, wir sind genauso verdorben mit unserer bigotten Neoliberalen Politik und unserer Selbstgerechtigkeit.
Zumindest können wir uns selber finanzieren, wir leben nicht von dem Geld der Steuerzahler aus fremden Ländern.

Ich war lange ein Befürworter der Griechenland Hilfen aber was Syriza da treibt geht auf keine Kuhhaut mehr, Syriza hat Wahlversprechen abgegeben die sie selber ohne fremde Hilfe nicht finanzieren können.
Jetzt versucht Syriza mit der Brechstange Geld aus der EU raus zu pressen ohne dafür Gegenleistungen bringen zu müssen, Syriza ist komplett uneinig in der eigenen Linie Tsirpas sagt A Varoufakis sagt B.
Was soll das werden ? Glauben die das die mit dem Spiel guter Bulle böser Bulle etwas erreichen ? Die anderen Finanzminister sind doch auch nicht blöd.
Wenn Syriza mehr Zeit für Ihre Vorhaben braucht gut dann sollen sie anständig fragen und etwas anbieten aber machohaft erpressen und beschimpfen lässt sich niemand gerne.
Ich war lange dagegen aber bei dem Affentheater das Syriza veranstaltet bin ich mittlerweile dafür das man Griechenland keinen Cent mehr gibt, denen ist nicht mehr zu trauen und die gehören abgestraft.

Dieser Thread hier wurde 2011 gestartet und was hat sich seitdem geändert ? Nichts, es ist sogar noch deutlich schlimmer geworden.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tomislav2007,

Ich stimme dir ja teilweise zu. Nur wusste man das alles seit vielen Jahren und Jahrzehnten. Wieso verlangte die Troika nicht gleich wahre Reformen und keine Sozialkürzungen? Was man meiner Meinung nach hier sieht, wie stark die Lobby der Reichen wirklich ist. Womöglich wird sich hier gar nichts ändern. Ich gehe davon aus, dass Syriza enorm Druck bekommen von allen Seiten. Was man als Linker hier lernt ist, die Realität ist schon soweit verdorben, dass sich keine Visionen mehr durchsetzen lassen und ich fühle mich sehr hilflos. Weil alles nur noch Rechtfertigungen sind die immer hinterher kommen wenn alles zerstört wurde. Man aber das eigentliche Problem, das System nicht als Ursache des Ganzen wahrnimmt.
Übrigens fnanzieren auch wir uns mit der Verschuldung anderer Länder klar oder?
 
Syriza kann doch alle seine Wahlversprechen einhalten, mit seiner eigenen Währung!

Wenn man seine Wahlversprechen mit der Währung anderer Länder einlösen will, muss man sich auch an die Spielregeln der anderen Länder halten. So einfach läuft Volkswirtschaft international.

Das aktuelle Plündern der eigenen griechischen Sozialsysteme durch Syrizias Partei zeigt doch eindeutig deren ökonomische Marschrichtung/Ausrichtung...
 
_killy_ schrieb:
Also mit den Milliarden die nach Griechenland geflossen sind, könnte die EU auch selbst den Bau der Öl-Pipeline in die Hand nehmen. Wirklich gut passt da deine Argumentation aus meiner Sicht nicht.
Das wesentliche ist aber, das die EU Griechenland helfen möchte. Neben dringend benötigter finanzieller Hilfe bekommt Griechenland ja auch Unterstützung im Aufbau eines vernünftigen Staatsaperats. Ergebnis der Hilfen soll ja sein, dass Griechenland wieder unabhängig von den Hilfen wird. Die notwendigen Reformen tun natürlich weh, Altes wird abgeschaft, Neues eingeführt. Das gefällt nicht jedem - schöner sind da natürlich die Wahlversprechen von Tsipiras der Milch & Honig verspricht auf Kosten der EU Mitglieder. Nur sind andere Staatschefs nicht so blöd sich darauf einzulassen. Tolle Wahlgeschenke wollen die ja auch lieber bei der eigenen Bevölkerung platzieren, damit sie wiedergewählt werden. Sarkastisch gesagt - selbst wenn Deutschland alles zahlt würde ja kein Grieche Angie wählen. ;)

Dabei geht es doch nicht um Geld! Die EU hat genug Geld. Die Sache ist, dass die Union fast problemlos Pipelines in EU-Mitgliedsstaaten verlegen kann! Angesichts des großen Interesses an der Ukraine und anderen Faktoren, wie der Aufnahme von Ländern, die am Schwarzen Meer angrenzen, kann finde ich deutlich eine gewisse Tendenz in europäischen Handlungen erkennen. Ob diese nun eine Rettung Griechenlands implizieren, sei zuerst einmal dahingestellt. Doch wie Godde bereits richtig schrieb, hat De von der Krise tatsächlich profitiert. In Zusammenhang mit der ablehnenden Haltung gegenüber der Kreditschulden und Reparationszahlungen, die Griechenland zustehen, sehe ich nicht viel Nächstenliebe daran..

