Idee für mehr Demokratie

Trainmaster schrieb:
Ein jeder Bürger unseres Landes hat das Recht zu wählen. Wenn er dies nicht wahrnimmt, kann man ihm auch nicht helfen.

Und es gibt definitiv eine Alternative zu Nicht-Wählen. Sich selbst politisch zu engagieren und sich wählen zu lassen.

Deinem Vorschlag nach dürfte man also bei der Wahl zwischen Wählen oder Abwählen entscheiden? Wenn man bspw. das letzte Bundestagswahlergebnis hernimmt und dann die 30% Nicht-Wähler betrachtet. Sie könnten theoretisch die Linke, CSU und Grüne auf 0% bringen. Sehr demokratisch, ich muss schon sagen. Auch wenn solch ein Fall nicht eintreten wird und sich die Gegenstimmen auf alle Parteien verteilen werden, würde das nach der Aufrechnung von Pro und Contra nur zu einem niedrigerem Prozentwert für jede Partei führen, was die Koalitionsbildung unter Umständen noch mehr erschwert.

Und wenn die Nicht-Wähler ein wenig Köpfchen hätten, würden sie halt irgendeine andere Partei außer die großen Fünf wählen.
AH:
Ein Nicht-Wähler, der seinen Job liebt und seine Freizeit seinen Kinder widmet, soll also,
um seiner Ablehnung gehör zu verschaffen, selbst in die Politik gehen?:rolleyes:
Die armen Kinder.
Haudrauff schrieb:
Oder aber eine Partei erreicht die Mehrheit (über 50%), bekommt aber trotzdem soviele Negativstimmen, dass sie am Ende von einer Koalition der anderen Parteien verdrängt wird. Das würde bedeuten, die Mehrheit der Wähler hat eine Regierung die sie nicht gewählt hat.
Dein System funktioniert nicht. Jedenfalls sorgt es nicht für mehr Demokratie.
Doch es würde funktionieren, denn die Regierung wird dann von den anderen
Parteien gebildet ohne die Große. Damit hat man zwar nicht die "FÜR" Stimmen
als Regierung, aber dafür die Gesamtheit aller Stimmen.
Wenn wirklich 50% der Bevölkerung eine bestimmte Partei ablehnen dann ist es
der Wille des Volkes dass sie nicht regiert. Auch wenn 50% dafür gestimmt haben.
Die Gesamtheit der Stimmen macht hier ein Gleichgewicht und repräsentiert den
Willen des Volkes

Haudrauff schrieb:
Oder eine 50%-Partei bekommt am Ende 100% der Sitze, weil die anderen rausgewählt wurden.
#
Das ist zwar ein netter Gedanke mit den Gegenstimmen, er sorgt aber nicht für demokratische Chancengleichheit. Und wenn ein Politiker sich falsch verhält, dann gibt es andere Mittel ihn aus dem Amt zu drängen. So selten kommt das bei uns ja nicht vor, dass ein Politiker zurücktritt.
Hier machst du einen Denkfehler.
Denn das Abwählen von Parteien aus dem Bundestag spiegelt
sehr wohl den Willen des Volkes wieder und ist somit demokratisch.
Auch wenn dies bedeuten kann, dass eine Partei den gesamten
Bundestag bildet. So bedeutet es doch nichts anderes als dass
das Volk die anderen Parteien nicht im Bundestag haben will.

Die einzige Gefahr ist, dass sich die Stimmen und Gegenstimmen so
gleichmäßig verteilen, dass eine Regierungsbildung sehr kompliziert
wird. Aber das ist vom Konkurrenzsystem der Parteien verschuldet.
Weil jede Partei mit dem Kopf durch die Wand will und auf ihre Ziele
beharrt.
Demokratie ist es nicht, wenn eine Partei alle anderen dominiert in dem
sie zeigt, dass die anderen Parteien nur durch Koalition in die Regierung kommen
und somit sich der Partei unter zu ordnen hat.

Demokratie bedeutet, dass alle Parteien im Bundestag(auch Opposition) in
die Gesetzgebung gleichberechtigt eingebunden und ihre Meinung ernst genommen werden.
Theoretisch ist unser System darauf ausgelegt. Praktisch kämpft jede
Partei gegen die Anderen ohne sich gegenseitig zuzuhören.
->Konkurrenzkampf

Wenn alle Parteien gleichmäßig verteielt Stimmen bekommen,
dann ist eine Koalitionbildung sinnlos und die Regierung muss vom
gesamten Bundestag gebildet werden (so wie es sein sollte).

Und wenn ein Politiker sich falsch verhält, dann gibt es andere Mittel ihn aus dem Amt zu drängen. So selten kommt das bei uns ja nicht vor, dass ein Politiker zurücktritt.

Wie definierst du "falsch Verhalten"?
Wenn ein Poltiker sich falsch verhält im Sinne von: "der Bürger wurde angelogen"
dann bedeutet es nicht, dass er zurück treten muss oder aus dem Amt gedrängt wird.

Der Bürger hat keine Möglichkeit selbst Politiker aus den Bundestag zu wählen.
Und viele Bundestagsabgeordnete kommen durch ein internes Wahlsystem
der Parteien in den Bundestag und nicht durch Direktmandate.
Somit hat der Bürger nur indirekt einfluss auf die Vertreter
im Bundestag über die Parteien.

Ich hatte mir bereits selbst schon vor dem Start des Threads überlegt
was für Probleme es bei Gegenstimmen geben könnte.
Daher hatte ich mir auch überlegt, dass man evtl. Gegenstimmen nur
für Direktmandate einführt und nicht für Parteien.
So kann man einzelne Personen aus dem Bundestag abwählen ohne
dabei das Kräfteverhältnis maßgeblich zu beeinflussen.

Aber beim Threadstart wollte ich nicht von Anfang an diese Einschränkung machen
um zu sehen ob jemand eine Lösung für diese Schwäche im Konzept hat.

Leider kommen bisher vermehrt nur Sprüche von wegen "Geht nicht ect." statt eine
Verbesserung meines Konzepts oder ein anderes Konzept.

