Eine DPC im Idle um die 100us ist schon top. Vielmehr kann man wirklich nicht erwarten. Wobei 3min Dauer natürlich ein wenig kurz ist.
Bei mir ist es auf dem 9900KS Sytem mit dem Hero XI mit ner alten AMD GPU knapp unter 100us:
Mit ner 1660Ti sind es über 500-600us. Das ist bei den Nvidia Treibern aber ein
bekanntes Problem und deswegen sind die für reine DAW Anwendungen derzeit nicht so empfehlenswert.
Es soll aber helfen nur die reinen Treiber ohne Add-Ons zu installieren und ein paar Einstellungen vorzunehmen. Hatte damit aber bisher keinen Erfolg.
Hauptkiller für schlechte DPC Latenzwerte sind fast immer WLAN Treiber. Die LAN Treiber von Realtek und vor allem Killer haben auch nicht den besten Ruf. Gibt natürlich jede Menge andere Software und Treiber die einem die Werte versauen.
Die
DPC Latenz ist ja die Zeit die vergeht, wenn das System einen Hintergerund Task wie einen Interrupt abwickelt. Ich weiß gerade nicht auswendig ob in der Zeit nur ein Core oder das ganze System blockiert ist. Im Zweifel kollidiert das aber mit dem am stärksten ausgelasteten Kern bzw Thread. Wenn ich z.B. in einer DAW mein RME Audiointerface so einstelle, dass es bei 44.1khz Samplerate mit einem Buffer von 32 Samples arbeitet, muss der Audiopuffer alle 725us neu berechnet werden. Da spielt es eine gewaltige Rolle ob hier irgendwann mal 100us oder 500us fehlen. Man kann sich diesen Audiopuffer auch wie eine fest eingestellte Framerate vorstellen. Im Fall der 32 Samples wären das 1378,125 Frames pro Sekunde die ausnahmslos immer berechnet werden müssen, sonst gibt es einen hörbaren Dropout.
Bei Games ist es ja auch so, dass ihr Frameraten von mehr als 100fps habt. Das ist dann gar nicht mal so weit davon weg. Wenn das System durch einen DPC mal für 500us blockiert ist, dann fehlen für ein Frame mal eben 5% CPU Leistung. Das mag in dem Bereich noch nicht auffallen, aber bei höheren Werten der DPC Latenz oder höheren Framerates dann vermutlich irgendwann schon.
Auf dem 3950X System mit dem Asus ROG Strix X570-E Gaming was ich aktuell austeste habe ich mit der DPC Latenz aktuell noch etwas Probleme. Komischerweise tritt das (fast) nicht auf wenn ich die CPU manuell übertakte. Mit PBO habe ich leider häufig Werte im Bereich von 800-1000us was für eine DAW vollkommen inakzeptabel ist und dementsprechend unter Cubase bei kleinen Puffern für Dropouts sorgt. Ich kann da auch keinen Treiber identifizieren, da mit der Latency Monitor mit ntoskrnl.exe den Kernel als Verursacher zurückmeldet. Da gab es zwar unter Windows 1903 mal Probleme, das soll aktuell aber kein Thema mit 1909 sein.
Mit manuellem Takt habe ich weitaus seltener hohe Werte. Das gibt mit vielleicht alle 10 Minuten einen Spike von 400-500us. Auch nicht schön, aber schon wesentlich besser.
Ich mache dafür aber erstmal das Board verantwortlich, da es jede Menge Leute gibt die auf ihren Ryzen gute Werte haben. Ich muss auch mal eine andere BIOS Version testen. Bin aber sowieso erstmal am ausloten was auf der Plattform möglich ist und am kennenlernen. Alles noch sehr sehr neu und ungewohnt...