Immer wieder empfehle ich gerne diese kurze Doku, die sachlich-nüchtern erläutert, was für Prioritäten die Europäische Union hat.

//SB
 
Hallo
Godde schrieb:
Wieso verlangte die Troika nicht gleich wahre Reformen und keine Sozialkürzungen? Was man meiner Meinung nach hier sieht, wie stark die Lobby der Reichen wirklich ist.
Das ist wohl wahr aber wie willst du diesen Teufelskreis durchbrechen ?

Godde schrieb:
Womöglich wird sich hier gar nichts ändern.
Das befürchte ich auch.

Godde schrieb:
Ich gehe davon aus, dass Syriza enorm Druck bekommen von allen Seiten. Was man als Linker hier lernt ist, die Realität ist schon soweit verdorben, dass sich keine Visionen mehr durchsetzen lassen
Genau so sehe ich das auch, ich will nicht bestreiten das Syriza am Anfang mal gute Absichten hatte aber die sind langsam in der Realität angekommen.
Was ich Syriza aber krumm nehme ist das die genau die gleiche Vetternwirtschaft und Korruption anfangen wie die welche sie eigentlich bekämpfen wollten.
So nach dem Motto wenn wir gegen oben nicht ankommen dann machen wir wenigstens unsere Taschen voll, was unterscheidet Syriza dann noch von den anderen außer dem machohaften Auftritt ?
Ich habe eigentlich von Syriza erwartet das sie etwas länger der Versuchung des Geldes und dem Druck von oben widerstehen und das sie zumindest versuchen den Reichen etwas abzunehmen und nach unten weiter leiten.

Godde schrieb:
Man aber das eigentliche Problem, das System nicht als Ursache des Ganzen wahrnimmt.
Oder nicht weiß wie man dagegen ankommen soll und mittlerweile resigniert hat, es ist doch in Deutschland das gleiche, du kannst keine gute Partei wählen weil es die nicht gibt, du kannst nur das kleinste Übel wählen.

Godde schrieb:
Übrigens fnanzieren auch wir uns mit der Verschuldung anderer Länder klar oder?
Ja wir finanzieren uns zum Teil auf Kosten anderer Länder, bei uns funktionieren aber zumindest noch die Wirtschaft, die Verwaltung und das Sozialsystem, bei Griechenland funktioniert nichts und zahlen sollen nur andere.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Godde schrieb:
@_killy_

Das ist mal wieder das typische "Deutsche" Mainstreammedien Linken Bashing an der griechischen Regierung.

Wenn dann bitte schön "Links-Rechts-Bashing". Die Regierung wird durch ein Links-Rechts-Bündnis gebildet.

Und wenn du meine vorherigen Beiträge gelesen hättest, hättest du auch feststellen können, dass das Geld der Troika auch genutzt wurde um Banken und andere Gläubiger zu bezahlen. Die Troika ist als Gläubiger für genau diese eingetreten. Ziel war die Zinslast für Griechenland zu senken und ein Zahlungsausfall zu verhindern. Nein, die Milliarden sind nicht dafür gedacht, Wahlversprechen des Links-Rechts Bündnisses zu bezahlen.

Und an der wirtschaftlichen Situation in Griechenland ist nicht die Troika schuld. Diese hat erreicht, dass ein Schuldenschnitt bei den privaten Gläubigern durchgesetzt wird. Natürlich reichte dies nicht aus. Aber Griechenland hat nunmal jahrelang über seine Verhältnisse gelebt ...

Und ja - ich bin für den kompletten Schuldenerlass für Griechenland sowie für eine eigene grieschische Währung. Der EUR hat Griechenland nicht gut getan.
 
Funktionieren tut in der EU gar nix was Geld angeht.

Lass doch mal alle Staaten wie im Privaten Sektor ihre Schulden zurück zahlen. Geht nicht? Ja son Mist, falsches Staatssystem? Falscher Umgang mit Geld? Wahrungsunion so nicht haltbar und von vor herein so beabsichtigt?

