News Katastrophenschutz: Digitales Warnsystem Cell Broad­cast kommt ab 2022

D.M.X schrieb:
Alleine das man für ein 20 Jahre laufendes System eine Machbarkeitsstudio machen muss sagt schon alles.
Das wollte ich auch gerade sagen.

Was benötigt wird, ist aber eine entsprechende Verordnung von der Bundesregierung. Die Kosten für die Einführung sollen sich auf 20 bis 40 Millionen Euro belaufen, sagte BBK-Präsident Armin Schuster dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
20-40 Millionen für eine Verordnung?
 
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FWSWBN schrieb:
1. Nachts ist das Handy bei den meisten Stumm, die wollen ja schlafen = Alarm wird also nicht gehört bzw SMS gelesen
2. es gibt sehr viele Menschen die kein Handy haben, was sollen die tun?
Kurze Fragen, lange Antworten :D

1. Man könnte den Anbieter des Betriebssystems dazu verpflichten, einen Override einzu-
bauen, damit für diese App exklusiv der Ton immer an und laut ist und erst ausgeht, nach-
dem man bestätigt hat, dass man die Meldung gelesen hat. Man kann ja auch z.B. den
Wecker separat laut stellen obwohl alles andere am Gerät stumm ist. Technisch machbar.

2. Wenn dein Leben davon abhängt, gehst du in den Laden und kaufst dir eins für 29€.
Einrichten, App drauf, dauert 5 Minuten (oder dem Verkäufer einen 5er Trinkgeld geben
damit der das für dich macht) und dann dauerhaft ans Ladegerät hängen und egal wo
hin packen. Oder die Regierung gibt für nen 5er ein Gerät aus, das nichts anderes kann,
als die Warnmeldung anzeigen und 24 Monate Akkulaufzeit hat. So Marke Rauchmelder.

Aber wer kontrolliert, ob das jeder hat / besitzt / benutzt? Ist in jedem Haus /Eigentums-
Wohnung wirklich ein Rauchmelder installiert? Hat da das Gesetz alle Probleme gelöst?
Und bedeutet ein Rauchmelder, dass man beim Wohnungsbrand garantiert nicht stirbt?
Oder ein Hochwassermelder, dass man sicher nicht absäuft?

Größtes Problem bleibt immer noch menschliche Fehleinschätzung der Situation. Wenn
man entscheidet, das nicht zu nutzen, glaubt man weiß es besser, ignoriert Warnungen &
geht dann drauf, hat nicht der Staat oder Technik versagt, sondern man selbst (denke ich).
 
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Traumzauberbaum schrieb:
Bin grundlegend ja zufrieden damit, dass es kommt.

Eher wäre super gewesen!

Aber ganz im Ernst... hier bei mir geht jeden Samstag die Waldbrand Sirene für den wöchentlichen Test an. Zuverlässiger, prähistorischer Kram. Aber der tut.

So! stelle ich mir Katastrophenschutz vor.
Ist ja toll... wir haben auch so ein teil bei uns (Eifel Kreis Euskirchen), es funktioniert einwandfrei, dumm nur wenn es keiner einschaltet... Jede Stadt und jedes kleinste Dorf das ich kenne hier im Umkreis hat so eine Sirene. Aber alle blieben Still als das Wasser oder besser die Flut kam.

Das ist unser Katastrophenschutz in DE....
 
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FWSWBN schrieb:
Solange es Idioten (ja ich nenne die Idioten) gibt die sich beschweren das 2 mal im Jahr die Sirenen zu Testzwecken heulen es wäre zu laut und sie wollen ihre Ruhe wird sich da nichts ändern.
Das Problem ist, dass irgendwann keine Warnwirkung mehr vorhanden ist. Bei uns heulen die Dinger so oft zu Testzwecken, dass jeder sie einfach ignoriert. Das ist wie bei der Geschichte mit dem Hirtenjungen und dem Wolf.
Abgesehen davon ist es tatsächlich belästigend, denn die Dinger heulen stundenlang (keine Übertreibung) und es gibt heutzutage genug Krach.
 
