Creeping.Death
Rear Admiral
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- Juni 2005
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Symptome:
Nach der Erstinbetriebnahme eines neuen Zen 2-basierten Systems fällt sehr schnell die ständig wechselnde Lüfterdrehzahl des CPU-Kühlers/Radiators auf. Gleichzeitig erscheint die IDLE-Temperatur mit teils bis zu 50°C extrem hoch.
Ursachen:
Die Zen 2 CPUs werden in 7-nm-Prozesstechnologie gefertigt. Dadurch geben sie ihre Hitze über eine - im Vergleich zu älteren Architekturen - relativ kleine Fläche ab. Dies wiederum führt zu einem Hitzestau bei der Übertragung der Wärme an den Kühlkörper.
Im Hardwaremonitoring-Tool seiner Wahl sieht man - beispielsweise beim Start von prime95 oder CB20 - wie die Temperatur innerhalb einer Sekunde um bis zu 30°C nach oben schnellt. Bei kleineren Lasten, wie z.B. beim einfachen Websurfen sind die Sprünge zwar kleiner, aber noch immer sichtbar (teilweise auch bis zu 10-15°C).
Gerade im Teillastbetrieb, wo nur wenige Kerne gefordert werden, kommt erschwerend noch der "Boost" ins Spiel. Die CPU taktet dann einzelne Kerne in kürzester Zeit auf bis zu 4.6 GHz (je nach Modell). Da die CPU-Temperatur immer nur den heißesten Kern ausgibt ("Hot Spot"), führt dies zu einem rasanten Temperaturanstieg gefolgt von einem ebenfalls sehr schnellen Abkühlen. Genau das sind die Temperaturschwankungen, die einem bei falsch konfigurierter Lüfterkurve, das Leben zur Hölle machen.
Ist die Lüfterkurve für den CPU-Lüfter auf Standardeinstellung und der Kühler verhältnismäßig klein dimensioniert, dann hört man wie sich die Drehzahl des Lüfters ständig ändert.
Weitere Ursachen [ergänzt am 29.08.2020]:
Was viele User ebenfalls nicht auf dem Schirm haben ist, dass das Monitoring von Hardware-Sensoren selbst auch eine Last darstellt. So kann das Auslesen der Temperatur ("Polling") zu einer Erhöhung derselben führen. Gerade in den Anfangszeiten der Zen 2 CPUs war dies ein großes Problem. AMD selbst hat hierzu auf reddit ein interessantes Statement abgegeben.
Aber auch heute noch gibt es eine große Zahl an Tools, welche - ohne dass es dem Anwender bewusst wäre - die CPU (mehr oder weniger) unnötig unter Last setzen. Mein Vorzeigekandidat wäre hier Corsair iCUE, welchem ich sogar einen eigenen Thread gewidmet habe. Aber dies gilt auch für MSI Dragon Center, NZXT CAM, Asus AI Suite usw.
Selbst manche vermeintlich harmlose RGB-Steuerungssoftware lässt die VCore im IDLE ansteigen und hat damit einen Einfluss auf die CPU-Temperatur.
Was man auf jeden Fall vermeiden sollte, ist die parallele Nutzung solcher Tools. Also beispielsweise gleichzeitig HWiNFO, AIDA64 und Ryzen Master laufen lassen.
Lösungen:
Gegen die geringe Strukturbreite kann man erst mal gar nichts machen. Mit höheren Temperaturen (bei gleichem Kühler) als bei anderen CPUs muss man sich mehr oder weniger abfinden, aber man kann die Symptome abschwächen.
Gegen die Drehzahlschwankungen hilft ein einfacher Eingriff in die Lüfterkurve. Im BIOS als erstes das Temperaturintervall auf 3s einstellen. Dies nimmt dem Lüfter schon mal einen großen Teil seiner "Nervosität".
Dann zur Kurve (Beispiel):
Diese Werte hängen sehr stark vom Kühlkörper und dem/den Lüfter(n) ab. Letztendlich geht es darum, den Lüfter zumindest im "Normalbetrieb" (Surfen, Tippen, ...) nicht oder zumindest kaum zu hören.
Dies sollte der Bereich "<50°C" sein. Ab dann erhöht man die Drehzahl in beliebig vielen Schritten um dann bei 80°C endlich "Vollgas" zu geben. Wer eine sehr schwache Kühlung hat, kann natürlich sagen er akzeptiert höhere Temperaturen und gibt erst ab 85°C oder gar 90°C alles.
Was die Kühlung angeht, so gilt hier die alte Weisheit "Viel hilft viel". Mit einem Noctua NH-D15 habe ich mehr Spielraum bezüglich der Drehzahlen, als z.B. mit dem Boxed Kühler.
Was ebenfalls helfen kann, aber wenn man es übertreibt die Systemstabilität beeinträchtigt, ist das Undervolting der CPU um 50-100mV (0.05V...0.10V). Hier gibt es eigene Threads dazu im Forum.
Andere wiederum schwören darauf, den Takt zu fixieren, am Energiesparplan zu schrauben, ...das ist nicht mein Fall, aber deshalb muss es ja nicht verkehrt sein.
Noch immer unsicher?
Tut euch selbst und der Community den Gefallen und gebt folgende Informationen mit an:
AIDA64 hat sich gegenüber prime95 als aussagekräftiger erwiesen.
Nach der Erstinbetriebnahme eines neuen Zen 2-basierten Systems fällt sehr schnell die ständig wechselnde Lüfterdrehzahl des CPU-Kühlers/Radiators auf. Gleichzeitig erscheint die IDLE-Temperatur mit teils bis zu 50°C extrem hoch.