Tja, Griechenland täte gut daran, diesem Schwachsinn von "bei uns gehts ja auch" ein Ende zu setzen. Rennt nur jeder Zwanzigste Deutsche zur Bank (5% braucht es) und holt all seine Kohle vom Konto/Sparbuch/Whatever ist die Bude morgen Zahkungsunfähig und damit tot - genauso tot wie Griechenland jetzt.

Das einzige was dann hilft ist einmal schocken und alles anders machen, damit so ein Mist nicht nochmal passiert. Niemand sucht es sich aus in (Lebensbedrohlicher) Armut zu leben, das schafft Geld schon gut allein. Eigene Währung, das ganze Aufwerten und Kredite abbezahlen. If you dont got money make some!

Ja, mag krass klingen. Aber die müssen eben raus, aber egal, als nächstes fliegt uns Spanien um die Ohren und dann haben wir ja ne Grenze zu Frankreich. Uns gehts ja prima, wir sind ein Wirtschaftswunder - nur eines ist komisch: Hartz4+Bissl Dreck fegen bringt mehr Kohle als ein Vollzeitjob. Auch das kommt an, welchen Weg würdest DU gehen?

Das ist kein Bashing gegen irgendwas, das ist nunmal Fakt. Wir erkaufen uns die Zukunft mit billigem Geld und immer riesigeren Schuldenbergen, aber hej: Wer würde seinen 500Tausend Euro Kredit nicht mit einem 750Tausdend € Kredit abbezahlen, den er mit einem 1 MillionKredit abbezahlt bei dem er weniger Zinsen zahlt als beim ersten? Genau das passiert und genau das kann nur platzen. Aber solange alle so schön doof sind und brav ihre Steuern lechzen kann der Staat die Zinsen blechen, solange ist alles in Butter. Wird aber sauer die Butter - meist sogar erst nachdem sie rannzig ist, ungenießbar ist aber beides.

/e: Handytippsenfehlerns dürfen weiter verliehen werden, verlange aber für jeden Fehler 2% mehr zurück , wo ihr dir hernehmt ist mir wurscht, selber machen ist abet nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich darf dich da mal an einigen Stellen korrigieren.

Staatsschulden BRD rund 2,1 Billionen EUR - Vermögen der Deutschen rund 10 Billionen EUR. Da der Staat mittels Steuergesetzgebung auf das Vermögen der Bevölkerung zurückgreifen kann, kann die BRD auch die Schulden zurückbezahlen.

Nur weil die Banken nicht den Bargeldbestand haben analog der Sichtguthaben, heißt dies nicht dass da irgendwo was fehlt. Die Bargeldmenge bestimmt sich nach der Häufigkeit der Nutzung. Vieles wird heute mittels EC-Karte bezahlt, Lastschriftverfahren oder Kreditkarte ... oder Paypal etc. Somit sind nicht so hohe Bargeldbestände mehr erforderlich. Hierzu gibts aber einen eigenen Thread wo du dies gerne lesen kannst bzw. wir das weiter vertiefen können ...

Und ich verdiene mit meinem Vollzeitjob sicher mehr Geld als ein Harz IV Empfänger + Nebenjob. Danke für deine Sorge um meine Person, aber mir geht es gut. ;)

Wir erkaufen uns die Zukunft mit billigem Geld und immer riesigeren Schuldenbergen, aber hej: Wer würde seinen 500Tausend Euro Kredit nicht mit einem 750Tausdend € Kredit abbezahlen, den er mit einem 1 MillionKredit abbezahlt bei dem er weniger Zinsen zahlt als beim ersten? Genau das passiert und genau das kann nur platzen.

Genau dieses System fliegt den Griechen ja jetzt um die Ohren. Das hast du richtig erkannt. Hier wurden fleißig Schulden aufgehäuft und alte Schulden mit neuen höheren Schulden bezahlt. Finanziert wurden hiermit allerlei soziale Wohltätigkeiten, ein extrem großer Beamtenapperat etc. Am Ende wurde aber nicht dafür gesorgt, dass auch ausreichend Leute Steuern zahlen. Deshalb ist Griechenland gegen die Wand gefahren.
 
Die Lage spitzt sich zu – Zum Stand der Verhandlungen zwischen Athen und den „Institutionen“

Eine Übersicht über den Stand der Verhandlungen zwischen Athen und den Institutionen

Im Folgenden will ich eine Übersicht über den Stand der Verhandlungen zwischen Athen und den Institutionen der ehemaligen Troika geben. Vom Verlauf – und möglichen Abschluss – dieser Verhandlungen (auf der Basis der Vereinbarung vom 20. Februar) wird es abhängen, ob die Griechen bis Anfang Juni jene finanzielle Entlastung bekommen, die nötig ist, um einen Zahlungsausfall zu vermeiden, der direkt oder indirekt zu einem „Graccident“ führen könnte.

