ZeroZerp schrieb:
Eine CPU mit einem Kern, welcher die Gesamtrechenleistungskapazität einer 8- Kern CPU hat, ist der 8- Kern CPU in JEDEM Szenario mal erheblich mehr (schlecht parallelisierbare Rechenoperationen) und mal nur ein wenig mehr (massives paralleles Computing) überlegen.
Das ist aber ein wenig zu viel Theorie. Multithreading ist kein Mittel um Overhead zu erzeugen sondern hat den Sinn, zwei oder mehr Sachen echt parallel ausführen zu lassen. Egal wie schnell dein wenig Core Prozessor auch ist, er hat unten ein technisches Limit, was rein auf das Prinzip der CPU Funktionsweise geht. Im ganz engen Sinne ist das schlicht EVA. Drunter wirst du nicht kommen. Ein Prozessor der 8x EVA parallel kann, ist in diesem Szenario auch Haushoch einem Modell mit nur 1x "Breite" überlegen. Denn diese drei Schritte kannst du nicht parallelisieren.
Das Problem mit Multithreading vs. mehr Bumms pro Core ist wo ganz anders gelagert. Man möchte hier eher eine Aufgabe (oder eine geringe Menge von Aufgaben) durch Multithreading in höherer Geschwindigkeit abarbeiten lassen. Das klappt bis zu einem gewissen Punkt und dann flacht die Skalierung ab oder kehrt sich sogar um. Während mehr Bumms pro Einheit immer weiter skalieren wird. Multithreading wird allerdings trotzdem immer punkten, wenn man nur genug Aufgaben zur gleichen Zeit zu erledigen hat. Der ganze Kram mit In-Ops-Zerhackstücklung, OoO, Pipelining, ja sogar SMT usw. helfen nur, die Einheiten möglichst Leerlauffrei tuckern zu lassen. Am Grundprinzip ändert man da aber nix.
SV3N schrieb:
Sie werden sich auch 2020 noch mit ihrer aktuellen Skylake-Mikroarchitektur vom Typ Steinzeit in 14nm++++ herumschlagen und in 2020 von Zen 3 in 7nm+ erneut den Hintern versohlt bekommen.
Bekommen sie denn den Hintern überhaupt versohlt? Nix für ungut, aber in den Foren zermatern sich die Fans ihre Hirne über Nischenmärkte und blenden alles aus, was nebenbei passiert. Wie sinnvoll ist das aber? Wer von annähernd 100% Marktanteil in mehreren der relevanten Marktbereiche kommt, agiert einfach nicht mehr nach dem Motto: "
Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach". Sondern der doch nen ganzen Schwarm Brieftauben (die kommen eh zurück) im Käfig und lässt den Spatz im Zweifel einfach ziehen...
Um das mal mit Zahlen zu unterlegen, da war doch jüngst erst wieder ne News zu Absatzzahlen... 90 Mio GPUs -> 65% davon Intel. Macht ~60 Mio Einheiten im letzten Quartel an CPUs mit IGP. Das sind round about 650.000 Einheiten pro Tag!! Zzgl. all der Modelle ohne GPU, wie so ziemlich die komplette Xeon Palette. Das dürfte total an die 1 Mio Einheiten pro Tag ran gehen, die da über den Tisch gehen. Übertroffenen Quartalserwartungen bestätigen auch den durchaus nicht ganz vernachlässigbaren Absatz.
Rein aus Herstellersicht ist es doch irrelevant, was da am Ende am Review steht - es zählt wie sich der Spaß verkauft. Und hier ist nach nunmehr 3 Jahren Ryzen noch nicht so ultra viel passiert. Logisch bekommt AMD ihren Teil vom Kuchen. Das ist für Intel aber auch weniger ein Problem. Man sollte halt nur nicht immer diese komische Schwarz/Weis Denke als das Maß der Dinge ansetzen - vor allem nicht in der Wirtschaft. Da zählt am Ende das Geld. Und das bekommt man eben nicht durch nen langen Balken, sondern wenn die Leute das Produkt kaufen - ob es gewinnt ist nur sekundär entscheidend. Im Moment kauft die Masse des Marktes Intel, weil es schlicht alternativlos ist. Und nein, die Masse kauft eben keine 500, 800, 1500 oder 2000€ Desktop oder HEDT CPUs. Sondern seit 10+ Jahren eben effiziente Notebooks mit 2-4C, SMT und ner IGP. Ich habe manchmal das Gefühl, man argumentiert absichtlich nur mit Desktop, weil es dort für AMD eben günstiger ausschaut als beim Rest. Nur warum macht man das? Ihr lügt euch in die eigene Tasche...
SV3N schrieb:
Bei Intel hat man ganz einfach geschlafen und die berühmte Schublade gab es zwar, aber sie war leer. 10nm im Desktop wird’s voraussichtlich vorerst gar nicht geben.
Geschlafen im Desktop Markt - möglich, wobei das Problem weniger ein Schlafen sondern ein seit 4 Jahren nicht funktionierender 10nm Prozess ist/war. Nach mehrfacher Enttäuschung der Aktionäre bei diesem Thema würde man eigentlich nicht mehr von Schlafen sprechen. Die dürften mit allen Mitteln das Problem versuchen zu fixen. Und haben da sicher sogar drastisch mehr Finanzen als kalkuliert war drin versenkt.
Nimmt man es wirtschaftlich, dann kann man denke ich ebenso klar erkennen, wohin die Ressourcen fließen. Im Artikel wurde es ja schon angedeutet. Lieber nen Xeon für tausende Euro/Dollar als den HEDT Prozessor für ne Randgruppe. Das zieht sich durch mehrere Fertigungslienen. Ich erinnere mich noch an Anfang des Jahres (Release der CSL-SP), da war der Spaß auch schwer zu bekommen, zwischenzeitlich gings dann, mittlerweile siehts wieder teils mau (je nach Modell) aus. Zu hohe Nachfrage bei zu geringer Kapazität - irgendwo muss man Abstriche machen. Und das macht man dann eben wie so oft in Märken, die keinen nennenwerten Umsatz bringen. Tut für die Betroffenen weh - stimmt, interessiert wirtschaftlich aber nicht. Die paar Fans der HEDT und großen Mainstream Desktop Modelle machen den Kohl nicht fett für eine Intel.