News Groovy Gorilla: Canonical veröffentlicht Ubuntu 20.10 und Derivate

Bei den *buntus läuft das unter dem Stichwort HWE-Stack.

Bei Linux Mint kann man sich die ganze Kernel-Historie in der Aktualisierungsverwaltung anschauen.
Ein Wechsel auf eine höhere Kernel-Linie erfolgt aber nicht automatisch, ausser der derzeitige Kernel ist EOL.
 
kim88 schrieb:
Ubuntu Server sowiso
Wobei ich das bei ubuntu Server nicht wirklich verstehe. Am Desktop ok. Da will man ein System hinstellen, womit auch Laien umgehen können.
Aber bei Servern da kümmern sich doch eher Leute drum, die sich auskennen. Warum die dann ausgerechnet zu ubuntu greifen, erschließt sich mir nicht.
Da würde ich dann doch eher zu sowas wie Redhat Enterprise Linux (oder von mir aus auch CentOS oder Debian, wenn man den Support nicht braucht) greifen.

Vielleicht kann mal einer der ubuntu-Verfechter erläutern, warum man zu ubuntu-Server greifen sollte.
 
Ich nutze ubuntu auf einem internen Testserver bei uns in der Firma. Red Hat oder Suse war da einfach nicht nötig 🤷‍♂️

Das einzige was dort rennen muss ist Apache MySQL, PHP und Node.

Die Wahl warum Ubuntu statt Debian - aktuellere Pakete gerade bei PHP und Node 🤷‍♂️
 
andy_m4 schrieb:
Aber bei Servern da kümmern sich doch eher Leute drum, die sich auskennen. Warum die dann ausgerechnet zu ubuntu greifen, erschließt sich mir nicht.

Weil es auch da ne super Sache ist. Wir benutzen das zum Beispiel, als Firma mit SaaS Softwareangeboten, Softwareentwicklung, für eigene Zwecke und tausende von Kunden auf einem Riesenhaufen Blech im Rechenzentrum und im Büro, seit Jahren und ziemlich zufrieden. Wir einigen uns mal kurz darauf, dass Linux das Mittel der Wahl für sehr viele Serverdienste ist, also nur die Frage welches Linux relevant ist beantworten müssen. RHEL tut sich normal nur dann an, wenn man auch den Support von Redhat dazukaufen will, ansonsten ist das oft schweineumständlich. CentOS ist genauso umständlich nur eben ohne Support, das machts nicht soviel besser. Debian ist von der Stabiltät her ganz fein, aber da ist oft dermassen alte Software drin, dass man anfängt alles mögliche im Eigenbau oder aus Drittquellen zu ersetzen, die häufig irgendwie unorganisiert sind und auch nicht zuende verlässlich. Ubuntu ist deutlich moderner, technisch genauso überschaubar wie Debian und mit viel mehr und vor allem aktuellerer Software gesegnet, das rockt. Dazu gibt es auch verlässliche Supportversprechen, mit denen man kalkulieren kann. Wenn du das weiter diskutieren magst, stell gern ein paar Thesen auf warum du glaubst das rockt trotzdem nicht oder stell Fragen.
 
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Was an Ubuntu halt gut ist:

  • große Community
  • solide und wie schon erwähnt halbwegs aktuelle Softwareausstattung und zuverlässige Updates
  • das Aufkommen an experimentellen oder nicht 100% durchgetesteten Features ist klein
  • breite Versionsauswahl für unterschiedliche Ansprüche und Hardware

Letztlich eine gute Mischung aus Stabilität und Aktualität. Und das zählt sowohl auf dem Desktop als auch auf einem Server.
 
Die halbwegs aktuelle Softwareausstattung ist schon ein Kritikpunkt. Einige Anwendungen im Software-Center werden teilweise gar nicht mehr aktualisiert (Snaps). Da ist es praktisch, dass man Ausweichmöglichkeiten hat (deb, flatpak).