Ich halte es für viel undemokratischer wenn das Ablehnen von Parteien oder
Politikern nicht auf die Regierung abgebildet wird und somit nur knapp 60% der
Bevölkerung tatsächlich über die Regierung entscheidet.

ps.: Die Gegenstimmen sind ein "Kann" kein "Muss" sodas niemand eine Gegenstimme
abgeben muss aber jeder kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
and-ri schrieb:
Hier machst du einen Denkfehler.
Denn das Abwählen von Parteien aus dem Bundestag spiegelt
sehr wohl den Willen des Volkes wieder und ist somit demokratisch.
Auch wenn dies bedeuten kann, dass eine Partei den gesamten
Bundestag bildet. So bedeutet es doch nichts anderes als dass
das Volk die anderen Parteien nicht im Bundestag haben will.

Dann wäre die Gefahr gegeben, sobald eine Partei auf über 50% kommt, dass diese alle anderen rauswählen kann. Und was macht eine Partei alleine im Bundestag ohne Opposition?

Der Großteil des Volkes bestimmt das Geschehen für alle. Nichts mit Minderheiten. Keine grünen, keine FDP, keine Linke...
So ein System hatten wir schonmal in Deutschland. Allerdings wurde das nicht mit "Abwählen" realisiert sondern mit ganz anderen Mitteln.
 
and-ri schrieb:
AH:
Ein Nicht-Wähler, der seinen Job liebt und seine Freizeit seinen Kinder widmet, soll also,
um seiner Ablehnung gehör zu verschaffen, selbst in die Politik gehen?:rolleyes:
Die armen Kinder.

Die Kinder von Politikern sind also arm? :rolleyes:


and-ri schrieb:
Aber das ist vom Konkurrenzsystem der Parteien verschuldet.
Weil jede Partei mit dem Kopf durch die Wand will und auf ihre Ziele
beharrt.
Demokratie ist es nicht, wenn eine Partei alle anderen dominiert in dem
sie zeigt, dass die anderen Parteien nur durch Koalition in die Regierung kommen
und somit sich der Partei unter zu ordnen hat.

Demokratie ist es sehr wohl, wenn eine Partei dominant ist. Denn offensichtlich hat das Volk der Partei bewusst so viele Stimmen geben. Genauso können die anderen Parteien sagen, dass die dominante Regierung allein keine Regierung bilden kann, sofern sie nicht über 50% hat. Wenn dies aber der Fall ist, ist es wiederum demokratisch weil eben die Mehrheit des Volkes so entschieden.


and-ri schrieb:
Demokratie bedeutet, dass alle Parteien im Bundestag(auch Opposition) in
die Gesetzgebung gleichberechtigt eingebunden und ihre Meinung ernst genommen werden.
Theoretisch ist unser System darauf ausgelegt. Praktisch kämpft jede
Partei gegen die Anderen ohne sich gegenseitig zuzuhören.
->Konkurrenzkampf

Gleichberechtigt im Sinne von was? Gleich vielen Stimmen bei der Abstimmung über Gesetze?

and-ri schrieb:
Wenn alle Parteien gleichmäßig verteielt Stimmen bekommen,
dann ist eine Koalitionbildung sinnlos und die Regierung muss vom
gesamten Bundestag gebildet werden (so wie es sein sollte).

So soll es eben nicht sein. Stichwort: Konsensbildung? Entscheidungsfindung? Regierbarkeit?

and-ri schrieb:
Der Bürger hat keine Möglichkeit selbst Politiker aus den Bundestag zu wählen.

Doch, über Direktmandate kann der Bürger sehr wohl MdB abwählen.

and-ri schrieb:
Ich hatte mir bereits selbst schon vor dem Start des Threads überlegt
was für Probleme es bei Gegenstimmen geben könnte.
Daher hatte ich mir auch überlegt, dass man evtl. Gegenstimmen nur
für Direktmandate einführt und nicht für Parteien.
So kann man einzelne Personen aus dem Bundestag abwählen ohne
dabei das Kräfteverhältnis maßgeblich zu beeinflussen.

Wo liegt darin der Sinn? Wähl doch einfach einen anderen Direktkandidaten wenn dir der jetzige nicht passt. Ob du jetzt Gegenstimmen einführst oder einen anderen wählst - einer wirds immer. Und das jetztige System ermöglicht es dir bereits, jemand anderen zu wählen.

and-ri schrieb:
Ich halte es für viel undemokratischer wenn das Ablehnen von Parteien oder
Politikern nicht auf die Regierung abgebildet wird und somit nur knapp 60% der
Bevölkerung tatsächlich über die Regierung entscheidet.

Erstens waren es bei der vergangen Bundestagswahl 70%, die über die Regierung entschieden haben. Zweitens suggerierst du, dass alle Nicht-Wähler automatisch Parteien/Politiker ablehnen.

Wie gesagt: Ob jetzt per Gegenstimme eine Partei ihre Mehrheit an eine andere verliert oder man gleich die Stimme der anderen Partei gibt, macht keinen Unterschied. Regieren muss schließlich immer jemand. Und wenn die Nicht-Wähler nicht ihr Recht nutzen, am repräsentativen Demokratieprozess teilnehmen, dann nehmen sie auch nicht an der Willensbildung des Volkes teil.
 
Zuletzt bearbeitet:
and-ri schrieb:
Wenn wirklich 50% der Bevölkerung eine bestimmte Partei ablehnen dann ist es
der Wille des Volkes dass sie nicht regiert. Auch wenn 50% dafür gestimmt haben.
Die Gesamtheit der Stimmen macht hier ein Gleichgewicht und repräsentiert den
Willen des Volkes

Und wer regiert in diesem Falle? Niemand. Sehr witzig.

Oder hat man bei deinem Wahlsystem die Möglichkeit zu wählen UND abzuwählen, also zwei Stimmen?
 
Haudrauff schrieb:
Dann wäre die Gefahr gegeben, sobald eine Partei auf über 50% kommt, dass diese alle anderen rauswählen kann. Und was macht eine Partei alleine im Bundestag ohne Opposition?

Der Großteil des Volkes bestimmt das Geschehen für alle. Nichts mit Minderheiten. Keine grünen, keine FDP, keine Linke...
So ein System hatten wir schonmal in Deutschland. Allerdings wurde das nicht mit "Abwählen" realisiert sondern mit ganz anderen Mitteln.

Wieso wählt eine Partei andere Parteien ab?
Dann hast du mein Konzept nicht verstanden.
Nicht die Parteien wählen die anderen ab sondern der Bürger.
Wenn ein Partei auf 50% kommt und die Bürger alle anderen in ihrer Gesamtheit abwählen
dann entspricht das mehr oder weniger 100% für die eine Partei.
Aber man kann davon ausgehen dass jeder Bürger seine Stimmen auch nutzt
und wenn er für kleine Parteien stimmt, dann wird er die Große wohl auch abwählen.