Mit der folgenden Darstellung der einzelnen Themenfelder will ich zum einen deutlich machen, welche Annäherungen und Kompromisse bereits erreicht wurden; zum anderen, wo die wichtigsten Differenzen liegen und wie sie überbrückt oder entschärft werden könnten (z.B. durch Vertagung). Diese Darstellung enthält implizit aber auch eine Art Sündenregister der alten Regierungen, die wichtige und sinnvolle Reformen versäumt oder sabotiert haben, zum Beispiel durch ihre Schonung von Steuerbetrügern und Steuerschuldnern.

Nicht analysiert wird in dieser Darstellung das Problem der Privatisierungen. Auf diesem Gebiet haben sich beide Seiten so stark angenähert, dass es nicht mehr als Hindernis für eine Gesamtvereinbarung gilt. Allerdings ist dieses Thema innerhalb der Syriza noch sehr umstritten und könnte in naher Zukunft zu handfesten Konflikten auch mit den Gewerkschaften führen (etwa um die anstehende Privatisierung des Hafens von Piräus). Deshalb werde ich dieses Thema – und die wichtigsten laufenden Privatisierungsvorhaben – in einem meiner nächsten Berichte behandeln.

Die Vorgaben für den Staatshaushalt (Primärüberschuss)

Die griechische Seite geht für 2015 derzeit von einem zu erzielenden Primärüberschuss von 1, 2 Prozent aus, den sie durch die Vereinbarung vom 20. September gedeckt sieht, in der von einem „angemessenen Überschuss“ (des Primärhaushalts= Einnahmen minus Ausgaben ohne Schuldenzinsen) die Rede ist. Wenn es stimmt, dass die Brüsseler Verhandlungspartner neuerdings (laut Kathimerini vom 9. Mai) wieder auf einen Primärüberschuss von 2 bis 2,5 Prozent drängen, würde dies den Einnahmebedarf entsprechend erhöhen. In Athen geht man jedoch davon aus, dass die Partner angesichts des zu erwartenden dürftigen Wachstums nicht auf einem höheren Überschuss bestehen werden. Aber selbst ohne diese Forderung geht der IWF für 2015 von einer Deckungslücke in Höhe von 2,7 Mrd. Euro aus.

Zusätzliche Steuereinnahmen

Reichensteuern
Die Regierung plant zur Erhöhung der Einnahmen folgende Maßnahmen (meine Quellen sind Berichte aus zwei Tageszeitungen: der aus Regierungskreisen gut unterrichteten Efimerida ton Syntaktion (5. Mai) und der Kathimerini (2. und vom 9. Mai): eine einmalige „Kopfsteuer“ für ein paar Hundert Vermögens-Milliardäre;
eine Erhöhung der Sonderabgabe für Bezieher von Jahreseinkommen über 50 000 Euro um jene 30 Prozent, um die sie von der Regierung Samaras reduziert wurde;
eine Luxussteuer für teure Autos, Privatflugzeuge, Schwimmbäder usw. einzuführen und auf Yachten zu erweitern;
für den Spitzensatz der Einkommenssteuer eine geringfügige Anhebung über die jetzigen 42 Prozent hinaus.

Allerdings sind die Erträge aus solchen „Reichensteuern“ schwer zu kalkulieren und werden häufig überschätzt. So rechnet selbst die Regierung bei der „Luxussteuer“ lediglich mit Einnahmen von 20 Millionen Euro.

Mehrwertsteuer

Viel bedeutsamer für das Gesamtsteueraufkommen ist die Mehrwertsteuer, über die es nach wie vor Differenzen gibt. Die Regierung will den MWS-Satz für – fast – alle Güter und Dienstleistungen von 23 auf 16 Prozent senken; die Gläubiger sehen dagegen die Gefahr verminderter Einnahmen und bestehen auf 18 Prozent. Dabei ist zu beachten, dass die Einführung einer einheitlichen MWS (von 16 oder 18 Prozent) sehr viele Waren und Dienstleistungen verteuern würde, die bisher zum ermäßigten Satz von 13 bzw. 6,5 Prozent besteuert wurden (z.B. elektrischer Strom, öffentliche Verkehrsmittel, Taxifahrten, Gaststättenbesuche und Hotel-Übernachtungen, insbesondere aber Medikamente, Nahrungsmittel und Artikel des täglichen Bedarfs). Deshalb will die griechische Seite unbedingt einen reduzierte MWS für Medikamente, Druckerzeugnisse und einige Grundnahrungsmittel (Brot, Milch) durchsetzen, für die sie einen Satz von 6,5 Prozent anstrebt, während die Partner (noch) auf 9 Prozent bestehen.

