News Intel-Fabs in Magdeburg: Leibniz-Institut zweifelt massiv am Bauvorhaben

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Den Fachkräften, die man nicht am heimischen Markt findet, sondern von außerhalb holen muss, muss man auch ein bisschen was bieten - nach Gehaltsklasse zunehmend.
Wäre ich aus dem Ausland, möglicherweise sogar von außerhalb Europas und würde mir den Standort Magdeburg auf der Landkarte ansehen fällt sofort die "relative" Nähe zu Berlin auf. Und da fällt das Argument der fehlende ICE-Anbindung m.M.n. ganz deutlich ins Gewicht.
Niemand erwartet, dass Magdeburg z.B. gleich 3 internationale Schulen aus dem Boden stampft, für die handvoll Kinder, um die es da möglicherweise ginge oder sonstiges Entertainment für ein weitgereistes Publikum. Aber mit einer schnellen Anbindung nach Berlin, wo die Familie attraktiv wohnen könnte und nur der Arbeitnehmer pendelt, ginge die Rechnung schon eher auf.
Da fallen dann auch sonstige Standortnachteile nicht mehr so ins Gewicht.
 
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LGTT1 schrieb:
In eine Sturkturschwache Region, Massive Investitionen zu bringen erachte ich durchaus als sinnvoll, Wohlstand lässt einen durchaus aufgeschlossener werden, wenn man das Gefühl hat jemand möchte einem von dem wenigen was weg nehmen erzeugt das immer Ängste und Wut
Ja.

Aber solange der "arme Mann" den Ausländer als Bedrohung sieht und nicht den seit Jahrzehnten eskalierenden Kampf Arm gegen Reich wird das nichts mit dem aufgeschlossen sein.
FreedomOfSpeech schrieb:
Es gibt ja nicht diese Ausländerfeindlichkeit per se. Es richtet sich gegen bestimmte Ethnien, und da fallen Europäer / Amerikaner nicht drunter.
Fachkräfte aus diesen Ethnien werden sicherlich nicht unter Ausländerfeindlichkeit leiden müssen.
Das ja toll. Ich muss also nur weiß genug aussehen, dann läuft es. Was ist mit den schwarzen Amerikanern? Warum sollten die anders behandelt werden als schwarze Afrikaner?
Holzinternet schrieb:
Hier wird das Thema "Der böse rassistische Ossi" bedient. Da stecken wohl ganz andere Absichten hinter.
Was wären diese anderen Absichten konkret?
 
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FreedomOfSpeech schrieb:
Es gibt ja nicht diese Ausländerfeindlichkeit per se. Es richtet sich gegen bestimmte Ethnien, und da fallen Europäer / Amerikaner nicht drunter.
Fachkräfte aus diesen Ethnien werden sicherlich nicht unter Ausländerfeindlichkeit leiden müssen.
Na klar, weil diese die Ausländerfeindlichkeit perfektioniert haben und genau wissen, ob sie einen dunkelhäutigen Europäer/Amerikaner vor sich haben oder eine andere "Ethnie"...

Sorry, aber genau solche Kommentare zeigen wie Gold richtig man liegt, wenn man schon versucht Ausländerfeindlichkeit zu beschönigen...
 
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Was diese Leute nicht kapieren: Die Investitionen bleiben im Land. Wenn ich Straßen und Schulen und Infrastruktur für Intel baue dann werden doch meistens deutsche Unternehmen das bauen. Heisst das Geld bleibt im Land, wandert vielleicht sogar größtenteils nach Magdeburg bzw. zu dessen Bewohnern wovon die Region profitiert.
Ich würde die Intel Fab auch gar nicht in Magdeburg bzw. am Rand von Magdeburg bauen sondern zwischen Magdeburg und Schönebeck. Da hat man dann nen eigenen Autobahnanschluss, zwei Städte in gleicher Entfernung wo die Leute dann wohnen können und die Elbe direkt nebenan zwecks Wasserversorgung.
Ausserdem kann man die Elbe dann auchnoch zum verschiffen nutzen.
 