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@Arcturus128 das ist auch ein Problem, allerdings kann man auch das klassische Signal für Fliegeralarm verwenden, das so zumindest keine Anwendung findet, und deutlich von Feuerwehr zu unterscheiden ist, zumindest habe ich das bei uns noch nie so gehört, ich weiß nicht wie das in anderen Bundesländern ist, aber das wenn mal 5Min läuft sollte jeder merken das was im Busch ist..
Klassiker E57 Erpelpanzer 3..2...

 
Zuletzt bearbeitet:
Zock schrieb:
Die Frage ist überhaupt wer verlässt sein hab und gut wenn draußen die Welt Untergeht ? Nur wenn ich mir absolut zu 100% sicher wäre das eine Flutwelle im anrollen wäre würde ich mich in mein KFZ setzen und mich irgendwo in Sicherheit bringen.
Du verlässt es doch auch wenn du in den Urlaub fährst. Der Sinn der Meldung ist es doch dich rechtzeitig zu warnen damit du dich anderswo in Sicherheit bringen kannst.
Im Besten Fall gibt es frühzeitig Warnungen und dir ist bereits bekannt, wo der nächstgelegen Ort ist an dem du sicher bist.
Katastrophenschutz ist leider etwas was in Deutschland viel zu lange vernachlässigt und verlernt wurde.

aspro schrieb:
20-40 Millionen für eine Verordnung?
Nicht nur für die Verordnung. Die Kosten entstehen wohl dadurch dass die Technologie dafür in Deutschland bisher nicht eingesetzt wird. Also müssen erst einmal alle Sendemasten ausgerüstet werden damit es klappt.
Betrieb und Wartung kommen ja auch noch hinzu.
 
@Tinpoint
genau so war es auch bei uns wir haben die Dinger hier. Alleine bei uns im Ort ca 10.000 Einwohner 4 Stück, aber sie blieben aus. Und wie ich bei Aufräumarbeiten in den Nachbarorten gehört habe, dort auch. Aber hauptsache jeden ersten Samstag im Monat die Teile um punkt 12 Uhr einschalten....
 
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Marcel55 schrieb:
Finde ich grundsätzlich nicht verkehrt.

Aber sind wir mal ehrlich, was hätte ne Vorwarnung genützt?

Wenn du eine Nachricht aufs Handy bekommen würdest, dass es gleich zu ner Überschwemmung kommt, und dein Haus in 5 Stunden wahrscheinlich nur noch ein Schutthaufen ist...würdest du es glauben, deine 7 Sachen packen und verschwinden?

Ich denke die meisten würden sowas nicht wirklich ernst nehmen. "Ach, bei mir passiert schon nix.", bis das Wasser dann da ist. Aber dann ist es zu spät. Also ich wüsste auf Anhieb nicht ob ich es ernst nehmen würde. Im 3. Stock fühle ich mich einerseits ziemlich sicher, andererseits ist der nächste Fluss nur ein paar hundert Meter entfernt. Wenigstens gibt es keine Berge, die den Effekt verstärken.

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Und man kann das, was man daraus gelernt hat, mitnehmen, und beim nächsten mal besser vorbereitet sein.

Sobald das ganze ein Menschenleben rettet, hat es sich schon gelohnt. Aber wirklich viel ändern wird es vermutlich nicht.
Im WK1-2 hätte man sicherlich nicht so gehandelt - da sind die Signale ernst genommen worden. Und ganz ehrlich, wenn ich hier in meiner Stadt mit 300k EW eine Sirene höre, wird mir schon mulmig.
 
Es muss immer erst etwas passieren, bis was umgesetzt wird was eigentlich Standard sein sollte.

Cell Broadcast und parallel per Sirene ! Damit es jeder mitbekommt.

