News Intel-Fabs in Magdeburg: Leibniz-Institut zweifelt massiv am Bauvorhaben

Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Puh, also wenn man auf die letzte Bundestagswahl von 2021 in Magdeburg schaut, scheint es mit dem "Fremdenhass" nicht so weit hergeholt. Zumindest, wenn man AfD Wählen mit Fremdenhass auch gleich stellt.

(Zur Info, die Fab soll im südwestlich von Magdeburg und der A14 Abfahrt Sudenburg entstehen)

Doch wie so oft hängt das aber auch davon ab, wo man guckt. Im Universitätsviertel und rund ums Zentrum sind die Leute bei weitem toleranter und weniger konservativ. Geht's dann weiter raus und fangen die "Problemsiedlungen" an, wendet sich das Blatt. (Am Rande, in Halle sieht's nicht besser aus.)

Die Anbindungsthematik mit Bahn ist tatsächlich unter aller Kanone. Oftmals muss man vom MD Hbf. erst mal nach Thüringen düsen, um dann von dort weiter Richtung Ost und West zu kommen. Von den Verspätungen (die es ja ohnehin flächendeckend in Deutschland gibt) will ich gar nicht erst anfangen.

Allem Griesgram zum Trotze, ich glaube nicht, dass Intel die Thematik Fremdenhass groß in ihre Entscheidungsfindung mit einfließen lässt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: jlnprssnr und ildottore
XBOX ftw schrieb:
Wo war nochmal das Sächsische Silicon Valley? In Sachsen(Dresden)! Ist Sachsen jetzt so viel besser? Oder ist es nur besser, weil Dresden genauso wie Leipzig in Sachsen liegt?

In Dresden kam der Deal nicht zu Stande wegen dem fehlenden oder passenden Platz.
Zudem gibt es hier etablierte Firmen die Angst hatten das da ein krasser Kampf um die Angestellten losgeht.
Gerade am Anfang wäre der Mangel an Personal noch mehr verschärft wurden in der Industrie.
 
Knergy schrieb:
Bei Menschen aus Afrika/Orientraum war die Kritik, das die Flüchtlinge nur wegen dem Geld kommen, mal möchte lieber welche die zur Kultur und wegen einem echten Krieg kommen. Nun kommen Ukrainer, aber das ist auch nicht recht. Denn die zocken nur Sozialleistungen ab. Und alles, was mit B90/Grünen nur im Entferntesten zu tun haben könnte, ist sowieso böse.
Das klingt genauso wie die Schwaben oder der Vertreter aus Bayern. Nicht zu vergessen der Comicautor von „drei Steine“ mit dem ich mich unterhalten konnte, der war aus dem Rohrpoot.
Ja Sachsen hat ein Problem, weil Deutschland ein rassitisches Problem hat.
Es ist sehr regional ausgeprägt und wo in Sachsen mit dem Finger drauf gezeigt wird, nennt der Bayer das normale Stolz und man muss doch sein Bayern rein halten.
Wiederum in München wirst du weniger Rassisten finden als in der Kleinstadt.
 
holy_fish schrieb:
Schon wenn ich Renderings von derart riesigen Parkplatzflächen in der grünen Wiese sehr wirds in der Speiseröhren-Gegend richtig warm.
Stimmt....sollen sie doch einfach alle mit dem Pferd kommen.
 
Ich lese in dem Artikel mehrere Probleme:

Es fehle demnach an Infrastruktur, unter anderem einer fehlenden ICE-Verbindung, zudem gebe es Fragezeichen zur Anbindung an die Fabrik und der weiteren Umgebung. Außerdem fehle es an Schulen (auch mit Englischunterricht), Wohnraum und Freizeitangeboten für die Mitarbeiter

Da das Projekt noch mindestens vier, fünf Jahre in der Zukunft liegt, ist die Infrastruktur bisher nicht entsprechend der Vorwürfe ausgelegt, was aber ziemlich unproblematisch sein dürfte, sofern die Politik den Standort tatsächlich haben will. Auch hinsichtlich Wohnraum und Freizeiteinrichtungen ist Magdeburg im Vergleich zu vielen anderen Städten keinesfalls schlechter aufgestellt, kleinere Probleme wären aber in der langen Zeit lösbar.