Also:
  • "Für"-Stimmen
    • 50% Partei A
    • 20% Partei B
    • 30% Partei C
  • "Gegen"-Stimmen
    • 50% Partei A
    • 20% Partei B
    • 30% Partei C
Damit hat Partei A gar keine Stimmen mehr genauso wie die beiden anderen.
Und das ist die größte Gefahr, weil man mit den Gegenstimmen
alle großen Parteien auf eine Ebene mit den kleine Parteien herunter
"stimmen" könnte, sodass am ende womöglich eine Koalition aus allen Parteien
nötig ist -> so wie jetzt aber ohne Mehrheit für eine Gruppe.
Dabei sind die Parteien dann aber dafür selber Verantwortlich, wenn
die Gegenstimmen soviele sind, dann will es das Volk so.

Dein NS-Vergleich zieht nicht, denn wie schon gesagt wurde es durch
andere Mittel, die viel größere Auswirkungen hatten, realisiert.

Und das Grundgesetz gilt ja nach wie vor.

Leider bist du aber gar nicht auf meine mögliche Lösung
für das Problem des Kräfteverhältnisses eingegangen.

Ich hatte mir bereits selbst schon vor dem Start des Threads überlegt
was für Probleme es bei Gegenstimmen geben könnte.
Daher hatte ich mir auch überlegt, dass man evtl. Gegenstimmen nur
für Direktmandate einführt und nicht für Parteien.
So kann man einzelne Personen aus dem Bundestag abwählen ohne
dabei das Kräfteverhältnis maßgeblich zu beeinflussen.

Edit Nachtrag:
Trainmaster schrieb:
Und wer regiert in diesem Falle? Niemand. Sehr witzig.

Oder hat man bei deinem Wahlsystem die Möglichkeit zu wählen UND abzuwählen, also zwei Stimmen?
Natürlich "UND" ich habe nie gesagt das man nur Wählen ODER Ablehnen kann.

cartridge_case schrieb:
parteiwahl abschaffen und nur noch vorschläge annehmen oder ablehnen so wie beim wahlomat...
Gute Idee!!
Aber leider wird das wohl niemand wollen
Da ist die Möglichkeit des Abwählens realistischer
Trainmaster schrieb:
Die Kinder von Politikern sind also arm? :rolleyes:
Weil sie ihren Vater weniger sehen als vorher, JA.
Arbeit+Politik=wenig Freizeit.
Oder soll er seinen super job aufgeben?
Trainmaster schrieb:
Demokratie ist es sehr wohl, wenn eine Partei dominant ist. Denn offensichtlich hat das Volk der Partei bewusst so viele Stimmen geben. Genauso können die anderen Parteien sagen, dass die dominante Regierung allein keine Regierung bilden kann, sofern sie nicht über 50% hat. Wenn dies aber der Fall ist, ist es wiederum demokratisch weil eben die Mehrheit des Volkes so entschieden.
Aber nicht wenn eine Partei dominant durch das Koalitionsverfahren ist.
So verliert der kleine Koalitionspartner seine politisches Meinung da er
sonst nicht mit regieren darf.
Hier sind alle Stimmen für den Koalitionspartner umsonst, denn dieser
macht nur noch Symbolpolitik um sein Partner nicht zu verärgern und
den Wähler bei der Laune zu halten

Trainmaster schrieb:
Gleichberechtigt im Sinne von was? Gleich vielen Stimmen bei der Abstimmung über Gesetze?
Im Sinn von, dass ihre Meinung von den anderen Parteien
zumindest einmal angehört und gleichermaßen ernst genommen wird.
Trainmaster schrieb:
So soll es eben nicht sein. Stichwort: Konsensbildung? Entscheidungsfindung? Regierbarkeit?
Ja, du unterstellst dass die Parteien nicht in der Lage sind
sich zu einigen. Bei den aktuellen Politiker ist dies sicher richtig,
da sie nicht regieren um was zu ändern sondern um Geld abzugreifen.
Aber das kann sich ja ändern, wenn man erstmal ins Bewusstsein ruft
das man Poltiker direkt abwählen kann, die eine gemeinsame Basis verhindern.
Trainmaster schrieb:
Doch, über Direktmandate kann der Bürger sehr wohl MdB abwählen.
Nein kann er nicht.
Du musst besser Lesen.
Ich habe viel über Direktmandate geschrieben.
Und dabei verhält es sich genau so wie bei der Parteiwahl:
Man kann jemanden wählen aber nicht gegen jemanden.

Trainmaster schrieb:
Wo liegt darin der Sinn? Wähl doch einfach einen anderen Direktkandidaten wenn dir der jetzige nicht passt. Ob du jetzt Gegenstimmen einführst oder einen anderen wählst - einer wirds immer. Und das jetztige System ermöglicht es dir bereits, jemand anderen zu wählen.
Falsch:
der Bundestag wird nicht allein durch Direktmandate gebildet.
Der Sinn:
Die Möglichkeit einen unbeliebten Kandidaten, der zb.: nicht durch ein Direktmandat
in den Bundestag gekommen ist, aus den Bundestag zu wählen.
So kann man den Wahlprozess der Parteien direkt beeinflussen.
Trainmaster schrieb:
Erstens waren es bei der vergangen Bundestagswahl 70%, die über die Regierung entschieden haben. Zweitens suggerierst du, dass alle Nicht-Wähler automatisch Parteien/Politiker ablehnen.

Wie gesagt: Ob jetzt per Gegenstimme eine Partei ihre Mehrheit an eine andere verliert oder man gleich die Stimme der anderen Partei gibt, macht keinen Unterschied. Regieren muss schließlich immer jemand. Und wenn die Nicht-Wähler nicht ihr Recht nutzen, am repräsentativen Demokratieprozess teilnehmen, dann nehmen sie auch nicht an der Willensbildung des Volkes teil.

Was für eine Wahl haben Nicht-Wähler wenn keine Partei das anbietet was sie wollen.

Im übrigen hast du meine Aussage aus dem Kontext gezogen, denn
Ich wollte nicht suggerieren dass alle Nicht-Wähler Parteien ablehnen.
Dies ist stets mit meinen vorherigen Aussagen bitte zu prüfen,
dort wird es deutlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
and-ri schrieb:
Also:
  • "Für"-Stimmen
    • 50% Partei A
    • 20% Partei B
    • 30% Partei C
  • "Gegen"-Stimmen
    • 50% Partei A
    • 20% Partei B
    • 30% Partei C

Was soll das denn jetzt darstellen?