Wobei ich gerade gemerkt habe, dass das flatpak repo noch keine groovy-Abteilung hat. Hm, soviel zum Thema Aktualität.
 
kim88 schrieb:
Red Hat oder Suse war da einfach nicht nötig 🤷‍♂️
Das klingt jetzt, als ob es ein tierischer Aufwand wäre ein Redhat bzw. von mir aus auch CentOS zu installieren. :-)

Hibbelharry schrieb:
... und tausende von Kunden auf einem Riesenhaufen Blech im Rechenzentrum und im Büro, seit Jahren und ziemlich zufrieden.
Ok :-)

Hibbelharry schrieb:
ansonsten ist das oft schweineumständlich.
Inwiefern? Also ich hab weder Redhat noch CentOS direkt im Einsatz nutze aber Teile davon.

Meine eigenen Erfahrungen mit Redhat Linux kommen noch aus der Zeit vor der Aufteilung in RHEL und Fedora.
Damals fand ich es ok. Ich habe daher mal auf die heutige Zeit extrapoliert das es so ähnlich ist wie damals: Im Grunde nehmen sich die Distributionen nicht so viel. Der eine hat da Vorteile der andere da aber gemittelt ist es Jacke wie Hose. Man guckt eher darauf: Wo gibts möglichst viel Software. Wie gut sind Doku und (Community-)Support. etc.

Hibbelharry schrieb:
Debian ist von der Stabiltät her ganz fein, aber da ist oft dermassen alte Software drin, dass man anfängt alles mögliche im Eigenbau oder aus Drittquellen zu ersetzen, die häufig irgendwie unorganisiert sind und auch nicht zuende verlässlich.
Da ist durchaus was dran. Teilweise findet man sogar Pakete die über ganze Releases hinweg nicht wirklich angefasst wurden.

Hibbelharry schrieb:
Ubuntu ist deutlich moderner, technisch genauso überschaubar wie Debian und mit viel mehr und vor allem aktuellerer Software gesegnet, das rockt.
Kann ich nachvollziehen.

Hibbelharry schrieb:
Wenn du das weiter diskutieren magst, stell gern ein paar Thesen auf warum du glaubst das rockt trotzdem nicht oder stell Fragen.
Ein Vorteil den Debian hat ist der schon fast perverse Anzahl an Packages. Bei ubuntu fehlt doch hier und da was. Und dann passiert unter ubuntu gern auch mal das, was Du (zu Recht) bei Debian angekreidet hast wegen veralteter Pakete:
Man muss sich Kram von Drittquellen oder am Paketmanagment vorbei draufziehen.

Ich kenn' jetzt ubuntu-Server nicht und deshalb will ich mir da auch kein Urteil erlauben (und deshalb hab ich ja auch gefragt). Aber ich denke, es wird genau dann hakelig wenn man solche Sachen braucht. Das würde ich aber nicht zwingend als Nachteil sehen. Weil für sehr viele Anwendungsfälle stolpert man da wahrscheinlich nicht drüber und dann ist es ja auch nicht verkehrt lieber weniger und dafür aber aktuelle/gut gepflegte Pakete zu haben.
Von daher verstehe ich jetzt schon besser warum und wofür ubuntu-Server gut geeignet sein kann.

fixedwater schrieb:
Gut. Die hab ich bei Debian, Redhat/CentOS aber auch.

fixedwater schrieb:
das Aufkommen an experimentellen oder nicht 100% durchgetesteten Features ist klein
Die hab ich aber erst Recht bei Debian, Redhat/CentOS

fixedwater schrieb:
breite Versionsauswahl für unterschiedliche Ansprüche und Hardware
Wie jetzt? Es gibt unterschiedliche Versionen von ubuntu-Server? So vergleichbar wie ubuntu, kubuntu etc. bei der Desktop-Variante?