Ursachen:
Die Zen 2 CPUs werden in 7-nm-Prozesstechnologie gefertigt. Dadurch geben sie ihre Hitze über eine - im Vergleich zu älteren Architekturen - relativ kleine Fläche ab. Dies wiederum führt zu einem Hitzestau bei der Übertragung der Wärme an den Kühlkörper.
Im Hardwaremonitoring-Tool seiner Wahl sieht man - beispielsweise beim Start von prime95 oder CB20 - wie die Temperatur innerhalb einer Sekunde um bis zu 30°C nach oben schnellt. Bei kleineren Lasten, wie z.B. beim einfachen Websurfen sind die Sprünge zwar kleiner, aber noch immer sichtbar (teilweise auch bis zu 10-15°C).
Gerade im Teillastbetrieb, wo nur wenige Kerne gefordert werden, kommt erschwerend noch der "Boost" ins Spiel. Die CPU taktet dann einzelne Kerne in kürzester Zeit auf bis zu 4.6 GHz (je nach Modell). Da die CPU-Temperatur immer nur den heißesten Kern ausgibt ("Hot Spot"), führt dies zu einem rasanten Temperaturanstieg gefolgt von einem ebenfalls sehr schnellen Abkühlen. Genau das sind die Temperaturschwankungen, die einem bei falsch konfigurierter Lüfterkurve, das Leben zur Hölle machen.
Ist die Lüfterkurve für den CPU-Lüfter auf Standardeinstellung und der Kühler verhältnismäßig klein dimensioniert, dann hört man wie sich die Drehzahl des Lüfters ständig ändert.
Weitere Ursachen [ergänzt am 29.08.2020]:
Was viele User ebenfalls nicht auf dem Schirm haben ist, dass das Monitoring von Hardware-Sensoren selbst auch eine Last darstellt. So kann das Auslesen der Temperatur ("Polling") zu einer Erhöhung derselben führen. Gerade in den Anfangszeiten der Zen 2 CPUs war dies ein großes Problem. AMD selbst hat hierzu auf reddit ein interessantes Statement abgegeben.
Aber auch heute noch gibt es eine große Zahl an Tools, welche - ohne dass es dem Anwender bewusst wäre - die CPU (mehr oder weniger) unnötig unter Last setzen. Mein Vorzeigekandidat wäre hier Corsair iCUE, welchem ich sogar einen eigenen Thread gewidmet habe. Aber dies gilt auch für MSI Dragon Center, NZXT CAM, Asus AI Suite usw.
Selbst manche vermeintlich harmlose RGB-Steuerungssoftware lässt die VCore im IDLE ansteigen und hat damit einen Einfluss auf die CPU-Temperatur.
Was man auf jeden Fall vermeiden sollte, ist die parallele Nutzung solcher Tools. Also beispielsweise gleichzeitig HWiNFO, AIDA64 und Ryzen Master laufen lassen.
Lösungen:
Gegen die geringe Strukturbreite kann man erst mal gar nichts machen. Mit höheren Temperaturen (bei gleichem Kühler) als bei anderen CPUs muss man sich mehr oder weniger abfinden, aber man kann die Symptome abschwächen.
Gegen die Drehzahlschwankungen hilft ein einfacher Eingriff in die Lüfterkurve. Im BIOS als erstes das Temperaturintervall auf 3s einstellen. Dies nimmt dem Lüfter schon mal einen großen Teil seiner "Nervosität".
Dann zur Kurve (Beispiel):
bis 50°C | 40% |
bis 70°C | 60% |
bis 80°C | 70% |
größer 80°C | 100% |
Diese Werte hängen sehr stark vom Kühlkörper und dem/den Lüfter(n) ab. Letztendlich geht es darum, den Lüfter zumindest im "Normalbetrieb" (Surfen, Tippen, ...) nicht oder zumindest kaum zu hören.
Dies sollte der Bereich "<50°C" sein. Ab dann erhöht man die Drehzahl in beliebig vielen Schritten um dann bei 80°C endlich "Vollgas" zu geben. Wer eine sehr schwache Kühlung hat, kann natürlich sagen er akzeptiert höhere Temperaturen und gibt erst ab 85°C oder gar 90°C alles.
Was die Kühlung angeht, so gilt hier die alte Weisheit "Viel hilft viel". Mit einem Noctua NH-D15 habe ich mehr Spielraum bezüglich der Drehzahlen, als z.B. mit dem Boxed Kühler.
Was ebenfalls helfen kann, aber wenn man es übertreibt die Systemstabilität beeinträchtigt, ist das Undervolting der CPU um 50-100mV (0.05V...0.10V). Hier gibt es eigene Threads dazu im Forum.
Andere wiederum schwören darauf, den Takt zu fixieren, am Energiesparplan zu schrauben, ...das ist nicht mein Fall, aber deshalb muss es ja nicht verkehrt sein.
Noch immer unsicher?
Tut euch selbst und der Community den Gefallen und gebt folgende Informationen mit an:
- CPU
- Kühler
- Gehäuse + Belüftung
- IDLE-Temperatur: nur Ryzen Master offen, alle anderen Fenster geschlossen, "Flossen" von der Tastatur
- LOAD:
prime95 small FFTAIDA64 (CPU, FPU, CACHE) (min. 15-30 min)
AIDA64 hat sich gegenüber prime95 als aussagekräftiger erwiesen.
Zuletzt bearbeitet:
(Ergänzung der möglichen Ursachen)