Ein weiterer Streitpunkt ist die Entscheidung der Regierung, den MWS-Satz für alle Inseln generell um 30 Prozent zu reduzieren. Die Gläubiger dringen darauf, diese Maßnahme wieder rückgängig zu machen, obwohl sich dieses „Steuerprivileg“ durchaus rechtfertigen lässt: Auf den Inseln sind fast alle Waren, die nicht lokal produziert werden, wegen der hohen Transportkosten deutlich teurer als auf dem Festland. Die Gläubiger verweisen allerdings darauf, dass Insel nicht gleich Insel ist. Und in diesem Punkt haben sie Recht: Steuerentlastungen für das Gewerbe in brummenden Touristenzentren wie Mykonos, Santorini oder Rhodos wären sozial wie ökonomisch völlig verfehlt. Diesem Einwand will die Regierung mit gezielten Sondersteuern Rechnung tragen. Sie schlägt u.a. vor:

eine Sondersteuer (3 bis 5 Prozent) für Übernachtungen in Luxushotels (die auf Inseln wie Mykonos und Santorini die Regel sind);
eine Sondersteuer von 3 Prozent auf Rechnungen von Nachklubs, Bars usw. während der Touristensaison;
eine Sondersteuer von 6 Prozent für die Umsätze bei Uhren- Schmuck- und Kunsthandlungen auf den Touristeninseln;

Dank solcher gezielten Sondereinnahmen soll der MWS-Nachlass für die Inselwelt gerettet werden, was nur fair wäre gegenüber der Bevölkerung von Inseln, die nicht vom Tourismus profitieren.

Dann kommen noch Einnahmem privater TV Sender hinzu die bisher nicht zur Kasse gebeten wurden.

Nur ein kleiner Auszug dessen was ansteht.

Quelle:http://www.nachdenkseiten.de/?p=26092
 
was soll denn hier diese scheinheilige Diskussion? Jeder weiß doch im Grunde genommen wie es um Griechenland steht, aber es wird hohl diskutiert. Dieser griechische Regierungschef ist doch nicht dumm, er reizt halt nur sein Blatt nutzbringend aus, weiß er doch ganz genau, dass die europäische Staatengemeinschaft zahlen wird und zwar ohne zu zögern auf Weisung der Amis, denn die kennen die strategischen Vorteile ihrer militärischen Stützpunkte dort ganz genau. Nun ja, das trifft halt die Staaten der EU relativ hart, aber sollten wir nicht den US Amerikanern dankbar sein für ihr Engagement in Griechenland, denn was würde wohl passieren wendet sich Griechenland wirklich den Russen zu??
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo
ernstl24 schrieb:
Dieser griechische Regierungschef ist doch nicht dumm, er reizt halt nur sein Blatt nutzbringend aus, weiß er doch ganz genau, dass die europäische Staatengemeinschaft zahlen wird und zwar ohne zu zögern auf Weisung der Amis, denn die kennen die strategischen Vorteile ihrer militärischen Stützpunkte dort ganz genau.
Richtig und weder die USA noch die EU haben Lust auf einen russischen Militärhafen mit russischen Kriegsschiffen im Mittelmeer.

Grüße Tomi
 
ernstl24 schrieb:
denn was würde wohl passieren wendet sich Griechenland wirklich den Russen zu??

unwahrscheinlich. griechenland verbindet mit europa mehr als mit russland. mit letzterem würden die, auch was sicherheit anbetrifft, nicht auf dasselbe niveau kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Russland müsste die Griechen auch wollen. Diesen Gedanken sollte man sich ebenfalls machen. Der Besuch von Tsipiras bei Putin hat gezeigt, dass Putin nicht mit Amateuren Politik machen möchte. Hier hat Tsipiras mehr "Drohpotenzial" verschenkt als ihm lieb ist. Er hatte einen Putin erwartet der ihn mit offenen Armen empfängt und direkte Hilfen zusichert. Heimgekehrt ist er mit einer margeren Aussicht, dass evtl. eine Öl-Pipeline durch Griechenland gezogen werden könnte ...

Putin ist nicht blöd. Seine Partner sucht er gezielt aus. Eine Regierung wo jeder in der Partei mal so frech, fröhlich, frei mit der Presse spricht und irgendwelche Behauptungen aufstellt die im Nachhinein als falsch widerlegt werden ist Putin m.E. zuwider.
 

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