Hat jeder Bürger zwei Stimmen, eine "Für", eine "Gegen"?

Nach deinen Aussagen würden wahrscheinlich 70% der Bürger die "Für" und "Gegen" Stimme einsetzen, die übrigen 30% Nicht-Wähler nur die "Gegen". Damit hätten die "Für" und "Gegen" Stimmen in Endresultat jeweils eine andere Gewichtung.

Theoretisch kannst du damit am Ende einer Wahl absolut mehr Gegenstimmen als Fürstimmen haben. Dann regiert ein "Minusvorzeichen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das kann durchaus passieren.
In diesem Fall müsste man nochmal Wählen.
Wäre genauso als wenn weniger als 30% zur wahl gehen.
Oder man gewichtet wirklich die "Für" Stimmen um den Prozentsatz stärker
die die Differenz zwischen "Für" und "Wider" bilden.
Mit einer Gewichtung würde man zumindest verhindern,
dass gar keine Regierung zustande kommt, weil sie
durch Ablehnungen blockiert ist.

Aber das Konzept ist ja noch nicht ausgereift, deshalb poste ich ja hier.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Direktes Komplettzitat entfernt.)
So wie ich das jetzt im Gesamtkontext verstehe, reicht es ja eigentlich, die Zweitstimme abzuschaffen.

Die Direktkandidaten, sofern sie jemandem nicht passen, kann man indirekt abwählen, indem man jemand anderen wählt. Denn am Ende muss ja schließlich irgendeiner gewählt werden.


Ein Beispiel:

Wahlbeteiligung 70%, 1000 Wahlberechtigtee:

Kandidat A erhält 45% = 315 Stimmen.
Kandidat B erhält 35% = 245 Stimmen.
Kandidat C erhält 20% = 140 Stimmen.

Scheint so, als ob Kandidat A die Wahl gewinnt. Angenommen die Nicht-Wähler (30%) hätten nun die Möglichkeit, gegen die Kandidaten zu stimmen.

Kandidat A erhält 70% = 210 Gegenstimmen.
Kandidat B erhält 20% = 60 Gegenstimmen.
Kandidat C erhält 10% = 30 Gegenstimmen.

Resultat:
Kandidat A erhält 115 Stimmen.
Kandidat B erhält 185 Stimmen.
Kandidat C erhält 110 Stimmen.

Kandidat B gewinnt.


Wieso aber so kompliziert mit Gegenstimmen?

Es würde auch einfach reichen, wenn 25% der Nicht-Wähler und somit 7,5% der Wahlberechtigten die nicht wählen wollen, FÜR Kandidat B stimmen. Damit haben sie aus ihrer Sicht indirekt Kandidat A abgewählt. Ganz einfach.
 
Wieso aber so kompliziert mit Gegenstimmen?

Es würde auch einfach reichen, wenn 25% der Nicht-Wähler und somit 7,5% der Wahlberechtigten die nicht wählen wollen, FÜR Kandidat B stimmen. Damit haben sie aus ihrer Sicht indirekt Kandidat A abgewählt. Ganz einfach.[/QUOTE]

Weil :
  1. nicht alle Kandidaten durch ein Direktmandat in den Bundestag kommen
    und man so andere Kandidaten, die kein Direktmandat haben, abwählen kann und die Partei gezwungen ist jemand anderen in den Bundestag zu schicken.
  2. weil die Nicht-Wähler, die dann Gegenstimmen produzieren, vll auch nicht mit Kandidat B zufrieden sind, aber Kandidat A überhaupt nicht gemocht wird.
    Wieso soll ich jemand anderen wählen wenn mir niemand gefällt nur um zu verhindern,
    dass er ein Mandat bekommt. Zumal Direktmandate regional gewichtet sind.

Ok, ich habe mich wohl beim Threadstart etwas vertan als ich sagte, man könne gegen
Direktmandate stimmen. Das wäre zwar im Prinzip auch gut, aber eigentlich wollte ich,
dass man gegen jeden Kandidaten stimmen kann und nicht nur gegen die regionalen.

Sprich: Man bekommt eine Liste aller nominierten Parteimitglieder, die im
Falle der Wahl von den Parteien in den Bundestag geschickt werden könnten und
wählt eben Diejenigen, die man nicht mag, ab. (Mit einer begrenzten Stimmenanzahl)

Trainmaster schrieb:
So wie ich das jetzt im Gesamtkontext verstehe, reicht es ja eigentlich, die Zweitstimme abzuschaffen.
Wie gesagt, theoretisch sehe ich nicht ganz wofür wir Parteien überhaupt brauchen,
es würde reichen wenn wir nur alle jene in den Bundestag wählen die uns mit
ihrer Meinung überzeugt haben.
Aber ich halte das Abschaffen von Parteien für unrealistisch
und bin deshalb für Gegenstimmen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Direktes Komplettzitat etnfernt.)
and-ri schrieb:
Weil :
  1. nicht alle Kandidaten durch ein Direktmandat in den Bundestag kommen
    und man so andere Kandidaten, die kein Direktmandat haben, abwählen kann und die Partei gezwungen ist jemand anderen in den Bundestag zu schicken.
  2. weil die Nicht-Wähler, die dann Gegenstimmen produzieren, vll auch nicht mit Kandidat B zufrieden sind, aber Kandidat A überhaupt nicht gemocht wird.
    Wieso soll ich jemand anderen wählen wenn mir niemand gefällt nur um zu verhindern,
    dass er ein Mandat bekommt. Zumal Direktmandate regional gewichtet sind.

Natürlich kommen nicht alle Kandidaten durch das Direktmandat in den Bundestag. Aber in diesem Falle habe ich angenommen, dass keine Zweitstimme existiert.

Wenn dir niemand gefällt, musst du halt denjenigen wählen, der dir noch am ehesten gefällt. Selbst wenn du Gegenstimmen abgeben könntest, am Ende der Wahl wird es doch trotzdem einen Abgeordneten geben.


Ich stell mir gerade den Wahlzettel vor: 299 nominierte Parteimitglieder bei, nehmen wir mal an, 10 Parteien ... das macht etwa 3000 Personen.