 
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Das die Sirenen zum Teil abgebaut wurden war mir auch neu, allerdings wäre mein erster Reflex in den Keller zu rennen, wenn die angehen würden. Als ich noch zur Grundschule ging, gab es mind. einmal im Monat einen Sirenentest und in der Grundschule mussten alle unter die Bänke kriechen oder in den Keller der Schule gehen und auch darauf achten, dass alle Stahltüren geschlossen wurden. Da gab es regelmäßige Übungen, wie man reagieren sollte, wenn ein Erdbeben ausbricht, die Schule brennt, die Atombombe fällt oder es einen Luftangriff gibt. An Hochwasser hatte damals allerdings nie einer gedacht, das wurde nicht vermittelt. Vielleicht galt Berlin auch nicht als Hochwasser gefährdet. Nach dem Mauerfall gab es die Übungen nicht mehr und auch die mind. 10 cm dicken Stahltüren verschwanden aus der Schule. Die Sirene hatte ich 92/93 das letzte mal auf einem Dorf bei Bekannten gehört, wo es eine Übung von der Feuerwehr gab.
Wollen wir hoffen, dass bei der nächsten Wahl die Konservativen und ewig Gestrigen mal scheitern und es endlich besser wird in diesem Land.
 
Bunkeropfer schrieb:
Wenn es also sein muss, dann würde ich die gerne ausgeben (anstatt zB für unnütze Dinge wie gescheiterte Maut, FFP2-Masken, welche nun vernichtet werden müssen oder sonstige Dige welche im Schwarzbuch der Steuerverschwendung landet).
Ich will auch gar nicht gemeint haben, dass das Geld nicht sinnvoll ausgegeben wird. Nur die Zahl machte mich halt etwas stutzig, wenn technisch schon möglich. Aber gut die Anbindung der Behörden ist natürlich noch nicht gegeben, was natürlich auch Geld kostet.

Also ja ich finde es ne gute Sache. Und wenn es in der Tat viele nicht mitbekämen, weil das Phone zu der Zeit lautlos ist, dann ist es eben so. Wenn man damit auch nur eine Person entsprechend warnen konnte, ist das schon super! Sirenen finde ich aber ebenso wichtig, ich denke da sollte man sich so alle verfügbaren Kanäle zur Nutze machen.
 
Wieso wird hier, und woanders, eigt so oft darüber diskutiert, ob es jeder auf dem Handy mitbekommt? (Flugmodus, etc etc)

Der Warntag 2020 in Berlin, 3.6 Mio Einwohner sah folgendermaßen aus: Nichts. Absolut gar nichts. Nichts auf dem Handy, keine Sirene, da größtenteils abgebaut, wäre ich nicht bei den Nachbarn gewesen, hätte ich auch nicht den Ticker im TV mitbekommen. Selbst habe ich seit etlichen Jahren kein TV mehr geschaut. Was anderes passierte hier nicht.

Mit Sirenen kann die Bevölkerung kaum etwas anfangen. Klar, Gefahr droht, aber was? Schnell in den Keller oder in die Ubahn, weil man Fliegeralarm vermutet, nur um dann zu merken, daß es der denkbar schlechteste Ort für eine Flut ist? Oder doch auf's Dach, weil man Flut vermutet, und dann sind's doch Flieger? Bis jeder die Alarmtöne selbst in Panik noch verinnerlicht hat, sind wir schon 2 Generationen weiter. Das bringt's alleine nicht. Cell Broadcast ist den Leuten hier dermaßen fremd, daß es als "Massen-SMS" umschrieben werden muss, mit der darauffolgenden Frage: "Aber die brauchen doch meine Handynummer".

Ein Handy hat allerdings (fast) jeder. Und wenn nicht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß man zumindest jemanden im Haushalt hat, der dann den Alarmton und die genaue Beschreibung und Anweisung durchgeben kann. Und wenn selbst das nicht der Fall hat, dürfte es oft genügen, wenn beinahe jedes andere Handy um einen herum plötzlich zeitgleich los schreit. Zumal es jeder Mobilfunkmast, jedes Handy, sowieso schon kann. Die Infrastruktur steht also bereits.
 