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Aus meiner Sicht sollte man bei sowas daran denken dass Ausländerfeindlichkeit auch relativ gesehen wird.
Ich habe in NRW gelernt dass "Ich hab nichts gegen Ausländer, wir wollen hier nur keine Polen, Türken oder Ossis!" nicht unter Ausländerfeindlich fällt, sondern teils nicht mal als politisch rechts angesehen wird. Je nach Dorf ist das die politische mitte.
Mancher ist stolz dass seit 1940 keine Juden mehr im Dorf leben und findet das hat nichts mit rechtsradikal oder neonazitum zu tun. Aber in dem Fall traf es 'Ausländerfeindlich' nicht mehr, die wollten allgemein niemand 'fremdes' im Dorf, ob Juden, Polen oder Kölner, das schien gleich zu sein.
Für mich war interessant dass die auch eher CDU wählen, denn man ist ja garnicht rechts.
Ich habe, diskussionsfreudig und naiv, auch mit einigen 'richtigen' neonazis diskutiert und mancher war erheblich selbstreflektierter und spezifischer in seinen Vorurteilen als manche Mitschüler die ich in NRW hatte.
Aus meiner Sicht sind im Osten Deutschlands vielleicht nur die Fronten ausgeprägter und die Meinungen deutlicher. Wenn die Rechten aber Gegenwind bekommen werden sie laut und sichtbar.
Ist mir lieber als wenn sich die eine Hälfte einig ist und die andere schweigt weil sie das auch nicht so falsch findet, es ihnen egal ist, oder sich keiner traut.

Interessant finde ich auch die parallelen zum Fußball. Dynamo Dresden Fans scheinen einen erstaunlich schlechten Ruf zu haben, aber was da zum Spiel ins Stadion strömte wirkte immer recht freundlich und harmlos im Vergleich zu Köln.

Die hohe Bewertung einer ICE Anbindung finde ich etwas lustig. Mit dem IC fahren scheint mir stressfreier, zuverlässiger und pünktlicher zu sein. Klimatisierung funktioniert dort auch und bei manchen Wagen kann man die sogar noch selbst einstellen.

Mcr-King schrieb:
Hauptproblem ist und Bleibt die AfD im Osten grade die Russland Freundlichkeit und Ausländer Hass ist dort ihre Stärke.
Hab ich was verpasst? Ist Deutschland nun ein Teil Russlands geworden, oder andersrum? scnr ^^
Die AfD sehe ich auch eher als Symptom und nicht als Hauptproblem, so unangenehm das auch sein mag.
 
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seyfhor schrieb:
Zahlt Intel denn dann auch Steuern? :confused_alt:
Intel zahlt vermutlich dort in der EU Steuern, wo die Steuersätze an niedrigsten sind (Luxemburg und Irland), das machen Amazon und Microsoft nicht anders.
 
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Die Subventionen... die großen Hilfen in Asien sind eine Erfindung der US Semiconductor Industry Association (SIA) die gerne von Intel und der Presse zitiert werden. Dabei ging es dort erst richtig los als die USA erst mit dem Thema angefangen haben.

Intel hat schon mehrfach die Fertigung für Dritte vergeigt, siehe Nokia als geprellten Kunden. Jemanden der keine Erfahrung mit sowas hat, nicht aus der EU kommt und gegenüber Aktionären offen zugibt erstmal nur Shells zu bauen (aka leere Gebäude) um an die Förderung zu kommen sollte man sowas nicht finanzieren.
 
Holzinternet schrieb:
Das Einfachste wäre das alle die das von sich geben mal einige Zeit hier leben sollten.
Das ist nicht repräsentativ, das weiß ich, aber ich durfte vor ein paar Jahren geschäftlich 7 Monate in Dresden verbringen. Und natürlich war man auch mal im Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern etc. ...

Der Unterschied ist einfach DEUTLICH. Mir sind noch nie in meinem Leben derart viele offen Rechte über den Weg gelaufen, wie in diesen Zeiträumen.

Ich war am Ende froh wieder in Bayern zu sein, wo es im Hardcore-Hinterland auch manches Ressentiment gibt. Aber niemals in dem Ausmaß! Nicht im Ansatz...
 
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auch wenn ich fast allen vorgebrachten Argumenten komplett widerspreche, stimme ich im Fazit überein: Deutschland ist als Industriestandort für eine foundry völlig ungeeignet und Intel ist in den meisten anderen europäischen Standorten besser aufgehoben.