Auch in diesem Fall kannst du unter Umständen mehr Gegen- als Fürstimmen bekommen. Denn soweit ich dir folgen kann, magst du ja niemanden wählen, weil du niemand magst, sondern nur abwählen, weil du bestimmte Personen ganz besonders nicht magst.

Was die Überzeugung angeht: Ich halte es für unrealistisch, dass du dir 3000 Kandidaten anhörst und dir eine Meinung bildest. Deswegen Repräsentanten und Parteien. Wenn du dich für die "wahre" Demokratie interessiert, werf einen Blick in die Antike (Athen etc.). Das war "wahre" Volksherrschaft. Bei diesen geringen Zahlen funktionierte sowas, in der heutigen Zeit: unmöglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
nun, es ist wohl war, dass man einen wahlzettel mit ca 300*10=3000 Personen nicht
komplett durchackern kann und das es bei der Wahl unpraktisch ist.

Hierbei ist es aber wohl nur logisch zu erwarten, dass es früher oder später
eine halbwegs sichere Methode gibt eine wahl elektronisch durch zu führen,
sodass es nicht nötig ist 3000 Namen zu lesen sonden in einem Suchfeld
den Namen eingibt und ihn ankreutzt.

Das man sich über 3000 Kanidaten informiert, verlangt ja niemand.
Aber kaum jemand, der zur Wahl geht, informiert sich wirklich über die
entsprechenden Personen/Parteien.
Und bei meiner Idee ist es auch gar nicht nötig, es reicht
ja wenn du genau weißt wenn du nicht willst und gegen ihn stimmst.

So könnte man zb. verhindern, das ein Schäuble erneut eine
Regierungsaufgabe bekommt, nachdem er sich mit diversen
Aussagen bezüglich der Einschränkung der Bürgerrechte unbeliebt gemacht hat.


Ich denke immernoch dass es funktioniert, wenn auch in einer etwas angepassten Version.
Das Hauptziel soll sein, allen Menschen, die etwas ablehnen, an der Wahl zu beteidigen
ohne sie zu zwingen etwas anderes zu wählen.
Ein Nicht-wähler ist nunmal auch nicht an der Regierungsbildung beteidigt.
Und wenn man ein paar von ihnen wieder in die Wahlkabine bekommen
könnte, auch wenn sie nur Gegenstimmen abgeben, dann ist das ein Erfolg
für die demokratische Regierungsbildung. Je weniger Wähler desto undemokratisch ist
ein Land.
 
So wie ich das sehe, würde es dazu führen, dass alle bekanteren Politiker nicht mehr in den Bundestag kommen. Ich bezweifle, dass dadurch wirklich die fähigeren Leute an die Macht kommen. Es wird doch so sein, dass nur noch unbekannte Leute im Bundestag sitzen, weil diese keine oder weniger Gegenstimmen bekommen.

Ein weiterer Punkt den du vielleicht übersiehst: ein Minister muss nicht Mitglied des Bundestages sein. Folglich müsstest du eine Ausschlussliste über alle Bürger zur Wahl geben, grob geschätzt etwa 60 Millionen. Stelle mir das sehr kompliziert vor. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass eine direkte Abstimmung über neue Gesetze (lassen wir die Durchführung mal außen vor) oft nicht sinnvoll ist. Die Mehrheit ist sicher dafür die Steuern zu senken, oder eine höheres Kindergeld zu bezahlen. Die Krankenversorgung kostenlos bereit zu stellen u.s.w.

Insgesamt kann ich dich verstehen, geht mir ähnlich. Seit ich wählen darf kommen immer "die Anderen" an die Macht und haben in meinen Augen vieles falsch gemacht. Aber du musst aufpassen, dass du mit mehr Demokratie nicht eigentlich meinst: "Mehr von meiner eigenenen Meinung". Es ist nunmal so, dass in diesem Land einige Parteien eine Basis an Wählern haben, die es offensichtlich gar nicht so schlecht finden, was die letzten Jahre (Jahrzente) passiert ist. Wenn das bei den Wahlen als Ergebniss herauskommt, kannst du in meinen Augen nur zwei Dinge tun: Erstens du akzeptierst diese Entscheidung, oder du engagierst dich politisch und hoffst bei der nächsten Wahl mehr Leute von deiner Meinung zu überzeugen.
 
Alrik schrieb:
So wie ich das sehe, würde es dazu führen, dass alle bekanteren Politiker nicht mehr in den Bundestag kommen. Ich bezweifle, dass dadurch wirklich die fähigeren Leute an die Macht kommen. Es wird doch so sein, dass nur noch unbekannte Leute im Bundestag sitzen, weil diese keine oder weniger Gegenstimmen bekommen.
Das glaube ich zwar nicht.Aber ich fände es gut.
Denn ich glaube fest daran, dass wir regelmäßig die Regierung
durch andere Leute ersetzen müssen, sodass sich Vetterwirtschaft
nicht so stark verbreitet. Schon jetzt ist es Gang und Gebe, das Bürgermeister
die Straßenarbeiten nicht selten an eine Firma vergibt, die mit dem Bürgermeister
in irgend einer Beziehung steht. Das kann sehr Wettbewerbsschädigend sein.
Sowas kann man zwar nicht verhindern, aber man kann es einschränken indem man
den Bürgermeister regelmäßig ersetzt.

Ein weiterer Punkt den du vielleicht übersiehst: ein Minister muss nicht Mitglied des Bundestages sein. Folglich müsstest du eine Ausschlussliste über alle Bürger zur Wahl geben, grob geschätzt etwa 60 Millionen. Stelle mir das sehr kompliziert vor. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass eine direkte Abstimmung über neue Gesetze (lassen wir die Durchführung mal außen vor) oft nicht sinnvoll ist
Nun, Es wäre sicher nicht geschickt, wenn man den Politikern die Möglichkeit
nehmen würde sich selbst für ein Verwaltungsstab zu entscheiden.
Daher bezieht sich meine Ablehnung nur auf Leute
die im Bundestag oder -Rat oder Landtag etc. sitzen und bei denen wir
durch Direktmandate auch ein Entscheidungsrecht haben.

Ich will nichts weiter als dass wir in Zukunft nicht nur Wählen sondern
auch Ablehnen können. Wenn du so willst, eine Art gewichtete Wahl.
Und ich will nicht mehr von meiner Meinung durchsetzten, weiß ich
doch nichtmal ob sie richtig ist. Ich will nur ein veraltetes System aufbrechen und
den entäuschten Nichtwählern ein Option zur Wiedermitbestimmung geben.

