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AH:Trainmaster schrieb:Ein jeder Bürger unseres Landes hat das Recht zu wählen. Wenn er dies nicht wahrnimmt, kann man ihm auch nicht helfen.
Und es gibt definitiv eine Alternative zu Nicht-Wählen. Sich selbst politisch zu engagieren und sich wählen zu lassen.
Deinem Vorschlag nach dürfte man also bei der Wahl zwischen Wählen oder Abwählen entscheiden? Wenn man bspw. das letzte Bundestagswahlergebnis hernimmt und dann die 30% Nicht-Wähler betrachtet. Sie könnten theoretisch die Linke, CSU und Grüne auf 0% bringen. Sehr demokratisch, ich muss schon sagen. Auch wenn solch ein Fall nicht eintreten wird und sich die Gegenstimmen auf alle Parteien verteilen werden, würde das nach der Aufrechnung von Pro und Contra nur zu einem niedrigerem Prozentwert für jede Partei führen, was die Koalitionsbildung unter Umständen noch mehr erschwert.
Und wenn die Nicht-Wähler ein wenig Köpfchen hätten, würden sie halt irgendeine andere Partei außer die großen Fünf wählen.
Ein Nicht-Wähler, der seinen Job liebt und seine Freizeit seinen Kinder widmet, soll also,
um seiner Ablehnung gehör zu verschaffen, selbst in die Politik gehen?
Die armen Kinder.
Doch es würde funktionieren, denn die Regierung wird dann von den anderenHaudrauff schrieb:Oder aber eine Partei erreicht die Mehrheit (über 50%), bekommt aber trotzdem soviele Negativstimmen, dass sie am Ende von einer Koalition der anderen Parteien verdrängt wird. Das würde bedeuten, die Mehrheit der Wähler hat eine Regierung die sie nicht gewählt hat.
Dein System funktioniert nicht. Jedenfalls sorgt es nicht für mehr Demokratie.
Parteien gebildet ohne die Große. Damit hat man zwar nicht die "FÜR" Stimmen
als Regierung, aber dafür die Gesamtheit aller Stimmen.
Wenn wirklich 50% der Bevölkerung eine bestimmte Partei ablehnen dann ist es
der Wille des Volkes dass sie nicht regiert. Auch wenn 50% dafür gestimmt haben.
Die Gesamtheit der Stimmen macht hier ein Gleichgewicht und repräsentiert den
Willen des Volkes
Hier machst du einen Denkfehler.Haudrauff schrieb:Oder eine 50%-Partei bekommt am Ende 100% der Sitze, weil die anderen rausgewählt wurden.
#
Das ist zwar ein netter Gedanke mit den Gegenstimmen, er sorgt aber nicht für demokratische Chancengleichheit. Und wenn ein Politiker sich falsch verhält, dann gibt es andere Mittel ihn aus dem Amt zu drängen. So selten kommt das bei uns ja nicht vor, dass ein Politiker zurücktritt.
Denn das Abwählen von Parteien aus dem Bundestag spiegelt
sehr wohl den Willen des Volkes wieder und ist somit demokratisch.
Auch wenn dies bedeuten kann, dass eine Partei den gesamten
Bundestag bildet. So bedeutet es doch nichts anderes als dass
das Volk die anderen Parteien nicht im Bundestag haben will.
Die einzige Gefahr ist, dass sich die Stimmen und Gegenstimmen so
gleichmäßig verteilen, dass eine Regierungsbildung sehr kompliziert
wird. Aber das ist vom Konkurrenzsystem der Parteien verschuldet.
Weil jede Partei mit dem Kopf durch die Wand will und auf ihre Ziele
beharrt.
Demokratie ist es nicht, wenn eine Partei alle anderen dominiert in dem
sie zeigt, dass die anderen Parteien nur durch Koalition in die Regierung kommen
und somit sich der Partei unter zu ordnen hat.
Demokratie bedeutet, dass alle Parteien im Bundestag(auch Opposition) in
die Gesetzgebung gleichberechtigt eingebunden und ihre Meinung ernst genommen werden.
Theoretisch ist unser System darauf ausgelegt. Praktisch kämpft jede
Partei gegen die Anderen ohne sich gegenseitig zuzuhören.
->Konkurrenzkampf
Wenn alle Parteien gleichmäßig verteielt Stimmen bekommen,
dann ist eine Koalitionbildung sinnlos und die Regierung muss vom
gesamten Bundestag gebildet werden (so wie es sein sollte).
Und wenn ein Politiker sich falsch verhält, dann gibt es andere Mittel ihn aus dem Amt zu drängen. So selten kommt das bei uns ja nicht vor, dass ein Politiker zurücktritt.
Wie definierst du "falsch Verhalten"?
Wenn ein Poltiker sich falsch verhält im Sinne von: "der Bürger wurde angelogen"
dann bedeutet es nicht, dass er zurück treten muss oder aus dem Amt gedrängt wird.
Der Bürger hat keine Möglichkeit selbst Politiker aus den Bundestag zu wählen.
Und viele Bundestagsabgeordnete kommen durch ein internes Wahlsystem
der Parteien in den Bundestag und nicht durch Direktmandate.
Somit hat der Bürger nur indirekt einfluss auf die Vertreter
im Bundestag über die Parteien.
Ich hatte mir bereits selbst schon vor dem Start des Threads überlegt
was für Probleme es bei Gegenstimmen geben könnte.
Daher hatte ich mir auch überlegt, dass man evtl. Gegenstimmen nur
für Direktmandate einführt und nicht für Parteien.
So kann man einzelne Personen aus dem Bundestag abwählen ohne
dabei das Kräfteverhältnis maßgeblich zu beeinflussen.
Aber beim Threadstart wollte ich nicht von Anfang an diese Einschränkung machen
um zu sehen ob jemand eine Lösung für diese Schwäche im Konzept hat.
Leider kommen bisher vermehrt nur Sprüche von wegen "Geht nicht ect." statt eine
Verbesserung meines Konzepts oder ein anderes Konzept.
Ich halte es für viel undemokratischer wenn das Ablehnen von Parteien oder
Politikern nicht auf die Regierung abgebildet wird und somit nur knapp 60% der
Bevölkerung tatsächlich über die Regierung entscheidet.
ps.: Die Gegenstimmen sind ein "Kann" kein "Muss" sodas niemand eine Gegenstimme
abgeben muss aber jeder kann.
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