Wenn man mal betrachtet, wie lange es bei uns dauert, bis etwas geplant, genhmigt und auch ausgeführt ist, halte ich die aufgeführten Probleme (ICE Anbindung) weder für "klein", noch 4-5 Jahre für eine "lange Zeit". Das Problem mit der Ausländerfeindlichkeit kommt noch dazu, wer will schon irgendwo mit der Familie hinziehen, wenn er vorher schon weiss dass er da nicht willkommen sein wird.

leon2000 schrieb:
Der Aspekt der ausländerfeindlichkeit ist denke ich auch nur vorgezogen, da in Bundesländern wie Bayern und Baden–Württemberg man dieser ebenso stark begegnet nur nicht so Medien wirksam.

Nein, ist es nicht. Ich komme aus Sachsen, wohne aber schon über 20 Jahre in Bayern. In Sachsen hatte ich damals schon mit Rechtsradikalismus zu kämpfen und das ist auch heute noch so, ich bin ja öfters mal "zu Hause", irgendwie ändert sich da auch nichts. Und dann bin ich nicht mal ein Ausländer, die würde es also viel schlimmer treffen...

Wo wird denn immer mal wieder gerne sofort protestiert, wenn ausländische Personen angesiedelt werden sollen? In den neuen Bundesländern, dabei ist dort der Ausländeranteil um Welten geringer als hier in Bayern zBSp. Wir hatten schon Bekannte aus Thüringen zu Besuch, denen beim Stadtbummel so herausgerutscht ist "Oh je, Ihr habt aber viele Ausländer bei Euch..." (mit einem Gesichtsausdruck, als würde gleich eine Meute über uns herfallen). :rolleyes:

Ich wohne in Fürth, wir haben einen Ausländeranteil von ca. 25%, davon ca. 45% mit Migrationshintergrund. Die Stadt Fürth hat sich für 2022 erneut den Titel als sicherste Großstadt Bayerns gesichert – und das bereits zum 19. Mal in Folge.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Benji21, wek666, chaopanda und 3 andere
leon2000 schrieb:
Bei sowas bin ich immer wieder erstaunt wie schlecht der Osten als Industriestandort gesehen wird obwohl dieser doch unglaubliches Potenzial bietet. Der Aspekt der ausländerfeindlichkeit ist denke ich auch nur vorgezogen, da in Bundesländern wie Bayern und Baden–Württemberg man dieser ebenso stark begegnet nur nicht so Medien wirksam. Solche Firmen wären eine Bereicherung als Industriestandort Deutschlands. Besonders da Deutschland ja schon viele Unternehmen beherbergt, welche die Maschinen zur Halbleiterherstellung produziert.

Hui, als Thüringer, der in Sachsen studiert hat und in Bayern eine Zeit lang gelebt hat und im Moment zwischen Thüringen und Sachsen (Leipzig allerdings) pendelt, kann ich dir versichern, dass da nix vorgezogen ist.

Zum Beispiel Würzburg und Leipzig sind in dieser Hinsicht schon nicht mal ansatzweise zu vergleichen..

Schon als Magdeburg in Erwägung gezogen wurde, konnte ich es mir nur als Prestigeobjekt für den Osten vorstellen, welches massivst gefördert werden muss. Ansonsten wüsste ich nicht, was eine Firma wie Intel vor Ort wollte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: jlnprssnr
Mcr-King schrieb:
Dass traurige ist das Leibniz Institut hat völlig Recht damit und die Lautstärke Landesregierung gibt es ja in direkt zu.