Das einzige, das für Deutschland spricht, ist der dicke Geldbeutel für Subventionen, aber bei allem anderen ist Deutschland einfach völlig unbrauchbar - vorallem was Gesetzeslage, Politik, Verwaltung, Kosten und Infrastruktur angeht.
 
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holy_fish schrieb:
Schon wenn ich Renderings von derart riesigen Parkplatzflächen in der grünen Wiese sehr wirds in der Speiseröhren-Gegend richtig warm.
Dann hoffe ich Mal dass du nirgends haust, einkaufst, arbeitest oder dich generell jemals befindest wo vorher eine Wiese oder sonstiger natürlicher Lebensraum mal vorhanden war :rolleyes: Immer diese Heuchler :lol: Aber die Ausreden stehen bereits parat …
 
Also ich finde alle Gründe die gegen den Standort genannt wurden, sind imho eher Gründe für den Standort - Braucht es nicht gerade in solch schwachen Regionen wichtige große Arbeitgeber. Ein großes Problem des Ostens ist doch, dass viele Unternehmen schließen mussten, weil sie den Sprung in die kapitalistische Marktwirtschaft nicht schaffen konnten (die Politik sich dafür auch kaum interessiert hat). Ohne Arbeitgeber ist halt weder Geld, noch die Motivation für wichtige Infrastruktur vorhanden. Ein Unternehmen, welches Fachkräfte aus dem Ausland und der Umgebung zusammenbringt und die Infrastruktur in der Umgebung (dazu gehört auch die Bildung) stärkt, sollte dem doch wehement Rassismus (sollte der denn vorhanden sein) entgegenwirken.
 
Mcr-King schrieb:
Hauptproblem ist und Bleibt die AfD im Osten grade die Russland Freundlichkeit und Ausländer Hass ist dort ihre Stärke.

Das ist aus meiner Sicht völliger Blödsinn. Zu so einer Einschätzung lässt sich jemand hinreissen, der den Osten nur aus den Nachrichten kennt.

Dann könnte man im Umkehrschluss behaupten, dass der Westen als Standort ebenso ungeeignet, da viel häufiger Clankriminalität bzw. mafiöse Strukturen als im Osten.

OT: nicht jeder Russe ist schlecht, genausowenig wie jeder Deutsche gut ist. Nur weil man nicht die Meinung des Mainstream vertritt, ist man noch lange kein Putinfreund. Die Polemik der RRG Regierung ist im Grundsatz nicht besser als die der Blauen, wenn andersdenkende immer diffamiert und mundtot gemacht werden sollen.
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Die Investitionen bleiben im Land. Wenn ich Straßen und Schulen und Infrastruktur für Intel baue dann werden doch meistens deutsche Unternehmen das bauen.

Nenn mich naiv, aber vielleicht bist auch du es, aber das wird sicher nicht der Fall sein. ;)

Welche Firma in dem Gewerbe hat denn auf die nächsten Jahre gesehen dafür noch Kapazitäten frei? Das geht dann nur wieder über Subunternehmen an Firmen im Ausland.
 
Das Argument mit dem ICE ist echt putzig. Als wäre der ICE Hannover oder Leipzig/Halle schneller in Magdeburg als der IC. Beide Strecken lassen max. 160 km/h zu. An manchen Stellen auch weniger. In Richtung Berlin fährt nur regelmäßig ein RE. Auf der Strecke geht es aber auch nicht schneller als 160 km/h.

Die AfD und Russland: Man braucht sich nur anzuschauen warum diese Partei so schnell gewachsen ist und wo das Geld dafür her kam. Das kam alles aus Kanälen die eine instabile und schwache EU wollen. Warum hat RT hier gegen die Corona Politik gehetzt, während dessen Putin in Russland Impfgegner als dumm bezeichnet hat? Russland hat kein Interesse an einer starken EU.
 
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Innocience schrieb:
Geht's dann weiter raus und fangen die "Problemsiedlungen" an, wendet sich das Blatt. (Am Rande, in Halle sieht's nicht besser aus.)
Wobei da ein Blick auf die Ursachen lohnen würde.
Ich glaub nicht dass das alles Nazis sind, die keine bösen Ausländer wollen.
Das werden, wie andernorts auch, viele sozial Benachteiligte sein, die sich vom etablierten System verraten, verkauft und verlassen fühlen. Vom SPD statt CDU wählen ändert sich aber nix, also wählt man das, was alle fürchten.