el osito schrieb:
Die halbwegs aktuelle Softwareausstattung ist schon ein Kritikpunkt.
Das einzige was ich da mal mitbekommen habe war beim normalen ubuntu das die LTS-Variante nicht immer so gut gepflegt wurde, wie man sich das gemeinhin vorstellt. Also das von diesem Langzeit-Support längst nicht alle Pakete und über den ganzen Release-Zyklus profitierten.
Ob das immer noch so ist und ob die Server-Variante davon betroffen ist wäre vielleicht mal ganz spannend zu hören.

el osito schrieb:
Einige Anwendungen im Software-Center werden teilweise gar nicht mehr aktualisiert (Snaps). Da ist es praktisch, dass man Ausweichmöglichkeiten hat (deb, flatpak).
Gut. Snappack als auch Flatpak gehören ja vielleicht auch gar nicht im engeren Sinne zur Distribution. Das soll ja im wesentlichen eine Möglichkeit sein Software/Softwareversionen (mit all ihren etwaigen Abhängigkeiten) problemlos und dann auch distributionsübergreifend zur Verfügung zu stellen.

Und selbst da würde man bei der Servervariante von ubuntu ja vielleicht doch eher zu Docker greifen.

Aber korrigiert mich ruhig, falls ich falsch liege. :-)
 
andy_m4 schrieb:
Ein Vorteil den Debian hat ist der schon fast perverse Anzahl an Packages. Bei ubuntu fehlt doch hier und da was.

Das ist der Punkt: Es fehlt nichts, es ist nicht weniger. Es ist eher mehr.
andy_m4 schrieb:
Also das von diesem Langzeit-Support längst nicht alle Pakete und über den ganzen Release-Zyklus profitierten.

Das stimmt, am Desktop ist LTS für mich gefühlt oft eher Blödsinn.

andy_m4 schrieb:
Gut. Snappack als auch Flatpak gehören ja vielleicht auch gar nicht im engeren Sinne zur Distribution.

Oh doch, auch Ubuntu Server will snaps installieren. Das ist kein explizites Desktop/Server-Trennungsthema.
 
Hibbelharry schrieb:
Das ist der Punkt: Es fehlt nichts, es ist nicht weniger.
Ich versteh nicht, was Du meinst.
In den Debian-Repositories sind inzwischen über 50.000 Packages ( https://www.debian.org/releases/stable/amd64/release-notes/ch-whats-new.de.html#newdistro ) daher. Wieviele sind es denn bei ubuntu? Also jetzt auch wirklich supportet und nicht irgendwelcher halbseidene universe-Kram, der dann nicht richtig mit Updates versorgt wird.
(Anmerkung der Vollständigkeit halber: Von Debian wird, soweit ich weiß, auch nur das zuverlässig aktualisiert was im main-Repository ist; aber das ist auch mit weiten Abstand der größte Batzen)

Hibbelharry schrieb:
Das stimmt, am Desktop ist LTS für mich gefühlt oft eher Blödsinn.
Es ging ja um Server.

Hibbelharry schrieb:
Oh doch, auch Ubuntu Server will snaps installieren.
Es ging nicht um "will" oder "was er macht", sondern um das was man sinnvollerweise haben möchte.

Es kann sein, das ich mich irre. Aber in meiner Wahrnehmung sind halt Snaps vor allem eine Bündelung von Software und wahlweise deren Abhängigkeiten .u.a.mit dem Ziel auch z.B. Versionen laufen lassen zu können, die die Distribution nicht anbietet. Also z.B. im Repository gibts mySQL 8 aber Du willst jetzt ne neuere oder ältere Version nutzen. Dann kannst Du das halt über so nen Programm-Countainer a-la Snap machen.
Also genau das, was man auch mit Docker und Co macht. Nur mit dem Unterschied, das Docker was etabliertes ist, wo es auch ausgereifte Werkzeuge, Dokumentationen etc. zu gibt.
Mag sein, das Snaps da auch in dem ein oder anderen Fall Sinn machen. Aber vermutlich wird es mehr Docker-Nutzer geben.