Hauptproblem ist und Bleibt die AfD im Osten grade die Russland Freundlichkeit und Ausländer Hass ist dort ihre Stärke.
Afd 15,1% in Magdeburg:
https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/ergebnisse/bund-99/land-15/wahlkreis-69.html


@Topic Ja, lasst uns die chipfabrik doch einfach in Stuttgart hinsetzen, da gibt es kaum Industrie und 0% afd /s
 
Zu viel Geld, eine strukturschwache Region und Ausländerfeindlichkeit bescheinigen Ökonomen des Leibniz Institut [...]
Intel könnte stattdessen in Duisburg-Marxloh ein neues Werk errichten. Dort sind die Verhältnisse in jeder Hinsicht doch wesentlich besser, oder?

Zynismus beiseite gelegt, Intel wird nicht in einer anderen Region, sondern in einem anderen Land ein neues Werk errichten. Die eigentlichen Gründe sind bekannt.

strompreise_intel.png
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Schumey
Holzinternet schrieb:
Gibt leider immer noch viele Vorbehalte gegen die Region Osten... liest man auch hier. Das Einfachste wäre das alle die das von sich geben mal einige Zeit hier leben sollten.

Das sind keine Vorurteile, das ist alles am eignen Leibe erlebt. Ich habe lange genug "im Osten" zugebracht. Öfters in den letzen Jahren Urlaub an der Ostsee, aus Nostalgiegründen. Da wird Dir schlecht, wenn Du die letzten Kilometer über Landstraßen und Alleen fährst - überall Plakate von NPD, AfD, Rechtsrockkonzerten usw.

Holzinternet schrieb:
sondern das Hunderwasserhaus von Friedensreich Hundertwasser angucken, mal in den Dom gehen wo der erste deutsche Kaiser bestattet liegt und mal das Denkmal von Friedrich Wilhelm von Steuben besuchen (Sohn der Stadt der die Kontinental Army unter George Washington reformiert und zum Sieg über die Engländer geführt hat) oder mal nach Burg bei Magdeburg fahren... Geburtstadt von Carl von Clausewitz ( Vom Kriege ).

Das sind aber alles keine "Errungenschaften" der aktuellen Generation, also verstehe ich Deine Argumentationskette nicht ganz. Oder willst Du mir erzählen, die Unterdrückung der Bevölkerung in China ist gar nicht so schlimm, weil die haben ja schliesslich die Chinesische Mauer gebaut usw? :confused_alt:

Holzinternet schrieb:
Hier gibt es natürlich auch Menschen die absichtlich stören. Keine Frage. Aber die hab ich in München, Hamburg, Düsseldorf und Köln auch. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Nein, das ist nicht der Fall. Mal die rosarote Brille abnehmen oder Deinem eigenen Aufruf folgen und auch dort einige Zeit leben und nicht nur zum Eisessen nach München, Hamburg, Düsseldorf und Köln fahren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: LukS, wek666, chaopanda und 2 andere
jonderson schrieb:
Ich kann als Beispiel VW in Wolfsburg nennen:
VIELE gerade höhere Jobinhaber (also genau die, die auch Intel braucht) kommen mit dem ICE zur Arbeit...
Die müssen Gleitzeit haben🤣.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bänki0815, Schumey, Knut Grimsrud und 2 andere
Zu viel Geld, eine strukturschwache Region und Ausländerfeindlichkeit bescheinigen Ökonomen des Leibniz Institut der Region Magdeburg und zweifeln an den Intel-Fabs.

Einer Punkte gilt ja fast Bundesweit und ist auch der Hauptgrund dafür, dass wir nie ein Einwanderungsland werden.

So kann sich ein Land auch selbst abschaffen. Kaum Nachwuchs produzieren, diesen Nachwuchs schlechtsmöglichst ausbilden und ausgebildeten nicht doitschen Nachwuchs das Land möglichst unattraktiv machen.
 