Aussagekräftiger für die Nazikeule find ich das Abschneiden der NPD, Republikaner und anderer offen rechter Parteien und die dümpelten vor der AfD schon weit unten bei "Sonstige".


edenjung schrieb:
wobei ich ja eher für die Ostsee gewesen wäre, weil man da Wasser aus dem Meer nutzen kann und halt mit Windkraft das ganze betreiben kann).
Interessant, zumal auch MeckPomm der (von mir) geforderte Aufbau Ost wäre.
Entsalzung war halt früher (90er/00er) immer sehr teuer und aufwändig. Geht das inzwischen effektiver?

Und: Macht das TSMC inzwischen großflächig? Ich hab mal von nem Test gelesen, aber danach war Funkstille.

Ich könnte mir aber vorstellen dass Ökoverbände und Naturschützer dagegen sturm laufen. Irgendwo muss man ja Wasser einsaugen und, das wird der casus knaxus, wieder ablassen.
Wie dreckig ist das Abwasser, wo geht das hin, leidet die (Bade-)Gewässerqualität?
 
Ich empfehle jedem das Buch von Dirk Oschmann "Der Osten eine westdeutsche Erfindung".
Die Analyse des Instituts mag teilweise stimmen, dass ist aber auch der Grund, warum der Osten witschaftlich abgehängt wurde. Die finanzstarken Bundesländer, welche auch industriepolitisch in Deutschland den Ton angeben, gefällt anscheinend die Häufung von Standortvergaben in den ostdeuschen Bundesländern (siehe Tesla) nicht.
 
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wenn man Haare in der Suppe sucht, dann kann man nirgends in Deutschland investieren...
ohne den in einigen Schichten (zb fußball hools) vorhandenen Rassismus kleinreden zu wollen,
aber das ist ein Randphänomen. das ist so, als würde ich sagen, in Berlin soll man sich nicht ansiedeln, weil alles Islamisten / Terroristen sind .. die Infrastruktur ist deutschlandweit im Eimer. insofern: MD ist so gut oder schlecht wie der Rest der Republik
 
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Eine Frage vorweg: Wird es innerhalb des Parkplatzes ein ÖV-Angebot geben? Oder soll man ne halbe Stunde vom Auto zum Gebäude latschen? :lol:

FreedomOfSpeech schrieb:
Es gibt ja nicht diese Ausländerfeindlichkeit per se.
jonderson schrieb:
Na klar, weil diese die Ausländerfeindlichkeit perfektioniert haben und genau wissen, ob sie einen dunkelhäutigen Europäer/Amerikaner vor sich haben oder eine andere "Ethnie"...
Ausländerfeindlichkeit und Rassismus sollte man sprachlich trennen, was leider nur die wenigsten tun. Auch der aggressivste Ossi wird sich wenig drum scheren, wenn plötzlich reiche, weiße Amerikaner mit vollen Geldkoffern und freundlichem Lächeln in die Nachbarschaft ziehen - genauso wie sie sich wenig drum scheren, wenn das "Kopftuch-Mädchen" gegenüber in dritter Generation deutsche ist.

Der Status "Ausländer" hat nur einen minimalen Effekt auf die tatsächlich gezeigte Feindseligkeit.
 
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Baden-Württemberg und Bayern galten im Westen lange Zeit (eigentlich bis heute?) als die am meisten ausländerfeindlichsten Gegenden. Die Abneigung gegenüber Fremden und seien es selbst nur entfernt zugezogene Deutsche ist dort traditionell ziemlich groß (das gilt für Ausländer entsprechend umso mehr). Gleichzeitig sind es die mit Abstand wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen in Deutschland.
Die Schweiz wäre da ein weiteres Beispiel, da ist diese Mentalität gefühlt sogar noch ausgeprägter (aber das gilt wiederum auch für die Stärke der Schweizer Wirtschaft).
Also ich sehe in der Praxis schlicht weg nicht so recht den Zusammenhang.
 
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