Aber wie gesagt. Ist nicht mein Gebiet. Aber deshalb hake ich ja auch nach. Um eine Wissensspende zu erhalten. :-)
 
andy_m4 schrieb:
Das klingt jetzt, als ob es ein tierischer Aufwand wäre ein Redhat bzw. von mir aus auch CentOS zu installieren. :-)

In der Installation nehmen die sich alle nichts. Ob man nun ein Debian, Ubuntu Server, oder Red Hat installiert - solange man sich keinen Arch Server hinstellt läuft die Installation immer schnell und problemlos.
Bei Red Hat braucht man halt den kostenpflichtigen Support - ausser du willst die Pakete selber kompilieren. Für einen kleinen Test und Build Server der nur übers interne Netz erreichbar ist buche ich aber kein Red Hat Support.

Alternativ kann man Cent OS nehmen. Aber auch da sind Programm-Versionen wieder so ein Thema^^. Aber tatsächlich kam keine rpm Distro für mich in Frage, da ich ich mich weder gut mit Zypper, Yum, DNF, etc auskenne und für diesen mini-server auch nichts neues lernen wollte.

andy_m4 schrieb:
Ein Vorteil den Debian hat ist der schon fast perverse Anzahl an Packages.

Ja - aber auf einem Server braucht man in der Regel nur ein paar wenige Packages und nicht eine Vielzahl. Und so viele Pakete sind es auch wieder nicht. Die 50'000 sind auch etwas mehr Schein als sein. Wenn gefühlt jedes Programm in 100 Pakete aufgesplittet wird - hat man viele Pakete - aber nicht wirklich ein grösseres Angebot.

andy_m4 schrieb:
Das einzige was ich da mal mitbekommen habe war beim normalen ubuntu das die LTS-Variante nicht immer so gut gepflegt wurde, wie man sich das gemeinhin vorstellt. Also das von diesem Langzeit-Support längst nicht alle Pakete und über den ganzen Release-Zyklus profitierten.
Ob das immer noch so ist und ob die Server-Variante davon betroffen ist wäre vielleicht mal ganz spannend zu hören.

Grundsätzlich egal ob LTS oder nicht LTS Ubuntu pflegt immer nur Main. Im Main sind nur Dinge für das System selbst (Kernel, Firmware, GNU Tools) Server Anwendungen (Apache, Nginx, PHP, etc), Auf dem Desktop sind es die Pakete für den Standard Desktop - also Gnome - alle anderen wie Xfce, Mate, Kde, etc sind nicht im Main. Und auch die vorinstallierte Software aus dem Desktop ISO (wie z.B. Firefox und LibreOffice) sind noch Main - viel mehr ist da nicht.

Alles was im Universe ist hängt stark davon ab ob es einen Maintainer gibt der sich um das Paket kümmert - dann kann es Updates geben. Wenn es das nicht gibt, wird das Paket nicht mehr angefasst - bis es für die nächste Ubuntu Version neu gebaut / bzw über Debian Testing aktualisiert wird.

andy_m4 schrieb:
Wie jetzt? Es gibt unterschiedliche Versionen von ubuntu-Server? So vergleichbar wie ubuntu, kubuntu etc. bei der Desktop-Variante?

Nein gibt es nicht. Ganz ehrlich muss man ja auch sagen - dass es eh keine unterschiedlichen Versionen gibt. Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, etc sind einfach ISOs die mit anderen Paketen ausgeliefert werden. Aber die Paketquellen sind alle immer gleich. Das gilt auch für Ubuntu Server - gleichen Quellen - einfach anderes ISO. Du kannst auf einem Ubuntu Server aber problemlos auch XFCE aus den normalen Ubuntu Quellen über die Paketverwaltung aktualisieren oder LibreOffice - macht halt nur wenig Sinn.