OR4LIFE schrieb:
Landsberg am Lech wäre doch der bessere Standort gewesen :p
Wegen der guten ICE Anbindung? Den vielen freien und günstigen Wohnungen? den niedrigeren Arbeitskosten? oder dem Internationalen Flughafen Landsberg? Oder war es das Kulturangebot mit der Landberger Oper wo die Landsberger Philharmonie auftritt? (kleiner Spaß)

In meinen Augen alles vorgeschobene Argumente gegen Magdeburg um da nicht bauen zu müssen. Das Projekt geht in die Hose und statt das einzugestehen, werden jetzt "Gründe" gesucht und andere schuldige Gruppen. Nicht jede Ansiedlung klappt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skjöll und OR4LIFE
Arkada schrieb:
Ja, es gibt diesen Rassismus! Aber in Magdeburg selbst ist es schon deutlich besser geworden (dort wo Menschen zusammenleben entstehen auch Bekannt- und Freundschaften und am Ende auch Verständnis und Toleranz)

Du bist eben damit aufgewachsen, ich würde als Ingenieur mit meiner Frau aus dem Ausland niemals in den Osten ziehen .. meine Frau musste die ersten Jahre in Süddeutschland schon einiges ertragen. Ich will mir gar nicht ausmalen was man dort so erlebt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alphanerd
Tokat schrieb:
Würde sowas auch lieber in Westdeutschland sehen.
Weil?

So Aussagen ohne ein einziges Argument zu bringen.

Grüße aus dem tiefsten Westen.
 
Puuh, einige Kommentare sind ganz schön schwierig. Es zeigt sich, dass es nach wie vor ein sehr unterschiedliches Verständnis gibt zwischen Ost und West und dass es etwas anderes ist, die Geschichte miterlebt sowie in einer dieser Regionen gelebt oder sich vom hören/sagen eine Meinung gebildet zu haben.
Ich spreche niemanden seine Meinung ab, es hilft aber auch hier, sich nicht durch Oberflächlichkeiten ablenken zu lassen.
Niemand bestreitet, dass es Probleme gibt, insbesondere in diesen Regionen, aber eben auch in einigen anderen (nicht in der ehemaligen DDR). Die entscheidende Frage ist aber, warum? Und hier lohnt sich ein Blick in die unzähligen gebrochenen Biografien. Natürlich gibt es auch die Kehrseite, aber die Zahl derer, die "in die Sch**** gegriffen haben" ist eben größer. Dazu kommt, dass man den Menschen viel versprochen hat und von dem vielen wurde (zumindest gefühlt) wenig gehalten. Naja, idealer Nährboden für Rassismus & Co.

Was also könnte besser sein, als ein internationaler Großkonzern, der sich in einer strukturschwachen Region ansiedelt, Arbeitsplätze schafft und wo es darauf ankommt, dass international und verschiedene Kulturen zusammenarbeiten müssen?

Es wäre klasse, wenn es noch mehr davon gäbe!

Auf den Artikel bezogen, stelle ich mir die Frage, welches Interesse so eine Person hat, die in diesem Maße Thesen aufstellt und so unprofessionell Stimmung macht!

Just my 2 cents..
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skjöll und Knut Grimsrud
bL4ckfish schrieb:
, wo die Lage und Meinungen zu 100% passen... o_O
Nein, aber gut ausgebildete studierte Menschen gehen dort hin wo sie sich wohl fühlen, und da spielt eben sowas mit rein. Selbst mit extremen Lohn hast du schnell Probleme Fachleuten in solche Regionen zu bekommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alphanerd
zombie schrieb:
Gehts nicht darum durch solche Projekte und Vorhaben positive Entwicklungen in solchen Regionen auszulösen ?
Also sollen sich da jetzt ausländische hochqualifizierte Arbeiter, die überall auf der Welt arbeiten können, sich der Gefahr des Rassismus aussetzen, nur damit in der Region eine positive Entwicklung ausgelöst wird?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PaladinX und jonderson
leon2000 schrieb:
Der Aspekt der ausländerfeindlichkeit ist denke ich auch nur vorgezogen, da in Bundesländern wie Bayern und Baden–Württemberg man dieser ebenso stark begegnet nur nicht so Medien wirksam.
Rein wissenschaftlich/statistisch betrachtet ist das falsch.
Der Osten hat in der Hinsicht ein WESENTLICH größeres Problem, wie der Westen.
Ausnahmen bestätigen die Regel natürlich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: M@tze
Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Zurück
Oben