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Palomino schrieb:
Nicht nur für die Verordnung. Die Kosten entstehen wohl dadurch dass die Technologie dafür in Deutschland bisher nicht eingesetzt wird. Also müssen erst einmal alle Sendemasten ausgerüstet werden damit es klappt.
Betrieb und Wartung kommen ja auch noch hinzu.
Sicherlich nicht. Das ganze ist Teil des 3GPP-Standards. Jede Instanz des Mobilfunks kann das bereits (oder sollte es zumindest).
 
Bin Berliner, hier würde bei einer Sirene keine Sau reagieren, so oft wie man die hier hört (Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen).
In meiner Sozialen Blase kennt man TV und Radio auch nur noch vom Hörensagen und von Nina usw. hat noch keiner was gehört. Daher wäre Cell Broadcast überhaupt die einzige Lösung noch jemand vernünftig zu warnen, wenn hier in Berlin nicht vllt. noch irgendwelche Lautsprechersysteme existieren sollten.
Echt nicht nachvollziehbar warum ein bereits vorhandenes System/Infrastruktur nicht genutzt wird.
 
D.M.X schrieb:
Deutschland wird es niemals lernen. Immer das selbe, man meint jedes Mal erst selbst was aufbauen zu müssen. Ergebnis ist immer ein totaler Reinfall.
Ja, wir glauben immer, wir sind "die klügsten". Das Land der Ingenieure. Also müssen wir auch was eigenes erfinden. Aber ja, meist geht es schief. Egal wo, Schulsystem könnten wir uns auch woanders abschauen.

Es ist doch nicht schlimm, wenn man sich woanders was abkuckt! Das System läuft seit Jahren in so vielen Ländern. Wir haben KatWarn und NINA, kaum einer benutzt es und gerade ältere Leute wissen ja nicht mal, wie man Apps installiert. Oder das Smartphone ist zu alt für die App. Oder der App werden nicht die Berechtigungen für den Standort gegeben, und schon funktioniert sie nicht.

Nette Idee, nur leider völlig nutzlos. 8,8 Mio benutzen angeblich die NINA Warn App. Das sind gerade mal ~10% der Bevölkerung.

Die Warn "SMS" bekommt jeder, der ein Handy hat. Egal ob alt oder neu, ohne Internet. Ohne Anmelden und ohne das man irgendwelche Einstellungen machen muss.
Süd-Korea hat das System benutzt um vor Corona Infizierungen zu warnen. Quasi von einem Tag auf den anderen hatten die das, was die Corona WarnApp dann ~6 Monate später auch konnte. Nur, dass die auf dem Handy meiner Eltern nicht funktionieren wollte.
 
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Nur mal so nebenbei, Cell Broadcast ist keine SMS die man bekommt, scheinen manche immer noch zu glauben.
Es ist ein Warnton mit einer Nachricht, der auch dann ertönt, wenn man sein Smartphone stummgeschalten hat.
 
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FWSWBN schrieb:
Das einzige was wirklich hilft wären Sirenen wie sie früher in sehr großer Zahl vorhanden waren.
Heute sind viele abgeschaltet oder abgebaut.
Bei uns hats im Ort noch Sirenen. Es wird zwar nicjt wie früher oft getestet aber vor ca 2 Monaten gabs mitten in der Nacht einen Feueralarm weil am anderen Ende der Stadt eine alte Fertigungshalle(seit jahren ungenutzt) gebrannt hat.
Warum? Weil offenbar einige der Freiwilligen Feuerwehr keine Piepser mehr hatten oder auf diese nicht reagiert haben. Ich bin wach geworden und die Feuerwehlleute aus der Nachnarschaft auch weil die kurz nach der Sirene in ihre Autos gehüpft sind.

Klar, als angehöriger der Feuerwehr o. ä. sollte man sein Handy nicht stumm schalten, aber hey...
 
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