Das Problem ist doch, dass viele das "geringer Übel" wählen weil es keine
Alternativen gibt. Aber wenn man etwas ablehnen kann, dann muss man nicht
das geringere Übel wählen sondern lehnt einfach eine bestimmte Partei ab.

So muss man nicht mehr CDU(usw.) wählen um zu verhindern das die NPD(usw.) an die Macht
kommt. Und wenn man NPD ablehnen kann und die anderen aber keine Stimmen mehr bekommen,
dann wird die Regierung sehen, dass wir ihre Politik nicht gut finden, sondern nur besser als die
der NPD.

(Parteinamen sind nur beispielhaft gewählt und sind entsprechend euerer Meinung
auszutauschen werden.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde den Eröffnungsbeitrag besonders reich an richtigen wie falschen Überlegungen. Daher werde ich versuchen, die richtigen von den falschen zu trennen.

Zitat And-ri: "Also nach dem ich immer ein braver Wähler war und jedesmal erneut entäuscht wurde, [...] habe ich mich gefragt: "Wieso eigentlich Wählen, es ändert nichts".

Eine sehr lobenswerte Überlegung eigentlich. Die meisten Leute gehen jahrelang wählen und kriegen gar nicht mit, dass es nichts nützt. Konsequenterweise könnte man sich fragen: Wenn es nichts ändert, aber trotzdem fleißig und feierlich gewählt wird, haben doch die Wahlen einen ganz anderen Zweck als man sich selbst zusammengereimt hat?
Warum aber sich Fragen stellen, wenn man gleich eine Antwort parat hat:

Zitat: "...weil man die Leute, mit den guten Ideen, kurz nach der Wahl rausgeschmissen hatte,..."

... und so werden wir Wahl für Wahl und Legislatur für Legislatur auf Nimmerwiedersehen vertröstet. Wie Schade, immer werden 'die Guten' verlieren und 'die Bösen' werden uns regieren. An dieser Stelle könnte man sich die nächste Frage stellen: Wenn 'die Bösen' immerzu regieren, warum setzen sie ('die Bösen' selbst also) Wahlen an? Dazu schreibst Du etwas, das der Sache ziemlich nah kommt:

Zitat: "Und in der Tat scheint das Völkchen, welches die Regierung bildet, immer das Gleiche zu bleiben, selbst wenn es eine andere Partei ist. Und leider gibt es keine Alternativen, also warum wählen."

Und das ist fast richtig, möglicherweise ist die Sache nur ungeschickt ausgedrückt. "das Völkchen, welches die Regierung bildet, scheint, immer das Gleiche zu bleiben" heißt genauer gesagt: Regieren tun immer andere (Parteien, Politiker), was sie aber beim Regieren tun, ist das gleiche, sozusagen das Staats-'Programm'. Der ungeschickte Ausdruck der Sache hat aber Folgen; Du verpasst wieder eine richtige Frage und stolperst in eine falsche rhetorische Frage hinein:

Zitat: "Wie kann man nun aber etwas mit der Wahl bewirken, wenn die Politiker im Kern alle gleich sind?"

Die richtige Frage wäre es gewesen: Worin besteht dieses Programm und was sind seine Zwecke, denen die Politiker verpflichtet sind? Anstatt dessen kommst Du zu dem Schluss, dass die Politiker gleich (schlecht) sind, oder anders gesagt, sie versagen und sabotieren eigentlich den Auftrag der Wähler - "etwas mit der Wahl bewirken". Da bist Du aber ganz schön mutig!

Jetzt will ich kurz zusammenfassen. Du sagst also: die Regierenden rufen Wahlen aus. Der Wähler will etwas bewirken und wird immer wieder enttäuscht. Die Politiker sabotieren den Auftrag der Wähler und beschließen Maßnahmen die unpopulär sind. Der Wähler will trotzdem weiterhin 'etwas bewirken' und tut sich mit anderen Wählern zusammen, um die Politiker im Zaum zu halten, damit sie (für sich - nehme ich an) 'etwas bewirken' können.

Da bin ich ganz anderer Meinung: Der Staat hat in dieser Welt sein eigenes Programm. Die Politiker sind diesem Programm verpflichtet, sie führen es aus, sie sind gleichzeitig seine Urheber und Vertreter. Sie rufen Wahlen aus, um als (demokratische) Herrschaft gewählt zu werden. Wenn sie gewählt sind, haben sie mindestens 50% der Wähler hinter sich und führen damit den Staatsauftrag aus. Die Untertanen, die Wähler, geben damit den Auftrag, für die nächsten vier Jahre von diesen Personen geführt zu werden und versprechen damit zu gehorchen. Sie geben im Gegensatz zur einer verbreiteten falschen Meinung nicht den Auftrag, dass es ihnen besser gehen soll. Wenn sie dann unzufrieden sind, wählen sie die Regierung ab und die nächste gewählte Regierung führt das gleiche Programm aus unter anderen Farben.

Der nächsten Satz, Zitat: "Weil die Wahl der Grundstein, das Fundament der Demokratie ist."

Jetzt leistest Du dir einen dicken Widerspruch: Du stellst zuerst fest, dass Wahlen nichts bringt, dann willst Du die Demokratie retten, also hältst Du an den Wahlen fest. Sie tun nicht, was sie sollen, mach aber nix, sie sind doch "das Fundament der Demokratie". Was ist aber Demokratie? Demokratie ist Wahlen. Und was sind Wahlen? Na ja, wie gesagt, "das Fundament" derselben. Komisch, also sein eigenes Fundament. In dem Zusammenhang fällt mir noch die Freiheit ein, auch so ein Fundament: Freiheit zu wählen, z.B. Was wären die Wahlen ohne die Freiheit zu wählen?


Zitat: "Man muss nicht nur die Möglichkeit haben sich für einen Kandidaten zu entscheiden, sondern man braucht auch die Möglichkeit gegen ein Kandidaten zu stimmen."

Ich frage mich nur, ob das tatsächlich die ganze Sache besser machen würde. Ich wäre aber dafür, gleich alle Politiker und die ganze Politik 'abzuwählen'.

Und wenn wir schon dabei sind, könnten wir auch alle Staaten 'abwählen'. Ohne Politiker haben sie sowieso keinen Zweck. Was meinst Du?
 