Im Grunde unterscheidet sich hier Ubuntu nicht von Debian oder openSuse - die bieten einfach die Wahl des Desktops im Installer an. Canonical hat für unterschiedliche Desktops einfach einzelne Brands gemacht - aber faktisch sind Ubuntu und Kubuntu identische Distributionen.
 
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Thunderbird ist in Main von Ubuntu 20.04 und der wurde seit Juli nicht mehr aktualisiert. Thunderbird ist noch auf Version 68.10.0, währenddessen gab es ein paar problematische Fehler in Thunderbird.

Ich wüsste gerne, was der Grund dafür ist, dass man so ein Programm mit diesen Fehlern über Monate hinweg den Nutzer benutzen lässt.
 
kim88 schrieb:
Aber auch da sind Programm-Versionen wieder so ein Thema^^.
Nee. Jetzt sag ma? :-)
Also in meiner Wahrnehmung ist CentOS halt Redhat Enterprise Linux nur ohne Support. Also die nehmen dann halt auch die Quellpakete von Redhat und bauen daraus fertige Packages, das Du Deine Updates halt wie unter Redhat ganz normal beziehen kannst.
Gut. Das einzige, was da das Problem ist, das Du prinzipbedingt natürlich eine gewisse Zeitverzögerung drin hast eh der Kram der in Redhat Enterprise Linux reinkommt auch in CentOS reinkommt. Aber sonst?

kim88 schrieb:
und für diesen mini-server auch nichts neues lernen wollte.
Ein valides und nachvollziehbares Argument.
Es klang nur erst so als ob es da größere Schwierigkeiten gebe.

kim88 schrieb:
Ja - aber auf einem Server braucht man in der Regel nur ein paar wenige Packages und nicht eine Vielzahl.
Ist im Prinzip richtig. Aber es geht auch nicht darum möglichst viel zu installieren, sondern das die Chancen möglichst groß ist das das was man selber braucht auch wirklich dabei ist.
Wie gesagt. Für die meisten wird das kein Problem sein. Salopp gesagt: So ein LAMP kriegste natürlich immer hin.
Aber wirds aber ein bisschen exotischer, kann das ein Problem werden.

kim88 schrieb:
dass es eh keine unterschiedlichen Versionen gibt. Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, etc sind einfach ISOs die mit anderen Paketen ausgeliefert werden.
Ja. Das hatte ich auch noch so im Hinterkopf. Aber hätte ja sein können, das es z.B. ein mubuntu gibt, was standardmäßig MariaDB / mySQL mitbringt oder so. :-)
 
Ratz_Fatz schrieb:
Thunderbird ist in Main von Ubuntu 20.04 und der wurde seit Juli nicht mehr aktualisiert. Thunderbird ist noch auf Version 68.10.0, währenddessen gab es ein paar problematische Fehler in Thunderbird.

Und mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit wird Thunderbird bis 2025 also Ende von 20.04 auch auf der Version 68.x bleiben. Main bedeutet nicht, dass man neue Versionen bekommt sondern nur das Sicherheitsupdates garantiert sind.

Aus Stabilitätsgründen werden Programmversionen innerhalb eines Releases in der Regel nicht mehr aktualisiert, sondern in den Versionen ausgeliefert mit denen die Distribution ausgeliefert wurde. Das ist das System von Release Distributionen.

Der Hintergedanke ist Systemstabilität was aus dem Serverdenken herauskommt. Wenn du einen Dateiserver in einem Unternehmen hast und plötzlich kommt von einem Programm ein Systemupdate und dann funktioniert z.B. Samba nicht mehr gleich wie vorher - dann ist die Hölle los.

So hat ein Systemadministrator die Sicherheit, dass ein Server so wie er eingerichtet ist auch für die Supportdauer funktioniert ohne das durch neue Programmversionen Funktionen verändert oder gestrichen werde. Und trotzdem bekommt man Sicherheitskritische Updates für die Software.

LibreOffice hast du auch in der Version 6.4.x und auch das wird so bleiben obwohl es schon 7.1 gibt ;-)

Ubuntu macht da nur sehr wenige Ausnahmen. Eine davon ist Firefox - seit dem Firefox auch alle (rund) 6 Wochen ein neues Haupt-Release raushaut - die auch Sicherheitskritische Änderungen haben - gibt es da auch Versions-Upgrades innerhalb der Version.

Eine weitere Ausnahme sind noch Kernel und Grafiktreiber (inkl. Abhängigkeiten). Bei LTS Versionen gibt es da in regelmässigen Abständen über den HWE (ist optional) Kernel und Treiber Updates. Damit will man sicherstellen, dass eine LTS in einem Jahr noch auf neuen Notebooks funktioniert.

Wenn man das Konzept doof findet muss man eventuell mit einer Rolling-Release Distribution liebäugeln. Oder eben kein LTS nutzen sondern jetzt z.B. auf 20.10 aktualisieren (dort ist auch ein aktuelles Thunderbird).

Ich selber bin kein Fan von Rolling Release. Ein Grund davon ist z.B. die aktuellste News von ArchLinux - wenn man da durch-aktualisiert ohne vorher die News abzufragen passieren eben solche Dinge. Das sprich sehr für Release-basierte Distributionen. Bei Programmen wo mir die Aktualität wichtig ist nutze ich einfach Flatpaks.

Thunderbird, FileZilla und Gnome Boxen nutze ich z.B. als Flatpak und habe so immer eine aktuelle Version. So habe ich immer ein stabiles System. Da weder Kernel noch Nvidia Treiber eine neue Version bekomme muss ich keine Angst haben, dass da irgendwas nicht mehr geht und einzelne Programme von denen ich gerne aktuelle Versionen nutze bekomme ich als Flatpak ^^
 
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Abseits der Desktop/Server-Geschichte...

So halte ich es derzeit auch.
Wo es aktuell sein soll/muss -> flatpak
wo es nicht sein muss oder darf -> snap
wo es keine Alternative gibt -> deb

Bei einer Konstellation bin ich auf Probleme im Flatpak-Format gestoßen: Die Kombination von Firefox/Chromium (Vivaldi) und KeepassXC (beides Flatpak) will bzgl. Browserintegration nicht miteinander funktionieren vermutlich aufgrund des strikten Sandboxings, welches die Kommunikationswege zwischen Anwendungen unterbindet. Hier muss KeepassXC noch im Snap-Format installiert werden, um die Sache ans Laufen zu bekommen.
 
kim88 schrieb:
Und mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit wird Thunderbird bis 2025 also Ende von 20.04 auch auf der Version 68.x bleiben. Main bedeutet nicht, dass man neue Versionen bekommt sondern nur das Sicherheitsupdates garantiert sind.

Darum geht es ja, Sicherheitsupdates für Thunderbird 68(Changelog), kein Versionsupgrade. Bei Debian Stable gibt es doch auch Sicherheitsaktualisierungen(Link).

Ubuntu zeigt mit "ubuntu-security-status --unavailable" auch nicht an, dass es keine Sicherheitsupdates für Thunderbird mehr gibt. Kann ich sonst irgendwo sehen, welche Programme in der LTS Sicherheitsupdates erhalten?

Ich denke, für mein Desktop wird dann nur Ubuntu in der nicht LTS Version oder Debian Stable infrage kommen.
Auf Flatpak und Snap möchte ich vorerst verzichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ratz_Fatz schrieb:
Bei Debian Stable gibt es doch auch Sicherheitsaktualisierungen
Ja. Da gabs schon Anfang Oktober ein Update für.