Zuletzt bearbeitet:
es würde schon helfen, wenn wir zur ursprünglichen demokratie (siehe antike, griechenland) zurückkehren würden. da durfte eben NICHT jeder wählen.

mir persönlich dreht sich jedesmal der magen um wenn ich sehe, wer da alles darüber entscheiden darf, wer mich regiert.
 
@ And-ri

Ich zitiere mal mich selbst: "Die Regierenden rufen Wahlen aus. Der Wähler will etwas bewirken und wird immer wieder enttäuscht. Die Politiker sabotieren den Auftrag der Wähler und beschließen Maßnahmen die unpopulär sind. Der Wähler will trotzdem weiterhin 'etwas bewirken' und tut sich mit anderen Wählern zusammen, um die Politiker im Zaum zu halten, damit sie (für sich - nehme ich an) 'etwas bewirken' können."

Da könnte man sich der Frage widmen: Was will der Wähler bewirken? Warum muss er dafür gerade von den Politikern, die halt so pflichtvergessen sind, zur Wahlen gerufen werden? Was will der Wähler bewirken?

Oder haben wir hier wieder mit dieser tautologischen Erklärung zu tun, das Volk würde selbst die Politiker beauftragen, sie zur Wahl einzuladen, um sie dann naher zu führen, d.h. ihnen 'notwendige' Maßnahmen aufzuzwingen, auf die sie sonst von sich alleine nie kommen würden? Oder wollen sie für sich selbst etwas bewirken, wie ich vorher angedeutet habe?
 
barista schrieb:
Und das ist fast richtig, möglicherweise ist die Sache nur ungeschickt ausgedrückt. "das Völkchen, welches die Regierung bildet, scheint, immer das Gleiche zu bleiben" heißt genauer gesagt: Regieren tun immer andere (Parteien, Politiker), was sie aber beim Regieren tun, ist das gleiche, sozusagen das Staats-'Programm'. Der ungeschickte Ausdruck der Sache hat aber Folgen; Du verpasst wieder eine richtige Frage und stolperst in eine falsche rhetorische Frage hinein:

Zitat: "Wie kann man nun aber etwas mit der Wahl bewirken, wenn die Politiker im Kern alle gleich sind?"

Die richtige Frage wäre es gewesen: Worin besteht dieses Programm und was sind seine Zwecke, denen die Politiker verpflichtet sind? Anstatt dessen kommst Du zu dem Schluss, dass die Politiker gleich (schlecht) sind, oder anders gesagt, sie versagen und sabotieren eigentlich den Auftrag der Wähler - "etwas mit der Wahl bewirken". Da bist Du aber ganz schön mutig!
Nein, Ich habe es nicht ungeschickt ausgedrückt sondern genauso gemeint.
Die Erneuerungsrate in der Politik ist sehr gering.
Das sieht man ja schon, wenn man nach mehreren Jahren wieder
alte Politiker aus der Schublade zieht um Wählerstimmen zu fangen.
Außerdem bezieh ich mich hier auf einen Beitrag, den ich vor längerem laß
aber die Quelle nicht mehr weiß, in der es hieß, dass sich die Manager und Politiker
munter durchmischen. Sodass die Politiker für ein paar Jahre in die Wirtschaft
wechseln und die Manager dafür in die Politik. Demnach werden immer die Interessen der
Wirtschaft vertreten, indirekte Bestechung mit Aussicht auf einen Managerposten
für die Politiker. Außerdem sehe ich kein wesentlichen unterschied zwischen SPD und CDU.
Beide tun das Gleiche und versprechen etwas anderes um sich ein Profil zu geben.
Wirklich grundlegende Entscheidungen und Veränderungen meiden alle Parteien konsequent.
Ich darf hier nur an die Bierdeckelsteuer erinnern, die sofort nach der Wahl kein Thema
mehr war, vor der Wahl aber der Leitspruch. Und was hat man nach der Wahl getan?
Richtig, man hat denjenigen, der den Vorschlag mit der Steuer machte, einfach aus der
politischen Öffentlichkeit entfernt.
Zitat: "...weil man die Leute, mit den guten Ideen, kurz nach der Wahl rausgeschmissen hatte,..."
barista schrieb:
Der nächsten Satz, Zitat: "Weil die Wahl der Grundstein, das Fundament der Demokratie ist."

Jetzt leistest Du dir einen dicken Widerspruch: Du stellst zuerst fest, dass Wahlen nichts bringt, dann willst Du die Demokratie retten, also hältst Du an den Wahlen fest. Sie tun nicht, was sie sollen, mach aber nix, sie sind doch "das Fundament der Demokratie". Was ist aber Demokratie? Demokratie ist Wahlen. Und was sind Wahlen? Na ja, wie gesagt, "das Fundament" derselben. Komisch, also sein eigenes Fundament. In dem Zusammenhang fällt mir noch die Freiheit ein, auch so ein Fundament: Freiheit zu wählen, z.B. Was wären die Wahlen ohne die Freiheit zu wählen?
Das ist Haarspalterei und soll wohl vom Thema ablenken?
Die Wahlen sind die Basis der Demokratie, dass sie in unserem Land aufgrund der
Umsetzung nicht die Wirkung erzielen wie es ursptrünglich angedacht war, heißt nicht
automatisch dass Wahlen schlecht sind.
barista schrieb:
Zitat: "Man muss nicht nur die Möglichkeit haben sich für einen Kandidaten zu entscheiden, sondern man braucht auch die Möglichkeit gegen ein Kandidaten zu stimmen."

Ich frage mich nur, ob das tatsächlich die ganze Sache besser machen würde. Ich wäre aber dafür, gleich alle Politiker und die ganze Politik 'abzuwählen'.

Und wenn wir schon dabei sind, könnten wir auch alle Staaten 'abwählen'. Ohne Politiker haben sie sowieso keinen Zweck. Was meinst Du?

Du gehst leider nicht Argumentativ auf meinen Vorschlag ein sondern wirfst mit Floskeln um dich.
Wir könnten auch alle die NPD wählen damit wir endlich die Demokratie aufgeben können.
Ist es das was du damit bezwecken willst?
Der jetzige Wahlvorgang ist nicht minder problematisch, wie bereits angedeutet, wenn alle
die NPD wählen würden. Daher ist es schlicht ignorant auf einen Vorschlag mit einem
"Was wäre wenn"-Beispiel zu Anworten. Denn was wäre wenn alle NPD wählen?

Schade dass man jetzt nicht mehr konkreter auf mein Vorschlag eingeht.
Ich bitte als darum zurück zum Topic zu kommen.
Zitat: "Man muss nicht nur die Möglichkeit haben sich für einen Kandidaten zu entscheiden, sondern man braucht auch die Möglichkeit gegen ein Kandidaten zu stimmen."

Mir geht es hier um eine Veränderung des bestehenden Systems.
Klar wäre es schön wenn wir wirklich mitentscheiden dürften, aber dafür ist
unser System nicht ausgelegt, also mache ich ein Kompromisvorschlag, der
darin besteht, dem Bürger die Möglichkeit zu geben bestimmte
Poltiker oder ganze Parteien abzulehnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte ja mal eine ähnliche Diskussion mit meiner Mutter.
Sie ist fest davon überzeugt, dass sie mit ihrer Stimme die Fäden in den Händen hält.

Wie auch immer. Das Problem an deinem System ist folgendes:
Damit es Sinn macht, muss jeder Wähler die Möglichkeit haben, sich nicht nur gegen eine Partei zu entscheiden, sondern gegen alle, die er nicht will. Sonst ergäbe es keinen Sinn. Schließlich will ich ja nicht nur eine Partei nicht, sondern alle, die ich als schädlich betrachte.

Der Witz daran: Viele Wähler, oder ich sag mal, die meisten sind ja schon irgendwie daran interessiert, dass auch wirklich die Partei gewählt wird, die sie wählen.
Also wird jeder oder die meisten werden ihre Partei auswählen und jede andere ablehnen.

Wenn du mal zusammenrechnest, ergeben sich so ein Vielfaches mehr negative als positive Stimmen. Das ist ein Error.^^

Hat jemand letzte Tage "Bruce Allmächtig" gesehen? So albern er auch ist, ich denke aber, der Film spiegelt sehr schön die Problematik wieder, die wir hier auch haben:
A. Welcher Mensch weiß schon, was wirklich gut für ihn ist?
Das sind die Wenigsten.
B. Welcher Mensch denkt nicht nur an das eigene Wohl, sondern an die Gesamtheit? Parralleles Beispiel dazu: Straßenverkehr. Je mehr Leute nur an sich denken, desto schwieriger für alle Beteiligten, weil der wichtige Verkehrsfluss verloren geht.

Fakt ist: Jeder kennt es aus dem Schul-/Berufsleben. Wenn Leute, die keine Ahnung haben, glauben, dass sie Ahnung haben und dazu noch am längeren Hebel sitzen, bringt das nur Probleme.

Volksentscheid: Bin ich also gegen, da die meisten gar keinen Plan haben.

Nur Politiker dürfen entscheiden?: Auch das nicht.

Irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass das fundamentale System dämlich ist, da nicht immer die, die oben sitzen, die gute Ideen haben, sondern lediglich ein paar Weichen in ihrem Leben so gestellt haben, dass sie als Politiker geendet sind.

Ich habe von irgendjemandem gelesen, dass jeder Unzufriedene das Recht und die Möglichkeit besitzt, selbst in die Politik zu gehen.
Klar. Einfach dahingelabert ergibt das natürlich Sinn.
Realistisch betrachtet ist das nur eine schlichte Ausrede und pure Verzweiflung. Ich bin unzufrieden... ich gehe also in die Politk.
Ok, soweit so gut. Ist ein bischen so wie "Wow, ich hab Abi... warte mal... was mach ich jetzt damit?"

Um irgendwie in der Politk hochzukommen, um etwas zu verändern, muss man das tun, was all die anderen Politiker getan haben, die jetzt irgendwie erfolgreich sind.
Genau. Wenn ich soweit bin, bin ich einer von denen.
Sinn?
Wenn ich exotische Ideen habe (gut oder schlecht ist erstmal sekundär) werde ich auch nur von einer kleinen, exotischen Gruppe unterstützt. Wenn ich mich dem Mainstream verpfllichte, bin ich auch nur ein Mainstreampolitiker.

Daraus leite ich ab, dass es einfach eine Frechheit ist, jemanden diesen Satz: "Geh doch selbst in die Politik." unterzujubeln.

Um wieder zum Film zurückzukehren: Es ist wie ein Eltern-Kind-Verhältnis nur in anderem Ausmaß. Die Kinder wissen nicht, was gut für sie ist. Die Eltern sind dazu da, den Kindern genau das zu vermitteln.
Gute Eltern lernen aber auch von ihren Kindern, denn nicht alles im Leben ist in Stein gemeißelt und die Welt schreitet voran. (Generationenkonflikt ist wieder ein anderes Thema.)

Das Problem wiederum ist, dass die Politker - so scheint es mir - teilweise Kinder aus den eigenen Reihen sind, die einfach nur das Sagen haben. Zumindest verschwimmt hier die Grenze zwischen "Eltern" und "Kind".
So kann das System auch nicht funktionieren.

Im Gegenzug ist es natürlich auch gefährlich, die Macht nur wenigen Leuten alleine zu geben. Schließlich gibt es unter den Menschen keinen "Gott", der annähernd allwissend alles richten kann und für alles eine Lösung weiß.

Das Ende vom Lied und vom Film:
Zurück bleibt alles andere als eine perfekte Welt, aber jeder kann redundant seinen persönlichen Beitrag dazu leisten, sie zu verbessern. Solange sich diese Mentalität nicht durchsetzt, können Politiker kommen und gehen und ändern wird sich nichts.
Der Wähler wird durchgereicht von einem Scharmützel zum nächsten. Klar ist der Frust groß und überraschend ist es auch nicht, dass es jetzt erst zu eskalieren scheint. So viele Generationen liegen auch wieder nicht zurück bis zum dunklen Teil der deutschen Geschichte. Zeitlich gesehen ist das ein Katzensprung, wenn man so will. Und wenn man das so betrachtet, sind vermutlich alle erstmal froh, dass es nicht mehr so ist wie zu Hitlers Zeiten. So langsam wird klar, dass das neue System auch seine Schwächen hat. Das ist mittlerweile zu jedem durchgesickert.

Statt diesen Haufen so zu modifizieren, dass er erträglicher wird, muss eine Lösung gefunden werden, die wirklich gut ist. Eine, die auch Zukunftsbestand hat mit der stetigen Weiterentwicklung.

Die Lösung oder zumindest einen Ansatz bleibe ich euch aber schuldig.
Sicher bin ich mir nur in einem: Das System, was der TE hier propagiert, wird auf die Geschehnisse, die schief laufen, keinen Einfluss haben.
 
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