Ratz_Fatz schrieb:
Debian Stable infrage kommen.
Auf Flatpak und Snap möchte ich vorerst verzichten.
Ja. Da hast Du esaber wirklich teilweise mit uralt-Software zu tun. Das muss kein Problem darstellen. Insbesondere bei Thunderbird, was ja eh nicht großartig weiter entwickelt wird. Wo wir dann schon beim nächsten Punkt sind. Es könnte Sinn machen sich Gedanken um eine Alternative zu Thunderbird zu machen. Das krankt ja (in meiner Wahrnehmung) längere Zeit schon daran, das sich die Entwickler zu wenig drum kümmern bzw. das die vielleicht auch zu wenig Leute haben.

Ich selbst nutze Claws Mail, um dazu auch mal ein konkreten Tipp abzugeben.
 
Ratz_Fatz schrieb:
Ubuntu zeigt mit "ubuntu-security-status --unavailable" auch nicht an, dass es keine Sicherheitsupdates für Thunderbird mehr gibt.
Warum auch? Es gibt sie ja.
Wie Kim88 es beschrieben hat. Das ist der Sinn von LTS. Ausnahme Firefox. Der ist topaktuell.
Ich will für meine Produktivrechner doch gerade, dass möglichst wenig über den Zeitraum von 2 Jahren verändert wird auf der gleichen Hardware in der gleichen Konfiguration. Aus Stabilitätsgründen. Noch nicht mal der HWE-Stack mit neueren Kerneln kommt für mich in Betracht, obwohl Ubuntu da sonst nix unterjubelt.
Von daher ist für mich Zwischenversion oder Rolling Release definitiv nix.

Ansonsten kannst neuere TB Versionen auch über ppa einbinden, wenns denn unbedingt sein muß.
https://wiki.ubuntuusers.de/Thunderbird/Installation/
 
kim88 schrieb:
Und mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit wird Thunderbird bis 2025 also Ende von 20.04 auch auf der Version 68.x bleiben.
Was ein Riesenproblem ist, da Thunderbird 68 auch upstream-seitig keine Zuwendung bekommt. Das heißt, wenn dann muss die jeweilige Distribution selber Security-Fixes backporten. Ob und wie gut das funktioniert, ist halt die Frage. Das Beispiel zeigt übrigens auch schön die Probleme einer Distribution mit festen Release-Zyklus.

Nicht zuletzt deshalb versuchen ja Release-Zyklus Distributionen möglichst dem Release-Zyklus der verwendeten Programme anzupassen. Sprich: Wenn ich weiß, das meine Distribution länger lebt dann nehm ich nicht unbedingt die aktuellste Version rein, sondern eine die schon vom Projekt her eine LTS-Version ist.

kim88 schrieb:
Ubuntu macht da nur sehr wenige Ausnahmen.
Ein guten Mix aus festen Release-Zyklus und Rolling-Release kann übrigens wirklich gut funktionieren.
Ich kenne das ja mit FreeBSD. Da hat man halt auf der einen Seiten den Kernel und das Userland, welches einem festen Release-Zyklus unterliegt und damit eine stabile Basis bildet.
Auf der anderen Seite hat man halt die Third-Party-Applikationen die dann gerne "rolling" reinkommen.

Und das funktioniert in der Praxis ziemlich gut. Und selbst wenn mal ein Upgrade schief geht, machste halt ein Rollback und wartest bis das gefixt ist (und reparierst es selbst).
 
Ich hatte mir Ubuntu Budgie 20.10 installiert und hatte diverse Probleme mit den snaps - die Programme starteten extrem langsam und manchmal sogar gar nicht....
Gibt`s noch mehr Leute, die dieses Problem hatten...?
 
Linux-Nerd schrieb:
Ich hatte mir Ubuntu Budgie 20.10 installiert und hatte diverse Probleme mit den snaps - die Programme starteten extrem langsam und manchmal sogar gar nicht....
Gibt`s noch mehr Leute, die dieses Problem hatten...?
Welches Format wird genutzt?
 
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